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Okt 25

LCHF Podcast: Knack den Code

By LCHF Institut | LCHF Podcast

Annika und ich besprechen in diesem LCHF Podcast ein Buch über Diabetes, Insulinresistenz und den aktuellen Stand der Forschung über die Zusammenhänge von Low Carb und Übergewicht. Seit dem Sommer haben wir jede für sich, aber für dieses Gespräch nochmals mit gezieltem Blick das Buch „Obesity Code“ gelesen. Autor ist der kanadische Arzt Jason Fung, der viele Diabetes-Patienten behandelt und sie über Ernährungsumstellung und das Fasten wieder ins Gleichgewicht bringt.

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

 

Und hier die im Podcast eingesetzte, sehr passende Musik: Loveshadow: There’s a better way (Musik im Podcast).

 

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Kathrin: Herzlich willkommen im LCHF-Podcast mit Annika!

Annika: … und Kathrin!

Kathrin: Da sind wir endlich wieder, wie schön!

Annika: Jaaa, ich freue mich auch. Das Wetter ist so mistig bei uns. Da ist es richtig schön, sich mit einem Podcast abzulenken.

Kathrin: Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es bei uns besser ist. Vorhin schien mal die Sonne, aber jetzt ist alles grau. Aber es ist ja quasi November, was will man?

Annika: Ja, es ist Herbst. Dafür habe ich mich sehr darauf spezialisiert, abends jetzt schön Kerzen anzuzünden und das geht ja nur, wenn es draußen dunkel ist. Von daher. Ich mag eigentlich auch jede Jahreszeit.

Kathrin: Ja, ich mache das jetzt sogar schon morgens zum Frühstück mit unserer Tochter. Da mache ich schon kleine Teelichter auf dem Tisch an. Das finde ich total gut.

Annika: Hm.

Kathrin: Was ist denn los bei Dir – erzähl mal!

Annika: Kathrin, sollen wir nicht einen eigenen Podcast dafür machen? (beide lachen)

Es überschlagen sich die Ereignisse. Ich bin ein bisschen zwischen super entspannt, weil ich mich rundum wohl fühle mit und in mir und habe angefangen mich mit Mediation zu versuchen und vor allen Dingen Yin Yoga. Auf der anderen Seite passieren so viele Sachen. Ich habe meinen Blog-Lesern schon verraten: Ich kriege einen neuen Hund!

Kathrin: Ja, ich habe mir den ja gerade schon angeguckt auf Deinem Blog. Der ist ja mega süß!

Annika: Ja und ich freue mich so. Ich kann es kaum abwarten, bis er endlich hier ist

Kathrin: Wann kommt er an?

Annika: Das wissen wir noch nicht. Wir brauchen einen Flugpaten. Also, falls jemand zufällig von Portugal nach Köln oder Düsseldorf fliegt…

Kathrin: … von Faro oder von Lissabon?

Annika: Von Lissabon. Wir würden uns furchtbar freuen. Sehr, sehr gerne bei mir melden, weil je früher, desto besser.

Kathrin: Der ist quasi für die Reise ausgewachsen und kann los?

Annika: Ja, ja.

Kathrin: Das ist ein Weibchen?

Annika: Ein kleines Mädchen, ja.

Kathrin: Hat sie schon einen Namen.

Annika: Ja, sie heißt Nor.

Kathrin: Schön!

Annika: Ja, das durfte mein Mann aussuchen. Nor, das hat mit des Mannes tiefer Liebe zum Norden zu tun.

Kathrin: Guck an.

Annika: Und dann wurde schon von einzelnen gesagt, den Namen kann man nicht so gut rufen. Aber ich habe das ausprobiert, ich kann das hervorragend (lacht)

Kathrin: NOOOORRRRRRR

Annika: Ja (lacht) Ich habe schon gesagt, manche werden denken, der Hund heißt Noah.

Kathrin: Ja, sollen sie denken.

Annika: Ja und meine Tochter ist jetzt ausgezogen, hat das Studium begonnen und das war auch ein großes Ding für mich.

Kathrin: Wir haben alle mit Dir geweint!

Annika: Ja, ahhh, ich hatte ja vorher gedacht, ich bin total cool und das wird für mich gar kein Problem und habe mich gefreut und so. Aber als es dann soweit war, das war ganz, ganz komisch. Mittlerweile ist es wieder schön (lacht)

Kathrin: Du hast Dir das aber gut von der Seele geschrieben. Das fand ich schön, dass Du da wieder in Dein Tagebuch rein bist und …

Annika: Ja, das war tatsächlich auch so, weil ich hatte dieses Gefühl, ich muss darüber schreiben und da war klar: Ich muss das im Blog erzählen! Da hätte es für mich auch keine andere Stelle gegeben. Der Blog ist halt mein Zuhause.

Kathrin: Das ist doch super! Genau dafür ist er da. Ich meine, es gibt in der Psychologie gibt es wahrscheinlich 1.000 Standardwerke; ich kenne mich nicht genug in der Psychologie aus, aber ja, es hat Dir sichtlich geholfen.

Annika: Ja, und mittlerweile kann ich mich freuen, weil sie kommt ja häufiger vorbei über’s Wochenende.

Kathrin: Es ist dann ja auch schön bei Mutti, ne?

Annika: Ja genau, das ist schön da. Und gleichzeitig habe ich erkannt, es ist sehr entspannt. Ich komme nach Hause und es sieht aus wie vorher. Die Sachen sind noch im Kühlschrank, die ich essen möchte.

Kathrin: Nee, komm, hör auf!

Annika: Und das klingt jetzt vielleicht ein bisschen blöde, ne? Aber… man verknallt sich ja ein bisschen neu in den eigenen Partner.

Kathrin: Guck an.

Annika: Ja, da fliegen gerade so ein bisschen die Fünkchen.

Kathrin: Den Rest überlassen wir der Fantasie der Zuhörerinnen und Zuhörer…

Annika: Jaaaa, das ist schon sehr… ja… schön. (lacht)

Ansonsten: Nächste Woche München bzw. am 29. Seminar in München. Ich freue mich tierisch auf die Mädels die kommen. Das sind alles Frauen; total nett. Wir haben natürlich ein bisschen hin- und hergeschrieben und alle gehen auch abends noch schön mit, hinterher sacken lassen. Ich freue mich tierisch drauf und bin mit den Vorbereitungen soweit fertig. Heute wird noch ein Zugticket gebucht.

Kathrin: Ausgebucht ist es wahrscheinlich, ne?

Annika: Na, da hätten schon noch zwei Leute Platz gefunden, aber ich habe auch keine Kraft. Ich fand, es war so für mich gut, so wie es ist.

Kathrin: Aber wenn es Mitte nächster Woche erscheint, wer da noch ganz spontan draufhoppen will, kann sich noch bei Dir melden.

Annika: Ja.

Kathrin: Und ich kann euch nur sagen: Ich war schon bei so einem Tag von Annika, ich kann es nur empfehlen. Guckt immer wieder, wann es ausgeschrieben ist. Das ist einfach ein tolles Input zum Thema LCHF, was sie da gibt, ihr Art und Weise sich den Dingen zu nähern, ihre Gedanken und es gibt immer einen tollen Austausch innerhalb der Runde der Menschen, die da sitzen, die alle mit ihrer Erfahrung dazu kommen. Da wird für mich mal wieder deutlich, was so eine Gruppe ausmacht, nämlich: Die Bestandteile des Einzelnen werden in der Summe zu mehr, als dessen, wenn man es für sich alleine nimmt. Die Kraft der Gruppe. Und davon profitieren alle, die an so einem Tag teilnehmen. Eine große Empfehlung meiner Seite.

Annika: Oh, dankeschön! Das steht und fällt auch mit der Gruppe. So, wie sie jetzt ist, finde ich sie hervorragend. Ich fand ganz klasse: Zwei haben sich direkt zusammengetan. Was heißt zusammengetan, aber die waren auf der Suche nach einem Hotel; haben jetzt zusammen das selbe Hotel gebucht. Da lernt man sich auch schon mal kennen. Zwei tun sich jetzt wahrscheinlich zusammen, weil die aus demselben Ort kommen, mit dem Fahren. Da ist direkt eine Bereitschaft auch aufzumachen und auf die anderen zuzugehen, weißt Du?

Kathrin: Das sind dann ja auch keine Fremden, weil uns alle verbindet dieses Thema. Das hat ja die Basis.

Annika: Genau, das finde ich total klasse. Da freue ich mich riesig drauf. Und dann natürlich eine Woche später: Wir feiern uns im Headquarter beim LCHF Treffen. Über 40 Leute. Du auch, ich freue mich sehr.

Kathrin: Ja.

Annika: Da möchte ich an der Stelle bei der Gelegenheit direkt ein Dankeschön loswerden, weil es haben sich direkt zwei gemeldet, die Leute zum Übernachten aufnehmen und das ist die Agatha und die Liane. Da möchte ich ein ganz großes Dankeschön hinschicken. Die haben einfach gesagt, ich schiebe mal ein paar Möbel beiseite, damit die, die von weiter weg kommen Platz finden. Es kommt ja auch Petra Mikaelsson aus Heidelberg, jedenfalls war sie in Heidelberg mit dabei. Dann bist Du ja da, aber es wurden sofort Schlafplätze geschaffen und jeder bringt etwas zu essen und trinken mit. Das wird der Knaller! Ich spüre das schon. (beide lachen)

Kathrin: Ja, ich freue mich auch schon sehr und die Familie geht morgens noch eine neue Schule angucken. Da müssen wir alle früh aufstehen und dann werde ich von der Schule direkt zum Bahnhof gefahren. Das ist alles eingetaktet.

Annika: Das ist ja fantastisch.

Kathrin: Hmmhmm.

Annika: Jedenfalls kannst Du Dir vorstellen: Der Hund, das Seminar, Oh das wird so spannend! Und dann die Feier. Es sind so viele Dinge wieder – Tititititititiiiii und ich bin einfach richtig gut drauf.

Kathrin: Sehr schön!

Annika: Jaaaa, aber wir haben ja ein Thema heute, ne?

Kathrin: Wir haben ein Thema: Knack den Code – knackediknack, Knack den Code. Wie war das bei Dir, als Du das Buch zum ersten Mal in die Hand genommen hast?

Annika: Vielleicht sollten wir erst mal sagen, was für ein Buch das ist?

Kathrin: Ach ja richtig, huch! Ja, Knack den Code. (beide lachen) Das ist für mich so präsent dieses Buch und tatsächlich war es auch so auf meiner Beobachtungsliste, aber holen wir mal da aus: Ich war damals im Sommerurlaub, da kam eine kleine interne Facebook-Nachricht in irgendeiner PN-Gruppe von unserer lieben Freundin Kathrin. Und die schrieb “Habt ihr dieses Buch gelesen? Das ist super!” Und dann habe ich gedacht: Okay, ich werde dieses Buch auf der Prioliste nach oben schieben, weil wenn die Frau sagt, das ist super, dann wird da was dran sein.

Annika: Ja, genau. Das war bei mir nämlich ganz genauso.

Kathrin: Und so war es und so ist es. Also, wir sprechen über Jason Fung, ein Kanadier. Ist er doch oder? Habe ich das richtig rausgelesen?

Annika: Ich habe auch erst gedacht, der wäre Amerikaner.

Kathrin: Ich glaube, der ist in Kanada an der Klinik, aber schön, dass wir hier so aneinander vorbei…. (beide lachen)

Und der hat das Buch geschrieben “The Obesity Code – Unlocking the secrets of weight loss” – also entschlüsseln wir die Geheimnisse von der Gewichtsabnahme. Ich fand es schon gut, dass Professor Nokes das Vorwort schreibt und ich kenne den aus dem Diet Doctor Universum, da spricht er immer Videos ein auf dessen Seite. Die habe ich mir auch immer mal wieder angeguckt, aber das jetzt hier so komprimiert auf geschriebenen 270 Seiten zu bekommen war gut. Ich hatte am Anfang ein bisschen die Problematik, dass ich dachte “Reicht mein Englisch für so ein Fachwerk?” und da hat uns Kathrin aber auch gleich am Anfang überzeugt und gesagt “Nee, nee, das kriegt ihr auf jeden Fall hin”. Und so ist es auch. Wer ein halbwegs gutes Englisch spricht, kann das Buch lesen, würde ich sagen. Oder was meinst Du?

Annika: Ja, kein Problem. Ich finde darüber hinaus, dass er eine schöne Art hat zu schreiben, also sehr locker. Das ist auch manchmal recht witzig zu lesen.

Kathrin: Ja, er arbeitet mit Bildern. Schöne Bilder, ne?

Annika: Ja, ganz toll! Und ich kenne den auch von Dr. Eenfeldt und es gibt ganz viele interessante Videos auf YouTube dazu. Die hatte ich mir vor einem Jahr schon angeguckt. Da ging es auch sehr viel um Diabetes. Diabetes ist immer ein Thema, was mich interessiert und dann habe ich mir die angeschaut und ich finde, dass es eine ganz wichtige Sache ist, sich mit seiner Idee auseinanderzusetzen. Ich lese viele Bücher rund um das Thema, was uns so bewegt und ich möchte aber auch direkt sagen, das ist hier kein spezifisches LCHF Buch und dennoch fand ich es ganz wichtig zu lesen und kann es wirklich jedem nur ans Herz legen, der sich auch ein bisschen für die Hintergründe interessiert.

Kathrin: Ja und vor allen Dingen alle mit einer Diabetes-Diagnose, finde ich, da gehört es fast zur Pflicht-Lektüre.

Annika: Es fängt ja schon vorher an. Er fängt ja schon mit den Insulinresistenten an.

Kathrin: Genau, aber die, die wirklich Diabetes haben, da kann man 1:1 sagen: Lest das Buch. Eigentlich sagen wir ja zu allen Hörern: Lest das Buch. Wir haben es ein bisschen vorweg gelesen und sprechen jetzt darüber oder? So ist ja der Plan für heute – Knack den Code.

Annika: Ja, genau.  

Kathrin: Das fand ich auch ganz schön, weil ab Seite 199 dachte ich dann “Das ist sehr nett, dass ihr hier in einem Absatz Low Carb High Fat erwähnt”, aber es geht auf unsere Ernährungsform nicht tiefer ein, sondern es dockt an den Themen an, die im Körper passieren, die vor allem das Insulin betreffen. Es gibt auch noch einen Untertitel auf seinem Cover, das heißt “Why your body’s own insulin is the key to controlling your weight” – was übersetzt heißt “Warum dein körpereigenes Insulin der Schlüssel zur Gewichtskontrolle ist” – und da bin ich wirklich drauf angesprungen, weil das ist uns schon lange klar, dass Insulin eine extrem wichtige Rolle spielt bei den körperlichen Funktionen und Stoffwechselaktionen, aber da bringt er einfach viele Dinge zusammen, die so – finde ich – noch nirgendwo gut zusammengetragen geschrieben waren. Kann man das so sagen?

Annika: Das kann man so sagen. Was ich wohl denke ist, und das habe ich nicht gefunden, das Buch richtet sich wie Du schon sagtest an Diabetiker, es richtet sich aber auch an Insulinresistente. Ich habe jetzt, weil er sagt – Obesity ist ja nun krankhaftes Übergewicht und kein normales Übergewicht. Es hat fast den Eindruck, wenn Du das Buch liest, dass es in der Regel einhergeht mit Insulinresistenz und da habe ich die Annahme vermisst, wie viel Prozent der krankhaft übergewichtigen Menschen seiner Meinung nach insulinresistent sind, oder ich habe es überlesen.  

Kathrin: Ah, okay. Aber da ist soviel drin, ganz ehrlich.

Annika: Ja, ja, ich fühle mich aber extrem angesprochen durch dieses Buch, weil ich persönlich der festen Überzeugung bin, dass ich insulinresistent bin. Bzw. es könnte sogar sein, dass ich Diabetiker bin oder auf dem besten Wege dahin, aber es ist nie festgestellt worden. Ich bin nämlich einfach nicht zum Arzt gegangen, verstehst Du?

Kathrin: Das schreibt er an irgendeiner Stelle auch, dass es tatsächlich ganz viele unentdeckte Diabetiker gibt.

Annika: Genau. Ich habe irgendwo mal gelesen, dass es fünf oder sieben Jahre dauert, bevor Diabetes überhaupt entdeckt wird und wenn ich dann nicht zum Arzt gehe, kann er gar nicht entdeckt werden. Das Buch hat mich deswegen persönlich sehr angesprochen und wer das ähnlich empfindet, der sollte es echt lesen. Schön ist auch, er führt unfassbar viele Studien ins Feld, da kann man sich unendlich weiter mit befassen. Die sind auch hinten schön aufgeführt jeweils, da kann man prima weiterlesen und das sage ich direkt: Das werde ich in einigen Fällen auch tun, weil ich da zu wenig darüber weiß.

Kathrin: Hm, und was mir von Anfang an gut gefallen hat, das ist ja das, was wir auch propagieren ohne zu sagen, man soll die Kalorien völlig aus dem Blickfeld verlieren, aber das Kalorienthema – für alle, die sich dafür interessieren und ich weiß aus meinem Umfeld, dass sich dafür viele interessieren. Ein schöner Satz: Fettleibigkeit ist eine hormonelle Angelegenheit und keine von einer kalorischen Dysbalance. Also, einfach die Aussage: Guckt auf eure Hormone, die euch dick machen, als tatsächlich auf die Kalorienbilanz pro Tag. Da befreit er schon davon. Gleichsam sagt er aber auch, man kann nicht so viel essen wie man will und dass man damit schlanker wird – eine ganz wichtige Aussage.

Annika: Ja genau. Er sagt ja ganz klar, der Ansatz der in erster Linie verfolgt wurde – dieses iss weniger, beweg dich mehr – ist ein einfacher Ansatz und dass es viele Stellschrauben gibt. Er bringt ja auch dieses Beispiel mit einer Herzkrankheit. Da geht man auch nicht nur hin und sagt “Iss mehr Omega 3”. Man soll halt mehr auf die Ernährung schauen, mehr Sport machen usw. und dass dieser Ansatz, wie man bislang Übergewicht bekämpft hat, einfach zu simpel ist.

Kathrin: Und tatsächlich, dass Insulin noch nicht genug im Fokus ist und das schafft er eindeutig. Jedes Kapitel führt immer dazu hin, dass Insulin ein Treiber ist. Das ist auch schon von der Dramaturgie des Buches ordentlich hergeleitet und das macht er sehr schön klar.

Annika: Ja, ich finde auch den Aufbau interessant. Ich finde, wenn du erstmal anfängst zu lesen, dann – also für mich persönlich – war es erstmal ein bisschen ernüchternd. Weil er sagt: Weniger essen bringt Dir nichts.

Kathrin: Ja, das Konzept ist gescheitert.

Annika: Das Konzept “weniger Esse”n ist gescheitert; Sport bringt nichts zum Abnehmen direkt. Das Konzept als solches ist ebenfalls gescheitert, obwohl er immer sagt: Bewegung ist wichtig und Bewegung ist gut. Also nicht wichtig, er sagt es hat viele Vorteile, entschuldigung.

Und später im Bereich, wenn es um’s Kortisol geht, sagt er auch, dass Bewegung ein Faktor ist, um Kortisol abzubauen. Und dann wirft er noch dieses Bodyset Weight in den Ring. Der Bodyset Weight ist im Prinzip das Gewicht, zu dem Dein Körper immer wieder zurückkehren möchte. Das heißt, wenn Du jetzt eine Diät machst und Du nimmst ab, dann hat Dein Körper eine Vielzahl an Gegenregulatoren, um wieder dieses Gewicht zu erreichen von dem er ausgeht, das es das Richtige ist. Und dass sich dieses Bodyset Weight in die falsche Richtung nach oben schrauben kann durch diese ständig zu hohen Insulinniveaus im Körper. Dann bist Du erstmal ernüchtert und denkst “Na supi!”. Die meisten Diäten führen erstmal zum Erfolg, aber Du kannst machen was Du willst – irgendwann kommt voraussichtlich der Punkt, da kannst Du Dich noch so gut dran halten, dann geht das Gewicht trotzdem wieder hoch. Und damit meint er diese Hormonregulatoren.

Kathrin: Genau, weil der Körper immer auf das Gleichgewicht bestrebt ist und wenn er meint, Gleichgewicht ist bei Bodyset Weight X, dann will der Körper dahin zurück und das ist das, was wir auch tatsächlich bei vielen beobachten, wenn sie abgenommen haben.

Annika: Dann haben wir diesen langen Zwischenteil, wo er für uns bekannte Sachen anspricht, wie es überhaupt zu dieser Fettphobie kommen konnte oder diese Vorgaben, die wir heutzutage haben. Dann geht es um Übergewicht in der Kindheit; es geht um Armut, also ein großer Mittelteil bis er dann endlich dazu kommt, uns eine Lösung vorzuschlagen (lacht)

Kathrin: Wie gesagt: Dramaturgisch ist das schon gut gemacht. Okay, das mal zum Überblick dessen, was er da macht. Jetzt würde mich interessieren: Du hattest eben schon das Bodyset Weight eingeführt und da an der Stelle habe ich mir auch ein Kennzeichen dran gemacht. Er geht dann bei dieser Thematik auf Autoren, die wir auch alle kennen, wie zum Beispiel Gary Torbes. Da zitiert er dann auch die Autoren, die auch maßgeblich sind, wenn man sich mit ketogener Ernährung oder Low Carb High Fat beschäftigt.

Seine Rückschlüsse sind immer dahingehend, dass es auf Quellen beruht, wo man sagt “Ja, hier kann man vertiefen; das kann man sich noch mal genauer angucken; mit diesem Bodyset Weight habe ich mich ehrlich gesagt noch nie auseinandergesetzt. Wäre das ein Punkt, wo ich tatsächlich auch sagen würde, da kannst Du nochmal ordentlich vertiefen. Kann ich diesem Konzept folgen; stimmt das für mich und was habe ich für persönliche Erfahrungen? Was hat mein Netzwerk und mein Umfeld für Erfahrung da gemacht?”

Weil, wenn Du zum Beispiel mich nimmst, dann wäre das eine interessante Frage: Ich habe es ja geschafft, tatsächlich nicht wieder zuzunehmen, sondern schön bei den 90 kg rumzudümpeln und da nicht noch tiefer zu kommen. Dazu kommen wir nachher auch noch, dazu sagt er auch noch einiges. Vielleicht meint der Körper bei mir ja auch, das ist jetzt schon mal das schöne Gewicht.

Annika: Ja, kann ja sein. Es kann sein, dass das Dein Bodyset Weight ist.

Kathrin: Wenn wir langfristig zurückblicken, ist es genau das, wo ich oft war.

Annika: Ja, es kann ja sein, dass Du jetzt an Deinem Bodyset Weight bist.

Kathrin: Und jetzt könnte man regulieren, genau. Aber was wir erstmal machen wollten – halten wir die Spannung da auch mal ein bisschen oben: Wir wollten jeder drei, vier Punkte suchen. Wir haben beide das Buch nicht nur einmal, sondern ich habe es jetzt zweimal gelesen und ich glaube, ich werde es auch noch ein drittes und viertes Mal lesen, weil da so viel drin ist, man müsste sich eigentlich selber ein Protokoll zu dem Buch schreiben. Aber es war unsere Challenge, die wir vor dem Podcast in der Vorbereitung ausgelobt haben, dass jeder drei, vier Punkte mitbringt, die ihn inhaltlich besonders bewegt haben und das stellen wir uns gegenseitig vor und diskutieren darüber. Das ist der Plan, meine Liebe!

Annika: Ja.

Kathrin: Er sagt, künstliche Zuckerstoffe zum Beispiel können das Insulinniveau im Körper erhöhen und in meinem Stoffwechsel-Weltbild war es immer so, dass ich natürlich ganz klar hergeleitet habe beim Thema Low Carb High Fat: Mit wenig Kohlenhydraten kriegen wir den Insulinspiegel gesenkt. Er hat mein Blick da sehr erweitert insofern, dass er sagt: Ja, Kohlenhydrate sind ein Treiber des Insulins, aber NUR zu 25%. Also, wer Statistik kennt, der kann sich vorstellen: Man hat eine Wenn-Dann-Formulierung. Wenn Kohlenhydrate in den Körper kommen, dann gibt es einen Insulinausstoß. Und für mich war das immer eine sehr 100%-ige Geschichte, weil ich auch weiß, es geht da auch um’s Kortisol; es geht um viele Dinge; ich weiß, dass Proteine eine Insulinreaktion hervorrufen können, aber die Hauptreaktion sind tatsächlich für mich immer die Kohlenhydrate gewesen.

Und er sagt: Ja, ja, das ist auch so, aber nur zu 25% wird ein Insulinausstoß erklärt von der Ursache, dass da Kohlenhydrate, Zucker, Stärke im Spiel sind. Da sind noch 75% andere Erklärungen für einen hohen Insulinspiegel. Das heißt, das ist immerhin ein Viertel, was wir ganz sicher auf Basis der Studien erklären können, aber eben auch viele, viele weitere Dinge, die auf’s Insulin spielen.

Dann sage ich: Okay, Low Carb ist total wichtig, aber es ist der Lebensstil zu dem wir am Ende kommen, der sich aus vielen Komponenten zusammensetzt, wie ein guter seelischer, mentaler Ausgleich, Entspannung und so weiter und so fort. Da hat er mein Weltbild tatsächlich noch einmal sehr gerade geruckelt und mit den Studien belegt: Jap, Kohlenhydrate – wichtiger Punkt! aber viele weitere Dinge sind zu beachten.

Annika: Ja.

Kathrin: Und das – Wow! Da habe ich gedacht “Alter Schwede”, das ist ein guter Eindruck, den ich da gewonnen habe. Und ich glaube, abseits von diesem Thema Blutzucker nicht gleich Insulin, ist das tatsächlich auch so: Kohlenhydrate erhöhen den Blutzucker, aber viele andere Dinge können das Insulin auch erhöhen, abseits von dieser Reaktion.

Annika: Ja, genau.

Kathrin: Und damit wären wir bei einem Punkt von Dir, wie Du mir ja schon vorher verraten hast, nämlich?

Annika: Jetzt überlege ich gerade, welchen meinst Du?

Kathrin: Ein Gegenspieler von Insulin ist ja das Kortisol?

Annika: Neeeee, bitte….

Kathrin: Doch! Kortisol und Insulin hängen miteinander zusammen. Wenn das eine kommt, stößt es das andere aus.

Annika: Insulin und Glucagon. Achso! Du meinst, wenn Kortisol freigesetzt wird, dann … ja, entschuldige, ich war jetzt…. weil Du sagtest “Gegenspieler”. Gegenspieler ist ja immer das, was den runterdrückt.

Kathrin: Ja, nee, Mitspieler! Dann war es falsch ausgedrückt, ja. Mitspieler.

Annika: Ja genau. Aber ich denke, dann sollte man vielleicht erstmal doch an den Ansatz gehen, wie er sagt, wie man das Problem beseitigt oder verbessern kann, weil das sind dann diese mehreren Faktoren, die er dann vorschlägt.

Und zwar sagt er, es ist wichtig, dass man diesen Insulinspiegel runterbringt auf durchgehend niedrige Levels und dazu hat er verschiedene Ratschläge, wie man das bewerkstelligen kann und ich gehe jetzt mal auf den Ersten an – den anderen gebe ich Dir. Und zwar ist es das Kortisol und das fand ich sehr interessant. Im Verhältnis zum Insulin, ist Kortisol ja in dem Buch nur angerissen. Das ist nicht besonders viel, was darüber steht.

Kathrin: Nee, das taucht nur auf, genau.

Annika: Genau und er sagt, Kortisol als Stresshormon wird in unserem Leben viel freigesetzt. Ich habe schon viel über Kortisol gelesen und dann liest Du ganz häufig: “Dann muss man die Stressoren beseitigen, damit die Kortisol-Niveaus sinken können” usw., nur: das ist ja schwierig. Du kannst ja nicht hingehen – und das sagt er auch – und sagen: “Hör mal Chef, Du stresst mich. Ich kündige!” oder “Familie, ihr seid nicht gut für mein Gewicht. Ich verlasse euch!” Sondern er schlägt vor oder gibt den guten Rat, den Kortisolabbau als solchen zu fördern und führt da in den Ring: Bewegung. Und das war das, was mir auch bewusst war. Weil so habe ich es jedenfalls gelernt: Kortisol wird ausgeschüttet und soll Dir helfen, vor einer Gefahr zu fliegen.

Du stehst zum Beispiel da und da kommt ein Säbelzahntiger. Du rennst weg. Damit Du die Kraft hast zu rennen wird schnell Blutzucker freigemacht, damit Du die Energie hast, um schnell fliehen zu können. Jetzt ist der Säbelzahntiger der Neuzeit der Chef. Ich kann ja jetzt schlecht schreiend wegrennen, wenn der mir was erzählt und deswegen den Abbau begünstigen, aber Bewegung ist wie gesagt ein ganz wichtiger Faktor, um das abzubauen. Da wird mir übrigens auch zu wenig drauf eingegangen in dem Buch. Dann geht er sehr stark auf Meditation ein. Er gibt auch gute Tipps, wie man sich selber zur Meditation hinbringen kann und das Thema hatten wir beide echt schon öfter.

Ich habe es jetzt ja mit Yin Yoga. Das ist auch eine Form der Meditation, die mir sehr, sehr gut tut. Ich habe aber auch etwas zu tun oder zu beobachten. Dann spricht er von Berührung bzw. sozialen Kontakte und da zum Beispiel auch von Massage, die stressbefreiend sein kann und den Schlaf. Und dann habe ich gedacht: Jo. Das mit dem Schlaf ist bei mir ja so eine Baustelle. Ich bin ja ein Wenigschläfer und jemand, der da nochmal echt dran muss. Und auch, dass man abends schon mal runterfahren sollte.

Das hatten wir auch schon mit dem Laptop-Licht an und einen anderen Tagesrhythmus verfolgt. Das fand ich sehr interessant und zum Kortisol möchte ich auch noch einiges lernen – praktisch und theoretisch.

Kathrin: Ja, weil tatsächlich, wie Du schon gesagt hast – wenn Kortisol den Blutzucker zum Steigen bringt, dann folgt der Insulinausstoß und wenn wir Kortisol besser im Griff haben, folgt diese körpereigene Reaktion nicht mehr. Das ist dann praktisch noch mal an der Ursache zum Insulin angesetzt.

Annika: Ja genau. Das ist ein Faktor, um das Insulinlevel dauerhaft niedriger zu halten und den fand ich sehr spannend.

Kathrin: Beim Kortisol steht eben nichts dazu. 23% wird der Blutzucker erklärt durch Kohlenhydrate, 10% noch mal durch Proteine und das heißt ⅔ der Reaktion ist unbekannt, sagt er.

Annika: Ja, genau. Jedenfalls finde ich diese Kortisolgeschichte sehr spannend und da werde ich mich noch drum kümmern.

Kathrin: Ja, und das ist tatsächlich etwas, was für mich unter der Überschrift Lebensstil geht, der bei LCHF nicht nur darin besteht, wie sich die Nährstoffe verteilen.

Annika: Genau, das ist natürlich auch die Philosophie von LCHF.de: LCHF ist für uns beide mehr, als nur anders zu essen.

Kathrin: Ja.

Annika: Sondern, das greift ja ins ganze Leben. Bei mir ist es jedenfalls so.

Kathrin: Das ist bei mir auch so und ganz ehrlich: Ich habe das noch bei einem anderen Trainer und Coach gehört – immer mal wieder eine gute Umarmung. Das berühmte Hugging in den Staaten, das machen die nicht umsonst, weil sie sich nur ihre Sympathie bekunden wollen, sondern weil selbst so eine Umarmung und sich mal ordentlich drücken auch den Kortisolspiegel senkt.

Annika: Ja, was meinst Du, was wir da nach dem Treffen gechillt aus dem Raum gehen,….

Kathrin: Da machen wir doch noch eine Umarmungsübung.

Annika: Ja, aber das ist auch sowas. Das tut mit Sicherheit auch einfach in dem Rahmen gut, weil Du merkst, Du wirst von so vielen getragen.

Kathrin: Genau, das macht es Dir körperlich klarer, anstatt nur so blabla zu sagen.

Annika: Das heißt, ein Teilansatz von ihm ist: Sorge für Kortisolabbau. Und jetzt kommt der zweite Ansatz. Und jetzt bist Du dran!

Kathrin: Echt?

Annika: Ja.

Kathrin: Ah, jetzt wird mir der rote Teppich ausgelegt.

Annika: Das F-Wort.

Kathrin: FASTEEEENNNN!!

Annika: (lacht)

Kathrin: Jo, also, das haben wir ja beide für uns aus dem Buch auch herausgezogen. Ich habe früher gedacht: Fasten ging für mich innerlich immer einher mit dieser alten Stoffwechselgeschichte, dass wenn man zu wenig ist, den Stoffwechsel herunterfährt und dann in einen Notstoffwechsel kommt und das nicht gut ist, wenn man wieder mehr normale Kalorien und normale Energie zu sich nimmt, dann setzt der Körper wieder alles drauf. Und er führt in diesem Buch sehr schön aus, dass beim Fasten ganz viele Dinge passieren. Unter anderem natürlich eine Gewichtsabnahme und man soll nach dem Fasten wieder mehr essen, dass das Gewicht auch wieder hochkommt, aber er führt so wunderbar aus, auch in Kombination mit diesem Bodyset Weight, dass man da mal an so einer Leine ziehen und sagen kann: Ich fast jetzt mal in einer Form, die mir auch behagt. Das sagt er auch sehr deutlich. Er stellt auch die Fastenformen vor und er führt Jahrtausende langes menschliches Verhalten in Bezug auf Fasten aus. Es gibt das Thema – jetzt sind wir wieder in der Steinzeit – warum haben wir in der Steinzeit überhaupt überlebt, wenn uns Fasten schaden sollte. Im Gegenteil: Es macht uns wacher, es macht uns fitter, das sind anabole Folgen, es fördert den Muskelaufbau und nicht den -abbau. Also, ganz viele Themen hat er da für mich noch einmal super zusammengestellt und ich habe das Buch zu gemacht und gedacht “Jo, Fasten ist etwas, das habe ich für mich selbst auch noch nicht gut genug ausprobiert”. Das gebe ich offen zu. Ich habe zwar meine Fastenerfahrung gemacht, aber tatsächlich habe ich dabei tatsächlich noch etwas zu mir genommen. Mal fettgefastet, auch für RAN ANS FETT, um das auszuprobieren und dazu meinen Bericht reinzugeben. Also, ich habe schon ein paar Fastenerfahrungen, aber ich würde sagen, da gibt es noch viel zu entdecken.

Annika: Ja, genau. Das waren noch zwei Punkte, die ich anmerken möchte zu dem Buch. Erstmal spricht er von Fasten, er meint aber ja eigentlich intermittierendes Fasten. Die Vorschläge, die er hinten gibt, ist zu sagen: Ich habe eine Nahrungskarenz von 24 Stunden oder 36 Stunden – dafür sind hinten auch Beispiele gegeben – und dann jeden zweiten Tag. Er legt zwar auch viele Studien ins Feld oder Beispiele mit 382 Menschen, die gefastet haben. Das fand ich auch ein bisschen blöde, weil viele der Vorteile, die er uns da schmackhaft machen möchte mit dem intermittierenden Fasten, sind gerade mit längerem Fasten verbunden. Hinten gibt er aber Beispiele mit 24 Stunden und 36 Stunden. Das fand ich ein bisschen… ja.

Kathrin: Natürlich sagt er ganz viel über’s intermittierende Fasten. Ich glaube, das hat er tatsächlich auch ausgeführt, weil es eben so gut mit dem Alltag zu verknüpfen ist und nicht so radikal, wie Typen, die 382 Tage am Stück gefastet haben, mit einer gewissen Unterstützung durch Vitamine. Da glaube ich tatsächlich daran, da muss jeder für sich überlegen, wenn er das ausprobieren will, was leuchtet ihm am meisten ein. Es gibt eine Aussage, die ich jetzt schon treffen kann seit dem Sommer: Das Dümmste sind zwei Tage. Das sagt er selber auch, das habe ich auch von Jason Fung in einem Interview gehört.

Annika: Warum?

Kathrin: Das dümmste Fasten, was man machen kann, sind zwei Tage, weil am Ende des zweiten Tages – ich nenne das immer die Dienstagskrise, wenn Du montags anfängst. Am Ende des zweiten Tages denkst Du: “Ey, was mache ich hier eigentlich für ein Scheiß und was soll das? Ich habe echt hunger!”, was ich sonst nicht habe beim Fasten. Das liegt daran, dass ich tatsächlich gut in der Ketose bin und mein Körper daran gewöhnt ist, ohne Nahrungszufuhr an seine eigenen Fettreserven zu gehen. Aber – wenn der Körper wirklich nichts mehr bekommt, außer ein bisschen Brüher und Getränke in einer gut austemperierten, wohlwollenden Art und Weise – am zweiten Tag geht es Dir am Blödesten dabei. Und am dritten Tag ist alles gut.

Annika: Siehst Du? Das ist ja interessant. Weil ich habe es so verstanden – gerade, weil hinten dran Beispiele für 24 Stunden bzw. 36 Stunden sind – dass das sehr viel Sinn macht, das so zu tun, während ich das lange Fasten bei ihm gar nicht auf dem Schirm hatte. Ich hatte da nur dieses Kurzzeitige für mich da.

Kathrin: Ja, das kommt schon vor. Tatsächlich schreibt er über das intermittierende Fasten, aber ich habe auch die Fastendinger gelesen, wo es eben um längere Fristen geht.

Annika: Ja, aber deswegen meine Kritik: Dieses 24/36 wird schon sehr gepusht, sonst wären nicht die Beispiele drin, aber gleichzeitig haben viele Vorteile, die beschrieben werden in Studien rund um’s Fasten, mit längerem Fasten zu tun, als diesen kurzen Ablauf. Und das stört mich ein bisschen, verstehst Du? Vielleicht gibt es da noch nichts zu, aber einerseits wird da vorgeschlagen: Mach das soundso und es ist toll und super. Aber die Beispiele dazu, wofür es gut ist, die stammen alle aus Belegen, die mit längerem Fasten zu tun haben.

Kathrin: Okay, jetzt habe ich Dich.

Annika: Und wo ich auch ganz scharf nachlesen werde ist, wie Du eben schon hast anklingeln lassen: Man hat langläufig gelernt “Ich esse zu wenig; Stoffwechsel fährt runter; Muskelabbau; Lala” und er schreibt jetzt aber “Das ist so, wenn Du pro Mahlzeit zu wenig isst”. So ist es bei mir angekommen. Also, wenn ich ständig pro Mahlzeit unterkalorisch fahre, dann wird es so. Wenn ich aber faste, wird quasi sofort ein Notfallprogramm eingeworfen und da ist es nicht so. Im Gegenteil: Er sagt sogar, es würde zum verbesserten Stoffwechsel und zum Muskelaufbau führen.

Kathrin: Ja, anabol, auf jeden Fall.

Annika: Genau, und da ist der Punkt, wo ich denke: Das lese ich nach! Weil das habe ich so noch nie gehört, das muss ich ehrlich sagen.

Kathrin: Dann lesen wir doch nach und sprechen auch immer weiter darüber, weil ich glaube, wir haben hier jetzt noch nicht alles besprochen, oder?

Annika: Ja, sehr gerne. Da lesen wir echt nochmal nach. Aber was ich jetzt gerade überlege: Ich habe eine prima Idee!

Kathrin: Okay.

Annika: Jetzt pass mal auf! Was hältst denn Du davon…

Kathrin: Jetzt passe ich auf!

Annika: Ja, ich sage immer: Lesen ist ein Ding und das stört mich wirklich ein bisschen. Darf ich noch einen Punkt erwähnen, der mich stört? (lacht) Nee, der stört mich nicht, aber…

Kathrin: Ja doch! Raus damit!!  

Annika: Da bin ich ein bisschen im Zwiespalt.

Kathrin: Hau rein!

Annika: Er führt irgendwann die Phasen des Weges ins Fasten auf, diese einzelnen Phasen: Glucose wird aus dem Körper abgebaut oder Ketose, Ketonkörper usw. und wir als LCHFler in Ketose sind ja eigentlich schon da. Hat jetzt diese Form des intermittierenden Fastens, wenn ich sage 24 Stunden, 36 Stunden, hat das für uns überhaupt noch einen tragenden Sinn? Ändert das was? Nimmt man dann besser ab?

Kathrin: Ja, ich glaube, jetzt schließt sich wunderbar der Zirkel zum Anfang: Ja, wenn Du nämlich eine starke Insulinresistenz hast und den Körper erst durch das intermittierende Fasten oder das Fasten wirklich runter bringst, was Dein Insulinlevel angeht. Weil Dein Körper dann umschaltet und sagt: Jetzt ist das Insulin so tief genug, dass ich in den Fettabbaumodus übergehe.

Annika: Ja, aber ich bin ja ein quasi natürlich intermittierend fastender Mensch. Ich bin einer von der Sorte, die um 14 Uhr bis 15 Uhr das erste Mal isst und dann irgendwann um 20 Uhr oder 21 Uhr das nächste Mal. Es gibt ja dieses 16 Stunden nichts essen, im Zeitfenster von 8 Stunden essen. Das mache ich ja schon immer. Hat diese Umstellung von 16/8 auf 24/0 oder 36 Stunden für mich noch irgendwelche Vorteile? Und ich würde das gerne ausprobieren. Was meinst Du? Hättest Du Bock?

Kathrin: Wie meinst Du das? Was willst Du machen?

Annika: Ich sage mal, Du kannst Deine Wahl der Waffen selber treffen.

Kathrin: Darf ich selber meinen Fastenmodus aussuchen? (lacht)

Annika: Du darfst ihn Dir selber aussuchen, ich bin da mal nicht so… Aber ich möchte das gerne – wann machen wir den nächsten Podcast?

Kathrin: Ja, dann machen wir jetzt eine Woche und gucken mal oder wie?

Annika: Das muss ja schon länger laufen, sonst hast Du ja nichts davon. Aber ich sage mal, dafür würde ich gerne noch einen extra Podcast machen. Ich finde, man muss das schon einen Monat laufen lassen, sonst kannst Du das doch gar nicht sehen.

Kathrin: Aber ich habe doch auch schon ein paar Erfahrungen.

Annika: Ja gut, aber wenn wir den zweiten Teil einsprechen, dann kann man ja dann sagen, wie wir uns bis dahin fühlen, aber das muss schon länger laufen.

Kathrin: Okay, gut. Dann sprechen wir beide uns in zwei Wochen mal wieder und dann bestimmen wir, wann der nächste Podcast kommt. Das verraten wir ja sowieso nie. Lass uns das doch so machen.

Annika: Aber Du machst mit?

Kathrin: Fastenerfahrung?

Annika: Ja.

Kathrin: Ja, klar!

Annika: Weil ich habe hier eine ganz gemeine Waage, ne? Ich weiß, dass Waagen nie besonders aussagekräftig sind, lelele. Aber ich habe eine mit “Handmessteil”, die mir auch verrät, wie viel Muskelmasse ich habe und wenn das so läuft, wie er das behauptet, dann dürfte sich die ja nicht großartig reduzieren.

Kathrin: Die sollte gleich bleiben, ja. Es müsste sich der Fettanteil senken.

Annika: Verstehst Du?

Kathrin: Hmm. Na dann, Fastenprotokoll. Aber ich werde mir nochmal genau überlegen, welche Art des Fastens ich nehme.

Annika: Ja, ich gebe Dir einen Tag Zeit (lacht)

Kathrin: Was gibst Du mir? Einen Tag? (lacht)

Annika: Ich gebe Dir einen Tag Zeit, Dir das zu überlegen. Nein! Wir machen das so wie alle: Wir starten am Montag.

Kathrin: Ja, dass finde ich sowieso gut: montags. Tatsächlich bin ich eher auf dieser 72 Stundenschiene.

Annika: 72?!

Kathrin: (grinst) Ehrlich. Annika!

Annika: Nee!

Kathrin: Ja, dann hat doch jeder seins, das ist doch super!

Annika: Ich mache 24. Bei 36 bin ich schon emotional raus, echt.

Kathrin: Das soll man ja auch nicht, das sagt er wirklich auch selber. Bloß nicht irgendwas, was im Bereich zwei Tage ist. Und 36 sind eineinhalb Tage. Das kann man vielleicht gerade noch so schaffen.

Annika: Nee, ich mache 24, das kann ich Dir jetzt schon sagen!

Kathrin: Wir sind keine Ärzte, wir machen hier keine Behandlung und jeder macht das hier auf seine eigene Verantwortung und wir sprechen über unsere Erfahrung. Punkt.

Annika: Und gerne auch vorher vielleicht nochmal mit dem Arzt checken! So. Aber das probieren wir aus. Das will ich jetzt aber wissen.

Kathrin: Ja okay, das ist tatsächlich ein ganz lustiger Absatz, wo er dann schreibt “Die beste Lösung wäre gar nichts mehr zu essen”. HÖÖÖÖÖÖÖÖ!!! Für’s Insulin und dann kommt er mit den Benefits des Fastens und dazu fiel mir jetzt noch ein – das muss ich jetzt als Klugscheißer noch loswerden: Es gab ja auch gerade einen Nobelpreis genau zu diesem Thema. Ich dachte auch immer, bei diesem intermittierenden Fasten, dass wir in unserer Low Carb Keto Blase unterwegs sind und uns irgendwie alle das Gleiche erzählen, aber nein – aktuell in diesem Jahr gab es einen Nobelpreis im Bereich Medizin für einen Japaner, Yoshinori Ohsumi – ein japanischer Zellforscher. Und der forscht zum Thema Autophagie und da geht es darum, dass es beim (intermittierenden) Fasten die Zelle sich selber säubert und eine körpereigene Müllabfuhr … Und das – nur in Kürze – soll dazu führen, dass Krebs, Alzheimer und Herzerkrankungen gehemmt werden. Nur mal so als Überschrift, für alle, die es interessiert. Als ich das las in der Massenpresse, dachte ich “Hallo? Das ist hier überhaupt kein Blasenthema, das ist echt breiter Mainstream und der Typ kriegt einen Nobelpreis nicht umsonst”. Das ist toll zu sehen.

Annika: Ja gut, aber dennoch. Ich finde das auch total super und ich finde es auch schön, dass man solche Informationen jetzt finden kann, aber dennoch, da bin ich so ein bisschen ego. Mich interessiert in allererster Line, was mir persönlich gut tut. Was bringt mich weiter und was hilft mir?

Kathrin: Da bist Du ganz angefixt ne?

Annika: Jaaaa. Ich muss ja zugeben, ich habe das schon ein bisschen ausprobiert. So half hearted – halbherzig. Also, 24 Stunden klappt an manchen Tagen unglaublich gut. Und an manchen Tagen möchte ich zwischendrin Menschen töten. Also, ganz, ganz komisch und ich bin dann wieder ein bisschen rausgerutscht. Ich habe schon einiges für meine Wette runtergerockt. Ich muss nicht wandern, wenn das so weitergeht. Aber mein Problem ist ja das auf Dauer halten. Aber jetzt machen wir einen Monat und dann gucken wir mal.

Kathrin: Ich merke schon. Das ist voll eigennützig auf die Wette….

Annika: Ja, das ist etwas, das ist in meinem Sinne auch noch. Spannend! Das machen wir!!!

Achso, Kathrin,… was ist denn mit Dir eigentlich so los? (lacht)

Kathrin: Dein Lachen ist zu dreckig! Ich habe einen ganz tollen Kurs dieses Mal. Das muss ich mal sagen. Ich grüße euch alle ganz herzlich – from the heart! Es ist so toll, wie es gerade läuft und wie wir zusammenarbeiten und wie wir uns gegenseitig unterstützen und miteinander arbeiten. Ich fräggele rum, weil der Kurs und die Inhalte, das ist viel Kleinarbeit sich jetzt auch die Lektionen vorzunehmen und nochmal genau zu prüfen und auch mit dem erweiterten Wissen. Das bringe ich natürlich alles rein. Da bin ich gerade echt mit Kleinarbeit beschäftigt, die ich auch nicht delegieren kann. Ich delegiere auch mal ganz gerne – schöne Grüße! – aber das geht eben nicht. Ich muss da selber ran und da nehme ich mir jetzt pro Woche immer eine gewisse Anzahl von Stunden, die ich in die Kursinhalte investiere und bin gerade bei der Planung für 2017 und aller Voraussicht nach wird der nächste Kurs – ich freue mich über alle, die auf der Warteliste sind. Das ist ganz lustig, jetzt schon…

Annika: Jetzt schon auf der Warteliste?

Kathrin: Ja. Da habe ich nochmal kurz überlegt, ob ich diejenigen anschreiben und sagen soll “Magst Du noch reinkommen?” Aber der Kurs läuft und ist zu. Das mache ich nicht. Also, es gibt wieder eine Warteliste und ich bin jetzt dabei auch die Info-Seite aufzuarbeiten und die Planung für 2017 zu machen und irgendwann im Januar geht die nächst Rutsche RAN ANS FETT los, ein neuer Kurs. Es ist toll die zu sehen, die schon lange dabei sind, wie sie ihre langfristige Entwicklung machen und wie sie sich auch einbringen für die, die neu dabei sind. Da kommt dann auch mal wieder ein Heißhunger um’s Eck und derjenige, der neu bei Low Carb High Fat ist, denkt “Whoa, mache ich irgendwas falsch?” Und dann so “Denk doch mal darüber nach, was können mögliche Auslöser sein? Was geht bei Dir gerade?” Und dann kommen tatsächlich in diesen geschlossenen Kreisen in dieser intimen Gruppe die Dinge auf den Tisch. Die Teilnehmer helfen sich gegenseitig und das ist total schön.

Annika: Ja, das finde ich auch so klasse.

Kathrin: Das ist echt super und es ist gut, dass es über die 12 Wochen geht und darüber hinaus, weil das so langfristig angelegt ist. Das macht mich total happy.

Annika: Ja, sonst würdest Du auch gar nicht so eine Bindung aufbauen.

Kathrin: Ja, das ist echt toll zu sehen und auch, dass da Freundschaften entstehen und wie die, die schon lange dabei sind a) miteinander umgehen natürlich, weil sie sich lange kennen, aber b) auch so offen sind, für die alle, die neu an Board sind. Das ist total schön.

Annika: Das ketogene Rudel, wa?

Kathrin: Ja, so ein bisschen, ne? Das RANF-Rudel. (beide lachen) Das ist bei mir los. Ansonsten arbeite ich mir echt den A. ab für andere Themen und andere Kunden. Ich bin echt bis zum Ende des Jahres gut ausgelastet und das macht mich aber auch froh, weil ich bin ausgelastet.

Annika: Ja, das macht ja auch Sinn.

Kathrin: Weihnachten kann kommen, Geschenke sind gesichter.

Annika: Irgendjemand hat mir neulich erzählt, es wären gar nicht mehr so viele Tage bis Weihnachten. Das wird wieder so eine Nummer, Kathrin. Ich verdränge das jetzt und verdränge es und auf einmal haben wir den 20. Dezember und mir fällt, dass irgendwie nächste Woche was war.

Kathrin: Ja, ja, das ist so. Ich weiß es dann ja schon vorher, weil ich sitze ja am Samstag vor dem 1. Advent immer bei meiner Schwiegermutter und esse die Weihnachtsgans und das ist für mich das Thema “Okay, ich kann es nicht mehr leugnen”.

Annika: Ich wollte Weihnachten eigentlich wieder mehr Raum geben, weißt Du? Aber das kann ich im Rahmen der Meditation…

Kathrin: …im Rahmen des Kortisolabbaus könntest Du es auf jeden Fall machen und jeden Tag vor’s Kerzchen setzen und schön runterkommen.

Annika: Ja, das mache ich ja schon und es ist wirklich sehr beruhigend.

Kathrin: Ja, das hat was – nicht umsonst gibt es dieses Instrument.

Annika: Ja, und als alter Skandinavier – so Kerzen ist ja meine Maschine. Da fällt mir ein, ich muss mal wieder zu Ikea. Ha. Vorräte.

Kathrin: Da war ich gerade. Wenn Du mich fragst, was gerade bei mir läuft: Wir renovieren ein Zimmer, nämlich das Kinderzimmer und ja… Ikea und wir sind gerade ganz eng.

Annika: Ganz eng.  

Kathrin: In diesem Sinne.

Annika: Genau. Ja aber das tut auch gut.

Kathrin: Ja, wir arbeiten jetzt mal hier schnell das Ding ab, damit das schnell raus kann. Und huiuiui, wir nehmen hier richtig Hausaufgaben mit, a) wollen wir uns den Obesity Code nochmal genauer angucken….

Annika: …nee, nee, die Studien dahinter will ich sehen. Ich finde das mit den Studien ganz schwierig. Dann wird da eine Studie unheimlich aufgebläht. Dann waren das 30 Männekes, die nur befragt wurden.

Kathrin: Aber das ist ja leider in den Ernährungswissenschaften gaaaanz oft so. Da hoffe ich bei ihm, dass wir da gutes Zeug rausfinden. Insgesamt finde ich den Typen echt gut. Ich kann auch nur diese YouTube Videos empfehlen.

Annika: Ich fand das Buch auch super inspirierend zu lesen und dennoch, wie gesagt, da sind noch diese Fragezeichen.

Kathrin: Achso, ein letztes noch aus dem Buch: Mein neues Kultgetränk empfiehlt er ja auch. Das fand ich auch sehr erfrischend, wie er sagte: Apfelessig. Widme wieder dem Apfelessig mehr Raum. Ich als erstes losmarschiert – ich hatte tatsächlich auch einen Bio Apfelessig schön zu Hause – erstmal schön ins Glas gefüllt und erfrischend, wie eine Apfelschorle. Jetzt ist gerade nicht Sommer, aber wenn Du das trinkst….

Annika: Ja Moment! Er sagt ja, Essig generell senkt den Insulinspiegel.

Kathrin: Nee, Apfelessig!

Annika: Da steht Vinegar.

Kathrin: Apple Cider Vinegar. Es geht um Pektine und man wisse nicht genau warum ausgerechnet der Apfelessig das am meisten senkt.

Annika: Ja, aber Essig generell auch.

Kathrin: Das kann sein, aber ich habe spezifisch bei ihm den Tipp bekommen Apfelessig auszuprobieren. Er schreibt lustigerweise offen dazu: Man weiß nicht warum, aber beim Apfelessig funktioniert es am besten.

Annika: Aber ganz ehrlich: Ich glaube das geht viel zu weit (lacht)

Kathrin: Probier’s mal! Mach mal so einen Schwupp Apfelessig in ein Glas Mineralwasser.

Annika: Nee, ich habe schon von Menschen gehört – ich weiß nicht, ob die das pur getrunken haben – die echte Magenprobleme von diesem Apfelessig bekommen haben, aber wahrscheinlich haben sie es zu pur gehabt. Ich weiß es nicht. Es gab ja auch eine ganze Weile diese Apfelessig Kur.

Kathrin: Ja, da hat meine Mutter auch schallend gelacht. Als ich ihr das mit dem Apfelessig erzählte, meinte sie: “Hahaha, das habe wir schon vor 20 Jahren gemacht”.

Annika: Aber ich weiß gar nicht, wo man so einen Apfelessig kriegt – damit fängt das ja schon an. Aber ich werde mich schlau machen. Ich werde es einmal probieren und wenn es scheiße schmeckt, dann kriegst Du von mir die restliche Flasche Apfelessig persönlich überreicht, wenn wir uns beim Treffen sehen.

Kathrin: Also, naturtrüb soll er sein. Ich habe es dann tatsächlich noch ein bisschen vertieft und auch recherchiert. Er soll bitte naturtrüb sein, natürlich bio und diese Schwebstoffe haben. Ich führe das für Dich noch in das Fastenthema an, weil ich Dir berichten kann: So ein Glas mit einem bis zwei Esslöffel – wir reden nicht …

Annika: Pro Glas!!!

Kathrin: Pro Glas Mineralwasser. Das ist wirklich nix, das ist ein Hauch. Fang mal klein an. Es macht Dich satt!

Annika: Das kann ich mir ja nicht vorstellen.

Kathrin: Genauso wie Brühe.

Annika: Das stimmt wohl wiederum.

Kathrin: Am Ende habe ich mich jetzt viel mit Brühe beschäftigt. Es gibt ja auf LCHF-Institut auch den Konrad dazu, der uns zu der Rinderbrühe abgeholt hat, die Knochenbrühe vor allen Dingen und dazu gibt es da einen Ausschnitt aus dem Webinar zu gucken, wen das interessiert. Geschmacklich finde ich Hühnerbrühe besser, aber wenn Du im Fasten bist oder einfach mal eine Mahlzeit aussetzen und intermittierendes Fasten machen willst: Die Brühe hilft da schon, sehr.

Annika: Das stimmt, aber dann hast Du auch etwas geschmacklich leckeres, warmes im Körper. Damit erkläre ich mir das auch ein bisschen. Aber Apfelessig jetzt nicht so.

Kathrin: Kannst Du mal diesen Gedanken zur Seite schieben und es einfach frei probieren, bitte?

Annika: Ich weiß, das ist auch gut für die Haare oder? (lacht)

Kathrin: Du, ich habe beim Recherchieren gelesen, dass irgendeine schrieb “Meine 92-jährige Oma schmiert sich das ins Gesicht und hat eine Haut wie ein Baby-Popo”. Also, das Zeug muss irgendwelche Wunderkräfte haben und wie gesagt: Ich greife dazu. Ich habe mir das schön bei der Ölmühle bestellt – wunderbar, der Bio Apfelessig – schmeckt super!

Annika: Ja, aber Kathrin? Das wollten wir vor 20 Minuten glaube ich aufhören zu erzählen. Wir müssen jetzt mal Schluss machen. Jetzt würde ich sagen, wir sagen mal: Tschüss, bis demnächst!

Kathrin: Meine Liebe, es war mal wieder ein Fest.

Annika: Jaa, mit Dir auch!

Kathrin: Achso: Neulich im Kurs hatte ich das Thema “Essen gehen” und das erschien mir alles nicht reichhaltig genug. Da habe ich doch tatsächlich geraten: Bestell Dir ein Stück…

Annika: …Butter?

Kathrin: …Butter dazu! Ein Stück Butter geht immer, ne?

Annika: Ja, das stimmt.

Kathrin: Jahaaa. In diesem Sinne, macht’s alle gut. Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt und wir halten Euch auf dem Laufenden, was diese ganzen aufregenden Dinge hier angehen. Tschüss, tschüss.

Annika: Tschüss!!

Sep 09

LCHF Podcast: Wenn es zu extrem wird

By LCHF Institut | LCHF Podcast

Heute gehen wir im LCHF Podcast an die Grenzen: Annika und ich sprechen über das Phänomen, das manche Menschen im Zuge der Ernährungsumstellung betrifft. Sie werden extrem in ihrem Verhalten: Beim Wiegen, beim Tracken von Nährstoffen, beim Nachvollziehen der Ketose und auch beim Thema Sport.

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

RAN ANS FETT — der Online-Kurs zum Thema. Gesund abnehmen und mit Genuss essen – das geht. Das Gruppenprogramm startet wieder am 20. September (Hier geht’s zum Kurs / zur Warteliste).

Und darin sind wir uns mal wieder so richtig einig: Loveshadow: There’s a better way (Musik im Podcast).

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Kathrin: Du hast Bauch-, Beine-, Po-Muskelkater hast Du gerade gesagt?

Annika: Ja.

Kathrin: Hi hi. Ja, da würde ich sagen: Ich mache heute das Intro, die ersten Worte, da kannst Du nur einstimmen, oder?

Annika: Ich habe keinen Stimmmuskelkater, hör mal. (beide lachen)

Kathrin: Herzlich willkommen im LCHF Podcast mit Annika…

Annika: …und Kathrin!

Kathrin: Badimbadimbadim… there’s a better way…

Annika: (lacht) Du hast das Lied schon voll drauf, ich merke das gerade.

Kathrin: Ja, wie geht’s, wie steht’s? Der Urlaub, schon wieder ist der Sommerurlaub vorbei in 2016. Dieses Jahr ist wirklich ein echter ICE, gefühlt saust das hier vorbei. Das liegt ja auch daran, dass man immer älter wird, dann saust es immer mehr, aber… Boah! Schon wieder der Sommerurlaub vorbei. Wie geht es Dir?

Annika: Ja, mir geht es gut. Ich habe wirklich dieses Jahr den absoluten Luxus, dass nach dem Urlaub vor dem Urlaub ist. Das heißt, irgendwann demnächst bin ich wieder in Lappland.

Kathrin: Ach wie cool! Das ist ja die Mega-Perspektive.

Annika: Ja. Da freue ich mich auch schon riesig drauf. Und anschließend werden wir noch mit einem befreundeten Pärchen eine Woche in Südschweden wandern gehen. Von daher, ich habe noch schöne Ausblicke hier.  

Kathrin: Da kann ich nur sagen: Alter Südschwede! (beide lachen) Ja, ein schöner Ausblick!

Annika: Ja. Hast Du Dich gut erholt im Urlaub?

Kathrin: Ich habe mich gut erholt im Urlaub, aber ich habe auch viel kommuniziert, wie Du vielleicht gesehen hast. Ich habe das ein oder andere Video gedreht und wusste, wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme, was jetzt gerade passiert. Also, hier liegt eine Badewanne voller Wäsche und es ist alles irgendwie ein bisschen Ummidummi.

Annika: Kathrin, Kathrin, Du hast etwa die erste und goldene Nachurlaubsregel gebrochen!

Kathrin: Welche ist das?

Annika: Die heißt: Erzähle Deiner Waschmaschine nicht direkt, dass Du wieder da bist.

Kathrin: Warum nicht?

Annika: Damit Du noch Deinen Urlaub ein bisschen verlängern kannst.

Kathrin: Achso, das habe ich gemacht! Ganz heimlich noch, ja ja!! Wir sind Samstag zurückgekommen und guck mal: Heute ist?  

Annika: Ja hör mal, das ist ja dann schon fast schlampig! (beide lachen) Nein!

Kathrin: Nee nee, eben, die Entspannung war schon da und ich nehme es auch als genau solche hin, keine Sorge! Die Entspannung ist schon da und jetzt müssen wir langsam mal den Schulbeginn wieder vorbereiten und tatsächlich habe ich auch schon wieder das erste Webinar gehalten, gestern Abend. Das erste der beiden freien Webinare im Rahmen von RAN ANS FETT. Das war sehr schön. Ich habe neue Charts gebaut – ich hatte so eine Chart-Folge im Kopf: LCHF und dann jeden Buchstaben auseinander klamüsert: Was heißt eigentlich Low, was heißt eigentlich Carb, was heißt eigentlich High und was heißt eigentlich Fat?

Annika: Und was hast Du zu High gesagt?

Kathrin: Na, wieviel Fett brauche ich denn tatsächlich? Was ist denn da High, weißte?

Annika: Das ist nämlich so ein Ding. Mein Gedanke dazu ist ja immer: Das war damals wahrscheinlich so ein bisschen provokant gemeint, weil High heißt ja viel, aber ich denke das ist im Kontrast zu dem, was man damals üblicherweise gegessen hat zu sehen, nämlich No. Gerne gegen Null gehendes Fett.

Kathrin: Genau und da ist es natürlich total High.

Annika: Genau, demgegenüber ist es total High, aber für uns jetzt, die wir alte Dinosaurier sind… eigentlich muss es heißen: LCNF – Low Carb Normal Fat.

Kathrin: Ja, Du bist schon wieder einen Schritt weiter, aber ich sag mal für die da draußen und die, die ankommen, ist es schon High. (beide lachen) Und das habe ich so ein bisschen auseinander klamüsiert, diskutiert, ein paar Fragen beantwortet, das Übliche. Dadurch, dass ich den Video-Kurs auf LCHF-Institut.de habe, fahre ich nicht mehr das übliche Webinar-Programm, was ich so in den ersten beiden Jahren gemacht habe, weil das habe ich gestern auch dazu gesagt: Ich kann einfach nicht immer das Gleiche erzählen. Da werde ich wuschig! Man muss es ja immer ein bisschen anders erzählen. Ich kann auch das Programm noch mal neu erzählen, das ist schon gut, aber jetzt habe ich einfach mal ein paar neue Themen und Ideen und die habe ich jetzt umgesetzt und setze sie ja nächste Woche auch noch mal um, in dem freien Webinar und das führt dann schon auf den Gruppen-Kurs hin, auf das 12-Wochen-Programm, das am 20. September startet. Da läuft aktuell die Frühbucherphase. So. Genug.

Annika: Da kann man ja mal auf der Webseite nachlesen.

Kathrin: Ja, danke, dass Du da wieder als Partnerin dabei bist. Da freue ich mich sehr drüber!

Annika: Ich freue mich auch. Das hilft mir auch ein Stück weiter und wie gesagt, Du machst da ein gutes Ding. Du bist auch Weltmeisterin in Charts erstellen. Ich staune immer wieder, dass Du dieses Händchen für diese Übersicht hast. Das finde ich schon ziemlich erstaunlich.  

Kathrin: Das hat mal 2001 ein Mann im Vorstellungsgespräch zu mir gesagt: “Frau Bitter,“ damals noch “Frau Bitter, machen Sie sich keine Illusionen, Sie werden hier zur Chart-Maschine”. Und ich so “Urrgh, okay” und so war es dann auch. Und dann lernt man das. Wenn man gezwungen ist beruflich Charts zu erstellen, dann geht es irgendwann in Fleisch und Blut über. Dann ist es auch nicht so wild. Und wenn ich es nicht so oft machen muss, dann macht es mir auch Spaß. Damals habe ich irgendwann echt innerlich erbrochen, aber heute ist es dann Spaß an der Freude.

Annika: Ich finde es sehr auffallend gut strukturiert.

Kathrin: Ach, danke! Ich spreche immer wieder gerne mit Dir!

Annika: Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja… so sieht das aus. Das habe ich gar nicht erzählt, oder? – Mir ist neulich aufgefallen: Weißt Du, dass ich jetzt schon sieben Jahre LCHF mache? Und dann habe ich mir überlegt, das ist für mich so zur Normalität geworden. Aber dann ist mir aufgefallen – ich möchte fast eine Wette eingehen – dass seit diesem Tag wo ich damit angefangen habe, nicht ein Tag vergangen ist, wo diese Buchstabenkombination nicht mindestens einmal durch meinen Kopf gehuscht ist. Das ist so Teil meines Lebens, das ist unglaublich.

Kathrin: Ich weiß noch, wie ich Dich zum Fünfjährigen interviewt habe auf dem Blog – irre! Das ist auch schon wieder zwei Jahre her!

Annika: Die Zeit rast. Das stelle ich immer wieder fest.

Kathrin: Ja und die Zeit rast, weil wir haben uns ja im Frühjahr unterhalten. Wir reflektieren ja tatsächlich nicht nur öffentlich hier, sondern auch mal nicht öffentlich unsere Themen und da ging es darum, Dinge genauer unter die Lupe zu nehmen. Da haben wir damals gesagt – ich war da sehr angefasst und aufgeladen (lacht)…

Annika: Was für ein Ausdruck (lacht)

Kathrin: …und da haben wir damals gesagt, “das macht jetzt nicht so viel Sinn darüber zu sprechen, weil das entgleist uns” – im Zweifel auch nur mir. Das war auch meine eigene Einsicht. “Lass uns mal warten bis die emotionale Wucht da raus ist und ein bisschen frisches, grünes Gras drüber gewachsen ist” und ich glaube, es ist jetzt so weit. Worum ging es da? Das habe ich noch gar nicht gesagt, oder? Sag Du mal.

Annika: Nein, erzähl’ Du einfach.

Kathrin: Okay. Es ging um Menschen, die es einfach übertreiben; die einfach zu viel machen; zu viel messen; zu viel wollen von der Ernährungsumstellung; einfach total übertreiben und das Maß verlieren.

Annika: Ja genau, deswegen haben wir den schönen Titel gewählt: Extremitäten.

Kathrin: Genau! Weil tatsächlich begegnet mir das in meinen Kursen immer wieder. Menschen, die einfach total gefangen sind in diesem Thema. Das ist auch toll, wenn man in so einen Kurs kommt und ganz begeistert ist, aber wo wir manchmal an diese Grenze kommen von “Ist das noch Gesund?”.

Annika: Ja, das stimmt.

Kathrin: Und ich greife mir dann tatsächlich die Teilnehmer gerne auch auf einer persönlichen Ebene mit E-Mails und Ähnlichem und klopfe an und sage “Hallooo? Wollen wir das mal gemeinsam überdenken, was da los ist?” Damals haben wir gesagt “Lass uns das doch auch mal öffentlich überdenken, die Extremitäten, die wir so erleben in unserem Leben”. Wir haben natürlich immer wieder das Thema Gewichtkontrolle. Das ist ja was, was ich tatsächlich auch in RAN ANS FETT auch auslobe am Anfang. Natürlich, wenn Du loslegst mit der Ernährungsumstellung bist Du gut beraten, Dein Gewicht zu kontrollieren und auch Deine Umfänge. Da sagen wir auch immer: Viel wichtiger als das Gewicht sind die Umfänge zu kontrollieren, weil da passiert ja noch viel mehr, als manchmal beim Gewicht. Und ich leite auch schon dazu an, ich habe auch eine Tabelle, wo man sich das ausdrucken und eintragen kann, einfach um einen Blick darauf zu haben. Ich bin nicht diejenige, die sagt alles ist free flow, sondern schon auch sich hinsetzen und überlegen, in welchen Prozess man geht.

Annika: Das finde ich ist auch eine ganz tolle Extremität. Ich hatte mal den Fall, dass ich Kontakt hatte mit einer Frau, die auch abnehmen wollte oder abgenommen hat und ihr erklärtes Ziel war es – Achtung! – sie ging morgens auf die Waage, alles gut. Das machen ja ganz viele von uns, aber sie ging abends auch auf die Waage und ihr erklärtes Tagesziel war abends nicht mehr zu wiegen als morgens.

Kathrin: Oh mein Gott!

Annika: Und wenn sie dann abends mehr gewogen hat als morgens, dann ist sie noch eine Stunde auf den Crosstrainer gegangen.

Kathrin: Nein!

Annika: Ja, im ernst! So. Ich bin völlig bei Dir. Ich finde, dass es ganz wichtig ist, das Gewicht im Auge zu behalten, damit man weiß, ob das auch in die gewünschte Richtung läuft. Noch wichtiger ist auch immer das Maßband, aber 1.) sollte es nicht in solche Extreme ausarten und 2.) finde ich, dass das sehr individuell ist, wann es für einen persönlich extrem wird. Ich erlebe immer wieder im Umgang mit den anderen, dass manche Menschen – ich zum Beispiel: Ich gehe morgens auf die Waage, das gehört zum Morgenritual, genauso wie Waschen, Zähneputzen usw.. Ich hoppse drauf, gucke nach, hoppse runter, wunderbar, weiß ich Bescheid. Es ist nichts, was mich jetzt derbe anfasst. Es kann auch im Normalbetrieb keine große Überraschung geben. Die habe ich eher, wenn ich eine Woche gar nicht auf der Waage war und ordentlich über die Strenge geschlagen habe.

Kathrin: …wenn man im Urlaub war, genau.

Annika: Genau. Wenn Du im Urlaub warst zum Beispiel, da kann das schon mal sein, aber ansonsten dürfte es jetzt keine riesen Überraschungen geben. Wenn da Schwankungen sind, kann man sich überlegen: Ist das Zyklus? Ist das Muskelkater? Es gibt so viele Gründe. Die Hitze jetzt. Ich weiß nicht, ob Du es gemerkt hast, aber am Anfang war das bei mir ganz super, aber gegen Ende bekam ich dann auch….

Kathrin: …Wassereinlagerungen.

Annika: Ja. Das finde ich schon gut. Aber es gibt Menschen, die schon damit nicht klar kommen, wo dann wirklich eine Abweichung von 500 Gramm – ich will nicht sagen zu einer Panik führt, aber…

Kathrin: Nenn’ es Drama.

Annika: Ja, Drama. Da sage ich immer wieder: Jetzt überlege doch mal rein logisch. Wenn man jetzt noch einmal die Thermodynamik heranziehen würde, würde man sagen 500 Gramm Fett sind rund über 3.500 Kalorien, die man über das Maß gegessen haben müsste, um ein halbes Kilo Fett zuzunehmen und ich denke, das ist in den seltensten Fälle der Fall.

Kathrin: Ja und was ich als ganz gesund empfinde, das ist eine schöne goldene Mitte. Ich habe natürlich im Kurs viele, die sich täglich wiegen. Ich mache das ja auch. Abgesehen davon, mache ich gerne mal die Augen zu, wenn ich aus dem Urlaub komme…

Annika: … wie die Waschmaschine (lacht)

Kathrin: Ja, das ist so wie die Waschmaschine, genau! Wir machen ja den Wiegedonnerstag und das ist ganz gut.

Annika: Warum am Donnerstag?

Kathrin: Ach weiß ich nicht. Das hat sich irgendwie so eingebürgert.

Annika: Na, na, na, na da sind oft Taktiken dahinter.

Kathrin: Achso! Stimmt. Völlig richtig.

Annika: Montags wiegen würde dazu führen, dass Du am Wochenende diszipliniert sein musst.

Kathrin: So sieht es aus.

Annika: Freitags wiegen deutet meistens darauf hin, dass man sagt: Wochenende lass ich mal locker.

Kathrin: Genau. Nee, das war tatsächlich total taktisch von mir, weil ich nachvollzogen habe, wann ich immer meine besten Ergebnisse erziele (beide lachen)

Annika: Nicht Dein ernst, oder?

Kathrin: Und da habe ich gedacht, der Donnerstag ist eigentlich immer ein Spitzentag. Da hat man so drei Wochentage hinter sich.

Annika: Egotrip, ja? (lacht immer noch)

Kathrin: Und dann habe ich das mal diskutieren lassen und so ging es vielen natürlich auch. Am Wochenende ist man unterwegs, mal eingeladen. Montag ist es eher ungünstig und wenn man es dann in den Griff kriegen will, eben für den Ansporn, dass da gewogen wird, dann ist eben der Donnerstag ein super Tag. So haben wir das glaube ich ausdiskutiert. Es verteilt sich auch immer so viel auf die Woche während der Kursphase. Dienstags kommen neue Inhalte. Man muss das ja auch auf die Woche verteilen und der Donnerstag bot sich sehr schön an. Deswegen der Wiegedonnerstag. Aber was ich eigentlich erzählen wollte ist, dass die Teilnehmer dann auch teilweise selber schon reflektieren “Ja, das sind jetzt 500 Gramm mehr, aber das ficht mich überhaupt nicht an, weil ich weiß genau, ich hatte vor zwei Wochen 1,5 Kilo abgenommen. Kein Wunder, dass sich da jetzt noch mal ein halbes Kilo wieder einpegelt”. Also, ganz tolle eigene Gedanken, die da den anderen auch total helfen, sich da einzukriegen und nicht in dieses Extremitätenthema zu verfallen. Alle, die sich nämlich da äußern und sagen “Oh Gott, ich habe 200 Gramm zugenommen!” da kriegst Du dann sofort die Rückmeldung “Ehh, entspann Dich mal!”

Annika: Ja, genau. Gerade bei Anfängern, die sind natürlich auch etwas unsicher, jeder möchte gerne einen schönen Antrittserfolg haben und wenn der dann ausbleibt… Bei LCHF ist der Klassiker an Umstellungsbeschwerden eine hakelige Verdauung. Das frage ich auch ziemlich schnell nach, was mit der Verdauung ist, denn ganz profan gesagt: Was drin ist wiegt man mit.

Kathrin: (kichert)

Annika: Ja, das ist so. Deshalb übrigens: Ich habe eine neue Wiegetaktik. Ich habe gerade nämlich gelogen. Ich habe mich früher morgens gewogen. Seit zwei Wochen habe ich meine Taktik geändert. Ich wiege mich nämlich jetzt bevor ich das erste Mal am Tag esse, weil das ist ja eigentlich logisch. Ihr wiegt euch morgens vorm Frühstück. Ich frühstücke aber nicht. Ich esse aber abends um 21 Uhr meistens noch mal eine sehr große Mahlzeit und die ist dann morgens – wie gesagt: Was noch drin ist, wiegt man mit. Deswegen habe ich irgendwann gedacht, naja, eigentlich muss ich mich doch wiegen, bevor ich das erste Mal am Tag esse, was bei mir im Laufe des Nachmittags der Fall ist. Ich habe morgens keinen Hunger. Das sind dann doch schon etwas freundlichere Wiegeergebnisse (beide lachen). Man macht das mit allen Mitteln, ne?

Kathrin: Hm, aber tatsächlich macht es Dich ja kirre, wenn Du Dich morgens und wieder in Deinem Fall abends auf die Waage stellst. Ich erinnere mich aber auch noch an die Brigitte Diät, ich glaube das war 1990, da habe ich mich auch gerne abends gewogen und dann geguckt, wieviel ich über Nacht abgenommen hatte. Daran habe ich mich dann immer erfreut, verstehst Du? Ich habe nur das Morgengewicht aufgeschrieben…

Annika: … Ich habe mal irgendwann im Biounterricht gelernt, dass jeder normale Mensch in der Nacht ein halbes bis ein Kilo ausschwitzt.

Kathrin: Genau, das ist ja das Übliche. Deswegen, das ist Quatsch. Das ist ja natürlich kein Abnehmen.

Annika: Ja, auf jeden Fall ist die Waage immer ein ganz großes Thema. Ich finde allerdings, das Forum ist eine riesen Community, wo auch immer mal unterschiedliche Gruppen eher stark sind. Und die Gruppe die im Moment da ist, da habe ich das Gefühl, die sind recht entspannt mit dem Wiegen. Nachdem ich lange Zeit wenig Zeit hatte in den Tagebüchern nachzuschauen habe ich jetzt den Eindruck, dass es im Moment sehr entspannt ist.

Kathrin: Das muss ja auch das Ziel sein, ne?

Annika: Da läuft jetzt keiner groß Panik, sondern das ist ganz schön.

Kathrin: Genau, das ist wenn wir so wollen das Ziel bei Gewichtsabnahme generell, zu sagen: Ja, im Auge behalten, aber auch nicht durchdrehen.

Annika: Ja, aber wie gesagt, bei manchen Menschen… Ich denke auch mit dem Gewicht ist es auch so, dass man sich das Übergewicht in schöner bunter Regelmäßigkeit nicht innerhalb von ein paar Wochen auf den Körper gezimmert hat. Ich finde, es ist eigentlich fair zu sagen “Hallo Körper, ich gebe Dir die Zeit, die Du brauchst”. Und eigentlich ist es fair zu sagen “So lange wie ich drauf gebraucht habe, gebe ich dem auch die Chance das wieder abzunehmen”. Das finde ich aus mehreren Gründen wichtig. Wir hatten es schon mal gerade bei starkem Übergewicht. Die Veränderung in der Abnahme ist sehr stark, da muss man auch erst mal mit klarkommen. Nicht zuletzt ist Körperfett ganz gerne auch so ein Schutzpanzer, also muss ich mir etwas anderes überlegen. Das hatten wir alles schon. Auch für die Haut ist sinnvoller, wenn man eine entspanntere Gangart wählt. Und solange ich doch weiß, dass ich mich so ernähre und dass es alles im Rahmen ist, dann muss ich auch das Vertrauen zu mir finden, dass das früher oder später sinken wird. Wenn ich die für mich richtige Ernährung wähle!!! Was nicht immer zwangsläufig LCHF sein muss.

Kathrin: Ja.

Annika: Aber das Gewichti ist ja nicht der einzige Punkt. Das war ja bei mir nicht anders. Du findest LCHF, auf einmal ist der Heißhunger weg, Du fängst an abzunehmen, Du wirst zu Deinem eigenen großen Projekt. Und dann liest man viel, man liest hier, man liest dort, man lässt sich auch von vielen Dingen inspirieren, aber wo ich manchmal mit den Ohren schlacker’ ist diese Ketoseolympiade.

Kathrin: (lacht) Jap! Das ist natürlich etwas hübsches, die Ketose, weil Du holst Dir so einen Streifen aus der Apotheke und piekst Dich, wie beim Blutzuckertest morgens mit dem Finger und hast einen 1A Wert. Also sowas, wo man sich richtig schön dran festhalten kann. Messbare Parameter geben erstmal per se Sicherheit. Nur steht da zum Beispiel 0,8 “Bin ich jetzt in der Ketose oder nicht?” So geht es los. Dann wird andauern gemessen; dann wird zu falschen Tageszeiten gemessen und dann erlebe ich immer wieder Menschen mit dem Anspruch: Ich esse doch jetzt alles richtig, da muss doch jetzt mindestens ein 2.1 Ketose-Wert rauskommen. Und da bin ich nicht dabei. Ich messe hin und wieder, wenn ich das Gefühl habe, ich bin in der Ketose; ich bin ja auch nicht dauerhaft in Ketose, das hatten wir auch schon. Ein fröhlicher Wein am Wochenende und Zack! Aber wenn ich das Gefühl habe, ich habe mich ziemlich konform ernährt und mich gut ernährt, dann piekse ich hin und wieder und freue mich über den Wert, der mir sagt: Ja, Du bist in der Ketose.

Annika: Ja, aber soll ich Dir mal was sagen? – Erstmal ganz davon ab, dass ich eigentlich so ein hysterischer Stecher bin. Einmal Stechen geht einher mit ungefähr 10 Minuten Tanz. Erstmal werden alle Fingerkuppen abgequetscht und gucke, wo es wohl am wenigsten wehtun könnte. Ich bin ja furchtbar was sowas angeht. So, und dann habe ich einen Wert. Aber ganz ehrlich: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wenn ich die Kohlehydrate ziemlich flach halte und das Protein im normalen Rahmen zu mir nehme, dann bin ich in Ketose. Päng! Wenn ich das wirklich konsequent über eine Woche oder zwei… Das wäre mal was, was ich gerne als Projekt hätte. Ich hätte gerne mal so vier, fünf Leute, denen die Ernährung vorsetzen, so wie sie sein sollte und dann können wir mal Testpieksen machen, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Jetzt mal ein kleiner Exkurs: Mir wurde mal erzählt, dass jemand sagte, sie hätte ein echtes Problem. Sie würde gar keine Kohlehydrate essen, aber sie hätte irgendwie ein medizinisches Problem, sie käme nicht in Ketose, also es wäre keine Ketose nachweisbar. Aber sie würde wirklich, wirklich, wirklich, wirklich keine Kohlehydrate essen und dann habe ich gesagt: Schade, dann bist Du ja eigentlich tot. Also, entweder ist dann das Gerät kaputt oder aber da stimmt was nicht damit, die Kohlehydrate so weit runtergezogen zu haben. Ich finde es total übertrieben. Es mag ja auch sein, dass man mit Ketose noch ein bisschen besser abnimmt. Der Kick ist schon schön, ich bin jedenfalls viel klarer und energiegeladener mit Ketose, aber es ist nicht zwangsläufig notwendig unbedingt Ketose haben zu müssen.

Kathrin: Genau, es ist ein schöner Zustand, den kann man anstreben. Wenn man den genießt, dann kann man auch hin- und herwechseln, wenn man adaptiert ist, im Sinne von der Körper kennt diesen Zustand und findet ihn schnell und findet sich schnell rein, ohne die ganz gravierenden Umstellungsschwierigkeiten, die die meisten empfinden, wenn sie sich am Anfang annähern.

Annika: Ja gut, aber ganz kurz, weil Du sagst diese Flexibilität rein und raus: Du kannst ja nicht nur sagen, dass ich ketoadaptiert werde, also kann ich rein, um die Flexibilität zu erhalten. Also korrigiere mich, aber die Flexibilität läuft ja in zwei Richtungen. Also muss ich auch ab und zu rausfliegen.

Kathrin: Ja natürlich und zwar weiß ich doch, wenn ich die Woche über schön stringent gelebt habe und sitze Freitagsabends, gucke in die Natur, trinke ein Glas Prosecco zu viel und schon war’s das mit der Ketose. Ich habe mir diesen Test noch nie selber gegeben im Sinne von – ich weiß, dass das einige machen – wieviel vertrage ich? Vertrage ich ein Glas Prosecco und beim zweiten fliege ich raus oder erst beim Dritten? Das habe ich auch noch nicht gemacht, weil es mir das nicht wert ist, weil ich da auch nicht zu extrem werden will, verstehst Du was ich meine? Es wäre aber eine interessante Fragestellung.

Annika: Genau, aber ich bin auch so: Wenn ich mir zum Beispiel einen großen, bunten, gemischten Salat mache und ich mache mir den wirklich bunt, mittlerweile kommt da auch Paprika mit rein, alles worauf ich bock habe, da kann das sehr gut sein, dass ich da rausfliege. Aber wie gesagt, ich persönlich denke, dass es Sinn macht, auch ab und zu mal rein- und rauszugehen und ein bisschen mehr Kohlehydrate zu essen, weil das ist wie mit der Wirbelsäule. Wenn die nur Flexibel in die eine Richtung ist… das muss in alle Richtungen laufen können. Aber was mich eigentlich daran stört ist dieses: Ich habe noch nicht den ganz tiefen Sinn entdeckt in je tiefer, je besser.

Kathrin: Es gibt ein paar Studien die sagen, je tiefer Du in Ketose bist, desto besser nimmst Du auch ab.

Annika: Ich weiß von Epileptikern, da ist es ja sehr, sehr streng. Ich glaube, 80 % der Energieauswertung ist so gut, also Kohlehydrate maximal in den Sporen oder so. Da hat es den Sinn halt, das es…ne? Und bei Krebskranken ist es auch ähnlich. Die sollen auch möglichst tief drin sein.

Kathrin: Tatsächlich, das muss ich mal rausfischen; das habe ich irgendwo gehabt, da gibt es eine kleine Studie, die ich kenne, die hatte drei Gruppen und die haben sie in unterschiedlich tiefe Ketose gebracht und die, die am tiefsten in der Ketose waren, haben auch am besten abgenommen.

Annika: Aber es ging dann um’s Abnehmen.

Kathrin: Ja, es ging um’s Abnehmen.

Annika: Aha, und war das so signifikant, dass man sagt: Das muss jetzt sein.

Kathrin: Ja, es war signifikant. Das war belegt.

Annika: Aber so, dass man sagt, das lohnt sich, dafür so knallhart zu leben und sich andauernd…

Kathrin: …nö. Also, ich sage nein (lacht) Da habe ich auch mit den Schultern gezuckt und gesagt “Ja, schön”. Natürlich macht es wahrscheinlich Sinn, wenn man richtig konzentriert abnehmen will, dann einfach tief in die Ketose zu gehen – gar kein dummer Gedanke, aber ansonsten im Leben… ich meine, es gibt noch etwas anderes, als pieksen “Ah, toll! 2.5, super! und weiter geht’s”. Wenn das für jemanden ein guter Lebensweg ist, dann bitte. Aber für mich sage ich: Das ist nicht die Art und Weise, was ich unter gesunder Ernährung und einem gesunden Verhältnis zu meinem Körper und zu meinem Leben und zu meinem Genuss verstehe.

Annika: Vor allen Dingen, es gibt Menschen, die haben einfach Spaß daran, also dieses Stechen, protokollieren und Listen führen und alles mögliche. Und wenn das so ein Hobby ist und die haben da Spaß dran, dann ist alles gut. Aber, die sollen so ehrlich zu sich sein und auch erkennen können, wenn das einfach zu sehr übertrieben wird und in eine ungute Richtung rutscht.

Kathrin: Wenn es hysterisch wird quasi.

Annika: Aber das hatten wir ja schon mal: Orthorexie. Das ist auch sowas, ich glaube das wird bei Essstörung einsortiert, wo sich dann wirklich alles nur noch darum dreht. Es gibt auch Menschen, die zirkeln komplett ihre gesamten, zusätzlichen Vitamine ab.

Kathrin: Aber Du hast es Ketoseolympiade genannt. Das sind eben die Auswüchse, wo man denkt, was ist denn jetzt hier der Punkt? Es geht doch eigentlich gar nicht darum, wirklich 1.0 oder 2.0 zu erreichen, sondern da sind doch andere Dinge am Wirken. Da liegt doch eine Ebene dahinter, worüber wir reden müssen. Wir müssen doch gar nicht über die Ketonmessung reden. Verstehst Du was ich meine? Wer das dann zu extrem macht und sich aus meiner Sicht zu hysterisch da hinein begibt, da sind dann einfach andere Themen, die dann relevant sind über die man sprechen muss.

Annika: Naja gut, es kann manchmal sein, dass ich Dinge als extrem empfinde, die für den aber noch in Ordnung sind. Aber jeder sollte in sich horchen und gucken, ob das für ihn noch in einem persönlich gesunden Rahmen abläuft. Das ist mit den Kalorien genauso oder wie man so schön sagt: Die kleinen Tierchen, die nachts die Kleidung enger nähen. Oder Makros – auch so beliebt. Manche setzen sich Ziele und sagen: Am Tag esse ich soundsoviel Protein, soundsoviel Kohlehydrate und soundsoviel Gramm Fett und dann erlebe ich es nicht selten, dann kommt dann so ein Aufruf “Hilfe! 15:00 Uhr und meine Makros sind erschöpft. Kohlehydrate ende, Protein ende, aber ich habe noch 50 Gramm Fett. Was kann ich mir daraus noch kochen?”

Kathrin: (lacht) Das nenne ich immer LCHF Tetris.

Annika: (lacht) Aber das kommt auch recht häufig vor und dann denke ich, wenn der Tag schon für die persönliche Planung semioptimal gelaufen ist, was will man denn da noch machen – Butterlutschen abends oder was?

Kathrin: Das machen nicht zu wenige glaube ich. Es erzählt mir zwar keiner so, aber ja. Was ist denn jetzt in einer Avocado drin oder der weiße Speck mit Pilzen. Also klar, da gibt es klassische Überlegungen, möglichst über den Tag perfekt auszutarieren und dann zum Abend hin mit dem was noch da ist etwas zu zaubern. Da bin ich auch eher so, dass ich denke: 1. habe ich jetzt noch Hunger oder nicht? und klar, wenn ich abnehmen will, dann muss ich mich – bei mir persönlich ist das so – am Riemen reißen, aber dann muss ich eventuell einfach nicht mehr über die Makros nachdenken, sondern darüber nachdenken: Mache ich jetzt noch eine Stunde eine Radtour? Gehe ich noch mal raus spazieren? Kriege ich da noch Bewegung in mein Leben oder räume ich meinen Schrank aus und wische Staub? Also ich versuche das eher wegzulenken von der Überlegung, wieviele Makros habe ich noch oder habe ich heute zu viel Fett oder nicht?

Annika: Das ist schon eine Gratwanderung. Einerseits soll man natürlich auch nicht loslassen, gerade bei denen die viel abnehmen möchten, sondern auch abends nicht sagen “Ach, der Tag ist eh verkackt, jetzt kann ich essen was ich will. Morgen ist der nächste Tag, dann mache ich das besser.” Das führt auch meistens nicht in eine gelungene Richtung. Aber andererseits diese Superfixierung grammgenau. Das finde ich ganz schwierig. Ich kann nur zu mir selber sagen, auch was die Kalorien betrifft, ich habe sehr wohl die Kalorien als Maßstab benutzt, aber das war nur sehr fragmentös. Ich habe ja geschätzt. Ich habe nichts abgewogen, nur für Rezepte, wenn ich etwas notiert habe, habe ich mal nachgerechnet, aber ich habe immer überschlagsweise nachgerechnet, was man nach gefühlten 50 Jahren Dauerniedrigkaloriendiäten einfach auch drauf hatte. Aber ich habe es nicht abgewogen und meine Coachlinge – ich habe ja ein ganz eigenes System zum Abnehmen für mich und meine Leute entwickelt – da wird gar nichts gewogen. Das geht alles über Augenmaß. Die lernen von mir, welche Bausteine sie am Tag haben und lernen das mit den Augen zu erfassen. Und ganz ehrlich: Es läuft super. Ich habe Ende Februar/Anfang März diesen Entpuppt-Kurs gestartet und wenn ich mir die Leute ansehe, die ich heute noch treffe… Die eine hat jetzt gerade die 20 kg geschreddert; eine hat 12 kg durch; eine mit 8 kg. Also es läuft wunderbar, auch völlig ohne dieses ganz grammgenaue Abwiegen. Wir reden hier von natürlicher Ernährung. Wir achten darauf, dass wir gute Lebensmittel essen; dass wir uns überlegen, wie die Tiere großgezogen wurden und dass wir unseren Körper mit dem versorgen, was für uns gesundheitlich am besten ist, aber für mich ist auch ein Aspekt der natürlichen Ernährung, ein natürliches Essverhalten früher oder später zu erreichen. Das nützt mir dann nichts, wenn ich in so einer unheimlichen Kontrolle lande und nicht mehr aus der Nummer rauskomme.

Kathrin: Aus der Extremität des Kontrollzwangs sozusagen.

Annika: Genau, als ganz dicker Mensch kreist der ganze Tag nur um’s Essen und dann waren es die Kalorien damals und alles möglich, natürlich. Und Du hast ein schlechtes Gewissen und Hoffnung und alles möglich. Das Ziel für mich ist immer bei meinen Leuten, dass man da rauskommt und irgendwann einfach nur automatisch natürlich die Menge zu sich nimmt, die einen gesund macht und die das Gewicht in dem Rahmen hält, wo man es haben möchte.

Kathrin: Cooles Ziel, da gehe ich voll mit. Ich glaube daran, dass man am Anfang – und das machst Du über Augenmaß und die anderen machen es über’s Ausrechnen – ein gutes Gefühl für die Mengen entwickelt, die pro Tag auf dem Teller liegen sollen. Und dafür macht es viel Sinn eine gewisse Zeit lang, ich sage mal zwei oder drei Wochen, sehr genau hinzuschauen, wieviel denn gut für einen ist, nach der Lehre. Und dann auch noch mal in sich hineinzuhören: Passt das? Nehme ich damit ab? Wie funktioniert das? Sozusagen da eine Bilanz zu ziehen und wenn man dann auf dem guten Weg ist und merkt, damit funktioniert es gut, auch wieder loszulassen und sich selber zu trauen und den Mut zu haben, das Körpergefühl wahrzunehmen, das Hungergefühl wahrzunehmen und dann dieses Korsett von Zahlen, Daten, Fakten loszulassen und zu sagen: So, jetzt gehe ich über in den Bereich natürliche Ernährung. Das ist nicht bei jedem nach drei Wochen, das geht bei manchen auch erst nach drei Monaten und bei manchen auch erst nach drei Jahren.

Annika: Ich verstehe was Du meinst, aber selbst davon löse ich mich weitestgehend. Ich habe da diesen netten Flyer. Da stehen geeignete Lebensmittel und den kriegt man von mir an die Hand. Isst man geeignete Lebensmittel und hat dazu das Augenmaß, dann schaut man: Funktioniert es mit dem Abnehmen? Und wenn es funktioniert “Never touch a running system”. Und wenn es dann nicht funktioniert, dann kann man mal notieren, was man gegessen hat. Die Lebensmittel interessieren mich da auch in erster Linie, weil da habe ich so ein paar Verdächtige, die ich für ungünstig halte und wir reden über Mengen, aber auch über diese Augenmaßmengen. Die können mir die auch sehr gut benennen. Ich habe das auch gemacht mit dem Aufschreiben. Ganz am Anfang gab es FDDB noch gar nicht, fällt mir gerade ein. Aber als es das dann gab, habe ich das alles mal kontrolliert und yuppiduh: es war so. Und das obwohl ich das am Anfang gar nicht kontrollieren konnte. Wer gerne rechnen und zählen möchte, kein Problem, das können die gerne machen. Da habe ich auch einzelne darunter und die haben da viel Freude dran, aber die sind auch so, dass sie nicht total darauf fixiert sind.

Kathrin: Ja, das ist das Wichtige, dass das nicht so einen negativen Raum einnimmt.

Annika: Ja.

Kathrin: Das ist beim Sport ähnlich, da kann man es auch einfach übertreiben.

Annika: Ja, ich habe ja eine gewisse Schnittmenge Sportgruppe LCHF, in meinen Sportkursen auch, wo ich dann im Auge behalte, dass da nicht übertrieben wird. Es ist nicht selten so, dass wenn man mit LCHF angefangen hat, Du nimmst ab, Du nimmst Deinen Körper anders wahr, Du kannst Dich auf einmal viel besser bewegen, hast bock drauf, Dich zu bewegen, dann kann es auch schon mal dazu führen, dass man da etwas über’s Ziel hinausschießt. Ganz ungünstig finde ich es, wenn der Körper quasi von der Couch in extreme Sportsituationen gebracht wird. Ich denke, die Muskeln, Sehnen, die müssen sich erst mal warm laufen, wie man so schön sagt, das ist tatsächlich so und nicht nur warm laufen oder warm gehen vor dem Sport, sondern auch auf lange Sicht. Du hast unter Umständen noch einen sehr schweren Körper und die Muskulatur ist das nicht gewohnt. Da muss ich erst mal langsam und vernünftig rangehen und vor allen Dingen auch nicht jeden Tag ballern, wie so ein blöder, sondern ein gesundes Maß finden. Superkompensation – auch eins meiner Lieblingsthemen, auch immer wieder im Seminar gerne. Es gibt da ja die Theorie, dass man 48 Stunden zwischen zwei ähnlichen Einheiten verstreichen lassen soll, damit der Körper sich vollständig erholen kann, zum Beispiel wenn Du laufen gehst, dann mach 48 Stunden Pause. Wenn Du das nicht einhältst dem Körper die Pause zu geben, die er braucht – bei manchen, wenn es ganz extrem an die Kante geht, dann können es auch mehr sein als 48 Stunden – dann wird Deine Leistung tatsächlich nicht besser. Die wird schlechter. Und dann kannst Du Dir vorstellen: Da gibt sich einer furchtbar viel Mühe und macht, macht, macht, macht und der wird schlechter. Und wie groß ist der Frust denn dann?

Kathrin: Dann ist es ratsam, wenn man Lust hat viel Sport zu treiben, diese zwei Tage dazwischen zu nehmen und dann meinetwegen zu versetzen, wie so ein Mauerwerk und im Zwischentag dann die Arme zu trainieren und dann wieder die Beine und das wirklich schön aufzusplitten.

Annika: Ja genau, das mache ich auch als Trainerin selber. Ich bin ja jetzt nun in der Situation, dass ich Montags, Dienstags, Mittwochs und Donnerstags Sportkurse habe. Wenn ich jetzt jeden Tag dasselbe Programm fahren würde – das habe ich auch schon mal aus reiner Zeitlosigkeit getan – dann geht es mir am Ende der Woche persönlich nicht besonders gut.

Kathrin: Ja, das verstehe ich.

Annika: Das heißt, am Montag hatten wir das Vergnügen in erster Linie mit den Armen. Ich habe dann immer ein Schwerpunktthema. Natürlich bewegt man den Rest auch mit, aber nicht als Schwerpunkt. Gestern war es Bauch mit Bauch, Bauch, Bauch und Bauch.

Kathrin: (lacht)

Annika: Mittwoch ist dann wieder Rücken, aber da gehe ich auch wieder ein bisschen auf die Arme, weil starke Arme unterstützen den Rücken auch. Aber selbst ich achte darauf und finde das nach wie vor ganz wichtig. Es mag auch unterschiedliche Theorien dazu geben, aber… Guck mal, wo alle meinten sie könnten Probleme mit den Nebennieren bekommen. Es war dann fraglich, ob es an LCHF liegen könnte und so. Da denke ich auch, das hat auch was mit dem Stress zu tun, mit der Cortisolausschüttung und so. Den kann man sich auch selber machen aus Sport. Dann ist Sport nicht mehr Erholung oder irgendetwas, was mir gut tut, sondern dann kann ich mir da auch einen richtigen Stress einfahren.

Kathrin: …weil Du es zu extrem machst – super! Die Dosis macht das Gift, sagt man ja immer so schön, auch bei den guten Sachen. Und ganz wichtig finde ich, wenn wir das mal zusammenfassen wollen: Wir sind keine Maschinen. So schön, wie wir das alles schon wissen, was unseren Körpern gut tut und wie die Verteilung ist und Prozente und Kalorien und hast Du nicht gesehen, Ketonenwerte, da ist immer noch der Faktor Mensch drin und den darf man einfach nicht vergessen. Das finde ich ganz wichtig.

Annika: Ja, und ich denke, man sollte sich auch nicht zu sehr mit anderen vergleichen. Das ist ganz wichtig. Ich bin ich und Du bist Du. Wenn ich mir Vorbilder suche, die sind dann vielleicht schon super trainiert und haben auch individuell eine ganz andere Leistungsfähigkeit und die nehmen vielleicht super ab oder in einem Takt, dass einem schwindelig wird. Man muss sich sehr davor hüten Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Das ist auch immer wieder so ein Ding. Man soll einfach auf sich selber hören.

Kathrin: Ahh, ein schönes Schlusswort fast schon wieder für dieses – jahaaa.

Annika: Ganz ehrlich: Ich mache mir manchmal echt schwer Sorgen. Mein Muttiherz… das blutet dann so ein bisschen und ja…

Kathrin: Ja, aber das ist ja sozusagen das Schöne im menschlichen Geiste, dass die Sorgen eben auch dazu führen, dass Du das entsprechend hier mal aussprichst.

Annika: Ja, das stimmt schon (seufzt)

Kathrin: Sag mal, Ausblick auf den Herbst? Wat gibbet?

Annika: Party. Ich habe lange überlegt – andersherum, ich wollte das eigentlich schon länger machen. Und zwar habe ich ja diese wunderschönen Räume in der Schule mit ziemlich viel Platz. Und davor ist noch ein ganz großer Flur mit ziemlich viel Platz und da habe ich mir gedacht, wir müssten mal so ein LCHF-Treffen machen. Wer Lust hat aus der Gegend, da machen wir mal ein Zusammentreffen und jeder bringt was zu essen und zu trinken mit und selber Besteck und Teller und Tassen usw. Weil ich habe ja keine Spülmaschine da. Dann habe ich einen Termin herausgepickt, am 5.11. und habe das jetzt vor vier Tagen ins Forum gesetzt und bei Facebook bei LCHF Rheinland nur – das ist ja lokal. Ich habe gesagt 40 ist für mich die Obergrenze und wir liegen jetzt bei 36.

Kathrin: Du Netzwerkwunder!

Annika: (lacht) Ja uuuund: Ich freue mich, dass Du kommst!

Kathrin: Ich bin das U-Boot, das aus Berlin …

Annika: Wie, Du bist das U-Boot aus Berlin? (lacht) Da freue ich mich wirklich drauf, weil ganz, ganz viele Menschen dabei sind. Wir begleiten uns recht eng in unserem LCHF Leben und die kenne ich auch zu 97%. Ich habe auch alle schon persönlich getroffen. Das wird wie so ein riesen Familienfest.

Kathrin: Ja, ich freue mich da sehr drauf, weil tatsächlich ist es dann auch bald wieder zwei Jahre her, dass wir uns in Köln trafen.

Annika: Ja.

Kathrin: Wahnsinn!

Annika: Aber weißt Du was der Unterschied sein wird zwischen bei mir und in Köln? Mutti will tanzen.

Kathrin: Okay?

Annika: Ja, wir gucken mal wie es läuft.

Kathrin: Nee, das ist eine gute Idee. Also, da mache ich eine Playlist fertig.

Annika: Musik wird eh da sein. Ich muss noch sicherheitshalber das Event bei der GEMA anmelden.

Kathrin: Ah ja, Du bist ja immer so hyperkorrekt. Soll ich die Playlist vorher einreichen?

Annika: Ich bin nicht voll korrekt, aber ich bin nun selber auch jemand, der ein Buch geschrieben hat und Leute, die Musik machen, die müssen auch irgendwie sein Geld bekommen und deswegen finde ich das schon in Ordnung.

Kathrin: Ja.

Annika: Das muss ich ganz ehrlich sagen. Aber ich darf es nicht vergessen. Das ist eigentlich der Punkt an der Sache. Mal gucken, wie die Stimmung wird. Es sind vereinzelt auch Kinder dabei. Man weiß ja: Alte Schule – Schulhof – Spielplatz. Und Gatten sind auch teilweise dabei zum LCHF Treffen. Ich freue mich, riesig! Das wird ein ganz großes Ding.

Kathrin: Super schön.

Annika: Hier kommen auch schon die ersten Essensvorschläge und Mitbringvorschläge rein, Tapas-Schweinereien und so.

Kathrin: Cool! Ja, dann müssen wir noch mal über meine Sonderrolle als U-Boot; was ich im Zug transportieren kann, da brauche ich noch mal eine schicke Idee.

Annika: Könntest Du bitte irgendwie Canapés vorbereiten?

Kathrin: (kichert) Genau, wenn es geht, schön schmierig. Kein Problem. Dann komme ich mit so einem Rollerwagen durch den ICE.

Annika: Das werden wir schon klären. Aus der Erfahrung mit den Seminaren kann ich Dir sagen: Ich habe zweimal mit Selbermitbringen-Buffet und das war der Knaller, was da auf den Tisch kam. Also wirklich so, dass ich dachte: hmmmm hier probieren niam-niam, da… Da kamen die dollsten Sachen. Das ist auch eine super Inspiration dann für fortan. Das ist schon lecker, lecker, lecker.

Kathrin: Sehr schön, ich freue mich, wunderbar!

Annika: Ja, was gibbet sonst Neues? Du gehst jetzt in Deinen Kurs, ne? Wann ging der los?

Kathrin: Am 20.09. Ich lese gerade wieder neue Fachliteratur und versuche den so weiterzuentwickeln, ohne dass er überboarden wird. Er hat jetzt einfach eine gute Größe – inhaltlich. Ich habe jetzt schon das Feedback aus den letzten Runden bekommen “Reicht jetzt auch! Man muss das ja auch wahrnehmen können, meine Liebe!” Das heißt, jetzt optimieren, rausschmeißen, tolle Dinge die ich neu entdecke oben drauf setzen und Dinge, die mir nicht so gut gefallen killen “Kill your Darlings” – immer eine schwere Sache. Aber das macht mir nach wie vor große Freude und ich freue mich jetzt richtig auf die Herbstrunde, wenn das jetzt wieder los geht und ich freue mich auch auf die Dranbleiberinnen, die immer weiter machen. Wir haben jetzt eben offiziell eine Sommerpause ausgelobt, sodass ich auch mal zwei Monate habe ohne eine Facebook-Gruppe zu monitoren in dem Sinne, dass ich da das Gefühl habe, dass ich da auch liefern muss. Wir bleiben einfach in der Phase der ganz lockeren, mit freundschaftlichem Draht, aber jetzt zum September geht es dann ganz ordentlich wieder los mit einer neuen geheimen Facebook-Gruppe, wo dann der neue Kurs sich austauscht, sodass da eine Vertraulichkeit gewahrt bleibt.  

Annika: Der wievielte Durchgang ist das jetzt?

Kathrin: 5!

Annika:  5?

Kathrin: 5!

Annika: Du kommst ja immer mit so Kloppern.

Kathrin: Ja, das sage ich Dir!

Annika: Ich dachte, das war der Dritte oder so.

Kathrin: Ja, ja, nee nee, zacki-zacki.

Annika: Das gibt’s doch gar nicht, jetzt schon Nummer 5?

Kathrin: Hm, letztes Jahr 2 und dieses Jahr ist es der 3. Und wenn ich die Planung so sehe, nach wie vor prüfe ich es ja beim nächsten Mal neu. Ich sage jetzt nicht, das geht die nächsten X Jahre so, aber ich denke zwei pro Jahr ist ein guter, gesunder Rhythmus.

Annika: Ja, das denke ich auch. Fein! Da hast Du zu tun. Aber da haben wir Dinge, auf die wir uns freuen.

Kathrin: Da haben wir Dinge, auf die wir uns freuen können, genau. Und dann sprechen wir hoffentlich bald wieder. Sieh mal zu, dass Du schnell aus diesem Lappland da und südschwedischen Gefilden zurück kommst, dass wir dann den nächsten Podcast einsprechen können.

Annika: Ja, aber natürlich! Ja, na klar doch, das tun wir, aber dann bin ich richtig Tiefenentspannt.

Kathrin: Das ist immer gut.

Annika: Da habe ich ja eine Woche Internetabstinenz.

Kathrin: Das ist auch gut. Das ist gesund.

Annika: Gut.

Kathrin: Gut, meine Liebe. Das war doch mal wieder ein großes Fest.

Annika: Ja.

Kathrin: Und dann sehen wir zu, dass wir das schnell gewuppt und in die großen weiten Welten des Internetzes hinausgeliefert bekommen und ich schrieb es neulich und habe es gestern auch im Webinar gesagt: Stück Butter dazu! – Hilft immer.

Annika: Ja, ganz viele Grüße an euch alle da draußen!

Kathrin: Ja.

Annika: Wir hören und vielleicht sehen wir uns.

Kathrin: Das würde mich freuen und wir hören uns auf jeden Fall wieder. Wir bleiben hier im Podcast dabei. Macht’s gut, tschüss!

Annika: Tschüss!!

Jun 23

LCHF Podcast: Ulrike Gonder zur Lage des Fettes in Deutschland

By LCHF Institut | LCHF Podcast

LCHF enthält ja das F wie „Fat“ – und aktuell haben Fett und die positiven Auswirkungen der fettbetonten Ernährung Konjunktur. Umso größer ist es uns und ist es mir eine große persönliche Freude, dass wir in dieser Woche Ulrike Gonder zu Gast im LCHF Podcast haben.

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

 

 

Hier ein Screenshot der Skype-Aufnahme: Annika und ich geben uns ja immer Mühe mit den Themen und dem Austausch im Podcast. Dabei quatschen wir intensiv und wir waren dieses Mal sehr gespannt, wie das live klappen kann zu dritt.

Zum inhaltlichen Respekt kam also auch noch das Thema Contenance in der Gesprächsführung — zwei Fangirls interviewen und quatschen sich tatsächlich nicht andauernd ins Wort – hach, hat geklappt!

Low Carb High Fat, gesund abnehmen, abnehmen mit erfolg, LCHF, Fett, Abnehmen mit Fett

 

 

SHOWNOTES

Unsere Gesprächspartnerin ist digital vertreten unter

Ernährung und Gesundheit kontrovers (Website Ulrike Gonder)

Und bei Facebook (liken!)

In die Shownotes nehmen wir als absolute Empfehlung folgende Bücher auf:

Gesund abnehmen, abnehmen mit genuss, erfolgreich abnehmen, low carb high fat

Kokosöl von Ulrike Gonder bei Amazon — LCHF Podcast

MEHR FETT — Ulrike Gonder und Dr. Nicolai Worm

 

Ölmühle Solling — Kathrin Koehlers spontaner Tipp im Gespräch
https://www.oelmuehle-solling.de/

LCHF.de und die Freude, dass Ulrike Gonder Annikas Kontinuität sehr wert schätzt

RAN ANS FETT — der Online-Kurs zum Thema. Gesund abnehmen und mit Genuss essen – das geht. Das Gruppenprogramm startet wieder im September (Warteliste).

Und darin sind wir uns mal wieder so richtig einig: Loveshadow: There’s a better way (Musik im Podcast).

 

Du willst mehr wissen und mit LCHF loslegen oder auch optimieren? Dann nimm Dir jetzt oder in den kommenden Stunden oder Tagen Zeit und nutze den kostenlosen Videokurs auf LCHF-institut.de. Schau Dir kostenlos die fünf Videos an, darin erläutere ich viel über unsere brillante Ernährungsweise.

 

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Ulrike Gonder – Zur Lage des Fettes in Deutschland

Kathrin: Annika?

Annika: Jaaaa?… Kathrin?

Kathrin: Ja?

Annika: Ich bin da.

Kathrin: Ja, dann leg mal los! Du bist dieses mal dran.

Annika: Achsooo – das meintest du.

(beide lachen) Intro

Kathrin: Sag mal, weißt du noch letztes Jahr sind wir durch Neuss spaziert wir beide, haben einen Podcast nicht aufgezeichnet bzw. aufgezeichnet und ihn nicht gesendet, weil er technisch schwierig war und da haben wir uns beim Spazierengehen überlegt: Wer könnte denn mal bei uns im Podcast zu Gast sein?

Annika: Ja, das war ja ganz am Anfang unserer Podcast-Serie noch. Und dann hat man ja Träume, von denen man hofft, dass sie irgendwann mal kommen oder wahr werden. Aber, das war ja damals für uns noch so ein bisschen Spinnerei – hochgegriffen.

Kathrin: Das waren noch Träume. Ja und heute ist es soweit. Wir haben unseren ersten Gast! Und da lacht sie auch schon. Ich bin sehr aufgeregt heute. Wir sprechen “zur Lage des Fettes in Deutschland” und Annika, jetzt noch einmal du, dafür gibt es nur eine Gesprächspartnerin.

Annika: Ja genau, da gab es für uns nur eine einzige Gesprächspartnerin und mir fehlt jetzt gerade so ein bisschen der Trommelwirbel. Und zwar ist das Frau Ulrike Gonder, Jahrgang 61, sie ist Ernährungswissenschafftlerin und streitet als freie Wissenschaftsjournalistin, Referentin und Buchautorin seit Jahren für die Rehabilitation der Fette. Und ich bin ganz begeisterte Leserin, möchte ich direkt dazu sagen.

Ulrike Gonder: Das freut mich (lacht) Hallo zusammen! Ich freue mich sehr – das Fett ist ja nach wie vor mein Lieblingsthema und da ist ja endlich mal ein bisschen was in Bewegung.

Kathrin: Genau, und darüber wollen wir heute ganz in Ruhe mit Ihnen sprechen. Sie sind ja sozusagen im Auftrag des Fettes stark unterwegs. Annika hat es gerade schon gesagt: Sie sind Autorin, halten wahrscheinlich viele Vorträge zum Thema. Ich lese Sie immer mal wieder in der Saarbrücker Zeitung, da kriegen Sie immer viel Raum für’s Fett eingeräumt und sprechen auch wahrscheinlich vor Fachpublikum – Ärzten, Verbrauchern wahrscheinlich auch dann.

Ulrike Gonder: Ja.

Kathrin: Wir haben natürlich unsere Lektüre gewälzt und denken jetzt mal rein und haben uns einen kleinen Leitfaden gemacht. Ganz ehrlich: Weil wir natürlich ein bisschen Sorge haben – Annika und ich quatschen ja immer wild durcheinander und können uns zu zweit zähmen. Aber wir haben heute gesagt: Jetzt ordnen wir uns und haben uns tatsächlich auch ein paar Fragen überlegt. Ich kenne uns aber: Wir werden hinreichend ausbrechen aus unserer Leiste. Meine erste und wichtigste Frage für Sie: Was gab es heute zum Mittagessen?

Ulrike Gonder: Es gab noch kein Mittagessen. (lacht) Ja, soweit sind wir ja hier noch nicht. Ich bin ein Spätfrühstücker und insofern war an Mittagessen auch noch gar nicht zu denken. Zum Frühstück gab es heute Avocadodip noch von gestern, also etwas fettes. Ich habe dann auch noch ein bisschen Sahne reingerührt, damit es schön fett wird. Ich esse auch sehr gerne fett und bin ein guter Fettverbrenner, glaube ich. Was aber nicht heißt, dass das für jeden richtig sein muss, aber ich liebe es. Ich mag es, mir schmeckt es und insofern passt es natürlich auch zu meinen beruflichen Interessen.

Annika: Ja, aber Avocado ist auch lecker! Also, war das denn so ein Guacamole-Dip?

Ulrike Gonder: Ja genau.

Annika: Der Klassiker.

Ulrike Gonder: Da war von gestern noch was übrig. Ich bin immer der Resteesser dann am nächsten Morgen hier bei uns.

Annika: Ja, sehr lecker.

Kathrin: Ja, finde ich auch und wenn wir Sie jetzt schon da haben: Was sind denn Ihre Lieblingsöle und -fette? Also Fett ist wahrscheinlich buttergeneigt. Gibt es auch Buttersorten oder Fett- oder Ölsorten, wo Sie sagen: JA – das habe ich auf jeden Fall im Schrank!

Ulrike Gonder: Naja, im Schrank habe ich natürlich schon berufswegen eine ganze Menge. Mein Mann sagt immer: “Wofür ist das alles hier gut?!” (lacht) Manchmal ist er dann ein bisschen genervt, weil der Kühlschrank voll mit Fetten und Ölen ist, insbesondere mit Ölen. Ich bin seit vielen Jahren ein bekennender Butterfan. Ich liebe Butter, das war schon immer so. Das hat mit meinem Studium nix zu tun. Wir essen beide sehr gerne Butter aus bekannten Gründen. Die schmeckt uns einfach auch am Besten und die haben wir dann auch immer zu Hause, auch in größeren Mengen, auch eingefroren, damit ja kein Notstand aufkommt. Ich persönlich bin sowieso ein großer Fan des Milchfettes, also alles: Sahne, Creme Fraiche usw. und was es alles gibt. Das mag ich persönlich sehr gerne. Das wird auch nicht jedermanns Sache sein, das muss man auch nicht essen. Bei uns zu Hause spielt das eine große Rolle. Und ansonsten ist mein absolutes Lieblingsöl das Schwarzkümmelöl. Das liebe ich sehr, das ist eher ein Würzöl. Das mache ich dann gerne auf Rote Beete und solche Geschichten. Dann habe ich ein Lieblingsöl, das ist ein Ingwer-Lemongrass-Öl. Das ist auch ein kleines Würzöl, wo also die Gewürze mit etwas Rapsöl direkt verpresst werden. Und das schmeckt einfach fantastisch. Also, wenn ich jetzt alle Ölchen aufzählen soll, dann ist die Sendung gesprengt, aber ich sage jetzt mal ein paar, die ich im Schrank habe natürlich: Kokosöl natives, ich habe Macadamianussöl, ich habe Mohnöl, ich habe Nachtkerzenöl, ich habe Walnussöl, ich habe Pistazien, sagte ich das schon? Semsamöl. Also ich probiere natürlich gerne vieles aus geschmacklich. Ich probiere auch gerne rum mit verschiedenen Dips und man möchte auch wissen wie es schmeckt, wenn man viel zu dem Thema schreibt und arbeitet. Dann liegt das ja auch nahe, dass man da auch mal die Versuche startet.

Kathrin: Das mit dem Schwarzkümmelöl habe ich so noch nicht gehört.

Annika: Das wollte ich auch gerade sagen, Schwarzkümmelöl?

Kathrin: Ach?

Ulrike Gonder: Dann wird es ja Zeit, dass Sie das probieren.

Kathrin: Ich habe es neulich beim Türken an der Theke gesehen, also ein Griffprodukt an der Kasse, wo ich stand und wartete und dachte Hmmm.

Ulrike Gonder: Man muss – wie bei allen Ölen – schauen, dass man ein gutes kriegt und kein gepresstes. Ich finde es schmeckt einfach fantastisch und soll auch eine Menge günstige Eigenschaften haben, wobei ich immer denke: Von einem einzelnen Lebensmittel darf man auch keine Wunder erwarten. Aber es schmeckt einfach prima und – wie gesagt: Zu Gemüse, ich liebe es auf Roter Beete z.B. oder in Kohlgerichten. Das schmeckt einfach fantastisch.

Annika: Das muss ich mal ausprobieren und mal gucken, wo man das gut bekommt. Ich glaube im Reformhaus habe ich es noch nicht gesehen. Also im Bioladen.

Ulrike Gonder: Zur Not googelt man das.

Kathrin: Ich mache jetzt mal eine Werbung, ohne dass wir schon großartige Kooperationen hätten, aber auch Ihr Ingwer-Lemongrass-Öl klingt verdächtig nach der Ölmühle. Da gibt es das glaube ich und wahrscheinlich haben die das auch im Angebot, ne? Ölmühle Solling – ich empfehle sie immer in meinem Kurs – jetzt empfehle ich es hier auch mal. Vielleicht schicken wir denen auch mal einen Link zu, dass wir hier Werbung machen. Dann freuen die sich.

Ulrike Gonder: Naja gut, die haben halt eine tolle Auswahl, eine super Qualität und sicherlich gibt es viele gute Ölmühlen und man muss einfach schauen, wenn man zufrieden ist. Aber dort bestelle ich zum Beispiel auch viel und ich finde, die haben einfach immer frische und hochwertige Sachen und wie gesagt, eine riesige Auswahl. Die haben eben auch dieses einzigartige Angebot dieser Würzöle, wo eben nicht Kräuter und Gewürze im Nachhinein hinzugegeben werden, sondern die pressen das gleich mit und dann hat man natürlich einen unglaublich intensiven Geschmack. Das finde ich ganz großartig. Ich bin voll berufstätig, ich stehe nicht stundenlang in der Küche und wenn ich dann ein tolles Öl habe, mit dem ich mein Gemüse in ein leckeres Gericht verwandeln kann, dann bin ich doch auch happy.

Annika: Ich kann mir vorstellen, dass man damit auch sehr schön im Handumdrehen etwas aufpeppen kann und dem auch einen Touch in eine besondere Richtung geben kann.

Ulrike Gonder: Absolut, ja. Dann hat man eben ein tolles Aroma und ist einfach schnell fertig (lacht)

Kathrin: Ja, dann machen wir mal den nächsten Step: Ich hatte zur Vorbereitung natürlich “Mehr Fett”, eine meiner Bibeln, hervorgekramt. Das haben Sie ja zusammengeschrieben mit Dr. Nicolai Worm und auf dem Cover ist mein geliebter Karl Popper zitiert Niemand ist gegen Irrtümer gefeit; das Große ist, aus ihnen zu lernen.

Ulrike Gonder: Ja.

Kathrin: Warum genau steht das da?

Ulrike Gonder: Naja, weil ich glaube, dass sehr viele Irrtümer begangen wurden und auch noch begangen werden im Zusammenhang mit dem Fett. Wir sind alle Menschen, wir machen alle Fehler, man kann sich irren, man kann sich vergaloppieren. Wichtig finde ich immer, dass wenn es neue Erkenntnisse gibt, dass man die zur Kenntnis nimmt. Dass man sie in sein Denkgebäude einbaut und dann möglicherweise auch mal sagen muss: “Ich habe mich geirrt”. Und das schaffen nicht viele. Gerade im Fettbereich haben wir das ja die letzten Jahre gesehen. Die Evidenz dafür, dass Fette eben nicht so böse sind, wie man sagt. Dass sie im Rahmen einer kohlenhydratreduzierten Ernährung überhaupt nicht böse sind, wenn man es mal ein bisschen platt sagen möchte. Alles das hat sich ja über viele Jahre und Jahrzehnte angedeutet, aber ganz viele haben einfach die Scheuklappen aufgehabt und haben das gar nicht zur Kenntnis genommen. Ob nicht nehmen wollen oder aus anderen Gründen, ich möchte niemandem etwas unterstellen. Aber da war die Lernfähigkeit doch begrenzt. Vielleicht haben wir deswegen das Zitat gewählt, ich weiß es gar nicht mehr genau. Aber ich finde das auch überhaupt wichtig für den Beruf und für Meinungen und Standpunkte, für Einstellungen. Niemand ist unfehlbar und man muss es immer wieder überprüfen und mir persönlich geht es so, insbesondere wenn ich zu Vorträgen gehe, wo Patienten da sind mit schweren Erkrankungen wie Krebs oder andere. Da gehe ich tausend Mal vorher alles durch. “Hast du das auch richtig verstanden? Guck nochmal in das Paper rein. Überleg’ nochmal: Könnte es auch anders sein?”

Also ich werde sicherlich auch trotzdem Fehler machen, aber für mich ist das auch wichtig, dass wir immer überlegen: “Sind wir auf dem richtigen Weg? Können wir das, was wir den Menschen sagen, guten Gewissens sagen?”

Annika: Ja, ich finde das sind wunderbare Worte. Mich wundert es, dass viele Ihrer Kollegen und Kolleginnen… das läuft sehr zähflüssig. Ich habe immer das Gefühl, die haben irgendwann gelernt und dann stehen die da fest. Auch Ärzte. Und ich sag mal so, bei mir ist durch die Webseite, die ich habe und das große Forum – ich begegne ganz vielen Menschen, wo sich wirklich nachweislich die ganze Situation sich verbessert. Und manchmal da schlotter ich mit den Ohren. Wir hatten eine, die war frisch bei LCHF dabei und dann hat sie ihrer Diabetologin davon erzählt und die sagte “Nein!” Das wäre alles ganz gefährlich mit dem Fett. Sie solle das lassen und außerdem, wenn sie sich spritzen würde, könnte sie doch in aller Ruhe Schokolade essen.

Kathrin: Dein Ernst?

Annika: Ja.

Ulrike Gonder: Ja, so werden ja bis heute auch Diabetiker geschult. Also ich bin jetzt keine große Diabetes Spezialistin, aber ich höre das natürlich auch in Gesprächen mit Kollegen, mit Patienten, mit Ärzten und es ist im Grunde – heute im Jahre 2016 – schlicht und ergreifend erschreckend, dass es noch so ist. Aber das ist in großen Teilen noch die Realität. Und wer sich selber nicht auf die Socken macht und kritisch überlegt und mit anderen spricht oder sich im Internet informiert, der wird vielleicht nie etwas anderes hören. Es ist schon, wie Sie sagen: Die Menschen haben eine Ausbildung und haben dann etwas gelernt und es ist dann natürlich so – ich sag mal als Arzt habe ich viele Baustellen: Ich muss mich mit Medikamenten usw. auskennen und muss viel Wissen täglich parat haben. Da ist die Ernährung immer nur ein Nebeneffekt und ich kann mir gut vorstellen, dass man da auch nicht permanent nachliest. Was mich eigentlich ärgert ist, wenn Patienten das mal ausprobieren und erkennbar erfolgreich sind, dass man sie dann auch versucht davon abzuhalten, ohne auf dem neuesten Stand zu sein oder ohne auch mal nachzudenken, weil eigentlich müsste sich da jedem, der ein bisschen Physiologie- und Körperkenntnisse hat das erschließen, dass es zumindest sinnvoll ist, auszuprobieren, die Kohlenhydrate zu reduzieren. Zum Beispiel beim Diabetes, wenn ich eine Kohlenhydrateverwertungsstörung habe. Ich erkläre auch nicht dem Junkie, er soll besonders viel Heroin nehmen, weil er ja offensichtlich ein Problem damit hat.

Kathrin: Ja genau.

Annika: Ich habe so den Eindruck, dass wenn man dann auf manche Menschen stößt und man hat eine andere Meinung, das geht teilweise sofort richtig aggressiv zur Sache. Wie ist das denn bei Ihnen? Sind die dann praktisch Ihrer Meinung oder haben Sie das öfter auch, dass da versucht wird… ich sage mal bis hin zur Anfeindung. Oder läuft das alles noch friedlich ab?

Ulrike Gonder: Zunächst bin ich schon immer so ein bisschen angefasst, wenn es heißt: Meine Meinung. Natürlich meine Meinung, aber ich habe auch unglaublich viel gelesen. Wenn ich das ganze Geld, was ich für Literatur und Bücher ausgegeben habe, wenn ich das auf dem Sparbuch hätte, könnte ich mich jetzt wahrscheinlich zur Ruhe setzen. Das heißt, ich habe mich nicht hingesetzt und habe mir überlegt “Okay, ich bin jetzt mal dagegen”, sondern das hat sich ja entwickelt. Und entwickelt dadurch, dass ich auch Menschen wie Nicolai Worm, wie Udo Pranger, andere kritische Geister getroffen habe, die mir beigebracht haben, wie man auch Studien liest; wie man kritisch denkt; wie man wissenschaftlicher arbeitet, als das was wir an der Uni gelernt haben, damals zumindest. Das heißt, es ist nicht einfach nur meine Meinung, sondern es ist ja erwachsen aus dem Literaturstudium aus veröffentlichten Studien. Ich betreibe ja selber keine Studien, ich muss mich ja auch verlassen auf das was publiziert wird. Aber man muss eben auch sein Hirn ein bisschen einschalten und selber mitdenken und auch mal querlesen und dann passt das. Wie war das? Es ist heute, was das Fett angeht, wird es tatsächlich einfacher als vor 10 oder 15 Jahren. Da war das schon grenzwertig.

Kathrin: Da waren Sie ganz alleine.

Ulrike Gonder: Ja, nee. Nicolai Worm zum Beispiel ist ja schon zehn Jahre länger im Boxring sozusagen und auch andere Kollegen haben da super Vorarbeit geleistet. Ich bin da auch erst später hinzugekommen, aber ich kann mich erinnern: Ganz am Anfang war ich die einzige Ökotrophologin auf Ärztefortbildung und das war eh schon ein Kuriosum. Naja, da legt man eben jedes Wort auf die Goldwaage und dann habe ich sicherlich richtig formuliert. Aber es hat sich doch gelohnt. Also beim Fett gab es nicht so Anfeindungen, aber natürlich sehr viel Kontroverse und auch Polemik. Das schon, wobei das finde ich nicht so schlimm, damit kann ich leben. Da kann man ja auch schön antworten, aber was sich teilweise abzeichnet ist die ganze Fleischdiskussion – für und wider. Da wird es sehr aggressiv. Wie gesagt, von mir aus muss keiner Fleisch essen und schon gar nicht viel, aber wenn man Dinge sagt, die belegt sind oder wofür es Belege gibt und da wird man angefeindet. Das geht schon bis zu Drohungen. Und das ist was, was mir überhaupt nicht gefällt und was ich auch nicht in Ordnung finde: Da ist eine Weltanschauung unterwegs, die völlig bildungsresistent ist und das kann nicht sein. Sicherlich kann die Wissenschaft nicht alles erklären. Die haben andere Werte und Normen, aber die Wissenschaft einfach zu ignorieren oder immer gleich zu sagen: “Naja, das ist bestimmt von der Fleischindustrie gesponsert” – das ist einfach albern und das macht das Leben ein bisschen schwer und zumindest auch unlustig.

Annika: Im Falle von LCHF den Vorwurf, dass wir unglaubliche Mengen an Fleisch verdrücken würden, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, weil wir definitiv ja schon sagen: Die Proteinmenge sollte dem angepasst sein, was wir brauchen. Da kann man aber echt gegen Wände reden. Das ist unglaublich.

Ulrike Gonder: Ja genau. Das wird dann auch nicht zur Kenntnis genommen und wir haben eigentlich das Thema auch, ob ich jetzt eine Schulung für ketogene Ernährung mache oder einen Vortrag über Low Carb, dann heißt es immer am Ende “das viele Fleisch”. Ich erkläre das praktisch in jedem Vortrag, dass es nicht darum geht, Berge von Fleisch zu essen und kein Gemüse. Sondern, dass eben auch die vegetablen dazugehören. Ich erinnere mich noch – ich bin jetzt gar nicht ganz sicher, ob es der Eric Westman war aus den USA, der ja auch viel zu ketogener Ernährung geforscht hat. Er oder einer seiner Kollegen haben beim Treffen mal gesagt, sie haben noch nie so viel Gemüse gegessen, seit sie Atkins machen. Die kommen halt aus der Atkins Ecke, aber da geht es ja im Grunde in die gleiche Richtung und das fand ich sehr eindrucksvoll. Es stimmt ja auch – viel Gemüse, viel Salat. Ohne das geht es für mich zum Beispiel auch nicht. Die Frage ist ja auch, wie man dann an die anderen Nährstoffe herankommen will, wenn man das nicht tut.

Kathrin: Ja und ich sage immer wieder: Wenn wir uns kohlenhydrate holen, dann holen wir uns die genau aus dem Gemüse und das ist die gute Kombination aus Ballaststoffen – aus den paar kohlenhydraten, die wir aufnehmen. Und da ist die große Funktion des Gemüses. Es hat auch eine tolle Füllfunktion. Da ist ja ganz viel dabei, macht schöne Farben. Ich komme ja auch aus der Genussecke, da ist auch für’s Auge gut was dabei. Das können wir nicht häufig genug sagen und wir sagen es heute auch! Die Gemüseberge die wir essen…

Annika: Vor allen Dingen: Seit ich LCHF esse, das sind im August jetzt auch schon sieben Jahre, ich habe vorher nicht so viel Gemüse gegessen.

Ulrike Gonder: Gut, das ist schon erklärungsbedürftig, man muss das dazu sagen. Wobei ich die Feststellung gemacht habe: Es gibt Menschen, denen sagt man zwei, drei Sätze, die grobe Richtung und dann probieren die das aus und kommen damit zurecht. Andere brauchen Rezepte, wieder andere brauchen eine genaue Anleitung und dann wieder andere machen alle Anfängerfehler, die man machen kann. Die Menschen sind einfach sehr verschieden und man muss sowieso vom Dogmatismus weg in der Ernährung. Man muss viel mehr hin zu individuellen Geschichten. Es gibt sicher große Linien, wie man sagen kann, dass Menschen mit einer Insulinresistenz zum Beispiel mit Low Carb besser aufgehoben sind und alles andere muss man dann im Einzelfall klären. Die Menschen müssen auch ein bisschen für sich selber die Verantwortung übernehmen und gucken: Was tut mir gut? Was schmeckt mir? Womit komme ich im Alltag zurecht? Das sind ja nachher all die Sachen, die dann kommen in der Praxis.

Kathrin: Und im Alltag der Menschen draußen sage ich jetzt mal. Ich meine jetzt wirklich Mainstream Medien und alles, was wir so erleben. Das sagten Sie ja vorhin auch: Endlich reden wir mehr über’s Fett. Und ich habe noch ein schönes Zitat in einem Ihrer Bücher gefunden, nämlich auch in “Mehr Fett”. Da zitieren Sie selber die Mary Annick “Wenn es um’s Fett geht, leben wir im Zeitalter der Erde als Scheibe” – finde ich super. Das ist von 2001. Jetzt haben wir 2016 – jetzt würde ich gerne mal diesen Bogen spannen und Sie fragen: Hat denn Kopernikus bei Fett schon zugeschlagen?

Ulrike Gonder: Noch nicht ganz, aber es tut sich in der Tat was und darüber bin ich auch sehr glücklich. Denn wir haben wirklich, ob das Herr Worm war oder andere oder ich, wir haben wirklich lange gegen die Wand geredet und da hat sich offiziell wenig getan. Und im Moment tut sich ganz viel, zwar nicht nur so einzelkritische Kreise, sondern jetzt kommen immer mehr Arbeiten oder Kommentare oder Tutorials in Fachzeitschriften. Ich habe gerade heute morgen wieder etwas gelesen von Dariusz “Wir müssen unsere Angst vor dem Fett verlieren”. Da geht es um’s Abnehmen; da geht’s um metabolisches Syndrom; es geht um Diabetes, also um eine Vielzahl an Erkrankungen. Auch beim Krebs wird da jetzt mehr diskutiert und es wird sehr viel mehr geforscht. Das ist natürlich wichtig, denn in gewisser Weise leben wir immernoch im Zeitalter der Scheibe, weil wir noch gar nicht so furchtbar viel wissen über Fette. Das kommt immer alles so in einen Topf, aber wir erkennen zunehmend, dass jede Fettsäure spezielle Eigenschaften hat, das die Gene ein- und ausschalten kann; das die ganzen Signalkaskaden in einer Zelle an- und abschaltet. Und die Biochemiker werden da schon eine Menge wissen, aber da ist ja noch sehr wenig Allgemeingut. Und wie vielfältig Fette sind, wie wichtig sie sind, welche Aufgaben sie haben. Alleine die Hautgeschmeidigkeit, die Barrierefunktion sicher zu stellen – das sind alles so Dinge, über die man gar nicht nachdenkt, wenn man Fett auch immer nur auf Kalorien und Übergewicht und sowas reduziert. Also, da ist sicherlich noch ein langer Weg zu gehen, aber es tut sich jetzt gerade in den letzten ein, zwei Jahren und gerade aktuell sehr viel. Es vergeht eigentlich keine Woche, in der nicht ein Kommentar erscheint, der dazu auffordert, das Fett zu rehabilitieren. Was im Gefolge solcher Sachen natürlich auch immer passiert – und jetzt muss ich mal ein böses Wort sagen – die dümmlichen Überschriften und Kommentare auch in der Yellow Press, da wird dann halt gleich wieder gesagt “Jetzt macht Fett plötzlich schlank”. Und so einfach kann man es natürlich auch nicht sagen. Weil wenn die Leute jetzt anfangen zu ihrer kohlenhydratreichen Ernährung auch noch Fett zu essen, dann haben wir den Salat und dann heißt es wieder “Das stimmt ja doch nicht”. Also, da wird natürlich viel zu wenig differenziert und ich habe auch den Eindruck, im Moment gibt’s eine Menge Trittbrettfahrer, die alle sagen “Ja, Fett ist ja gar nicht so wild”, aber wenn man dann die Artikelchen liest, dann steht der selbe alte Käse drin, wie vorher. Nur dass jetzt plötzlich wieder irgendwelche Mythen rehabilitiert sind und von der Butter wieder weit und breit keine Spur. Wir werden wahrscheinlich jetzt erstmal ein gewisses Durcheinander erleben und dann wird es hoffentlich genug Leute geben, die das wieder in die Reihe bringen und dass man die Menschen wirklich aufklärt. Es wäre wirklich schön, wenn auch die Ökotrophologen, die Ärzte, die Ernährungsmediziner sich da auf den neuesten Stand bringen. Es bringt etliche, die sehr gut bewandert sind, aber es gibt eben auch noch sehr, sehr viele wie wir das schon gesagt haben vorhin, die einfach irgendwann mal gelernt haben in den Achtzigern: Fette, insbesondere gesättigte, machen die Arterien zu und machen Herzinfarkte – und die sich da nie fortgebildet habe. Also denen sei wirklich mal das ein oder andere Buch oder Paper empfohlen und dann sind wir da glaube ich auf einem guten Weg.

Annika: Ja, aber gerade diese Yellowpress-Sache… Ich habe mich neulich ziemlich geärgert über einen Beitrag. Es wurde so dargestellt, wie die Freaks, die sich jetzt auch noch Butter in den Kaffee kippen.

Ulrike Gonder: (lacht)

Annika: Das ist natürlich eine tolle Sensation. Da kriegt man bestimmt Klicks oder was auch immer mit. Das Schlimme ist ja, dass das ganz viele Leute dann so lesen und verstehen. Das macht mich echt traurig, weil dann hat man so einen kleinen Schritt oder die Möglichkeit eines Schrittes in eine Richtung, der gut wäre, wenn es gut gemacht werden würde von dem Sender und es ist dann aber unter’m Strich wieder nur eine Sensation zu kriegen.

Ulrike Gonder: Ich finde das ist auch schlimmer geworden. Ich habe ja auch früher mehr mit Fernsehen und Radio gemacht und das macht einfach auch keinen Spaß mehr. Es wird alles gekürzt und man kann kaum noch etwas erklären. Dann müssen reißerische Überschriften her, auch in den Zeitungen und Zeitschriften. Ich hatte neulich auch so ein Horrorerlebnis-Interview gegeben über Kokosöl und 5 Mal erwähnt “Aber bitte keine Wunder versprechen. Es ist ein tolles Fett, es hat positive Eigenschaften, aber wir dürfen jetzt nicht so tun, als sei das jetzt das Wunder. Man würde damit automatisch abnehmen”- Ja, alles prima, alles gut. Der Artikel war nachher auch gar nicht wirklich schlecht, aber woran man natürlich nicht denkt: In so einer Redaktion macht ganz jemand anderes die Überschriften. Und dann fand ich das Bild unter der Überschrift “Heilwunder Kokosöl”. Da kriegt man echt Brechreiz.

Annika: Ja, das glaube ich.

Ulrike Gonder: Aber damit muss man leben und ich denke, wir müssen einfach da auch mehr die Sozialen Medien nutzen und auch eine gewisse Kontinuität auch in Ihrer Arbeit bringen, dass man es einfach immer wieder erklärt und immer auch mal wieder die Themen auffrischt und Dinge richtigstellt. Man kann nicht hinterherhüpfen und gucken, was hat jetzt dort wieder gestanden. Im Grunde muss man es eigentlich immer mehr ignorieren. Man muss seine eigene Arbeit machen und gucken, dass man die Leute dafür motiviert. Weil es gibt so viel in der Medienlandschaft. Wenn ich alleine alle Ernährungssendungen im Fernsehen gucken wollte, dann könnte ich gar keinen Euro Geld mehr verdienen, weil ich gar nicht mehr zur Arbeit gehen würde. Man könnte den ganzen Tag vor’m Internet sitzen und das macht keinen Sinn. Man muss mit dieser Herausforderung irgendwie anders umgehen.

Kathrin: Da möchte ich eine kleine Bemerkung dazu machen, die gerade super passt zum Thema Kokosöl: In meinem Kurs Ran ans Fett empfehle ich immer den Teilnehmern doch das kleine Büchlein Kokosöl jetzt mal käuflich zu erwerben. Ich höre auch von meinen Kursteilnehmern, dass sie es sich nicht nur kaufen, sondern auch gleich weiterverschenken, weil es ist wie so ein kleines Pixiebuch, in dem Sie uns einmal so ganz schlank und frei frank kurz auf den Punkt gebracht erklären: A) warum Kokosöl gut ist und auch nochmal: Wie funktioniert eigentlich ketogene Ernährung. Und das kann ich nur allen ans Herz legen. Das werden wir hier unten auch verlinken.

Annika: Das können wir in die Shownotes packen.

Kathrin: In die Shownotes!

Ulrike Gonder: Das ist super nett! Dieses Büchlein – also ich bin ja so ein Erklär-Bär. Ich meine ja immer, man muss alles schön erklären, damit die Leute das auch verstehen und ich habe ja selber auch Spaß an Erklärbüchern. Da möchte ich immer gerne dicke Bücher schreiben. Verleger haben das auch nicht so gerne. Naja, und irgendwann kam es dann zu diesem kleinen Kokos-Büchlein und erst dachte ich “Oh Gott, das kann man doch nicht machen! So klein und so winzig und so kurz und so wenig”. Und da war ich ganz aufgeregt und jetzt bin ich auch ganz glücklich, dass es dieses Büchlein gibt, weil es nämlich genau so ist. Es will sich nicht jeder in epischer Breite da einarbeiten und einlesen. Ich habe versucht die Basics gut verständlich zu erklären. Wenn ich dann so ein schönes Feedback bekomme, freue ich mich sehr. Das ist sicherlich eine gute Sache, gerade auch für die, die sich noch nie damit beschäftigt haben. Da kann man das nachlesen und man ist schnell damit durch. Ich verschenke es auch gerne.

(alle lachen)

Annika: Da sind natürlich noch viele Abers drin. Aber wie wir schon sagten: Es tut sich was. Ich habe ganz stark den Eindruck, es zieht richtig schön an. Das muss sich doch nach all den Jahren wirklich persönlich im Herzen ganz toll anfühlen, oder?

Ulrike Gonder: Ja, einerseits bin ich darüber sehr, sehr glücklich und freue mich wirklich über jede Arbeit, die jetzt kommt. Ich komme mit dem Posten immer gar nicht nach, weil ich so ein Facebook- und Internet-Chaot bin. Ich habe das dann immer Wochen lang hier liegen. Dann haben es alle anderen schon gepostet (lacht) Ja, ich bin darüber sehr glücklich, aber wie gesagt: Im Moment habe ich auch Sorge, dass da viel Chaos kommt und dass es auch falsch in die Breite getragen wird. Aber gut, damit müssen wir leben und dann müssen wir eben wieder aufklären und wieder…

Kathrin: Dann müssen wir es einsammeln.

Ulrike Gonder: Was uns ärgern wird und das wird kommen: Das sind die Leute, die 40 Jahre lang gegen das Fett gekämpft haben. Die werden irgendwann auch sagen “Naja”. Und da kriege ich dann wahrscheinlich Bluthochdruck, weil wenn man wirklich 15, 20 Jahre an so einem Thema arbeitet und auch Unglauben und Polemik einsteckt und dann irgendwann die Hardliner von früher auf den Wagen aufspringen… Also, das wird mir sicherlich nicht gefallen. Aber Hand auf’s Herz: Es geht um die Sache und um die Menschen und wenn ich mir vorstelle, wie viele arme Leute mit Brötchen mit fettarmen Belag noch geschult werden, gerade bei den Diabetikern, dann ist es eigentlich wurscht wer das macht. Hauptsache es wird richtig kommuniziert, damit das endlich unter’s Volk kommt.

Annika: Wobei mir da tatsächlich ein Autor schon sehr stark aufgefallen ist, aber ich nenne keine Namen.

Kathrin: Mir auch! So haben wir alle unsere Beobachtungen (lacht), aber was mich noch interessiert, wenn Sie jetzt auch sagen die Empfehlung der DGE: Haben Sie eigentlich auch Freunde bei der DGE und sagen wir gewogene Gesprächspartner? Oder ist das alles nur totale Front? Das kann ich mir aber nicht vorstellen.

Ulrike Gonder: Nee, ich habe ja selber mal bei der DGE gearbeitet, insofern kenne ich ja noch ein paar. Die neueren Mitarbeiter kenne ich nicht persönlich, aber das ist ein freundlicher Umgangston, so wie sich das gehört. Wenn ich eine Frage habe, dann schreibe ich eine E-Mail oder rufe ich an und dann kriege ich auch eine ordentliche Antwort. Da kann ich nix sagen. Es ist natürlich so, dass ich da schon direkt bin in der Sache. Und wenn jetzt die Fettleitlinie überarbeitet wird und diese Evidenz, dass gesättigte Fette nicht schaden und dann lese ich in den Empfehlungen immernoch “fettarme Milch”, dann muss ich natürlich etwas sagen, ja? Das ist ja auch nicht nachvollziehbar. Und ich denke in der nächsten oder spätestens übernächsten Überarbeitung der Fettleitlinie wird das auch nicht mehr drin stehen, weil das gar nicht mehr begründbar ist. Nur: Noch ist es nicht soweit und deswegen werde ich das auch weiterhin kritisieren, als prominentes Beispiel. Gerade das Milchfett wird immer verunglimpft, wo es eigentlich die wenigste Evidenz für einen Schaden gibt und im Gegenteil noch viele Studien, die zeigen, dass gerade die fetten Milchprodukte viel besser sind.

Annika: Die schmecken vor allen Dingen auch besser!

(alle lachen)

Annika: Ich weiß nicht, wieviele Jahre ich Magerquark gegessen habe, den mit Sprudel aufgeschlagen habe, weil das als Geheimtip galt für Cremeigkeit und mir eingeredet habe, dass das lecker schmeckt. Unglaublich!

Ulrike Gonder: Ja, das schmeckt nicht lecker. Ich habe immer gelesen, dass die Amerikaner – also die Amerikaner, die gibt es ja nicht, aber – dass in Amerika im Zuge dieser ganzen Fett- und Cholesterinphobie empfohlen wurde, dass ganz viele Leute sich Omletts mit dem Eiweiß gemacht haben. Also ohne Dotter. Die haben also das Beste vom Ei weggetan und dann hatte ich neulich Hollandaise gemacht mit ganz vielen Eidottern und dann hatte ich natürlich Eiweiß übrig. Was macht man damit?! Und dann habe ich gedacht, ich probiere das mal. Dann habe ich mir ein Omlett gemacht aus Eiweiß….

Kathrin: Das war nix, ne?

Ulrike Gonder: Das haben nicht mal die Hunde essen wollen. Ich habe es nicht runter gebracht, das ist grauenvoll. Dann habe ich gedacht: Wie kann man freiwillig sowas essen? Und das meine ich auch immer – bei aller Liebe zu Diäten und zu medizinischen Notwendigkeiten und den Optionen, die man hat: Wenn man nicht auf seinen Körper hört, der da eindeutig mit der weißen Flagge winkt und sagt “Das schmeckt nach nichts und das ist fürchterlich”, das gehört auch dazu. Das muss man auch ernst nehmen. Der Körper hat ja auch eine gewisse Weisheit, zumindest wenn man ihm vernünftige Lebensmittel anbietet oder wenn man es wieder gelernt hat. Es gibt, je länger man Diäten macht, desto schlimmer wird das natürlich. Dann ist die körpereigene Regulation irgendwann im Eimer. Und dazu kommt häufig auch, dass wir durch unsere viele Technik und die gestörte Hell-Dunkel-Rhythmik und das viele Blaulicht am Computer und Tablets usw., dass das auch unsere Biorhythmen stört. Aber ich glaube, noch sind wir nicht alle völlig hinüber und deswegen ist mir das auch immer ein Anliegen bei aller Wissenschaft eben auch den Leuten zu sagen: Und guckt, was es mit euch macht und ob es euch schmeckt.

Kathrin: Aber das ist doch das Tolle am Fett, merke ich immer wieder. Bei denen, die sich dem zuwenden und sich auch ran trauen, was auch immer ein großer Schritt ist, vor allen Dingen bei diäterfahrenen Frauen: Wenn man sich dann ans Fett ran traut und wirklich auch genug isst, dann tritt eine gewisse Ruhe ein. Und wer so sehr diätgetrieben oder auch -geschädigt ist und der kommt dann mit dem Fett in eine Ruhephase. Kein Heißhunger mehr; man fühlt sich gesättigt und zufrieden. Und dann finde ich ist es immer eine gute Chance, diese Achtsamkeit gegenüber sich selber und auch dem Hungergefühl wiederzuentdecken und das zu entwickeln. Das ist nicht Low Carb, sondern das ist wirklich High Fat, was dann diese Zufriedenheit und Ruhe da rein bringt.

Ulrike Gonder: Ich kann mich gut erinnern als junges Mädchen oder junge Frau: Ich hatte auch immer diese Heißhungergeschichten nach den kohlenhydratsachen. Das habe ich heute gar nicht mehr. Was wunderbar ist, wenn man viel Fett ist, dann ist es auch nicht schlimm, wenn es mal nichts zu essen gibt. Wenn man in diesem Fettverbrennungsmodus ist, dann zehrt man vom eigenen Körperfett und das finde ich sooo beruhigend. Es ist eigentlich wurscht wenn ich irgendwo bin, ob es was zu essen gibt oder nicht. Wenn es nix gibt, gibt es halt nix. Früher hätte ich dann mit zittrigen Händen dargestanden und hätte irgendwas gebraucht. Das ist einfach eine wunderbare Sache. Das kann man auch nicht oft genug sagen, dass man da wirklich seinen Körper und seinen Geist zur Ruhe bringen kann.

Annika: Ich finde gerade diese innere Ruhe, Zufriedenheit und auch dieses länger satt sein, das fällt mir auf, wenn ich mit Kohlenhydratessern – blödes Wort – zusammensitze, oder einen ganzen Tag zusammen bin. Ich habe das Gefühl, die sind immer wieder auf der Suche. Die brauchen viel öfter mal hier ein Kekschen oder Nachschub. Mir fällt auf, wenn man zum Beispiel den ganzen Tag auf einem Seminar ist und da gibt es ja mittags gerne oder zwischendrin belegte Brötchen, Kekse, keine Ahnung – die fallen in ein tiefes Loch direkt nach dem Essen. Dann sind so die nächsten eineinhalb bis zwei Stunden flach – die Fressnarkose.

Ulrike Gonder: Das ist genau das was ich meine. Man ist viel konstanter und auch das Umschalten dann in das eigene Fettverbrennen fällt dem Körper offenbar viel leichter. Jedenfalls geht es mir so und das höre ich auch von vielen. Auch das wie gesagt, muss nicht bei allen funktionieren. Man muss sicher gerade bei Menschen die krank sind im Einzelfall schauen, welche Schritte man geht und wie intensiv man das macht. Ich will jetzt gar nicht sagen, dass alle das gleich machen müssen. Oder wenn wir jemanden haben, der schlank und insulinresistent ist, dem nichts fehlt. Warum soll der sein Brötchen nicht essen? Also da bin ich auch eher liberal. Aber da wo es sinnvoll ist und wo es hilfreich ist, da muss man den Menschen helfen und wie Sie schon gesagt haben: Wenn man sich darauf einlässt und das fällt vielen schwer. Weil wenn man sich darauf einlässt, ist es wirklich eine wunderbare Sache. Ich weiß, dass ich früher immer zwischendrin gedacht habe “Oh Gott, wo kriege ich was zu Essen her?” Und ich war nie ein großer Süßesser, deswegen konnte ich mir nie, wenn ich Hunger hatte, einen Schokoriegel reinpfeifen. Mir ist dann schlecht geworden. Also, wo kriegst du dann was zu Essen her? Das Problem habe ich heute gar nicht mehr. Im Zweifel habe ich übrigens auch meistens eine Tüte Macadamianüsse dabei und dann ist mein Tag schon gerettet. Was soll mir dann noch fehlen? Dann brauche ich nur noch ein Wasser und gut ist.

Kathrin: Da habe ich neulich mal ein tolles Erlebnis in einem Taxi gehabt. Da war ich mit einem Trendforscher unterwegs. Wir saßen auf der Taxirückbank und dann holte ich nach einem ganzen Tag, wo ich eben nicht in dieser Keksrotation war, im Taxi meine Macadamias raus, bot sie ihm an und dann sagte er: “Wie? Du bietest mir hier quasi pure Butter an?” Da dachte ich schonmal “Oh, was für eine interessante Aussage”. Der kannte mich nicht weiter und dann sagte er zu mir “Bist du etwa in Ketose oder was?”

(alle lachen)

Und da habe ich die Luft angehalten. Der wusste das nicht, aber er ist eben Trendforscher. Der hatte das irgendwo anders mitbekommen und da hatte er dann so einen Spruch rausgehauen und Zack waren wir natürlich in der Diskussion. Das ist natürlich das Fantastische an Macadamias – die ich immer mit habe an solchen Tagen – und die dann irgendwann mal so ein bisschen auftanken und dann ist man wieder ganz fein.

Ulrike Gonder: Ja, da kann wie gesagt, nichts mehr passieren (lacht). Das ist doch wunderbar! Nee, also wie gesagt: Man muss auch aufpassen. Die meisten Menschen haben das noch anders gelernt mit dem Fett. Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht sagen “Fett ist einfach nur gut und man muss einfach nur mehr Fett essen”. Ich denke, dass machen Sie ja auch nicht, aber so wird es oft auch falsch kolportiert, dass man guckt, dass man wirklich gute Informationen rüberbringt und die Menschen dort abholt wo sie sind und dann guckt, wer was braucht. Aber diese Angst vor dem Fett, die muss jetzt einfach weg. Die war ungesund; die war auch unlustig; die hat das Leben so schwer gemacht und als Sie das vorhin erzählten mit dem Magerquark habe ich auch gedacht “Oh ja, ich erinnere mich gut”. Ich bin jede Woche zum Studium gefahren mit einer Palette Magerjoghurt und einer Flasche Süßstoff und ich bin grottenfroh, dass diese Zeiten vorbei sind (lacht). Ich bin heute 16 kg leichter, wo ich meine Butter und alles esse.

Annika: Ja genau. Und ich denke, gerade bei Menschen, die abnehmen: Wenn man am Tag auch Mahlzeiten ist, die richtig gut schmecken, das macht auch was in der Seele. Man ist zufriedener. Dass ganz viele da rein kommen und sagen “Super! Jetzt endlich mal was Leckeres”.

Ulrike Gonder: Das ist ganz wichtig, dass man eine Mahlzeit isst und die einfach isst und genießt und dass man satt ist. Ich sage immer: Dann muss man vom Tisch aufstehen und darf eigentlich drei, vier Stunden gar nicht mehr an Essen denken. Dann war es richtig.

Kathrin: Genau, dann war es genug.

Ulrike Gonder: Dann ist alles gut. Dann kann man sich auf seine Arbeit konzentrieren und der Körper ist beschäftigt mit seinen Sachen. Wenn ich in eineinhalb Stunden wieder Hunger habe oder Appetit oder Gelüste oder zittrige Hände habe, dann hat mit meinem Essen was nicht gestimmt.

Kathrin: Hmm, da möchte ich gerne noch einmal reinschauen, als Sie den Magerquark und die USA zitierten: Vor zwei Jahren erschien dort von Nina Teicholz “The big fat surprise”. Da hat sie aus amerikanischer – natürlich – und internationaler Sicht die Fehler in der Forschung sehr klar dargelegt und wie wir überhaupt dahinkommen, dass die Lage so ist wie sie ist, hinsichtlich der kohlenhydratempfehlungen. Aus Ihrer Sicht kommen durch solche und ähnliche Publikationen international – ich gucke vor allem in die Staaten, weil die uns ja doch immer stark beeinflussen. Kommt da endlich was ins Rollen? Also in Deutschland sagen Sie, haben Sie das ganz klare Gefühl, dass das so ist. Können Sie das auch für die internationalen Entwicklungen sehen?

Ulrike Gonder: Ich kenne mich in den internationalen Entwicklungen nicht so aus, dass ich das abschließend beurteilen könnte, aber es sind ja etliche Bücher aus den USA gekommen und das Buch von Nina Teicholz war eins der Aktuelleren. Ich habe erst gedacht “Oh, nicht schon wieder die alte Geschichte. Die kenne ich jetzt auswendig”. Aber ich habe trotzdem noch immer wieder Neues und Spannendes gefunden und es schreibt ja auch jeder ein bisschen anders. Ich habe es auch wieder gelesen (lacht). Ich finde es auch nach wie vor spannend. Vieles an der Kritik kommt ja aus den USA. Wenn Sie an David Ludwig denken, der ja im Grunde der Urgründer der LOGI-Methode auch ist bzw. denen die Grundsteine gelegt hat. Herr Worm hat das für Deutschland dann adaptiert und weiterentwickelt. Also, diese moderate Form der Low Carb Ernährung. Oder Dariusz, den ich vorhin nannte, der sich immer wieder geäußert hat oder auch andere Wissenschaftler aus den USA, aus England. Das sind so die beiden Länder, die ich ein bisschen überblicke, sicher auch wegen der sprachlichen Sachen. Französische Papers kann ich nicht lesen.

Annika: Wir haben aber noch Schweden in den Ringen.

Ulrike Gonder: Ja, das ist natürlich irre, was da passiert ist. Auch da sind wir natürlich immer froh und dankbar, wenn es uns einer übersetzt.

Annika: Das mache ich gerne, einfach nur Bescheid sagen.

Ulrike Gonder: Diese Länder haben sicher erheblich dazu beigetretragen, dass auch in Deutschland jetzt mehr in Gang kommt. Ich denke, das ist ein Nehmen und Geben. Man liest von dort und guckt hier. In Amerika ist ja jetzt auch so, dass sogar für die neuen Guidelines empfohlen wurde, die Fettbegrenzung wegzunehmen. Die ist wohl auch weggefallen, wenngleich aber die Empfehlung, gesättigte Fette nach wie vor zu meiden. Aber die Cholesterinobergrenze ist weg; die Fettobergrenze ist weg. Man sagt auch in verschiedenen deutschen Leitlinien, man soll die Ernährung individueller gestalten und man möchte keine festen Prozentzahlen mehr. Ich denke, das ist ganz wichtig und das wird auch von Amerika ein Stück weit zu uns schwappen. Wir werden jetzt sehen müssen, wann sich die Organisationen hier bewegen. Aber, was ich immer denke, das ist jetzt vielleicht ein bisschen zynisch, ist aber gar nicht so gemeint: In der Bevölkerung ist die DGE ja völlig unbekannt und das ist insofern auch ganz gut so. Natürlich hat jeder schonmal gehört, dass man mit Fett vorsichtig sein soll, aber wenn man es den Leuten vernünftig erklärt, dann brauchen die keine DGE usw. Das interessiert die eigentlich nicht.

Kathrin: Ja, das Problem ist halt tatsächlich – ich komme ja aus dem Journalismus: Die gucken dann nach, was die DGE sagt, um sich auf irgendwas zu beziehen und so landet es dann in den publikumswirksamen Medien. Das ist immer so ein bisschen das Problem. Und da steht viel zu oft immernoch “50% aus Kohlenhydraten” und die Pyramide usw. Deswegen ist es so maßgeblich, was die sagen, obwohl sie keiner kennt.

Ulrike Gonder: Ja genau, wobei man auch ganz klar sagen muss: In den Medien ist es heute natürlich oft auch so, dass da schon eine vorgefertigte Meinung ist und dann soll man noch das schreiben, was sich die Redaktion ausgedacht hat. Dann legt dann plötzlich die Redaktion fest, was jetzt stimmt und was nicht. Das ist natürlich auch eine Sonderentwicklung.

Kathrin: Das liegt aber dann auch bei uns. Da ecke ich auch manchmal an und habe auch schon einige Artikel sausen lassen, weil ich gesagt habe: Es tut mir leid, wir reden hier nicht über eine Diät, sondern über eine Ernährungsumstellung bei LCHF. Und auch nicht auf dem Cover und gehe da mit ein paar Maßgaben rein und da sagen dann einige Redaktionen: Tut uns leid, dann nicht. Dann sage ich: Tut mir leid, dann nicht. Und die, die es ernst meinen – ich will denen ja nicht vorschreiben, was sie zu schreiben haben, aber ich möchte einige Dinge nicht lesen. Das ist ein kleiner Kampf, weil man möchte schon auch die Publizität haben…

Ulrike Gonder: Ja, weil gedruckt ist gedruckt nachher und dann ärgert man sich. Das ist schon richtig. Man muss da wirklich aufpassen und es ist auch umgekehrt so, dass man tatsächlich aufgefordert wird, einen Artikel zu einem bestimmten Thema zu schreiben, weil man eine Fachexpertise hat und dann heißt es aber: Das und das und das soll da drin stehen. Und dann muss ich natürlich auch sagen: So geht das nicht. Also entweder bin ich die Fachfrau, dann schreibe ich das so, wie es fachlich richtig ist. Und dann kann man über einzelne Formulierungen sprechen und über den Stil und über Breite oder Tiefe der Argumente. Aber bitte doch nicht über das was wissenschaftlich richtig oder aktuell ist.

Kathrin: Annika, Annika, Frau Gonder hat gerade etwas wichtiges gesagt: Sie schreibt.

Ulrike Gonder: (lacht) Ja, gelegentlich schreibt sie.

Annika: Wir haben da ja zufällig erfahren, dass es da was Neues geben wird.

Kathrin: Achsooo, ja.

Annika: Da bin ich ziemlich neugierig.

Kathrin: …woran Sie gerade arbeiten.

Ulrike Gonder: Ich wollte, es wäre schon fertig. Irgendwie ist immer der Tag zu kurz und die Woche und der Monat auch.

Kathrin: Das kennen wir gut.

Ulrike Gonder: Ja, das ist immer so mein Problem. Mein Mann sagt schon immer “Das ist ja nix Neues”. Also gut: Es sind eigentlich zwei Buchprojekte zum Thema Alzheimer. Da spielt das Fett natürlich auch eine große Rolle. Einmal die Omega 3 Fettsäuren sind ja als wichtige Strukturlipide für das Gehirn extrem wichtig sind und die heute bei unserer modernen Lebensweise auch zu kurz kommen. Dann insgesamt die Verteilung der energieliefernden Nährstoffe. Es wird ja sehr diskutiert, dass eine Alzheimererkrankung eine Art Diabetes des Gehirns ist und auch mit Insulinresistenz zu tun hat, wobei sich das im Hirn ganz anders darstellt als im Rest des Körpers. Aber das ist dann im Buch nachzulesen. Das wollen wir jetzt nicht so vertiefen, aber da sind wir im Grunde auch beim gleichen Thema. Da steht einmal ein Buchkapitel an dazu: “Alzheimer, eine Umwelterkrankung” wird das Buch heißen. Das wir im Deutschen Apotherkerverlag herauskommen. Das Zweite ist dann auch ein umfassenderes Ernährungsbüchlein über Alzheimer und Alzheimerprophilaxe. Das wird dann Ende des Jahres hoffentlich, wenn ich das alles hinkriege, zusammen mit Dr. Heilmeier im Systemed Verlag erscheinen. Das sind so die zwei Sachen, die anstehen. Das Gute ist jetzt, dass es quasi das gleiche Thema ist, wobei natürlich die Schwerpunkte natürlich etwas unterschiedlich sind. Es wird auch um Kokosöl gehen; es wird um Ketone gehen; es wird um andere Lebensmittelinhaltsstoffe gehen, aber was mir wichtig ist, ist auch hier wieder eine sehr ernsthafte Erkrankung von einer enormen gesellschaftlichen Bedeutung. Und auch da wird für mich wieder die Ballance sein, den Leuten nicht zu viel zu versprechen, aber auf der anderen Seite auch deutlich zu sagen: Leute, die Pharmazie hat uns noch nicht viel weiter gebracht. Da gibt es ganz viele Nebenwirkungen und wenig Erfolge, aber das zeichnet sich eben immer mehr ab, dass wir durch unseren Lebensstil und da gehört die Ernährung dazu, enorm viel tun können, um das zumindest aufzuhalten. Natürlich kann man Alzheimer nicht heilen. Gerade heute kam wieder ein Paper vom Buck Institute in den USA. Die haben eine kleine aber tolle Studie gemacht, wo sie individuell den Menschen beraten haben mit verschiedensten Lebensstilfaktoren. Also Schlaf, Progesteron als Hormon, ketogene Ernährung, Kokosöl, je nach dem wie es für den Menschen gepasst hat und wo im Grund 9 von 10 sich enorm verbessert haben. Wo Leute wieder in den Beruf zurück konnten. Und das kann man einfach nicht laut genug sagen: Das ist ein ganz großer Hoffnungsschimmer und da will ich auch mit einem Erklärbüchlein beitragen.

Annika: Das finde ich auch: Das ist ein ganz, ganz großes Thema. Gerade Alzheimer. Mein Großvater hatte Alzheimer damals und ich hatte dann natürlich auch Bedenken, dass mich das auch treffen könnte. Ich habe das, dass man das mit Diabetes in Zusammenhang bringt auch gehört und verfolge es mit sehr, sehr großem Interesse. ich glaube, dass da viel dran ist. Und wenn Sie Zeit und Lust haben, würde ich mich freuen, wenn Sie im Rahmen der Veröffentlichung vielleicht einen kleinen Artikel schreiben würden für meine Webseite.

(alle lachen)

Ulrike Gonder: Jetzt schreibe ich erstmal das Buch.

Annika: Ja, ja, ja, ja.

Ulrike Gonder: Dann natürlich gerne. Nee, man verschätzt sich da. Ich habe hier gefühlt 2 Tonnen Literatur dazu und lese und lese und das jetzt so einzudampfen und auf den Punkt zu bringen und einfach zu erklären, das ist eben auch nicht an einem Nachmittag getan. Deswegen muss ich mich jetzt auch demnächst ein bisschen öfter hier einschließen. Aber es macht großen Spaß und es ist in der Tat, wie Sie sagen, das hat sich verdichtet. Ich habe ja schon in dem Buch “Mehr Fett”, was Sie erwähnt haben und das ich mit Herrn Worm geschrieben habe und das von uns beiden wirklich mit sehr viel Herzblut geschrieben wurde. Das ist so unser Thema. Und da hatte ich auch schon ein kleines Kapitel über mehr Fett für’s Hirn geschrieben und hatte mich damals erstmals intensiver damit beschäftigt und kann heute sagen – jetzt sind 6 Jahre vergangen: Es hat sich auch die Forschung in diese Richtung entwickelt und es ist unstrittig, dass sehr, sehr früh, bevor so ein Alzheimer losgeht, gibt es Zuckerverwertungsstörungen in diesen speziellen Hirnregionen. Wenn dann die Gehirnzellen keine Energie haben, weil sie keinen Zucker mehr haben oder ihn nicht aufnehmen können, dann kann man sich vorstellen, dass es dann allmählich schlimmer wird und den Bach runter geht. Da kann man schon gegensteuern. Da hat sich die Literatur im Grunde verdichtet und die Hinweise verstärken sich. Da sind in dem Bereich natürlich immer auch noch die alten Arbeiten, die sagen Fett und Cholesterin ist ganz schlecht und Statine sind gut. Aber das wollen wir jetzt alles in dem Buch erklären, wie man es dann richtig macht und was man sagen kann und wo natürlich auch noch Forschung notwendig ist. Wir wissen ja noch lange nicht alles. Aber wenn man sich vorstellt, wie viele Menschen betroffen sind und was das für ein großes Elend ist und was es ja auch für eine Herausforderung für die Pflegenden ist, dann denke ich, sollte jeder auch jede frohe Botschaft, die man gut begründen kann, erfahren. Man hat ja so Angst davor, weil man es für ein unabwendbares Schicksal hält und ich glaube, das ist es eben nicht.

Kathrin: Ich finde es auch wichtig für unsere Generation, das zu wissen.

Ulrike Gonder: Absolut. Ja natürlich. Ich habe auch Angst davor. Das muss ich ganz klar sagen. Weil man denkt ja immer, solange man noch bei Verstand ist, kann man ja noch alles regeln und sich Hilfe organisieren, aber wenn sich dann so langsam das Gedächtnis und die Persönlichkeit verabschieden, das ist ja etwas was niemand erleben möchte.

Kathrin: Ja, schrecklich.

Ulrike Gonder: Natürlich gibt es auch hier keine Garantie und die Ernährung macht keine wunder, aber ich glaube, sie kann doch Etliches bewirken, wenn man es richtig macht. Und es kann sich dann auch jeder aussuchen, wie weit er gehen möchte. Es muss ja jetzt nicht jeder ketogen leben. Ob das in dem Fall so gut ist, weil unser Gehirn schon immer ein bisschen Glukose auch braucht. Das ist die Frage: Wollen wir das alles über Glukogeogenese machen oder essen wir auch ein paar Kohlenhydrate? Also da ist auch schon vieles noch zu erforschen.

Kathrin: Es bleibt also spannend!

Ulrike Gonder: Total.

Kathrin: Ja, ja! Das ist doch toll irgendwie, oder? Dass wir so mittendrin sind in diesem Paradigmenwechsel was das Fett angeht.

Ulrike Gonder: Unbedingt.

Kathrin: Aber da würde mich jetzt nochmal interessieren: Schauen Sie doch nochmal in Ihre Glaskugel – ab wann werden wir denn in Deutschland soweit sein, dass das Fett als Gesund anerkannt wird? Wirklich in der breiten Masse, also nicht nur so zwischen uns hier.

Ulrike Gonder: Ach, ich glaube, das wird so furchtbar lange nicht mehr dauern.

Kathrin: Ja? Ein Jahr, zwei, drei?

Ulrike Gonder: Ja, so in den nächsten fünf Jahren wird sich eine ganze Menge tun und wenn dann noch die DGE wieder ihre Fettleitlinie überarbeitet und daraus auch die richtigen Empfehlungen ableitet, dann ist doch alles gut.

(alle lachen)

Kathrin: Das passiert bestimmt! Ich höre das überall schon raus. Wenn man ganz genau hinhört, kann man es raushören. Mit einer gewissen selektiven Wahrnehmung, aber ich höre das schon.

Annika: Ich auch.

(alle lachen)

Kathrin: Ja, gut! Annika, hast du noch eine letzte Frage an Frau Gonder?

Annika: Ja, ich hätte gerne Inspiration zum Abendessen. Ich weiß nämlich noch nicht, was es gibt und wenn Sie gefrühstückt haben, dann – ich bin neugierig, ich frage jetzt.

Ulrike Gonder: Also, heute wird es was ganz schnelles geben, weil wir heute Abend zum Turnen gehen.

Annika: Das finde ich ja sehr löblich.

Ulrike Gonder: Ja, von 19:45 Uhr bis 21:00 Uhr. Das heißt, wir werden spät essen, weil ich vor’m Sport nichts essen kann. Das geht nicht, dann kann ich mich nicht mehr bewegen. Und dann gibt es wahrscheinlich Tomaten mit ganz viel Schafskäse und Knoblauch und stinken wir.

(alle lachen)

Annika: Und das nochmal schnell in den Ofen übrigens. Das ist hmmm.

Ulrike Gonder:  Ja, also das mache ich gerne mit Gemüse. Gemüse klein hacken, egal, alles was es gibt und dann Knoblauch, Olivenöl, Schafskäse und einfach in den Ofen. Ich liebe eh solche Ofengerichte, weil dann kann man bis die fertig sind die Küche aufräumen und dann ist das überschaubar.

Annika: Man hat die Hände frei.

Kathrin: Es kocht sich von selbst, ne? Kommen wir mal langsam zum Schluss – wenn unsere Hörerinnen und Hörer Sie näher kennenlernen wollen: Wie finden sie Sie im Netz? Was sollen wir da angeben?

Ulrike Gonder: Also: ugonder.de ist meine Webseite, die leider auch nicht so oft neu bestückt wird, wie ich mir das gerne wünsche, aber ich …

Kathrin: …der übliche…

Ulrike Gonder: Ja genau. Da kann man fündig werden und vieles finden und auch die Bücher usw. und dann gibt es auch noch eine Facebook-Seite Ulrike Gonder Kontrovers. Das kann man ja vielleicht auch verlinken, wo ich dann eher mal so kleine Kommentare zu verschiedenen Studien der aktuellen Bewegung mache. Dann findet man mich ja auch, wenn man ein konkretes Anliegen hat. Aber vielleicht muss ich das dazu sagen: Ich mache keine Ernährungsberatung. Ich bin keine Beraterin. Das können andere viel besser. Ich verstehe mich als Mediatorin zwischen der Wissenschaft und den Kommunikationsmenschen und auch den Beratungsmenschen, weil ich furchtbar gerne auch Studien lese und das gerne erkläre, was da rausgekommen ist und wie das funktioniert. Wenn man so im Beratungsalltag steckt, kommt man ja auch gar nicht so viel zum Lesen und das ist mein Platz.

Kathrin: Besser kann man es nicht sagen.

Annika: Aber das ist wirklich eine Kunst. Ich versuche das ab und an mal, auch zu entscheiden: Ist das jetzt wirklich aussagekräftig? Das muss man können.

Ulrike Gonder: Das ist auch schwierig. Ich kann auch zum Beispiel keine Tierversuche richtig interpretieren. Da muss man eh immer vorsichtig sein. Und bei den Humanstudien versuche ich es so gut, wie ich es kann, aber wir wissen ja alle: Man kann mit Statistik vieles verschleiern. Gerade wenn man viel liest, kriegt man doch so eine Idee, was sein könnte und was nicht. Und es muss schlussendlich immer biologisch plausibel sein und es muss zu dem Menschen passen und nicht umgekehrt.

Annika: Das stimmt. Tolles Schlusswort!

Kathrin: Ein herrliches Schlusswort! Frau Gonder, vielen, vielen herzlichen Dank für dieses intensive Gespräch! Wir hatten 40 Minuten angepeilt. Jetzt sind wir bei 55 und wir werden einfach nicht schneiden. Wie praktisch. Das wird schnell gehen und: Von ganzem Herzen, vielen, vielen herzlichen Dank!

Ulrike Gonder: Gerngeschehen, ich habe jetzt gar nicht mitgekriegt, dass die Zeit so schnell umgeht. So ist das immer, ne?

Kathrin: Das ist ein gutes Zeichen für uns.

Annika: Wie gesagt: Das ist ein ganz große Ehre. Ich war richtig aufgeregt.

Kathrin: (lacht)

Annika: Wirklich, ich bin normalerweise… mich kann so schnell nichts mehr aus der Bahn kippen. Aber das war wirklich… ahhh. das war… Ich habe mich sehr gefreut auf heute.

Ulrike Gonder: Ja, ich habe mich auch gefreut, weil ich ja hier so eine One Women Show bin und dann freue ich mich natürlich auch immer, wenn die Botschaft multipliziert wird und das können Sie auch viel besser als ich. Also insofern war die Freude auch ganz auf meiner Seite. Ich finde es auch toll, was Sie da alles so auf die Beine stellen.

Annika: Dankeschön!

Kathrin: Vielen Dank, das nehmen wir gerne mit. Ganz motiviert werden wir jetzt schnell dafür sorgen, dass der Podcast geschnitten wird und dass sich das wieder schnell verbreitet.

Ulrike Gonder: Ja!

Annika: Ja.

Kathrin: Ja! Dann verabschieden wir Sie an der Stelle. Ich winke schon – ich sitze vor dem Computer und winke. Das macht jetzt nicht viel Sinn, weil wir uns tatsächlich ja nicht sehen.

(alle lachen)

Ja und sobald wir online gehen damit, kriegen Sie die Info. Dann geht es wieder weiter. Zur Lage des Fettes in Deutschland werden wir wieder einen großen Schritt machen und wieder mehr Menschen darüber in Kenntnis setzen, wie toll viele, viele Fette sind und manche nicht. Darüber haben wir heute gar nicht gesprochen, aber das kann man dann ja auch in der Literatur vertiefen oder bei uns nachlesen. Es geht natürlich nicht immer alles in so eine Podcastfolge hinein. Dankeschön!

Ulrike Gonder: Ich danke Ihnen! Alles Gute.

Kathrin: Tschüss!

Annika: Tschüss!

Ulrike Gonder: Tschüss!

Mai 31

LCHF Podcast: Plädoyer für mehr Achtsamkeit

By LCHF Institut | LCHF Podcast

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

 

SHOWNOTES

Annikas LCHF Seminare und Terminübersicht

Link zur WDR-Sendung Quarks mit Rebecca und Annika vom 31.03.2016

Kathrins nächstes Gruppenprogramm startet im Herbst 2016

Hal Erod: Miracle Morning

Arinna Huffington: Thrive // Die Neuerfindung des Erfolgs

Calm App (iTunes und Google Play Store)

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Plädoyer für mehr Achtsamkeit

Kathrin: Herzlich Willkommen im LCHF-Podcast mit Annika!

Annika: … und Kathrin!

Kathrin: Sehr schön! Hallo, hallo!

Annika: Da spielt sich so eine Routine ein. Beim nächsten Mal sollten wir ausprobieren, dass ich mal das Intro mache. Mal gucken, ob ich das überhaupt kann.

Kathrin: Vor allen Dingen einfach mal Out of the Box, ne? Du sprichst das Intro, genau. Das merken wir uns mal für’s nächste Mal.

Annika: Ja. Naaaa? Na, wie geht’s dir?

Kathrin: Mein Leben ist… ähm… schön, habe ich heute Morgen auf dem Weg beschlossen, weil ich wusste, dass ich mit dir spreche und du mich fragst. Und ich kann dir nur sagen: Mein Leben ist schön! Es wird Sommer. Ich genieße den prallen Mai. Wir grillen lecker. Ich bin schon im See geschwommen, freue mich an den kleinen Dingen des Lebens.

Annika: Wo lebst du? Ich weiß ja nicht, wie euer Wetter so ist, aber hier ist es kalt, uselig und fies…

Kathrin: Naja, wir hatten passend zum Sonntag, 30 Grad.

Annika: Ja, nee?! 30? Echt?

Kathrin: Ja. Wir hatten dann einen richtig knacke heißen Tag hier und das hat sich so wie Sommer angefühlt. Das hat meine Laune natürlich extrem gehoben.

Annika: Nee. Wir hatten Regen, wobei ich dann versucht habe das schön zu finden, weil ich dann nicht draußen gießen muss. Aber wir haben in aller Schnelle Samstag gegrillt, so, ne? Weil das Wetter sich seitdem zugezogen hat und gestern hatten wir sensationelle 12 Grad.

Kathrin: Oh! Nee, hier ist es deutlich wärmer. Naja, ist halt auch jetzt wieder dann eher russisches Klima hier. Hmm hmm…

Annika: (lacht) Ja, aber was… Du sagst, dir geht’s gut. Gibt’s irgendetwas spannendes Neues?

Kathrin: Ach du, ich bin da an vielen Baustellen am Schrauben, ist aber alles noch nicht so wirklich spruchreif. Die vierte Staffel von Ran ans Fett läuft fröhlich vor sich hin. Ein toller Kurs dieses Mal. Super Austausch. Also, da geht es mir sehr gut. Ich kriege da auch noch viele neue Impulse für Weiteres, sammle gerade, habe aber auch als Kathrin Koehler tolle Projekte, tolle Anfragen, tolle Coachies und nöö, also das ist alles rund und tatsächlich schaffe ich es zurzeit auch – abgesehen von einem katastrophalen Aprilaber zurzeit klappt’s auch mit der Zeiteinteilung ganz gut. Das heißt, ich habe meine Woche einigermaßen im Griff. Das Einzige, was ich immernoch nicht schaffe ist, wirklich regelmäßig zu bloggen. Und das ist ein großes Thema und da muss ich auch dringend ran. Aber ja, irgendwas geht halt immer hinten unter und das ist zurzeit noch der schriftliche Output. Aber immerhin nehme ich es wahr. (lacht)

Annika: Ja, ich auch. Gerade das mit der Zeiteinteilung, ne? Da habe ich ein riesen Problem mit. Ich kriege das nicht auf die Latte. Ich habe tatsächlich auf meiner ToDo Liste – ich bin ja super in ToDo Listen erstellen und die hat dann so vier Seiten – einen Unterpunkt “Stundenplan aufstellen”. Der steht aber noch da! Finde den Fehler. Also das mit dem Zeitmanagment, das gelingt mir so grad gar nicht und ich merke, dass mir das derzeit echt ein Bein stellt, weil ich ganz viel machen möchte und Ideen habe und Pläne habe und mich so ein bisschen verstricke, weil du vom Hölzchen auf’s Stöckchen kommst. Da muss ich irgendwie Struktur reinbringen. Das ist schwierig finde ich.

Kathrin: Womit du ja auch gleich bei der Beantwortung der Frage bist, wie es dir geht. Mal abgesehen davon, dass die ewige Zeiteinteilung – das ist glaube ich auch ein Dauerbrenner, aber es ist auch gut immer mal wieder darüber zu sprechen. Vielleicht machen wir da auch nochmal ein eigenes Thema draus.

Annika: Ja, mir geht’s tatsächlich: Es geht so, sage ich mal vorsichtig. Es geht mir nicht so gut, weil mein Hund sehr krank ist. Die ist jetzt 15 Jahre alt und man merkt, dass es so langsam bergab geht. Zwischenzeitlich habe ich dann mal so Momente, wo ich denke, die schafft den Tag nicht mehr. Sie liegt jetzt auch hier vor mir auf dem Boden und atmet schwierig. Sie kriegt Medikamente und alles, natürlich. Aber sie bricht dann manchmal einfach hinten weg, weißt du? Wenn ich nur daran denke, dass das Tier irgendwann nicht mehr ist nach so vielen Jahren, boah. Wir wechseln auch direkt das Thema.

Kathrin: Ja!

Annika: Furchtbar, weil ich an diesem Tier so furchtbar hänge. Naja, okay. Ansonsten gibt’s natürlich auch sehr, sehr viele schöne Sachen. Ich habe im Moment sehr viel Freude und fummel mit sehr starken Kräften an der Webseite, an der großen Webseite um LCHF.de. Da ändert sich einiges bzw. bis der Podcast kommt, dürften wir auch fertig sein. Heureka! Und weißt du was? Mein erster LCHF-Kurs im Headquarter ist fertig!

Kathrin: Yeaaaahh!

Annika: Und ich hatte ja fünf Teilnehmerinnen, die dann in diesen zehn Wochen – die eine hat 13,2 kg abgenommen, die Zweite hat nach letztem Stand der Technik 8 kg abgenommen, eine 6 kg, eine 5 kg und eine wollte gar nicht abnehmen und hat eher versucht gegenzusteuern, weil sie das aus gesundheitlichen Gründen gemacht hat. Also das war sehr, sehr schön. Das heißt, es gibt sowohl positive als auch negative Aspekte. Achso, noch ein positiver Aspekt: Das Tochterkind befindet sich in den Endzügen zum Abitur. Die mündliche Prüfung ist durch, alles okay. Jetzt sind wir im Thema Ballkleid, hochhackige Schuhe (lacht), Frisur und Schminken. Und ich weiß nicht, was ich anziehen soll.

Kathrin: Was, worin du dich wohlfühlst.

Annika: Ja, nee. Ich will ja auch ein bisschen schick sein.

Kathrin: Naja, das widerspricht sich ja nicht, aber meistens übertreibt man es dann und fühlt sich wie so eine Puppe.

Annika: Hmm. Ja, du siehst, alles so ein bisschen bunt gemischt. Im Moment überlagert das mit dem Hund tatsächlich doch vieles. Das nimmt ganz viel weg. Ich mag nicht weggehen, ich möchte gucken, möchte dabei sein, den Moment noch mitnehmen mit ihr und gleichzeitig tut es auch weh, sie so zu sehen.

Kathrin: Hmm.

Annika: Ja. Ohhh, schnell ein anderes Thema. Lass uns das Thema des Tages beginnen!

Kathrin: Ja! Das war ja dein Vorschlag. Sag mal, was wir heute vorhaben.

Annika: Ich finde es ein ganz wichtiges Thema mal über Achtsamkeit zu reden. Achtsamkeit sich selbst gegenüber und manchmal auch anderen gegenüber und ich fand, das sollten wir mal besprechen.

Kathrin: Das finde ich auch. Also, ich habe ja vorhin schon gesagt als Plädoyer dafür sich mal auch mal ein bisschen neben sich zu stellen und mal auszubrechen aus diesem ganzen Trott. Da kommen wir ja eigentlich gerade her. Wir sind in unserem Alltag, wir rödeln, wir haben lange ToDo Listen. Eins reiht sich ans Andere. Wir haben unsere Ziele, wir nehmen ab, wir feiern unsere Erfolge oder arbeiten auch hart daran und da dann hin und wieder einen Schritt zur Seite zu treten und das mal zu betrachten oder mal schöne Dinge zu betrachten, ganz andere Dinge zu betrachten, das finde ich ist doch ein sehr spannendes Thema, was toll auszuleuchten ist.

Annika: Ja, denn ich habe den Eindruck, im Moment – mir gehört ja auch das LCHF.de Forum und ich bemerke im Moment bei einzelnen Menschen, dass sich so eine gewisse Härte gegen sich selbst auftut.

Kathrin: Hmm.

Annika: Da mitgepaart eine gewisse Ungeduld, die es wirklich schwer macht. Also, einige machen es sich damit sehr schwer. Die haben einen riesen Berg vor sich gehabt und irgendwann mal haben sie sich reingeritten, kombiniert in die Endphase und ich denke immer mal so, ein Grund könnte sein, wenn du einen großen, langen, weiten Weg vor dir hast, dann gibt das Ganze ganz viele Erfolge. Am Anfang tut sich ganz viel: Du nimmst ab, deine Gesundheitsparameter verbessern sich und es gibt so viel zu entdecken und irgendwann ist das erstens Gewohnheit mit der Ernährung, zweitens gibt es nicht mehr so viele Erfolge zu feiern. Ich will jetzt nicht sagen, dass man süchtig  – doch, man kann vielleicht auch so ein bisschen süchtig nach diesem Fahrtenwind werden – und dann bleibt der weg. Da ist mir aufgefallen, dass manche auch sehr harsch mit sich selber anfangen umzugehen und sich schwer damit tun, sich zurückzulehnen und zu gucken – so als Sinnbild: Du sitzt auf dem Weg auf der Bank zwischendrin, kurz vor deinem Ziel, baumelst mit den Füßen und schaust zurück, was so gewesen ist. Du bist einfach stolz darauf, dass du jetzt da bist. Auch wenn der Weg vor dir plötzlich auf einmal sehr steil und steinig ist, liegt das größte Stück ja schon hinter dir.

Kathrin: Und wie merkst du, dass sich diese Unzufriedenheit äußert? Kannst du das irgendwie nochmal so – ohne jetzt zu viel zu verraten, ist klar, aber …

Annika: Ich möchte nicht zu viel verraten, aber dann stören vielleicht einzelne Problemzonen noch oder die Haut ist nicht ganz so zurückgebildet, wie man sich das vorgestellt hat. Die braucht aber halt ihre Zeit. Wenn ich einen aufgespannten Luftballon habe, der aufgeblasen ist und ich lasse da die Luft raus, dann sieht der ziemlich pellig aus. So stelle ich mir das vor und es dauert seine Zeit bis das im Rahmen des Möglichen sich wieder zurückbildet, wobei ich direkt dazu sage, es gibt auch Sachen, die liegen nicht im Rahmen des Möglichen. Und oft ist es so, dass wenn du sehr übergewichtig bist, dass du in deiner Vision den perfekten Körper hast, wenn du fertig bist und musst leider dummerweise – das hatten wir schonmal – irgendwann erkennen, dass sich andere Problemzonen auftun können. Oder aber dann sind da noch fünf Kilo, die wollen aber nicht so wie du willst. Ich sage mal, das ist eine andere Nummer, wenn du mit 125 kg 5 kg abnimmst oder wie in einzelnen Fällen, dann wiegst du rund um die 70 kg und willst noch 5 kg wegkriegen.

Kathrin: Ja.

Annika: Großes, großes Thema, wie immer. Da wird halt gefeilt und geschraubt und dann ist man zum Teil sehr streng miteinander. Teilweise habe ich das Gefühl, das Sportpensum auch in meinen Kursen wird sehr hochgefahren, wo ich dann auch immer schon den mahnenden Superkompensationsfinger hebe und sage: “Dein Körper muss auch mal ausruhen”. Das führt auch nicht besonders weit, sondern es führt in eine große Unzufriedenheit.

Kathrin: Ja. Da ist es wieder. Ich habe das auch als Beobachtung: Sehr viel Sport oder in einer Form, wo man sagt “Wow, das ist jetzt echt viel”, es führt nicht dazu, dass da automatisch irgendwelche Kilo schmelzen. Es führt dann eher zur Unzufriedenheit und zur Verzweiflung manchmal auch. Und dann sage ich “Plädoyer für’s Nichtfunktionieren, Haaalloooo, mal runterkommen”. Ja, da können wir mal ein bisschen rangehen an die Themen. Wie wir das auch hinkriegen können im Alltag.  

Annika: Weißt du, was mir auch aufgefallen ist? Was dann auch ganz gerne aufkommt ist eine Hyperkontrolle. Dann wird alles abgewogen, ganz akribisch eingegeben und dann ist man verzweifelt, weil man macht ja alles richtig macht und dann tut sich trotzdem nichts. Aber ein Körper ist halt kein…

Kathrin: …keine Maschine.

Annika: Nee, keine Maschine, ja. Und der hat dann manchmal vielleicht andere Ansichten darüber als man selbst.

Kathrin: Hm ja, das hatte ich auch in Ran ans Fett immer mal wieder, dass … Wir sind natürlich heute gewohnt – wenn ich jetzt aus der digitalen Ecke komme, das Lifehacking zu machen.

Annika: Den können wir auch Biohacking nennen.

Kathrin: Genau, Biohacking. Und das ist natürlich sehr verführerisch, aber man muss immer wieder sagen “Leute, Leute, der Körper, der hat noch ein kleines Eigenleben im Vergleich zu deiner Vorstellung”. Das prallt dann innerlich aufeinander und kann dann echt bis zur Verzweiflung führen. Bei mir auch gerne mal die Diskussion: Warum bin ich jetzt nicht in der tiefen Ketose, sondern nur bei 1,irgendwas, wo ich dann immer sage “Freundchen, du bist aber in der Ketose, jetzt entspann dich doch mal”. Ich habe dann auch schonmal gerne – wo ich noch gar keine Ahnung davon hatte – die Gehmeditation – die habe ich jetzt auch im Kurs empfohlen – und gesagt “Geh mal eine Runde spazieren, geh mal in die Natur, guck mal ein Blatt und eine Blume an und entferne dich mal wieder von diesem Kontrollwahn”. Also da immer die goldene Mitte zu finden, finde ich auch eine große Herausforderung.  

Annika: Vor allen Dingen denke ich mir, man muss sich auch mal überlegen, wenn man jetzt in so eine Situation sich begibt, dass man anfängt ein bisschen verzweifelt zu sein und sehr streng mit sich wird, dann sage ich ganz gerne zu den Leuten “Würdest du so, auf diese Weise, mit deinem Kind oder deiner besten Freundin umgehen? Mit deinem Mann” – okay, das kann schon vorkommen…

(beide lachen)

Du weißt was ich meine?

Kathrin: Ja.

Annika: Mit einem Menschen, den du ganz arg liebst, würdest du so mit dem umgehen? Würdest du das in dem Maße von dem einfordern? Das würdest du nie tun. Man selbst sollte ja prinzipiell immer der Mensch sein, den man selbst am meisten liebt.

Kathrin: Hm, dann ist an alle gedacht, ne?

Annika: Genau, dann ist an alle gedacht. Also da finde ich muss man echt loslassen. Man muss sich mal überlegen: Muss das wirklich sein? Diese Härte finde ich manchmal echt atemberaubend. Sehr, sehr, sehr, sehr strange.

Kathrin: Ja und ganz ehrlich: Das ist ja auch das, was ich bei dir damals in dem Impuls bei LCHF Plus, bei deinem Seminar in Berlin Ende Januar gesagt habe. Du hast deine Nüsse zu knacken und die werden dir auch klarer, welche Nüsse das denn sein könnten nach dem Thema Abnahme. Und da dann großzügig mit dir selber zu sein, wenn das alles nicht so funktioniert, das ist echt eine Herausforderung. Und das ist aber, finde ich auch eine wichtige Nuss: Sich selber zu gestehen “Nee, das muss jetzt mal nicht in dieser vollen Härte durchgezogen werden”, wie andere Dinge im Leben manchmal Projekt/Ziel durchsetzen, Projekt abschließen, Bericht schreiben, ne? Das ist ja ganz oft in meinem Alltag so und das eben mit mir selber dann auch mal nicht zu tun, sondern zu sagen: Nee, ich feiere jetzt mal und ich genieße jetzt mal und esse auch mal eine Wurst zu viel und bin im Zweifel dann auch mal morgens überzuckert und habe dann auch mal ein Kilo zugenommen, was ich mir in der Woche wieder schön einfange. Aber es passiert nichts an der “Ich muss unbedingt noch die letzten 5 – 6 kg abnehmen” – Front. Und da sich selber gegenüber großzügig zu sein, ist eine große Herausforderung. Auf jeden Fall!

Annika: Um nochmal bei den Nüssen zu bleiben. Wir hatten damals, du erinnerst dich, wir waren ein bisschen irritiert – nicht wegen des Themas – sondern es hat ja viel mehr ausgelöst, diese Nussschale. Wenn ich das dann auf die Achtsamkeit beziehe: Wenn ich mir meine Schale mit Nüssen, wenn ich mir die Zeit einräume, meine Schale mit Nüssen erstmal in aller Ruhe anzusehen und eine mit Bedacht zu wählen, dann kommt nicht diese Verzweiflung auf. Die habe ich nämlich just in dem Moment gefühlt “Oh Mist, oh Mist, welche Nuss nehme ich denn? Ich knacke jetzt mal alle” und dann hast du Schalen und Kerne und dann weißt du gar nichts mehr.

Kathrin: Genau.

Annika: Dazu brauchst du Achtsamkeit und Zeit.

Kathrin: Und tatsächlich glaube ich daran, dass wir alle schwer bepackt mit Themen sind und die Welt ist sehr schnelldrehend geworden und digital vernetzt sind wir auch noch alle. Aus der Ecke kann ich gleich auch noch ein bisschen was berichten. Man dreht so in seinem Hamsterrädchen, ne? Und ich weiß, dass es sehr, sehr gut tut, einfach mal eine viertel Stunde dazusitzen und noch nicht mal zu meditieren. Es gibt ja Möglichkeiten Achtsamkeit zu trainieren. Da kann man dann ja auch wieder sehr aktiv werden. Weißt du was ich meine? Man kann das ja sehr schön heute alles angehen, aber auch da einfach mal 15 Minuten in die Luft zu gucken, auch ohne das Meditirprogramm schon wieder anzuschmeißen, das ist sehr erfrischend. Zum Glück habe ich so einen Ort gefunden, wo ich das automatisch mache. Das ist meistens am Wochenende und dann lasse ich so richtig die Seele baumeln und bin so richtig faul. Ich bin einfach mal faul.

Annika: Und in dem Moment bist du dann? Du bist dann in dem Moment im Jetzt und Hier?

Kathrin: Genau. Und gucke dem Haubentaucher zu und nichts anderes. Und wie der sein Kleines füttert. Das ist aber dann das Höchste der Gefühle, was ich gerade mache. Und das ist für mich tatsächlich eine neue Entwicklung. Da habe ich früher nicht so viel Wert drauf gelegt. Das kann so ein bisschen Reife sein, aber eben auch das Bedürfnis einfach mal nichts zu machen. Gerade wenn du einen hohen Grad hast an digitaler Vernetzung, an viel Online sein, Social Media checken, immer alles checken, immer alles mitkriegen. Gestern Abend habe ich wieder einen Bericht darüber gesehen, wenn die Leute ihr Smartphone zuhause vergessen, drehen sie um und dann wird genauer geforscht, wie viele Kilometer sie umdrehen und das sind mehrere Kilometer, die sie noch umdrehen, um das Smartphone von zuhause zu holen. Kenne ich auch alles. Man fühlt sich ja ein bisschen nackt ohne. Dieses ständige Erreichbarsein, ständig vernetzt. Du und ich, wir posten viel, wir schreiben viel. Das ist ja alles Arbeit, was wir hier dann am Ende machen. Es macht uns viel Freude, aber ich schnippe hier nicht und mein Blog ist voll und wir machen einen Podcast und überhaupt. Sondern es ist alles mit tollen Themen verbunden, in denen wir uns ausleben, aber die unseren Geist, unseren Körper auch echt stark fordern. Und da dann hin und wieder zu sich zu sagen “Hhhh, lass mal stecken”, das finde ich schon gut. Natürlich, das will ich auch gar nicht absprechen, natürlich – und das habe ich jetzt auch in Ran ans Fett eingebaut – gibt es Möglichkeiten, sich da auch selber hinzuführen. Da wären wir jetzt mal bei dem Thema: Wie geht denn das im Alltag?” Wie kriegen wir das hin, wenn wir das nicht so automatisch hinkriegen: Faulenzen, Hängematte, auf die Wiese gucken? Wie können wir das ein bisschen erfolgreicher angehen?

Annika: Da sind wir schon wieder beim Smartphone. Ich habe ja letztens mit Schrecken gehört, man will Ampeln in den Boden einbauen?! (lacht)

Kathrin: Ja! Damit es von unten leuchtet!

Annika: Naja, aber das wäre zum Beispiel ein Tipp, zu sagen, es gibt einfach am Tag eine feste onlinefreie Zeit. Und damit meine ich jetzt nicht nur das Smartphone, sondern damit meine ich auch “Abschalten, abschalten”, war das nicht Peter Lustig? Der Löwenzahn: Abschalten, abschalten.

Man sollte wirklich eine gewisse Zeit am Tag herunterfahren. Ich versuche das gerade in dem Rahmen, dass ich dann sage, der Rechner geht nicht vor soundsoviel Uhr an und der geht auch zwischendrin um soundsoviel Uhr aus für eine Weile. Ich tue mich manchmal noch schwer damit, abends das Gerät auszuschalten, früher als vor Mitternacht. Dabei hatten wir eigentlich in Heidelberg bei dem Seminar einen sehr netten Impuls auch von Petra Mikaelsson – schöne Grüße an Petra! – wo es darum ging, dass man abends das Licht herunterfahren soll vom Rechner. Da gibt es wohl auch so Apps für’s Handy, damit der Körper sich herunterfahren kann. Ich glaube, dass ist das blaue Licht, was da ein bisschen schädlich ist. Das fand ich doch sehr interessant. Nicht, dass ich die App jetzt installiert hätte, ne? Aber… ich werde mich da dringend mal drum kümmern. Es gibt wohl auch spezielle Brillen. Aber dann habe ich gedacht, bevor ich mir eine spezielle Brille kaufe oder eine App installiere: einfach abschalten!

Kathrin: Ja, diese Brillengäser – die EyeZEN zum Beispiel ist eine, die kenne ich auch gut – die werde ich jetzt auch anwenden. Wenn man viel vor dem blauen Licht des Bildschirms sitzt… Es gibt wohl auch Folien, die das abschirmen, kann man sich drauf kleben, aber es gibt eben auch computerunterstützende Brillen.

Annika: Die sind wohl auch nicht sooo teuer, habe ich gehört.

Kathrin: Also, ja, das Glas ne? Da kriegst du immer von… bis, aber neenee. Der Markt reagiert ja jetzt darauf und auch der App-Markt.

Annika: Aber jetzt mal im Ernst, jetzt mal ganz ab davon: Warum nicht einfach abschalten?

Kathrin: Genau.

Annika: Lass mal einfach gut sein. Ich sage mal, ich bin jetzt in diesem Beruf angekommen, alles klar. Ich war schon vorher auch viel im Internet, auch nachts, weil ich ja Moderator war. Ich hatte meinen Blog, dann blogst da, dann guckst du hier, aber ganz ehrlich: Irgendwann … das muss doch nicht sein! Ja gut, laber ich jetzt so einfach, ne? (lacht)

Kathrin: Ja, aber ich hatte es auch schon davon und tatsächlich nach wie vor, ich kann jetzt noch nicht berichten. Ich hatte doch mal berichtet, dass ich das Morgenprogramm machen möchte. Erinnerst du dich noch?  

Annika: Ja, ja.

Kathrin: Das hat auch mit Achtsamkeit zu tun, nämlich dass man sich morgens auf den Tag einstimmt vernünftig. Und da werde ich dann tatsächlich auch drüber berichten. Das ist hiermit nach wie vor weiter versprochen. Wen es interessiert, also für alle die englisch gerne mögen: Was ich auf dem Smartphone empfehlen kann, ist tatsächlich die App “Calm”. Die hat schöne Bilder und guten Text, leider auf englisch, aber damit kann man tatsächlich das Meditieren beginnen. Weil es ist ja schon ein cooler Gedanke: Wir wollen achtsamer sein, eine Technik dafür ist Mediation. Und das machen wir, um aus diesem digitalen ständig Verbundensein rauszukommen. Und was machen wir? – Wir nutzen eine App auf einem Smartphone, um zu meditieren. Das hat schon was! (lacht)

Annika: Ja…

Kathrin: Ist aber wohl – finde ich auch – wenn man sich dem Thema nähern will, einfach mal eine gute Krücke.

Annika: Meditieren ist bei mir negativ besetzt. Ich tue mich ein bisschen schwer damit, weil man plant ja die Zeit, legt sich hin, meditiert und das ist so auf Kommando. Ich versuche meine Achtsamkeit in den Alltag anders einzubauen, indem ich, wenn ich zum Beispiel durch Köln laufe, setze ich mich hin und sehe mir die Menschen um mich herum bewusst an, mache mir meine Gedanken dazu. Oder diese berühmte “Den schönsten Teller mit dem schönsten Kotelett bewusst essen und dazu vielleicht noch eine Kerze anzünden”, also Momente anhalten. Weil man macht vieles. Und ganz viele Sachen im Leben sind halt so automatisiert, weil du sie jeden Tag machst. Das sind so Standards, die machst du immer wieder und dadurch, dass du sie in einer recht ähnlichen Art und Weise machst, nimmst du sie nicht mehr so richtig wahr. Und zack ist wieder ein Tag weg. Und zack ist eine Woche weg. Und zack ist ein Monat weg. Und deswegen versuche ich manchmal Dinge einfach anders zu machen, als ich es üblicherweise tue. Das bringt mich zur Ruhe.

Kathrin: Das habe ich neulich gedacht. Warum mögen wir – in unserer Familie auch – wir sagen gerne mal “Prost”? Aber dieses Prostsagen hat ja nicht nur den Sinn und Zweck, dass man sagt “Jetzt trinken wir mal alle Einen zusammen”, was immer gut ist, aber es ist auch immer so ein Moment, wo man innehält und sagt “Schön, dass wir zusammen sind. Dass wir jetzt hier sind. Dass das eine nette Runde ist”. Das hat schon einen tollen Effekt.

Annika: Dieses Prost… Man sagt ja dann, man guckt sich dabei in die Augen, ne? So. Und das finde ich immer, wenn das dann jemand sagt, man schaut sich an beim Prost, das empfinde ich innerlich als unangenehm. Ganz komisch. Das ist so ein Hinweis, den finde ich dann unangenehm und dann mag ich schon nicht mehr.

Kathrin: Weil du das nicht so gut abkannst, wenn Muster über irgendwas gelegt werden, oder? Oder so Aufforderungen zur Handlung.

Annika: Weil da Regeln drüber gelegt werden. Ich habe überhaupt kein Problem damit, Menschen in die Augen zu schauen. Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, Menschen bewusst wahrzunehmen, auch ziemlich genau. Aber, sobald das irgendwie so eine Gesetzmäßigkeit wird – wenn dann jemand zu mir sagt, wir schauen uns in die Augen, dann schaue ich zwar auf die Augen, aber nicht in die Augen. Komisch ja, da streubt sich irgendwas in mir.

Kathrin: Schön! Endlich mal ein Kontrast zwischen uns. Ich bin eine Freundin des Meditirens geworden. Ich bin tatsächlich da noch ganz am Anfang, aber mich hat in den letzten zwei Jahren tatsächlich eine digitale Vorreiterin dahin gebracht. Das ist nämlich Arianna Huffington, die ich auch schon persönlich gesehen habe in München bei einer Digitalkonferenz. Die macht ja die Huffington Post und ist insgesamt eine tolle Frau.

Annika:  Ich wusste gar nicht, dass eine Frau dahinter steht.

Kathrin: Ja. Arianna, das ist eine Griechin, die so ihren Weg gemacht hat. Und die redet auf Digitalkonferenzen immer wieder darüber, dass wir mal alle schön – und da sind wir wieder – unser Smartphone auch mal ausmachen wollen. Weil sie überarbeitet war, viel zu viel vernetzt und viel zu viel gearbeitet hat und dann fiel sie irgendwie hin und hat sich die Stirn aufgerissen und das wurde genäht. Das war so ein Erweckungsmoment. Dann hat sie das Buch “Thrive” geschrieben, bzw. in Deutsch heißt das “Die Neuerfindung des Erfolges”, was uns wirklich weiterbringt, weil es hat Staunen und Großzügigkeit. Also ein Businessbuch, was sich komplett abhebt. Das kann ich nur empfehlen. Und da gibt sie auch gute Tipps für guten Schlaf, das ist ja ein Problem, was viele haben. Das habe ich jetzt nicht so, aber dann eben auch: Wie komme ich in Kontakt mit mir selbst? Wie kann ich meditieren? Und alles aus einer “Wenn du damit anfangen willst” – Perspektive. So habe ich dann da auch mit angefangen. Das ist ein spannender Weg. Wir suchen uns ja, wenn wir Dinge beginnen, für alles eine Krücke. Ich glaube, dass diese Meditationsapps oder Anleitungen/CDs – ist ja wie bei LCHF – solange ich nicht weiß, wie der Freestyle geht, dass ich ganz im Einklang bin mit meinem Körper bin und das voll in meinen Alltag integriert habe, suche ich mir halt Krücken, Bücher, schreibe auf, tracke bei FDDB, wenn ich denke ich bin da aus dem Ruder gelaufen. Also, ich sehe diese Apps mit einer gewissen Belustigung an, aber du, wenn ich das eine viertel Stunde gemacht habe, geht es mir hinterher besser. Damit hat es seinen Zweck erfüllt, ne? Aber insgesamt gebe ich dir Recht: Man will natürlich zu dem Punkt kommen, wo ich die Achtsamkeit ganz automatisch in meinem Alltag habe, aber ich würde sagen davon bin ich jetzt noch weit entfernt. Gibt es dazu noch einen Tipp zum Thema: Wie können wir das im Alltag integrieren?

Annika: Ich bin da glaube ich im Moment kein guter Sprechpartner (lacht)

Kathrin: Nee, ich wollte dich da jetzt auch nicht überfahren. Es klang nur vorhin so, als ob du so ein paar Alltagstipps hast. Wie kriegen wir das denn jetzt hin mal anzuhalten auch im Alltag? Du hast ja eben schon gesagt: Einen Moment schön gestalten, Kerze an, das so ein bisschen inszenieren.

Annika: Ja, aber das sind ja so die Klassiker, ne? Tatsächlich musste ich, also wirklich jetzt am Wochenende – es gab so ein paar Zwischenfälle, die in der Summe der Dinge mich dazu gebracht haben, zu sagen: Ich muss jetzt umdenken. Ich erläutere kurz

Kathrin: Bitte!

Annika: Es fing damit an, dass Frau Ameise diesen wunderbaren Artikel auf LCHF.de geschrieben hat über die Wechseljahre. Den habe ich dann gelesen und ich habe schallend gelacht. Weil sie hat eine tolle Art zu schreiben. Bis mir einfiel, dass ich jetzt 46 bin und dass sie auch auf mich zurudert. Das war so der erste Moment, dass ich gedacht habe “Hallo?” Ja gut, ich will ja hoffen, dass ich über 100 werde, aber bei 46 sind wir der Hälfte schon recht nahe und es gibt noch so viel zu erleben und bewusst sich zu machen. Und es gibt vielleicht auch noch dieses – wo wir wieder beim Abnehmen sind – wenn ich den Weg nochmal sehen möchte, den ich mir so für mich vorstelle, dann muss ich langsam mal so ein bisschen Gas geben, glaube ich, bevor dann der Grundumsatz runterfährt und was da alles angedroht war. Das war so der erste Moment. Dann habe ich eine FitBit Surge in meinem Besitz. Das ist so ein Activity Tracker der etwas größeren Art und die zeichnet alles auf. Also von den Schritten über Kilometer, Puls, Schlaf, alles. Jedenfalls: Ich die schön aufgeladen, ans Handgelenk gezimmert, Samstag den ersten Tag laufen gelassen und das war jetzt mal so ein Tag “Rechner”, ne? Und ich kam am Ende des Tages auf 3.178 Schritte.

Kathrin: Das sind 6.800 zu wenig.

Annika: Genau. Und dann habe ich gedacht “Nee, so jetzt nicht”. Wo ist denn meine Bewegung, wo ist denn das, was mir körperlich gut tut? Woraufhin ich dann am nächsten Tag Walken war. Dann waren wir deutlich jenseits der 10.000 Schritte und ich möchte jetzt zu meiner Ehrenrettung nur dazu sagen: An einem Sporttag mit zwei Sportkursen – also gestern – bin ich bei 24.000 Schritte gewesen. Aber dennoch so ein bewegungsloser Tag, den du wirklich von morgens bis abends am Rechner daddelst, da passiert ja wirklich nichts für mich und meine Gesundheit. Wo ich dann am Sonntagmorgen – das kam dann auch noch – mich per Mail um jemanden gekümmert habe, der dann gerade drohte wegzubrechen, ein Kunde von mir, dem es ganz schlecht ging, ein total netter Kerl, dann vor dem Walken noch. Da habe ich gedacht “So. Nee, jetzt reicht’s. Jetzt wird es Zeit, dass ich auch Zeit für mich einräume”. Also das habe ich dann gemerkt. Da muss ich ganz deutlich ran. Ich habe das echt vernachlässigt.

Kathrin: Ja du. Tatsächlich, das ist meine Aussage dazu. Dieses Plädoyer für’s Nichtfunktionieren – ich strapaziere es jetzt nochmal – das kann auch ein gewisser Anlauf sein, bis man das eben etabliert hat und sich klar macht. Bei allen neuen Dingen, die man ins Leben implementieren will: Wenn man jetzt sagt “Ich will jetzt achtsamer sein”, das ist ein schöner Vorsatz, aber da muss man sich schon immer mal wieder mit in Berührung bringen und immer wieder daran erinnern.

Annika: Aber ich mag das nicht irgendwie so nach Plan oder Wecker stellen oder App… Vielleicht sollte ich es mir einfach mal angucken. Aber ich kann es mir so nicht vorstellen, verstehst du? Also alleine schon dieses Absurde zu sagen: Ich möchte jetzt ein bisschen meditieren, um mich von dieser Onlinezeit zu lösen und das mache ich mit einer App. Das finde ich echt strange.  

Kathrin: Ja, finde ich nicht, aber gut. Ich meine, wenn der Impuls so kommt, dann ist doch gut. Dann bist du ja schon gut dran.

Annika: Tut er ja eben nicht.

Kathrin: Naja, also dann würde ich sagen, dann würde ich jeden Strohhalm nehmen, der sich mir bietet.

Annika: Ja, ich bin da halt so im Widerspruch, weißt du? Merkst du was?

Kathrin: Ja.

(beide lachen)

Okay! Sag mal, was ich merke, ist tatsächlich: Wenn wir denn mal in diesen Modus kommen, dann schöpfen wir schon schöne Kraft, oder? Also, jetzt wollen wir hier mal die Kurve kriegen. Wir schöpfen gute Kraft. Und was ich tatsächlich gemerkt habe: Ich war das ganze letzte Wochenende von Freitagmittag bis Sonntagabend komplett offline. Da kriegst du ja schon nochmal richtig schöne Freiheit im Denken und es war wirklich krass, wie effektiv das ist. Gestern war ich sowas von produktiv.

Annika: Auch vom Smartphone weg?

Kathrin: Ja, ganz wenig drauf geguckt.

Annika: (lacht)

Kathrin: Ja nee, aber für meine Verhältnisse… nee nee. Ich habe ja eine gewisse Verantwortung in einigen Gruppen und so. Also ganz packe ich es nicht zur Seite. Bist du noch da?

Annika: Ja.

Kathrin: Gut, weil du rauschst gar nicht mehr.

Annika: Nein! Ich höre dir ja ganz begeistert zu.

Kathrin: Ich glaube eben, dass da auch ein hoher Reiz darin liegt, wirklich abzuschalten bzw. so in den Tag zu starten, wie gesagt, ich werde auch über diese Morning Routine berichten, um da auch Kraft herauszuziehen. Wieder neue Inspiration und einfach eine neue kreative Kraft zu schöpfen. Das ist schonmal fein. Und was mir noch wichtig ist, bevor wir dann jetzt ein bisschen auch gen Ende kommen, um nochmal auf die Ernährung zurückzukommen: Wir ernähren uns, wir haben unsere Kurve gekriegt, wir haben unsere Erfolge gefeiert. Hin und wieder, wenn wir in unserem alltäglichen Fahrwasser sind, dann stellen sich auch wieder schlechte Muster ein. Dann kriechen von hinten durch die Ecke Dinge, die da nicht hingehören und auch darauf gilt es eine gewisse Achtsamkeit zu richten. Die jetzt mal weg ist von unserem Geist, sondern eher wieder auf unseren Körper. “Oh, wo kommt denn da plötzlich wieder ein Heißhunger um die Ecke” oder…

Annika: Ein Pölsterchen dort.

Kathrin: Ja.

Annika: Das war doch gestern noch nicht da.

Kathrin: Also auch dafür gilt es seine Aufmerksamkeit zu halten und Wege und Mittel zu etablieren, da ganz schnell wieder herauszukommen.

Annika: Ja. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, weil sonst schleicht es sich wirklich heran. Und was ich auch ganz wichtig finde ist, um nochmal auf meine Foristas zurückzukommen, man sollte sich beizeiten neue Ziele suchen. Fernab von dem Gewicht abnehmen zum Beispiel. Das kann ein sportliches Ziel sein. Es kann ein soziales Ziel sein, dass man irgendwie irgendwo mithelfen möchte. Es könnte sein, dass man seinen grünen Daumen entwickeln möchte. Es gibt so viele Sachen, die man noch entdecken kann. Es ist halt nicht alles immer nur Abnehmen und wenn das Ziel bald erreicht ist – ziellos ist immer schwierig.

Kathrin: Und ich glaube fest daran, dass in diesen Momenten des Nichtstuns und des sich dem Dahingeben und der gepflegten Faulenzerei, dass da genau diese Dinge reifen und auch mal hochpoppen können.

Annika: Ja genau. Das glaube ich auch. Weißt du, was ich auch voll wichtig finde?

Kathrin: Nein.

Annika: Das gehört für mich auch zur Achtsamkeit und gerade bei meinem Ungeduldigen: Man sollte es vermeiden, sich mit anderen zu vergleichen. Da draufzuschauen und zu sagen “warum nimmt die denn jetzt so schnell ab und ich nicht? Wir sind doch gleich schwer und ich bin doch so diszipliniert”. Also manche hadern da sehr stark und man kann sich sehr wohl Impulse holen bei anderen oder einen guten Tipp oder sich was abgucken, aber man sollte nicht so harsch mit sich selbst ins Gericht gehen. Das ist auch eine gewisse Form von Achtsamkeit. Man sollte sich gut tun.

Kathrin: Ein schönes Schlusswort. Apropos gut tun: Tust du uns heute das Gute und verrätst uns, was da für große Dinge in deiner Timeline schmoren? Du hast dich in Andeutungen ja schon ergossen. Hast du das eigentlich schon verraten, was jetzt als nächstes Großes kommt, wo du so aufgeregt warst neulich mal vor ein paar Wochen?

Annika: Nein, das habe ich noch nicht verraten.

Kathrin: Und kannst du es heute verraten oder?

Annika: Ja, ich bin mir noch nicht so sicher. Also, ich sage mal rein theoretisch sind wir in einer WDR-Sendung bzw. anders: Die gute Becky hat ja mit LCHF insgesamt 60 Kilo abgenommen.

Kathrin: Booohhhh, Glückwunsch nochmal an der Stelle!

Annika: Und sie sagt immer, dass ich maßgeblich daran beteiligt gewesen bin, weil sie mein Buch gelesen hat. Da bin ich total stolz drauf. Und nachdem sie im Januar beim WDR schon in einer Sendung war, wurde sie gefragt, ob sie zu dieser Sendung die jetzt kommt, Teil der Reportage werden möchte in einem Beitrag. Sie brauchte jemanden, der ihr moralisch zur Seite steht und hat mich dann gefragt “Na?” So. Und da war ich eher direkt so “Nein!!!” Ich im Fernsehen “Nein!!!!” Beim dritten Mal “Okay, ich komme”. So typisch für mich, erstmal Amok laufen. Ich hatte dann die große Ehre im Austausch mit dem Redakteur, weil Becky halt in der Sendung auch LCHF zubereiten sollte, die Rezepte mit auszusuchen und durfte dann vor Ort mit dabei sein und bei der Zubereitung insofern helfen, als dass ich aus dem Hintergrund ab und zu mal gewedelt habe mit den Händen und so. Das war ein total spannender Tag, aber das ist ja schon auch anstrengend. Mit welcher Liebe da so im Detail gefilmt und gemacht wird, damit dann so ein Beitrag entsteht von im Endeffekt keine vier Minuten.

Kathrin: Ich wollte gerade sagen: Das ist bestimmt ein 3 Minüter, wenn ihr einen Tag gedreht habt, ja ja.

Annika: Genau, wir waren da 10 oder 12 Stunden glaube ich fast. Becky wurde auch so ein bisschen interviewed, wie es sich anfühlt, jetzt so schlank zu sein im Verhältnis zu vorher und so. Das war auch alles emotional sehr stark. Es war aber ein riesen Erlebnis. Jetzt weiß ich natürlich nicht… also ursprünglich sollte das schon Anfang Mai gesendet werden. Es schob sich dann so ein bisschen durch die Gegend. Angeblich läuft es am 31.05. Das wäre nächsten Dienstag.

Kathrin: Ah okay, dann sind wir ja rechtzeitig. Das schaffen wir vielleicht noch. Cool! Danke, dass du es uns verraten hast.

Annika: Ich kann jetzt nicht sagen, das ist jetzt definitiv so.

Kathrin: Du bist ja nicht die Programmplanerin bei denen.

Annika: Genau und ich kann auch nicht sagen, ob die dann im Endeffekt den Teil wieder rausgenommen haben oder nicht. Wir haben da kein Feedback, gar nichts. Im schlimmsten Fall bin ich auch kurz zu sehen, weil ich der Gast bin, der das essen darf. Ich hoffe ja noch sehr, dass ich rausgeschnitten werde.

Kathrin: Ja, ja, jetzt kokettiere mal nicht so damit, das ist alles okay.

Annika: Ja, furchtbar.

Kathrin: Ja, alles schlimm.

Annika: Ich war auch cool wie ein Eiswürfel. Ich habe Rebecca die besten Tipps gegeben. “Ach entspann dich, ist doch gar nicht schlimm”, bis sie dann sagten “So Annika, jetzt deckst du mal schön hier vor der Kamera den Tisch und dann setzt du dich hin und dann kriegst du das Essen”, hör mal, da ging mir die Pumpe. Kannst du dir ja vorstellen.

Kathrin: Also, wenn man dich den Tisch decken sehen will, dann am 31. (lacht) Das gibst du ja wahrscheinlich vorher noch über deine Kanäle bekannt.

Annika: Ja, genau. Das mache ich gerade, also bevor wir jetzt hier den Podcast aufgezeichnet haben, saß ich an der Formulierung der Rezepte für diejenigen, die das nachkochen möchten. Weil das ist nämlich lecker, lecker, lecker.

Kathrin: Apropos lecker, lecker: Ich höre ja immer wieder aus meiner Community, dass die Podcasts super ankommen. Neulich war ich völlig unvermittelt zu Besuch bei einer Frau in Berlin, die ich gesprochen habe zu einem ganz anderen Thema. Der Mann stand da plötzlich und sagte zu mir “Also Mensch, mit euren Podcasts das ist ja so toll”. Ich so “Ähhh, what?”

(beide lachen)

Ja, also danke! Danke für dieses tolle Feedback! Und tatsächlich würde ich gerne mal an die Hörerinnen und Hörer den Appell richten: Wenn ihr Wünsche habt hinsichtlich von Themen, die wir mal bearbeiten sollen, die sich bei dir, liebe Hörerin, lieber Hörer so abzeichnen, dann melde dich doch einfach mal. Ich bin ja schon gewohnt immer mal ins diffuse Dunkle zu sprechen, höre natürlich immer mal wieder auf der E-Mail und PN-Ebene, aber ich freue mich auch, wenn wir mal einfach ein direktes Feedback bekommen, was hier so Phase ist.

Annika: Ja und weißt du was noch, Kathrin?

Kathrin: Der 50,00 € Gutschein.

Annika: Der fiel mir die Tage mal ein. Ich habe gedacht “Was ist denn jetzt? So langsam müssen wir da ja mal … oder wir hauen den auf den Kopf! – Nein. Ähm, wir können ja…

Kathrin: Wir machen den jetzt neu auf.

Annika: Verlosung gegen Themen.

Kathrin: Themen! Genau! Wer uns Themen zusendet, wenn wir den Podcast posten auf Facebook oder uns auch – nach wie vor weiter gerne genommen – positive Bewertungen und Sternchen bei iTunes gibt, das gucken wir an. Alles bis Ende Juni. Oder? Da haben sie alle ein bisschen Zeit zu hören, um nochmal in sich zu gehen. Alles, was bis Ende Juni da ist, nehmen wir in den Topf und werden neu auslosen.

Annika: Ja, aber das geht doch so nicht.

Kathrin: Nee, das geht so nicht, weil wie hieß das? Sternchen 123 hat sich nicht gerührt. Das ist jetzt vorbei, aber da war ja noch jemand.

Annika: Wir haben ja noch eine zweite ausgewählt. Die hat sich ja auch nicht gemeldet.

Kathrin: Ja also, das ist eben so. Wir haben den dauerhaften Gewinn von 50,00 €, den wir verlosen können. Das machen wir jetzt einfach mal wieder.

Annika: Ja also, den Gewinn von einem 50,00 € Gutschein bei dem LCHF-shop.de. Du schickst ja jetzt keinen 50,00 € Schein.

Kathrin: Nee richtig, das müssen wir schon noch genauer sagen, da hast du völlig recht. Bis Ende Juni geht die Aktion und dann werden wir das bekannt geben und dann gibt es wieder eine Zeit, in der sich derjenige, der gewonnen hat melden muss. Dann machen wir wieder einen neuen 50,00 € Gutschein. Auch ein Dauerbrenner!

Annika: Aber noch ganz kurz, das wollte ich noch sagen: Ich habe ja vorhin mit meiner neuen IT-Dame gesprochen.

Kathrin: Der KateKit.

Annika: Und die sagte zu mir “Och, ihr habt Podcasts?” – “Ja”, und dann fiel mir wieder ein, nachdem wir jetzt hier gesprochen haben, werde ich auf LCHF.de eine Unterseite “Podcasts” mal hochfahren. Gut, die verschwinden halt. Ich poste die immer so schön in meinen Blog, wenn sie gerade kommen, aber die gibt es ja so nicht in so richtig gesammelter Form.

Kathrin: Ich habe auch fest vor, die auf LCHF-institut.de zu platzieren und dafür auch eine Sparte einzurichten und eventuell sogar das noch in der verschriftlichten Form dann da auch hinzustellen. Mal gucken.

Annika: Achso ja. Das habe ich wohl bei Julia Tulipan gesehen und das fand ich total toll. Ich habe erst gedacht “Warum?” Und dann “Klar”, die Themen bietet sie nicht nur als Film an, sondern auch nochmal in schriftlicher Form. Und dann habe ich erst gedacht “Warum macht die das?” Aber klar, es gibt Menschen, die können nicht hören und es gibt Menschen, die können nicht sehen.

Kathrin: Genau. Oder die wollen eben lieber lesen, das gibt es ja auch.

Annika: Ja genau. Das fand ich total clever.

Kathrin: Hm, na schauen wir mal. Eile mit Weile.

Annika: Das ist aber anstrengend. Nee, ich mache so eine kleine Zusammenfassung. Also Punkte wenigstens, worum es in dem Podcast geht, damit man sich das …. ahhh, ich weiß es nicht.

Kathrin: Mal gucken. Ist ja auch viel, ja. Steht auf der ToDo Liste auf den 35 Punkten.

Annika: Ja ja, ab jetzt sofort steht es erst hinter dem Punkt Achtsamkeit. Wir müssen ja auch etwas aus unseren eigenen Podcasts mitnehmen.

Kathrin: Auf jeden Fall, aber das tue ich schon. Neulich habe ich auch bei einem mal so spaßeshalber hineingehört. Das fand ich schon gar nicht so schlecht, was wir das…. (beide lachen)

Annika: Du bist vielleicht ne Marke!

Kathrin: Naja, hast du es dir nochmal angehört? Das musst du mal machen! Dann kommst du auf Ideen.

Annika: Ja, weißt du welchen ich total gerne immer wieder höre? Der nach dem LCHF Treffen in Köln, wo du in der Küche saßt.

Kathrin: Ja, wir müssen uns auch unbedingt mal wieder persönlich zusammensetzen und in die Augen gucken. Ganz dringend.

Annika: Und wir müssen mal einen Podcast-Film machen.

Kathrin: Ahh stimmt, ja ja, ich weiß, okay. Hahahaaa, da gibt es wieder neue Perspektiven.

Annika: Ja genau.

Kathrin: Und das war es mal wieder: LCHF Podcast mit herzlichen Grüßen aus Berlin und aus …

Annika: … aus’m Rheinland, aus Köln. Und euch allen: Dass ihr euch heute einen Moment achtet.

Kathrin: Genau. Ein bisschen Dankbarkeit. Ein bisschen hinsetzen. Ein bisschen in die Luft gucken. Was nettes dabei trinken. Einatmen. Ausatmen. Und zwar genau…. Jetzt.

Mrz 25

LCHF Podcast: Hohe Hürde Wiedereinstieg

By LCHF Institut | LCHF Podcast

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

 

SHOWNOTES 

(@Annika, das sagt Gordon: „Shownotes ist auch hierzulande der Begriff für Shownotes :D“). 

Hier die tolle Grafik von Agata:

LCHF Grafik Agata

Annikas Links zum Thema Wiedereinstieg:

Why is low carb harder the second time around – Part 1

More thougts on why is low carb harder the second time around

LCHF-Umfrage – MITMACHEN! bitte bis 7. April

Annikas Programm und nächster Termin auf LCHFplus.de

Sehr persönlich, und doch zeit- und ortsunabhängig: RAN ANS FETT, Kathrins nächstes Gruppen-Programm startet am 5. April.

Und nachträglich: Der neue kostenlose Videokurs im Rahmen von RAN ANS FETT ist online! 5 Videos und 70 Minuten Inhalte, vor allem für Einsteiger ins Thema.

Kathrins Gerichte bei Instagram (und hin und wieder husband): @lchfcoach

Musik, noch immer sehr passend: Snowflake, There’s a better way

Du willst mehr wissen und mit LCHF loslegen oder auch optimieren? Dann nimm Dir jetzt oder in den kommenden Stunden oder Tagen Zeit und nutze den kostenlosen Videokurs auf LCHF-institut.de. Schau Dir kostenlos die fünf Videos an, darin erläutere ich viel über unsere brillante Ernährungsweise.

LCHF, Low Carb High fast, Low Carb, Abnehmen ohne zu hungern, Abnehmen mit Genuss

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Kathrin: Annika, Hi, wie geht es dir? Was machst du?

Annika: Mir geht es richtig gut. Ich stimme mich nämlich gerade auf Urlaub ein.

Kathrin: Ach!

Annika: Ja und ich freue mich so darauf jetzt eine Woche abzuschalten und wandern zu gehen. Ich weiß nicht, ob ich mich mehr darüber freue, dass ich ausschlafen werde und wer mich weckt, hat kein schönes Leben mehr oder einfach mal mir einfach mal den Wind um die Nase wehen zu lassen.

Kathrin: Erzählst du uns, wohin es geht?

Annika: Wo geht’s hin? Wohin fahre ich?

Kathrin: Nach Schweden?

Annika: Ja, Schätzchen. Das weißt du doch.

Kathrin: Ach wie schön.

Annika: Ja natürlich.

Kathrin: Aber ansonsten hast du ja viel Arbeit dann anscheinend, wenn du sagst “Ich freue mich auf den Urlaub”. Dann heißt es ja zurzeit ist noch irgendwie voll. Ich habe natürlich gesehen: Dein Workshop ist super gelaufen. Tolles Feedback hast du bekommen. Herzlichen Glückwunsch!

Annika: Dankeschön.

Kathrin: Erzähl mal ein bisschen!

Annika: Ja, es war am 12. März das allererste LCHF Plus Seminar in meinen eigenen Räumen und das war wieder so ein ganz besonderer Moment, weil meine Räume sind ja mein zu Hause und das war dann wie nach zu Hause einladen. Dem Ruf sind dann auch einige gefolgt. Wir hatten einen wunderschönen gepackten Tag und die Atmosphäre war Granate. Ich hatte noch einen Moment überlegt, ob ich…  Ich schicke vorher noch ganz gerne mal eine Mail oder in Berlin war es nicht so viel Info, da habe ich eine Postkarte an jeden geschickt – und da war ich echt versucht, reinzuschreiben: Sie können gerne Ihre Hausschuhe mitbringen, wenn Sie möchten (lacht) oder bequeme Socken. Ne? Weil wir sind ja bei Mutti zu Hause. Das habe ich mich dann aber doch nicht getraut (lacht)

Kathrin: Aber das ist eigentlich eine schöne Idee, den ganzen Tag …

Annika: Ja, das habe ich auch gedacht. Hör mal, den ganzen Tag da in irgendwelchen engen Schuhen… Ich habe tatsächlich – muss ich ganz kurz sagen – meine Schuhe auch ausgezogen und bin dann auf Socken lang gelaufen, weil ich mir ein dämliches Paar Schuhe ausgesucht habe, was dafür sorgte, dass ich ständig eine gewischt bekam.

Kathrin: Ah, das ist ungünstig, ja.

Annika: Und dann habe ich die doch lieber ausgezogen.

Kathrin: Und werden die dann auch auf eine Matte gelegt zwischendurch und müssen ein paar Situps machen oder?

Annika: Nein! Nein, nein, nein. Das müssten wir dann getrennt nochmal machen. In meinem Konzept ist tatsächlich eine kurze Bewegungspause drin mit dem Theraband eigentlich geplant.

Kathrin: Zum Lockern und so, ne?

Annika: Ja, zum Lockern und auch um zu zeigen: Du brauchst kein teures Fitnesscenter und du musst auch nicht irgendwo hin fahren oder irgendwas. So ein Theraband ist ein Gummiband, ein breites Trainingsband. Damit kannst du eine Menge machen. Ich nenne das immer Hosentaschen-Fitnesscenter. Ich wollte gerne drei, vier Übungen machen, dass man ein bisschen lange Schultern kriegt und so, aber jedes Mal sind andere Gespräche so vorrangig, dass wir das dann rauskürzen mussten. Das war auch in diesem Fall so. In diesem Fall war es sogar so, dass die Teilnehmer von Anfang an super offen waren und ich finde es dann ja auch interessant, wenn man so unterschiedliche Impulse und Meinungen sammeln kann. Es ist ja nicht nur so, dass ich da stehe und unterhalte mich oder rede die ganze Zeit, sondern ich lerne selber während der Seminare. Da kamen dann auch sehr interessante Inhalte auf. Wir hatten das Thema Nachbauten recht wild. Es ist ja immer was anderes, ne? Also in Berlin war es ein anderes Thema. Da warst du es ja mit der Nussschale, die du so ein bisschen aus dem Konzept gebracht hast.

Kathrin: (lacht)

Annika: (lacht) Und weil das ein sehr wertvoller Impuls war für mich und in diesem Fall – ich weiß nicht, wieso – aber es waren Nachbauten. Also süße Nachbauten.

Kathrin: Da hast du ja eine relativ dezidierte und klare Position.

Annika: Ja genau. Und doch bin ich der Meinung, dass Ernährung eine private, persönliche und sehr individuelle Sache. Und das hat sich da auch ganz klar gezeigt, denn während ich sage “Auf gar keinen Fall, das ist für mich nicht LCHF, no way, das gibt’s bei mir nicht!” war dann die zweite da, die sagte “Ich kann es nicht. Weil wenn ich das täte, würden sofort alle Dämme bei mir brechen” und sie sah mich dann auch an und sagte “Du weißt eigentlich gar nicht, was du für ein Glück hast, dass du das gar nicht magst”. Ich meine, ich weiß das, aber in der Art, wie sie das sagte, in der Stimme, da habe ich erstmal die volle Bandbreite verstanden. Dann hatten wir wiederum eine Dritte da, die sagte “Und weißt du was? Ich finde es wichtig, dass es diese Nachbauten gibt. Weil dadurch, dass ich die habe, schaffe ich es an den anderen Sachen vorbei und kann mich ungefähr am Plan halten oder mich wieder reinschwänzen. Würde ich die nicht haben, dann würde ich einknicken und mein Gesicht direkt auf diese Schachteln mit diesen hässlichen Jungen werfen”. Jedenfalls waren das dann drei unterschiedliche Ansätze zur selben Geschichte und das hat dann auch wieder ganz stark herausgearbeitet, wie individuell das ist. Also wie unterschiedlich jeder seine Ernährung handhabt. Und das ist ja wiederum das, was ich auch ganz wichtig finde, denn im Prinzip musst du ja idealerweise eine Ernährung finden, mit dem du den Rest deines Lebens… was heißt Rest deines Lebens…

Kathrin: Ja doch! Den Rest deines Lebens – natürlich!

Annika: Ja, gut. Ne? Aber klarkommst…

Kathrin: Den Rest dieses langen Lebens, weil wir werden dann ja …

(beide lachen)

Annika: Oder anders gesagt: Die Ernährung soll zu dir passen und nicht zu deiner Ernährung. Wobei – also mit diesem ganzen langen Leben, da hatte ich letzte Woche den Fall, dass eine junge Frau angefangen hatte mit Low Carb High Fat, sie ist wiederum in einem Kurs von mir, die dann ein bisschen zauderte und sagte “Weißt du? Ich glaube ich kann das nicht. Ich esse doch so gerne Nudeln und Reis und Kartoffeln. Ich kann nicht mein ganzes Leben darauf verzichten”. Und da habe ich ihr nur geantwortet, dass sie doch jetzt an dieser Stelle gar nicht ihr ganzes Leben verkauft, sondern das erstmal versuchen und ausprobieren soll. Denn nur dann kannst du ja entscheiden, ob es was für dich ist.

Kathrin: Genau, gute Antwort, weil tatsächlich ich ja immer wieder zurückgespielt bekomme – sowohl jetzt gerade in der Umfrage als auch bei meinen Teilnehmern von RAN ANS FETT, die dann wirklich auch expressis verbis auf der Infoseite sagen “Ich hätte nicht gedacht, dass ich es nicht vermisse”, aber dazu muss man erstmal in dem Zustand auch sein.

Annika: Ja, das war bei mir genauso. Mein zweiter Vorname war Pasta und Brötchen. Und hättest du mir das ein paar Jahre davor gesagt, da hätte ich dir den Vogel gezeigt. Das war belegte Baguettes und Mettbrötchen. Wie gesagt, Schokolade war glücklicherweise nicht meins, aber rein theoretisch könnte ich dann jetzt auch sagen “Ich mochte so gerne Nudeln und ich mochte so gerne Brötchen, deswegen backe ich mir die nach”, aber da ist irgendwie kein Bedürfnis.  

Kathrin: Ja, herrlich. Da kannst du wirklich glücklich sein.

Annika: Ja, das bin ich auch. Das habe ich wie gesagt in dem Moment erst richtig erfassen können, weil mir das so plastisch… Vielleicht weißt du was ich meine.

Kathrin: Ich weiß total was du meinst. Ich baue ja wirklich viel weniger nach als das am Anfang meiner LCHF Zeit war. Also jetzt im Jahre Nr. 4 ist es wirklich richtig wenig.

Annika: Oh. Das übrigens haben auch welche zurückgespielt.

Kathrin: Ja, was?

Annika: Das sie es am Anfang “brauchen” oder für sich nutzen, aber es mit der Zeit immer unwichtiger wird.

Kathrin: Das ist meine Theorie und das habe ich neulich wieder von einer Teilnehmerin von dem 6 Wochen Selbstlerner erfahren mit der ich gesprochen habe, die auch gesagt hat “Ehrlich gesagt: Ich mache mir mein Eiweißbrot und damit bin ich fein und ich nehme damit ab. Und irgendwie habe ich den Eindruck, ich brauche das noch” und dann sagte sie schon “noch”, was mich dann auf die Idee brachte und dann habe ich auch zurückgespielt “Ja, ich hieß auch Kathrin Eiweißbrot Koehler lange Zeit”. Das ist wirklich stark zurückgegangen. Ich esse das ja immernoch hin und wieder gerne, ich gebe es ja zu. Aber deutlich weniger. Das hat sich total verschoben. Ich meine, 4 – hallo?

Annika: Ich weiß noch wo ich dich das erste Mal getroffen habe, wo wir in Köln waren. Da ist das echt schon vier Jahre her alles?

Kathrin: Ja.

Annika: Mann… Boah, sag doch sowas nicht!

(beide lachen)

Kathrin: Ja, also das war so dein Aha-Moment vor Ort in deinem Kurs? Schön zu hören, weil als wir in Berlin in deinem Seminar waren – das heißt doch auch “Entpuppt” oder?

Annika: Nee, das heißt einfach nur LCHF Plus Seminar.

Kathrin: Achso. Für mich bist du immer “Entpuppt”.

Annika: Ja, aber das kannst du auch gerne so nennen. Lieb Ding hat viele Namen.

Kathrin: Also, als wir im LCHF Plus Seminar waren – mööp, da sind hier meine Geburtstagserinnerungen weg – da hatte ich auch so einen Aha-Moment von einem Thema, was ich überhaupt noch gar nicht auf der Agenda hatte, nämlich eine Teilnehmerin, die um die Ecke kam und sagte “Warum ist das so: Ich habe LCHF gemacht und bin rausgekommen und jetzt ist es viel schwerer wieder reinzukommen?” und ich dachte so “Ja äh, ist das so?” Weil ich bin ja nie rausgekommen. Es ist also nichts, was ich persönlich kenne. Vieles kennt man ja persönlich und dann kann man da gut etwas zu sagen und da dachte ich “Aha… guck mal, da ist ein Themenbereich ein völlig blinder Fleck” und dann habe ich zu dir gesagt “Annika, da müssen wir einen Podcast drüber machen!” Und das machen wir heute. Da kommen wir mal zum Thema. Das war jetzt eine lange Anrede dafür.

(beide lachen)

Wir haben auch noch gar keinen richtigen Titel dafür. Den finden wir noch hinterher, aber: Wieder reinkommen – warum ist das so schwer? Das ist so der Arbeitstitel dafür und tatsächlich haben wir ja im Vorfeld gesprochen, dass ich dich heute einfach interviewe, weil du natürlich aus der Sicht der langjährigen Forenkennerin und langjähriger Autorin und was du alles bist – deine Expertise ist heute gefragt, Schätzelein.

Annika: Alles klar, du willst nur nicht selber denken.

Kathrin: (lacht)

Annika: Gib es doch einfach zu!

Kathrin: Es ist Freitag und die Woche war lang. Also, das ist heute so unsere Verteilung, wobei ich dann einfach mal rauskomme mit der Frage: Die Teilnehmerin, die das da geäußert hat… war das was, wo du sagst “Ja, das habe ich schon ganz oft gehört. Das kommt wirklich häufig vor” oder ist das was, was eher selten vorkommt?

Annika: Doch, das kommt tatsächlich häufiger vor. Ich muss jetzt gerade zu meiner Schande gestehen, dass ich dazu auch einen interessanten Link habe. Der ist von Dr. Michael R. Eades und es ging darum, warum es so schwer ist, ein zweites Mal wieder hineinzufinden in Low Carb war es, glaube ich in dem Fall. Der hat auch sehr viele körperliche Thesen. Die habe ich jetzt nicht auf der Latte. Ich habe die nicht medizinische Sache oder den psychischen Hintergrund, weshalb ich denke, dass es schwierig sein könnte. Wenn ich dann Menschen damit konfrontiere und sie sagen es ist schwer, dann merkst du richtig, dass es rattert und wir auf jeden Fall sagen “Oh das stimmt. Da muss ich nochmal drüber nachdenken. Das checke ich”.

Kathrin: Hm, also schon etwas, was dir häufig begegnet?

Annika: Ja. Nicht jeder kommt rein, zieht das durch und bleibt dabei. Es gibt auch Menschen, die kommen häufiger. Also nicht nur das zweite oder dritte, sondern auch das vierte und fünfte Mal wieder, weil sie dann irgendwann zwischendurch abbrechen. Ich sage ja immer: Low Carb High Fat ist keine Universalernährung für alle. Ich kann dann auch nicht sagen, ob das wirklich deren Ding ist. Aber ich sage mal generell ist es wohl so und das sage ich  aus Sicht eines ehemals sehr schweren Menschen, das weiß ich von mir selber – wenn du einmal mit irgendeiner Methode einen guten Antritt hattest und wirklich etwas bewegt und verloren hast, selbst wenn du später fest davon überzeugt warst “Das ist nicht meins” und bist mit klarem Hirn ausgestiegen – wenn man es dann nicht irgendwie anders schafft, man kommt immer wieder zurück, weil man mal Erfolg damit hatte.

Kathrin: Ja, ich habe es jetzt auch schnell in meinem System gefunden, das erinnert mich an eine schöne Illustration von der Agatha. Da steht eine Frau auf der Waage und hat eine Denkblase mit einem LCHF-Ritter auf einem Pferdchen und dann steht da drunter “Ich habe das Gefühl, LCHF ist oft der letzte Ritter, den wir zur Rettung rufen. Kein weiterer ist danach so toll. Wer ihn weg schickt, vermisst ihn schnell und ruft auf keinen Fall einen anderen :-)”. Das könnten wir auch einspielen in die Artikel und in die Shownotes.

Annika: Das passt natürlich wie die Faust auf’s Auge jetzt. Damit will ich nicht sagen, dass das wirklich der glänzende Ritter ist. Aber wenn man mal Erfolg hatte kommt man immer wieder, dennoch gebe ich zu bedenken – das ist mit LCHF nicht anders als mit anderen Ernährungsformen – man muss seine finden. Nicht die, mit der die Nichte der Mutter der Frisörin mal was verloren hat, sondern das was einem selber hilft. Es muss ja zu einem passen. Das ist ja das, was ich eingangs schon sagte: Es muss deine Ernährung sein.

Kathrin: Hmm, aber jetzt mal Butter bei die Fische: Warum ist es denn jetzt so schwer beim zweiten Mal wieder reinzukommen? Was sind deine Theorien dazu?  

Annika: Die Theorie die ich ganz vorne habe ist für mich, wenn man das allererste Mal mit LCHF anfängt, dann liest man sehr, sehr viel. Das ist Neuland, man saugt diese Infos in sich auf und viele gehen hin und nehmen dann von LCHF.de den Flyer und da steht ganz klar drauf auf der linken Seite “geeignete Lebensmittel”. Und dann sagen wir im Forum auch ganz gerne: Mache es dir einfach. Am Anfang nimmst du einfach nur die linke Seite der geeigneten Lebensmittel und schon bei Maßvoll steht bei uns auf dem Flyer drauf “Achtung Milchprodukte, Nüsse usw. können bremsen. Versuch das erst, wenn du fertig bist mit der Abnahme und dann schau mal, wieviel du davon vertragen kannst”. Diesen Flyer liest man als Neuling sehr genau und vielleicht liest man auch ein Buch sehr genau, ich sage mal strikt – also eine klare Linie. Und dann fängt man an und hält sich auch daran. Mit der Zeit schaut man sich ein bisschen um und – das gab es früher nicht, wo ich mit LCHF angefangen habe –  es gibt mittlerweile nichts, was nicht in irgendeiner Form nachgebaut wird. Ich mag dieses Wort “nachbauen” eigentlich gar nicht mehr.

Kathrin: Nee, ich mag es auch nicht mehr, aber…

Annika: Aber ob es jetzt Brot ist oder Süßspeisen, Kuchen, Torten, gebrannte Mandel, also es gibt alles, dann sehe ich mich halt um. Ich finde die und wenn ich das dann ein paar Mal praktiziert habe und ich hatte das in meine Ernährung eingebaut, wenn ich dann weg war und ich komme wieder, dann kenne ich alle Tricks.

Kathrin: Ah, dein Repertoire ist auf dem alten Stand und nicht auf dem Anfängerstand.

Annika: Genau. Und du hast dann alle Tricks schon auf Lager und das macht es sicherlich schwieriger. Das ist das erste Ding was sein kann. Das Zweite ist – das vergisst man vielleicht auch ein bisschen – bei denen, die LCHF zum abnehmen machen und das ist ja ein großer Teil, und dann das zweite Mal wieder einsteigen, dann kann es sein, dass das zweite Startgewicht deutlich niedriger liegt, als beim ersten Mal.

Kathrin: Ja.

Annika: Also im Idealfall hat man im ersten Durchgang – ich sag jetzt einfach mal – 20 kg abgenommen, fällt aus dem System und denkt dann irgendwann nachdem man 5 kg zugenommen hat “Ich steige wieder ein”. Dann liege ich aber 15 kg unter meinem ehemaligen Startgewicht. Und je weniger man zu verlieren hat, umso langsamer geht es.

Kathrin: Das möchte ich noch etwas näher ausführen, falls einer eher neu ist bei Low Carb High Fat. Es ist ja schon so, dass wir nach einem gewissen Energiebedarf essen, der auch in Abhängigkeit zu unserem Gewicht ist. Wenn ich 100 kg wiege, dann habe ich einen anderen Energiebedarf, als wenn ich 80 kg wiege.

Annika: Es sei denn ich bin zwischendurch zur Sportgranate mutiert und habe vorher nur die Couch gepflegt und bin dann zwischenzeitlich zum Halbmarathonläufer geworden und habe dadurch meinen Energiebedarf erhöht.

Kathrin: Das ist auch eine schöne Ausnahme. Ja klar! Genau, halten wir mal dieses Merkmal der körperlichen Bewegung auf einer Ebene – ist immernoch so wie vorher, aber 15 kg weniger. Das sind als 15 kg weniger, die sich auf meinen Energiebedarf auswirken und in der Verteilung der Makronährstoffe Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett, ich eben insgesamt in der Proportion mich gleich ernähre, aber insgesamt die Dinge auf dem Teller etwas schrumpfen sollten in der Größe. Aber ich habe eventuell noch ein anderes Bild im Kopf, wenn ich ein fotografisches Gedächtnis habe – Auf dem Teller lagen schöne Portionen als ich angefangen habe!

Annika: Ja, aber es geht auch noch anders. Viele tracken ja und schreiben auf was sie gegessen haben und führen ein Ernährungstagebuch, steigen wieder ein und sagen einfach “Och, ich esse einfach genauso, wie ich damals am Anfang gegessen habe. Das hat ja damals auch funktioniert”. Und da könnte es dann von der Menge nicht passen.

Kathrin: Ah ja. Und irgendwann trackt man ja vielleicht auch gar nicht mehr, weil es gut klappt.

Annika: Ja. Und da bist du schon bei Problem Nr. 3. Du bist ja Profi, wenn du wieder einsteigst. Dann hast du alles schonmal gehabt und hast alles schonmal gemacht. Du weißt ja wie das geht und dann machst du einfach. Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen: Am Anfang misst und wiegt man, schaut genau drauf und wenn man das irgendwann sein lässt – Mengen haben die Tendenz mehr zu werden. Bei mir ist es so, ich kann schleichend immer mehr essen und weil es nicht sprunghaft, sondern so nach und nach kommt, merkst du es nicht so. Das heißt, du glaubst es ist dasselbe, aber das ist es gar nicht. Und da könnte es natürlich ein ganz schöner Augenöffner sein, wenn man dann doch nochmal ein, zwei Wochen protokolliert und schaut, was man da eigentlich macht.

Kathrin: Ja, um sich sozusagen wieder neu zu justieren und einzuprägen, was in etwa gute Mengen für einen sind, die man wirklich auch benötigt. Wie groß müssen die Portionen sein?  

Annika: Ja, genau so. Ich hatte es auch mal konkret, dass jemand da war und sagte “Ich verstehe Sie. Ich bin jetzt wieder eingestiegen und beim ersten Mal hat das so super geklappt”. Die Person hatte aber zum Glück sehr genau notiert, was sie in den letzten zwei Wochen gegessen hatte. Ich habe da einen Blick drauf geworfen und es war dann eine Proteinmenge am Tag, die fast an die 300 Gramm dran kam. Und dann habe ich gesagt “Aber so viel hast du doch früher mit Sicherheit nicht gegessen”. Ja, da hatte man nicht drüber nachgedacht. Aber es war dann weit hinten in der Erinnerung das, was man vorher gemacht hatte. Das war es aber nicht. Siehst du? Da muss ich noch nachfragen, ob das Justieren da geholfen hat.

Kathrin: Ja.

Annika: Das ist das wichtigste. Dann eine Theorie, die ich jetzt nicht beweisen kann ist: Wenn ich einer derjenigen bin, die LCHF anfangen und wieder rausfallen nach wenigen Tagen und wieder anfangen und wieder rausfallen und anfangen und wieder rausfallen: Ich könnte mir fast vorstellen, dass der Körper dann irgendwann sagt, wenn man dann wieder anfängt “Den Gag kenne ich. Das hatten wir schonmal. Wir sitzen das aus. Das schafft die nicht länger als drei bis vier Tage” und das er deshalb schon nicht bereit oder verwirrt ist oder was auch immer und da nichts mehr frei lässt. Das sind so vier Punkte, wo ich denke, darüber sollte man in dem Fall nachdenken.

Kathrin: Ja, und die Empfehlung ist ja tatsächlich, wenn man rausgeflogen ist aus der Kurve und wieder rein will, einfach wieder zurück in den ordentlichen Anfängermodus. Wirklich clean linke Seite aus dem Flyer essen und genau darüber nachdenken, was wiege ich heute und was wog ich damals? Und nicht diese Schluderigkeit.

Annika: Und über die Mengen nachdenken.

Kathrin: Ja, über die Mengen nachdenken und nicht meinen, man ist Profi. Sondern wieder schön auf die Schulbank zurück und das, was vielen am Anfang gut tut: Sich bewusst werden, was auch Fettmengen und Proteinmengen betrifft. Da einfach nochmal ganz sauber neu aufsetzen.

Annika: Da kann ich dir sogar ein praktisches Beispiel liefern aus meiner kleinen Schatztruhe der eigenen Erfahrungen: Ich habe im Zuge dessen, dass mein LCHF Anfängerkurs vor drei Wochen gestartet ist – Mittwochsabends bei mir im Headquarter – gesagt: Och, da machste mit. Also wenn die das machen, dann machst du mit. Dann begleitest du dich selber mit den anderen zusammen und bei mir war es in den letzten Monaten und Jahren so, dass ich in erster Linie LCHF gegessen habe. So wie ich es kannte. Ich habe auch auf die üblichen verdächtigen verzichtet, aber ich habe mir wenig Gedanken über Mengen gemacht. Ich habe halt gegessen, wenn ich Hunger hatte und habe gegessen bis ich keinen Hunger mehr hatte und hatte für mich auch wenig Druck, weil zugenommen habe ich dadurch auch nicht sonderlich. Das war alles angenehm. Zwischendurch hat es mich aber gefuchst. Das weißt du ja selber. Mein dreckiges Dutzend was ich abnehmen will und so. Und dann habe ich gedacht “Back to Basics, dann packst du mal deine alten Techniken aus”. Also 1.600 bis 1.800 Kalorien und Proteinmenge und habe mir dann die App FDDB Extender auf’s Handy geladen. Dann habe ich vorher geplant, sodass es passte von der Bilanz und alles eingetragen. Da kannst du auch schön Mineralstoffe und Vitamine gucken, dass du das auch richtig verteilst. Das war ein toller Tag. Dann sollte ich den, den nächsten Tag nehmen. Ich habe mir die Sachen auf den Teller gepackt und ich war so frustriert. Das war so wenig! Das war ja soo wenig. Wenn ich die Mengen betrachte, die ich jetzt üblicherweise damals zu mir genommen habe zum Abnehmen und von denen ich weiß, sie sind für mich die richtigen, wenn ich wirklich vernünftig abnehmen möchte – ganz ehrlich: Ich befürchte, ich habe… also wenn das 1.600 bis 1.800 Kalorien sind, dann habe ich in den letzten Monaten spielend 3.000 am Tag gegessen.

Kathrin: Ehrlich, ja?

Annika:  Ja. 2.500 bis 3.000.

Kathrin: Booooah.

Annika: Und das Gläschen Wein noch nicht eingerechnet. Das kommt dann ja noch dazu. Ganz ehrlich… ich habe ja immer gesagt: Mit zu viel LCHF kann man zunehmen. Da bleibe ich auch voll dahinter, aber eins wurde mir dadurch ganz klar gezeigt: Du musst schon ganz deutlich gründlich zu viel essen.

Kathrin: Wobei, bei dir wissen wir ja natürlich, dass du ne alte Sportsgranate bist und so richtig schön verbrennst. Bei 1.600 unterschreitest du natürlich auch. Das sind ja nicht 80%, sondern vielleicht auch sogar noch ein bisschen weniger, oder?

Annika: Ich finde das auch immer total schwierig. Da können wir direkt das nächste Thema anschneiden. Das ist auch eins von meinen liebsten. Wer sagt mir denn, wie hoch mein Tagessatz ist? Das ist total witzig: Ich will seit Jahren meinen Grundumsatz messen lassen.

Kathrin: Natürlich! Das kannst du doch messen.  

Annika: Das ist ja total süß. Ich muss dahin und Maske auf’s Gesicht, Grundumsatz, Leistungsumsatz usw.

Kathrin: Ja.

Annika: Mittlerweile – weil ich das dann immer erzähle – waren aus dem Seminar schon zwei zur Grundumsatzmessung. Im ernst! Und ich immernoch nicht.

Kathrin: Immernoch nicht! (lacht)

Annika: Jedenfalls: Ich weiß halt nicht, was ich verbrauche.

Kathrin: Ich glaube schon, dass du durch diese ganzen Sportkurse und deinen Sport, den du machst, einen höheren Umsatz hast. Aber gut. Hat es dich jetzt schon torpedoartig in eine andere Richtung gebracht?

Annika: Ja, es hat mich tatsächlich torpedoartig in eineinhalb Wochen um 1,8 kg gebracht. Das habe ich seit langem nicht mehr gehabt. Weißt du, was ich festgestellt habe? Es hat mich zwar um 1,8 kg gebracht, aber es setzt mich so ein bisschen unter Druck. Weil ich dann auf einmal wieder viel mehr gedanklich um’s Essen kreise.

Kathrin: Ja, was du sonst nicht mehr hattest.

Annika: Nee, was ich gar nicht mehr hatte. Und jetzt ist halt die Frage: Ist das überhaupt alles nötig. Und dann sage ich mir: Ja, das ist nötig.

Kathrin: Da sind wir auch noch bei einem Punkt, den wir eben noch gar nicht hatten: Leidensdruck?

Annika: Ja genau. Der mangelnde Leidensdruck macht es natürlich auch schwierig beim zweiten Mal. Da hast du völlig recht.

Kathrin: Weil, das ist ja eins meiner großen Themen.

Annika: Ja, wenn du nicht mehr 120 kg wiegst, sondern nur noch 80 kg wiegst, dann ist natürlich nicht mehr derselbe Druck dahinter und auch nicht mehr derselbe Elan. Ich kriege ja alles. Ich kann mich bewegen, ich kann Liegestütze mittlerweile.

Kathrin: Du kaufst von der Stange, es geht dir gut, du fühlst dich gut in deinem Körper.

Annika: Genau, ich falle nicht auf. Ich bin natürlich immernoch propper, ne? Aber ich kann ganz normal leben. Wobei, ganz ehrlich? Es gibt viele Menschen, die wiegen 160-180 kg und haben keinen Leidensdruck. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.

Kathrin: Das ist wieder ein anderes Thema, genau. Aber dieses Leidensdruck-Thema ist sicherlich beim zweiten Mal auch tatsächlich eine Hürde, warum man nicht so gut wieder reinfindet. Weil da eine gewisse Motivation weg ist.

Annika: Jetzt hatte ich ja diese 1.600 bis 1.800 Kalorien und das fällt mir schwer. Alles andere wäre für mich jetzt gerade gelogen. Dann habe ich mir überlegt: Pass auf. Wenn du bislang tatsächlich um die 2.500 bis 3.000 Kalorien gegessen hast und damit nicht zugenommen hast und dann einfach sagst “Komm: 2.000 bis 2.200 ist bei meinem Sportpensum immernoch eine schöne Zahl” und ich einfach mal bitte so viel Gnade für mich selber entwickeln würde. Bei mir gibt es irgendwie nur 0 und 1. Entweder ich mache auch nix mit Abnehmen oder ich übertreibe es volle Suppe. Wenn ich jetzt aber einfach hingehe und sage “Pass mal auf: 1 Kg im Monat wird jetzt wohl mal reichen”. Klingt jetzt total wenig. Das sind 250 gr die Woche, aber ganz ehrlich: in 12 Monaten sind das auch 12 Kilo.

Kathrin: Aber das funktioniert bei mir auch nicht. Das ist ein dauerhafter Plan, der nicht aufgeht.  

Annika: Naja gut, aber mit diesem Zack Zack Hin und Her ist auch nicht gut.

Kathrin: Das findet der Körper nicht gut.

Annika: Ich muss jetzt für mich beschließen, wie ich vorgehen möchte. Ich hatte das im Blog auch öfter gesagt, dass ich anfange. Dann hatte ich wieder keinen Bock mehr dadrauf und und und. Das hat mich ja nun jetzt kein Kilo weiter in die richtige Richtung gebracht. Mein Ziel ist immernoch dasselbe irgendwie gewesen. Ich versuche das jetzt einfach mit Entspannung und ich tracke weiter. Dann schauen wir mal was passiert.

Kathrin: Ja cool! Da haben wir ja glaube ich ein Thema, was wahrscheinlich eher in die Fortgeschrittenen-Ecke gehört, aber was tatsächlich ein interessantes Phänomen ist, wie ich finde. Beim zweiten Mal ist es eben deutlich schwerer.

Annika: Ja, und wie gesagt, zu den medizinischen Dingern: Es ist wohl ein englischer Text von Dr. Eades, aber der hat sogar zwei Teile. Ich suche den nachher raus. Ich fand es interessant zu lesen und da geht es auch ein bisschen um die hormonelle Lage. Ich glaube ein Argument war auch bei Frauen auf jeden Fall, dass wenn man irgendwann älter wird, dann ist das auch mit den Hormonen anders. Ich gebe einfach die Links, dann könnt ihr schauen.

Kathrin: Ja, genau. Das stellen wir dann da ein.

Annika: Oder ich übersetze den Text mal. Das wäre vielleicht auch interessant. Ich frage den, ob ich das übersetzen darf für LCHF.de.

Kathrin: Ja, das ist doch super.

Annika: Sooo, und was gibt es bei dir denn Neues?

Kathrin: Was gibt’s bei mir Neues?

Annika: Ja, wie lange haben wir denn nicht telefoniert? 3 Wochen? 4?

Kathrin: Ja so was. Es war ja viel los, ne?

Annika: Ja.

Kathrin: Ich bin noch im aktuellen Gruppenprogramm von RAN ANS FETT 3 und bin aber schon in Aussicht auf das Nächste. Und die aktuelle Gruppe ist echt cool! Also, was sich da wieder abspielt im Sinne von einerseits Abnahmen, da bin ich total happy. Aber auch was so daneben passiert, abseits des Tellers sage ich ja immer. Ich habe neulich echt gedacht “YEAH” Da kam über die LCHF-Umfrage…

Annika: Stimmt! Läuft die noch?

Kathrin: Die läuft noch und die läuft noch bis zum 07.04. Also lieber Hörer, liebe Hörerin, falls du noch nicht an der LCHF-Umfrage teilgenommen hast, dann kommst du mal auf meinen Blog und suchst den Artikel dazu. Das ist der ganz oben oder der zweite.  

Annika: Wir können das ja auch verlinken.

Kathrin: Haaa Shownotes!! Umfrage… genau. In den Shownotes findest du also den Link zur großen LCHF-Umfrage und wir haben jetzt schon mehr als 350 Teilnehmer.

Annika: Wow!!

Kathrin: Ja, ja!!

Annika: Wieviele hattest du das letzte Mal oder lässt du hier nicht so tief blicken?

Kathrin: Doch, doch!! Da waren es als ich den Bericht geschrieben haben, glaube ich so 380 oder sowas. So ganz genau weiß ich das jetzt nicht mehr, aber sowas um den Dreh. Und danach tröpfelten dann auch noch Leute herein. Ich hatte das dann nicht abgeschlossen, weil da kommen ja tolle Statements und Meinungen. Da kommen ganz viele tolle Geschichten.

Annika: Du hast ja immer so offene Fragen, ne?

Kathrin: Genau, ich habe immer ein paar offene Fragen. Und da habe ich jetzt auch wieder gesagt “Ey, alter Schwede!!!” Und zwar kam hier folgendes rein – das habe ich mal rausgesucht, anonyme Teilnehmerin. Das hat sie als Liste dort reingeschrieben und auf die Frage “Was bringt dir LCHF?” hat sie geantwortet:

  • Ich fresse nichts mehr in mich hinein.
  • Ich lasse mir nicht mehr alles gefallen.
  • Ich stehe für meine Bedürfnisse ein.
  • Ich habe mehr Selbstbewusstsein.
  • Die Meinung anderer interessiert mich immer weniger, wenn es um mich als Person geht.
  • Ich achte mehr darauf, dass ich Genussmomente im Leben habe.
  • Waldspaziergänge.
  • Bewusste Unternehmungen mit der Familie.
  • Ein schönes Buch lesen etc.

Da dachte ich schon “Wie geil ist das denn!?” Das ist so meine Linie, die ich immer predige, dass das eben so viel mehr ist, als abnehmen. Und dann schreibt sie ganz unten – wie gesagt: anonym! Also, melde dich bitte mal!

  • Ich hatte dank RANF Kurs alle Infos bekommen, die ich brauchte.

Und ich so “Joo, okay!” Also, das hat funktioniert und da habe ich mich total gefreut.

Annika: Schön!

Kathrin: Ja, aber leider hat sie nicht ihre E-Mail Adresse oder so hinterlassen, das kann man unten angeben, aber das hat sie nicht gemacht.

Annika: Aber jetzt mal im ernst ne? – Die Frage ist: Was bringt dir die LCHF-Ernährung?

Kathrin: Warte mal, ich kann noch mal genau gucken, wie die Fragestellung ist, wenn du möchtest.

Annika: Ja, ja, okay.

Kathrin: “Habe ich einen für dich wichtigen Punkt ausgelassen? – Hier ist Platz dafür. Ich freue mich auf dein Feedback, deine Gedanken, Erfahrungen. Und wenn dir dazu erst in ein paar Tagen etwas einfällt, schreib’ mir einfach eine Mail.” Also, es ging ja die ganze Zeit um Low Carb High Fat und da kann man nochmal so richtig reinhauen, was einen beschäftigt. Du, und ich fand es einfach großartig.

Annika: Ich finde es auch total großartig, weil das ist ja das, was ich auch immer mit LCHF Plus vermitteln möchte. Es ist nicht nur Ernährung. Es ist Ernährung und es ist der Körper, der Umgang mit dem Körper, Bewegung und ganz viel, was innen passiert. Es kann sich so vieles ändern. Das ist so eine spannende Reise und dass dann in so einer Auflistung eigentlich kein einziger Ernährungspunkt drin ist… Das sind alles Punkte, die was mit der Persönlichkeitsentwicklung zu tun haben.

Kathrin: Ja, das ist echt krass und das erleben eben auch einige gerade im aktuellen Kurs. Das finde ich total schön zu sehen und da sind wir ja in einem schönen abgeschlossenen Raum, wo eben auch die Offenheit da ist, das dann zu diskutieren. Da hoffe ich natürlich auch im nächsten Gruppenkurs drauf. Der geht am 5. April los. Das heißt, jetzt ist gerade die Phase, wo ich ein bisschen dafür trommele und alle herzlich einlade, sich damit auseinanderzusetzen, ob es nicht Sinn macht innerhalb einer Gruppe, die Themen die man tatsächlich a) mit der Ernährung hat, wenn man da noch feilen will, aber so wie wir es sehen. Und ich schreibe das nicht so offen auf die Infoseite bislang drauf, weil ich immer denke, da verspreche ich so Dinge, kann ich die wirklich halten? Aber ich sehe es immer wieder bei den Teilnehmern. Die kommen teilweise so gefrustet von den vielen Diäten; Selbstbewusstsein eher auf einem normalen Level; so ein bisschen vorsichtig; dann haben sie Angst zum Teil vor der Digitalität und das sie sich nur online austauschen können. Und die Erfahrung ist beim Rausmarschieren: Es ist unglaublich wie vertraut man arbeiten kann, wenn es online ist. Man muss natürlich selber den Po hoch kriegen und eigenverantwortlich arbeiten. Dann kann man aber auch richtig was aus sich herausholen. Das bekomme ich gerade zurückgespielt aus der aktuellen Gruppe und bin mega happy, bin super zufrieden mit meinem Angebot. Ich mache da auch ein breites Kreuz, was ich da so entwickelt habe im letzten Jahr und freue mich jetzt auf die nächste Runde. Ich bin ganz gespannt, was da dann wieder für Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazustoßen und der liegt jetzt so vor mir. Ich bin immernoch daran, tolle Sachen einzubauen und dran rumzuschrauben und habe Spaß.

Annika: Ja, das klingt doch mal richtig rund. Aber was du da gerade gesagt hast – es ist wirklich Arbeit. Man muss ja schon lesen, machen, tun usw., sich mit sich selbst auseinandersetzen, mit der Ernährung, mit der eigenen Gesundheit. Aber ich finde, das ist auf eine nette Art und Weise, sich selber wertzuschätzen.

Kathrin: Ja.

Annika: Das ist einer meiner liebsten Ausdrücke, auch immer Thema im Seminar ist: Egolution. Also diese Mischung aus Egoismus und Revolution – also Ego-Lution. Das spielt eine ganz große Rolle und in dem Moment, wo ich mir Zeit widme und mir Zeit einräume, auch wenn es Arbeit ist, bin ich gut zu mir selbst. Ich finde das total toll und dieser anonyme Ausfüllerin kann ich nur gratulieren. Ich finde das total super. Das klingt nach einem breiten Grinsen.

Kathrin: Ja! (lacht)

Annika: Wirklich, total schön, ja.

Kathrin: Das ist manchmal auch eine Diskussion, wenn mich Leute fragen “Was bringt dir denn jetzt diese Ernährung und warum bist du da so überzeugt?” Wenn ich mich wirklich mit jemandem intensiv darüber unterhalte, dann komme ich am Ende auch immer genau auf diese Punkte. Ich bin über die Ernährung natürlich reingekommen wie alle, aber dass dann noch so viel mehr dahinter ist, das finde ich so erstaunlich. Ich sage dann auch immer gerne “Naja, der Zucker verklebt dir nicht mehr das Gehirn. Du siehst klarer und du blickst auch klarer auf dich.” Das ist auch manchmal nicht schön. Auch das erleben meine Kursteilnehmer zum Teil. Aber dafür reflektieren wir das dann ja auch und dafür sind wir dann auch füreinander da. Daraus dann die richtigen Schritte abzuleiten und gemeinsam zu sagen “So – jetzt zack, zack, zack”. Das ist einfach super spannend und macht mir immer viel Freude. Das ist auch was, was ich am Anfang gar nicht abgesehen hatte, aber es ist tatsächlich etwas, was ich für mich selber auch festgestellt habe. Es gibt ja auch Menschen – das hatte ich bei dir in Berlin im Workshop auch erzählt – die durchaus auch eine charakterliche Veränderung mit sich gebracht haben.

Annika: Ich weiß nicht, ob das eine charakterliche Veränderung ist, aber das ist vielleicht dieses Freilegen des tatsächlichen Charakters.

Kathrin: Oder das, ja.

Annika: Ich weigere mich ein bisschen zu sagen… Ich sag mal: Ich habe meinen Charakter aus Diversitäten befreit. Da bin ich bei.

Kathrin: Jaaa, ist doch eine runde Sache hier, oder? Haben wir alles gesagt?

Annika: Nee, ich wollte einfach nur eine Runde angeben.

Kathrin: Na bitte.

Annika: Wir haben in den letzten Tagen irgendwann das 5.000ste Mitglied im LCHF.de – Forum. Yeaaah!!!

Kathrin: Geil! Herz-li-chen Glückwunsch!!

Annika: Dankeschön! 5.000 ist so eine unglaubliche Summe. Gut, die sind natürlich nicht alle aktiv, man kommt, man geht usw. Das ist wie in jedem Forum, aber wenn ich mir überlege… 2009 war ich unter den ersten 50 und ich weiß auch ganz genau, weil ich einen Artikel geschrieben habe, wo ich die Zahl haben wollte, dass wir noch vor zwei, drei Monaten 4.700 waren. Das muss an irgendeiner Stelle plötzlich einen unheimlichen Sprung gemacht haben. Ich habe das mit den 5.000 tatsächlich auch gar nicht selber gemerkt, sondern ich wurde darauf hingewiesen. Das war der Oberklopper. Also, das ist ein ganz großes, starkes Team da und ich möchte ein ganz dickes DANKE an meine Moderatoren loslassen, die mich immer, immer, immer unterstützen. Und ehrenamtlich für mit ohne Geld immer da sind und ihre Freizeit investieren.

Kathrin: Ich schicke euch ja auch alle rüber, ne? Das steht ja bei mir immer drin “Guck bitte bei deinem speziellen Thema immer im Forum nach, was los ist”.

Annika: Und auch natürlich an die Forenmitglieder. Denn was ist ein Forum ohne Mitglieder. Der Umgang ist sehr freundlich und ich bin stolz auf die gesamte Gemeinschaft.

Kathrin: Das kannst du auch sein.

Annika: Also 5.000… Poah… Tse!

Kathrin: Tse! Ja herzlichen Glückwunsch an alle.

Annika: Ja, genau. Das war das, was ich zu sagen habe.

Kathrin: Haaaa, was gibt es bei dir heute noch zu essen?

Annika: Oh, heute gibt es Burger im Salatblatt. Ich habe eine Cocktailsauce selber gemacht, gemischt mit Senf und mit Sambal und Ajvar. Das ist so eine Mischung – ich denke mir das immer aus. Und mit Irish Beef Hackfleisch.

Kathrin: Lecker!

Annika: Da freue ich mich seit drei Tagen drauf. Das habe ich nämlich beschlossen: Das machen wir Freitagabend so ganz entspannt und das wird lecker. Und bei dir?

Kathrin: Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht, weil wir ….

Annika: Sag nicht, dass du auch so einen Mann hast, der kocht!?

Kathrin: Ja, genau. Der gerne auch mal Freitags abends in so einen Feinkostsupermarkt einfällt und dann breit grinsend mit irgendeinem…hmhm. Und er weiß auch mittlerweile, dass seine Essen dann mit #Husband bei Instagram gepostet werden, also dass ich das nicht selber gemacht habe. Vom Feinsten! Wobei heute ist offen, ob es die Aktivität gibt oder ja… unsere Tochter ist nicht da. Also ob wir eventuell mal einfach um den Block gehen und ein Abendessen mit zwei Erwachsenen am Tisch machen. Das hat ja auch was – könnte ich mir auch vorstellen, mal gucken.

Annika: Das muss ich jetzt mal sagen: Es kommen mir immer mehr Männer oder Lebenspartner oder Ehegatten unter – also ich höre das immer öfter – dass sie Männer zu Hause haben, die kochen. Ich bin da sooo neidisch. Ich meine, die Hoffnung stirbt zuletzt. Nach fast 23 Jahren Ehe kann mein Mann nämlich jetzt seit zwei Monaten Leberkäse und Spiegelei (kichert)

Kathrin: Ja, mein Vater hat mit 60 das Spiegelei gelernt, genau.

Annika: Ja, also Leberkäse und Spiegelei kann er alleine und wenn ich das dann immer ein bisschen spöttisch sage, dann sagt er “Das stimmt gar nicht! Ich kann auch Brühwürstchen!”

(beide lachen)

Kathrin: Nee, also tatsächlich… Mein Mann sagt dann auch hin und wieder “Willst du das eigentlich gar nicht fotografieren?”

(beide lachen)

Weil das ja immer so der Moment ist bei uns am Tisch “Ah Moment, ich muss nochmal schnell aufstehen und das Foto machen”.

Annika: Aber ganz ehrlich: Ich finde das ja sehr bewundernswert. Menschen, die echt noch die Contenance haben, ihr Essen zu fotografieren… Mir fällt das immer erst auf, wenn der Teller hinterher leer ist. Dann denke ich “Scheiße, hätteste mal ein Bild gemacht”. Ich bin da ja gar nicht so.

Kathrin: Achso, wer das nicht weiß: Es gibt bei mir – das kann ich ja auch verlinken – einen Instagram-Stream vom @LCHFcoach, da sieht man alles was ich esse.

Annika: Du machst jeden Tag Fotos, ne?

Kathrin: Ja.

Annika: Seit vier Jahren?

Kathrin: Nee, das Instagram Konto habe ich später eröffnet, aber ja… Es ist auch nicht jeden Tag, aber immer wenn ich was auf dem Teller habe, wo ich sage: Joaaaa, das ist schön. Und manchmal auch, wenn ich eher so einen Crap auf dem Teller habe, das mache ich ja auch. Was ich wirklich nicht schaffe: Ich habe in diesen vier Jahren glaube ich gefühlte fünf, sechs Stück echte Kuchen gegessen. Also Schokoladentorte, Käsekuchen und sowas, ne? Und da setzt dieser Fotoimpuls total aus! Wobei ich ja eigentlich denke, es wäre noch viel ehrlicher zu sagen “Jetzt esse ich dieses Stück Schokotorte, weil das wichtig ist, jetzt” ho ho ho. Nee! Das gibt es nicht. Da wird dann der Mantel des Vergessens drüber gelegt.

Annika: Ja, was keiner gesehen hat, hat nicht stattgefunden.

Kathrin: Ja, wobei ich aber denke, immer wenn ich darüber nachdenke und darüber nachdenke, wieviele Ausnahmen es waren, dann könnte ich sagen “Weißte was, es ist alles im Lot”. Also von daher…

Annika: Aber zum Beispiel bei mir, wenn ich jetzt auf die Idee käme mein Essen zu fotografieren, das würde keinem Spaß machen. Jetzt gerade in dem Modus wo ich jetzt bin, da esse ich ein Stück Fleisch/Fisch/Ei gebraten meistens, und dann dazu Salat. Voll langweilig. Montag bis Freitag. Jetzt gut, das mit dem Burger ist echt eine Ausnahme, aber auch nur, weil wir uns langsam in den Urlaubsmodus eingrooven. Am Wochenende kann das dann schonmal vorkommen, dass ich mir mehr Mühe gebe. Aber in der Woche ist halt bei uns Zacke-Zacke-Küche. Und das tut mir auch gut. Weil Zacke-Zacke-Küche – um so weniger muss ich nachdenken über Essen.

Kathrin: Wir müssen nachdenken über den nächsten Podcast-Termin, meine Liebe. Das machen wir jetzt gleich im Anschluss, wenn ich hier auf Stopp gedrückt habe und das nächste Thema.

Annika: Tut mir leid, ich bin gerade im Labermoooduuus.

Kathrin: Ja, jaaa (lacht)

Wir sagen Tschüüüss! Toll, dass du bis zum Ende zugehört hast. Schau dir die Shownotes an, auch in den Artikeln auf unseren Webseiten. Da wirst du viel dazu erfahren.

Annika: Wieso heißt das eigentlich Shownotes?

Kathrin: Weil im Amerikanischen ein Podcast eine Show ist.

Annika: Achso, okay… Aber auf Deutsch würden wir jetzt sagen: Schau dir die begleitenden Links zum…”

Kathrin: Da müsste man eine Übersetzung finden für Shownote, ja. – Episodennotizen oder pffff. Ja. Genau. Das können wir ja nochmal entwickeln, das schöne Wort. Gordon?! Du bist doch Podcast-Meister. Da kannst du uns doch mal ein schönes Wort für ‘Shownotes’ sagen.

Jedenfalls: Da packen wir alles rein. Lies es dir durch; krieg’ deinen Po wieder hoch; komm wieder rein; hol’ dir den edlen Ritter und in diesem Sinne!

Annika: Ja genau. Noch extra Grüße an Agatha. Die wohnt bei mir nämlich ziemlich um’s Eck’, wir haben uns aber immernoch nicht getroffen. Das wollten wir schon länger tun. Also Agatha: Das müssen wir echt jetzt mal langsam in Angriff nehmen! Und ansonsten die liebsten Grüße an euch alle da draußen! Und: Frohe Ostern.

Kathrin: Frohe Ostern auch von meiner Seite aus Berlin! Bis zum nächsten Mal! Und immer wieder ein gutes Stück Butter dazu :-)

Annika: Tschüüüüss!!

Kathrin:Tschüüüüss!!

Jan 30

LCHF Podcast: Warum Sport doch gut ist

By LCHF Institut | LCHF Podcast

LCHF bewegt uns, bewegt mich. Wenn wir einen tollen Gewichtsverlust erreicht haben, ändert sich eben doch nicht alles. Erfahrungen, Probleme und Themen bleiben bestehen auch wenn wir zuvor dachten, unser Übergewicht sei die Ursache.

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

 

SHOWNOTES

 

Annikas Versuchskaninchen auf LCHFplus.de

Die neuen Online-Kurs von RAN ANS FETT auf der Infoseite.

Die kostenlosen Webinare im Rahmen von RAN ANS FETT im Januar starten ab 6. Januar immer mittwochs um 19.30 Uhr. Auch wenn Du schon mal dabei warst, ich baue gerade neue Inhalte…also gleich hier anmelden oder die Details im Blog lesen.

Hier geht’s zu den Bewertungen bei iTunes. Danke schön!

Unser Song, erdacht von Loveshadow und sooo passend: There’s a better way!

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Kathrin: Da ist sie wieder! So, ich schenke mir schnell noch Wasser, dann gluggert das nachher nicht so rum. Ich stehe jetzt mal heute, ich glaube, das ist ganz gut, wenn man steht.

Annika: Gut ist, wenn man durch die Gegend laufen kann.  

Kathrin: Aber das gibt wieder Nebengeräusche.

Annika: Ja, aber das regt das Gehirn an.

Kathrin: Ah ja. Okay, also ein paar Liegestützen nebenbei, womit wir ja beim Thema sind: Herzlich willkommen im LCHF Podcast mit Annika!

Annika: …und Kathrin!

 

Annika: Merkst Du was? So langsam wird es immer besser mit dem Intro.

Kathrin: Es wird immer besser mit dem Intro und vor allen Dingen wird es jetzt auch immer besser mit der Technik und dem aussteuern, weil wir haben ja jetzt im Hintergrund Gordon an Board. Hallo Gordon!

Annika: Guten Morgen Gordon!

Gordon: Einen wunderschönen guten Morgen und schön, dass ich im Hintergrund ein bisschen dabei sein darf.

Kathrin: Gordon wird uns helfen die Podcasts schneller auf die technische Rampe zu kriegen und übernimmt den Schnitt in Zukunft und alles was man wissen muss in der technischen Verbesserung. Wir können uns ganz auf’s Fett konzentrieren, Annika. Yeah!

Annika: Das ist auch gut so. Du weißt ja, Technik ist nicht unbedingt mein Fach.

Kathrin: Nee, aber das ist hier auch nicht Deine Aufgabe.

Annika: Nööö.

Kathrin: Nö.

(beide kichern)

Ist der Januar bei Dir auch so gaga.

Annika: Der Januar schlägt alles, was ich bisher an Januaren erlebt habe. Der ist wirklich wild. Ich finde man merkt sehr, dass die Leute im Januar angekommen sind. Die guten Vorsätze greifen gründlich. Aber ich denke immer das hat auch was damit zu tun, dass der Dezember so ein gemütlicher Monat ist mit lecker Essen und dann hat man irgendwann die Nase voll davon. Tschüss Besinnlichkeit!

Kathrin: Ja, da kommt alles zusammen. Genau, dieses natürlich zum Jahreswechsel Bilanz ziehen und aus dieser Gemütlichkeit heraus. Ich glaube, das potentiert sich dann so.

Annika: Ja, definitiv. Ich sehe es in den Sportkursen.

Kathrin: Ja.

Annika: Wobei ich muss sagen, der Januar läuft in diesem Jahr in den Sportkursen noch ein bisschen mit Handbremse, weil einerseits sind sehr, sehr viele Leute krank. Ich weiß nicht, ob das bei euch auch so ist, aber hier sind unheimlich viele Erkältungen, Grippe, alles mögliche. Auch meine Versuchsmädels… von drei Versuchsmädels für mein LCHF Plus Abnehmprogramm sind zwei jetzt furchtbar erkält, bzw. einmal sogar echte Grippe. Also gute Besserung!

Kathrin: Gute Besserung!

Annika: Und das zweite Handicap ist in diesem Januar, dass wir im Rheinland…

Kathrin: …einen frühen Karneval habt.

Annika: Genau, frühen Karneval, 10.02. ist schon Rosenmontag. Nee, 08.02. ist Rosenmontag.

Kathrin: Der Vorteil an frühme Karneval ist ja, er ist früh vorbei (lacht)

Annika: Ja, aber das Ding ist, dadurch fangen die im Januar gar nicht erst an. So nach dem Motto: Das lohnt sich gar nicht. Die sind jetzt schon alle auf den Frauensitzungen. Zwischendurch das ein oder andere Bierchen und ich musste auch schon geloben, dass ich nächsten Montag beim Sport nicht zu viel Arme mache, weil ich sonst die Kölschgläser nicht hochkriege am Donnerstag.

Kathrin: Aber wir sind ja quasi schon mittendrin im Thema. Wir haben uns natürlich wieder vorbesprochen und das prägt uns, wie wir immer wieder merken, weil heute geht’s hier um das Thema Spocht!

Annika: Spocht!

Kathrin: Spocht und was er Dir bringt. Das ist das, womit Du neulich um die Ecke gekommen bist, mit irgendeinem Artikel. Der hieß sinngemäß “Sport hilft nicht beim Abnehmen”. Und da hast Du gesagt: Darüber müssen wir sprechen im Podcast.

Annika: Ja, weil das ist so…. ich verstehe schon, dass damit ein Artikel gelesen wird, eine möglichst sensationelle Überschrift braucht, aber ich sehe das dann doch ein wenig anders. Im Endeffekt ging es in dem Artikel auch eher darum, dass Sport nicht direkt die Kilos rockt. Also direkten Einfluss auf die Gewichtsabnahme in dem Sinne hat, wie man das bisher immer proklamiert hat. “Lauf mehr” oder “Beweg dich mehr und iss weniger und die Probleme sind gelöst”, sondern dass man auch genauer darauf schauen soll, was man zu sich nimmt. Und da waren wir dann wieder in diesem Artikel bei den Kohlehydraten. Aber die Überschrift fand ich einfach blöde. Ich hatte den Artikel verlinkt auf der Facebookseite von LCHF.de und natürlich gab es direkt Diskussionen darunter, warum Sport doch wichtig ist.

Kathrin: Na klar. Ich muss jetzt kein Hellseher sein um zu sagen: Du hast gesagt “Sport ist wichtig”.

(beide lachen)

Annika: Wie kommst Du darauf?

Kathrin: Du müsstest aber vielleicht auch die, die Dich nicht so ganz genau kennen, noch einmal abholen. Du bist nämlich, was für eine zertifizierte B….

Annika: Ja, ich habe einmal die Grundlizenz im Sport. Also die C-Lizenz, C-Gruppenübergreifend als Übungsleiterin. Das ist das, was man als erstes macht, damit man überhaupt in einem Sportverein und ähnlichem tätig werden kann und habe darauf einmal die B-Lizenz Prävention Haltung und Bewegung. Und die B-Lizenz Prävention Herz-Kreislaufsysteme.

Kathrin: Yes!

Annika: Ich dürfte Krankenkassenkurse anbieten in Zusammenarbeit mit einem Verein. Das wo man dann von der Krankenkasse auch echt Asche wiederbekommt. Das kann ich also empfehlen zum Reinschnuppern als Einsteiger. Da bindet man sich erstmal nur für 10 Mal und kann gucken, ob es einem liegt und dann weitermachen. Aber das mache ich nicht. Ich habe die Kurse eigentlich für mich gemacht, um weiter zu lernen. Ich bewege alles gleichzeitig, ich habe fünf Sportkurse und bewege die seit 2011 und habe da unglaublich viel Spaß dran.

Kathrin: Genau und Du treibst wahnsinnig viel Sport und genau wie wir alle bist du ja doch immer am Rangeln mit Deinen Abnehmzielen. Das heißt, wenn wir Dich sehen, wenn sozusagen Sport das 1:1 Wundermittel wäre zum Abnehmen, dann wärst Du quasi nicht mehr existenz. Wenn ich es richtig verstanden habe, hilf der Laiin auf die Spur: Du bist ein Muskelkraftwerk. Du erhältst gut Deine Muskeln und Deine Muskeln brauchen entsprechende Nährstoffe, um sich zu ernähren. Und das was Du aufnimmst, kannst Du in so eine Ebene legen, dass Du a) Deinen Körper gut versorgst und schön halten kannst bzw. wenn Du einen Schritt weitergehst und Sport machst und ordentlich in die Verbrennung und in den Stoffwechsel kommst, dann kannst Du gezielt Schwerpunkte setzen, um abzunehmen. Aber wenn man so ganz normal fröhlich vor sich hin isst und ganz normal fröhlich seinen Freizeitsport macht, dann kann das auch heißen, dass man nicht so besonders viel abnimmt. Habe ich das richtig verstanden?

Annika: Ja, das hast Du schon richtig verstanden, aber das ist schon der erste Punkt. Und das war auch das, was in dem Artikel gesagt wurde: Du musst, um Kalorien zu verbrennen, ganz schön Sport machen. Wenn mich Leute fragen, warum ich immernoch so stabil bin, dann sage ich immer “Weil ich schneller essen kann, als ich laufen kann”.

(beide lachen)

Das täuscht. Das erste Beinchen, was einem als Abnehmer gestellt wird, wenn man dann meint, man könnte mit Sport abnehmen: Man macht eine anstrengende Sporteinheit, setzt sich dann auf sein Sofa und sagt “Oh, ich war so fleißig, jetzt kann ich mir aber auch mal so richtig einen gönnen” und der Schuss geht gerne nach hinten los, weil man da ein bisschen überschätzt, wieviel Energie abgebaut wird beim Sport. Und zwar spielen da zwei Sachen rein. Das erste ist: Sagen wir mal, ich nehme einen Aerobic Kurs. Dann gehe ich zu Traninerin A. Trainerin A erzählt sehr gerne, stellt sich selber auch gerne dar und die Gruppe ist noch ziemlich neu, also macht sie schön langsame Musik rein, erklärt mehr als Sport getrieben wird und in der Bilanz nach 60 Minuten hat man sich 20 Minuten bewegt. Das Ding heißt aber Aerobic Stunde. Da kommst Du zu Trainerin B…

Kathrin: …und da kommt sie zu Dir! (lacht)

Annika: Dann kommst Du zu so einem richtigen Drill Instructor, die sich nicht lange damit aufhält, irgendetwas zu erklären, sondern die Beats voll reinknallt, die dann ungefähr doppelt so schnell sind und Du hast 60 Minuten netto. Verstehst Du? Und beides nennt sich aber Aerobic Stunde. Wenn ich dann reingehe in zum Beispiel fddb, da kannst Du ja “Aktivität” eingeben, ne? Und dann gibst Du da 60 Minuten Aerobic ein und da bekommst Du für beide Stunden dieselbe Kalorienzahl gutgeschrieben. Das ist doch dann Augenwischerei oder nicht?

Kathrin: Jep.

Annika: Genau so ist es. Die Leute denken immer “Woah, die macht unheimlich viel Sport”. Tatsächlich ist es so, wenn Du fünf Sportkurse in vier Tagen hintereinander gibst, Du musst Dir a) Deine Kraft ein bisschen einteilen, sonst geschieht Dir das so wie mir letzte Woche. Da habe ich meine fünf Sportstunden gegeben und meinte, ich müsste unbedingt wieder anfangen zu laufen für dieses Jahr, mit der Folge, dass ich am Donnerstag selber so einen Muskelkater hatte, dass ich nicht mehr wusste, wie ich heiße. Und ja, man bekommt auch als Trainer noch Muskelkater, wenn man meint, man müsste Muskelgruppen bewegen, die man sonst gerne in Ruhe lässt. Wo war ich jetzt?

Kathrin: Du warst bei Sport. Du warst dabei, dass man Kalorien verbrennt, aber es überschätzt und meine Frage wäre jetzt an der Stelle…

Annika: … ah ja genau! Ich war bei…

Kathrin: Ich will aber auch gleich meine Frage stellen!!

Annika: Du darfst gleich!!! Nee, was ich damit meine: Ich mache netto gar nicht so unglaublich viel Sport. Also schon viel, aber es kommt auf den Kurs an, wenn ich Mittwochs Wirbelsäulengymnastik gebe, dann muss ich auch sehr stark schauen, was machen die da? Die müssen die Übungen ja richtig ausführen. Das heißt, ich verbringe auch Zeit damit rumzugehen. Und da sind es dann gerade mal 50%. So. Das wollte ich. Du darfst.

Kathrin: Gut. Du kannst gleich ganz lange weiter reden, weil ich habe nur eine kurze Frage: Wir können davon ausgehen, dass Sport uns einen gewissen Abnehmbonus gibt. Also angenommen meine Poweruhr, so eine Polar oder was, die sagt mir jetzt “Du hast mit 45 Minuten Joggen im Tiergarten 400 Kalorien verbrannt”. Und dann ist jetzt – habe ich richtig verstanden – Dein Tipp: Jetzt hau’ Dir nicht die 400 Kalorien gleich zusätzlich drauf, sondern lass’ die mal so stehen, versuche Deinen normalen Gesamtumsatz zu essen oder eben leicht drunter, und dann hast Du den Abnahmebonus beim Sport?

Annika: Ja, das sehe ich so. Also wenn, dann kann man da einen Benefit draus ziehen, denn aufessen… ich finde das schwierig, weil man dann wirklich dazu neigt, zu viel zu essen.

Kathrin: Ja. Also ich immer.

Annika: Noch ein Tipp zu FDDB in der Grundeinstellung, da kann man ja seinen eigenen Aktivitätslevel eingeben. Und wenn ich da schon eingebe, sagen wir mal ich denke “Ah, ich mache drei Mal die Woche Sport, also bin ich ein aktiverer Mensch”. Wenn ich dann noch zusätzlich jede Aktivität an Sport eingebe, dann stimmt da was nicht.  

Kathrin: Dann sagt er mir plötzlich, ich könnte 2.700 Kalorien essen, obwohl eigentlich…

Annika: Das heißt, ich selber habe mein Level auf sitzende Tätigkeit, weiß ich nicht, Bürostühle irgendwas ist das. Und dann freue ich mich daran, dass ich meine einzelnen Aktivitäten eingebe, die ich aber fair bewerte, weil ich weiß, wieviel netto ich da wirklich  in der Stunde gemacht habe und dann kann ich mich daran erfreuen, dass dann in der Zusammenfassung oben steht “Du hast soundsoviele Kalorien dazuverdient”, die ich dann aber wiederum versuche nicht aufzuessen. So ich denn tracke. Ich bin ja nicht so der Tracker.

Kathrin: Hm, ich auch nicht mehr. Ich lasse ein bisschen die Zeit mitlaufen, wenn wir laufen, weil die Freundin mit der ich laufe behauptet ständig, wir werden schneller und … sie hat recht (lacht) Ich habe das aber nicht geglaubt. Deshalb habe ich es auch ein Jahr ganz konsequent einmal die Woche meine Runtastic Läufe gepostet bei Facebook und hinterher diese Befragung gemacht – das war so ein Social Media Projekt – und dabei herausgefunden, dass die Leute hinterher dachten “Oh mein Gott, die läuft drei bis vier Mal die Woche”. Das ist ganz erstaunlich, was so eine Bekanntgabe dann da ausmacht. Was ich da für Feedback bekommen habe. Ich habe vor allen Dingen genervt. Ich habe die anderen genervt (lacht). “Du läufst immer und ich sitze hier faul rum”.

Annika: Ich denke auch immer, also, manche Leute, die mir wirklich auch sehr am Herzen liegen, wenn die dann anfangen zu laufen, dann freue ich mich furchtbar. Und dann freue ich mich auch jedes Mal, wenn ich dieses Runtastic Ding sehe. Aber so nach zwei bis drei Wochen, wenn das dann immer wieder und immer wieder kommt, dann hat das zwei Sachen. Erstmal fängt es an zu nerven und zweitens erweckt das ein furchtbar schlechtes Gewissen in mir (lacht). Wahrscheinlich nervt es deshalb so.

Kathrin: Ja und mir hat man am Ende gesagt: Man muss gar nicht so häufig zu seinen Themen posten, weil wenn die Leute sich für einen Interessieren, dann ist da eine gewisse Potentierung drin. Da kann man ganz gemütlich einmal im Monat posten, dass man läuft und dann denken die Leute schon, man läuft einmal die Woche. Das nur so als Tipp von der Social Media Tante. Also, man kann Sport als Abnehmbonus einsetzen, aber gemach, gemach. Lieber sich auf eine Kante legen und denken “Dann lassen wir es mal stehen und dann kann es wirken”. Das ist für mich das Learning an der Stelle.

Annika: Ja, das ist auch so.

Kathrin: Okay. Und das große Problem bei mir: Arbeitende Mutter mit zwei Geschäftsfeldern. Letztes Jahr 2015 war wirklich ein desaströses Jahre, was den Sport angeht. Ich laufe hin und wieder mit der Freundin im Tiergarten – wie gesagt. Mein Sportstudio (mehr als 100 Tacken im Monat) hat mich drei Mal gesehen. Ich war einmal schwimmen mit meiner Tochter und dann habe ich gesagt “Schön toll hier. Das kostet 1.000 Euro”. Wahnsinn!

Annika: Ja, das nennt man Fördermitglied in einem Fitnesscenter. Das ist so der Ausdruck dazu.

(beide lachen)

Kathrin: Ja, aber den Sport in den Alltag integrieren. In Hamburg habe ich das gut geschafft. Da hatte ich eine Freundin, die ist mir jeden zweiten Morgen um die Alster gewalkt. Die stand da halt bei Wind und Wetter, wartete und dann… Das habe ich immer Sportpolizei genannt. Das war die, die auf der Streife stand und darauf gewartet hat, dass ich da komme und mit ihr das unternehme. Und das ist ja eigentlich schon ein großer Trick. Wenn man Sport regelmäßig in den Alltag integrieren will, muss man soziale Aktion draus machen. Bei Dir, in so eine Gruppe gehen, sich einen Sportterroristen bis -polizisten suchen, der auch ein bisschen nickelig ist, wenn man absagt; einfach sich fest “committen” sagt der Engländer, also fest verbindlich für sich zusagen. Das ist der feste Termin in dieser Woche und da muss schon irgendwie richtig was passieren, bis dieser Termin abgesagt wird. Oder hast Du noch ein paar coole andere Tipps?

Annika: Nee, da bin ich voll bei Dir. Ja, Trainer werden (lacht). Ich lasse die ja nicht vor der Halle stehen und bleibe auf dem Sofa, das geht ja nicht. Aber das stimmt schon. Also feste Termine und so einen kleinen Pitbull als Trainingspartner ist schon extrem gut. Und was ich immer wieder höre von meinen Kursteilnehmern ist, es ist immer günstiger, wenn Du den Sporttermin so liegen hast, dass Du entweder direkt morgens startest oder aber von der Arbeit zum Sport gehst, ohne Umwege. Gehe nicht über Los! Sondern bewege Dich direkt dorthin. Denn, wenn Du die Chance hast zuhause anzukommen und dann ist der Alltag da und Du musst das und dies und jenes erledigen oder Du hast schon gegessen und sitzt auf dem Sofa… Dann ist es doch etwas schwierig, den Po wieder hochzuziehen. Gerade in der dunklen Jahreszeit, meine lieben. Also November, Dezember sind die Klassiker Monate, da tun sich Sportkurse auf, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

Kathrin: Das liebe ich ja. Da habe ich ja angefangen in meinem Studio, im Dezember war ich da. Es gehörte mir.

Annika: Aber da hast Du dann Sportkurse, die laufen sonst mit fast 30 Mann und die laufen dann auf einmal mit 14. Das ist zwar auch mal angenehm, weil Du Dir die Leute ein bisschen besser angucken kannst, aber das ist so die dunkle Jahreszeit. Da wird man auch ein bisschen langsamer.

Kathrin: Ja und im Sommer bewegt man sich ja sowieso mehr und damit sind wir beim Thema Bewegung auch im Alltag. Weil das kann man ja auch noch machen, wenn man den Energieverbrennungsmodus ein bisschen anheizen will ist, das rate ich auch in RAN ANS FETT immer allen: Mehr Bewegung in den Alltag einbauen. Die Strecke zwischen meinem Büro und meinem zuhause, das ist die ideale Laufstrecke. Die dauert, wenn man stramm läuft 12 Minuten. Das schafft man, aber es ist nicht so, dass es zuviel Zeit kostet. Dumm nur, dass ich doch meistens…. (lacht)

Annika: Ich wollte gerade sagen. Das wissen wir alle. Wir wissen alle, dass es besser ist die Treppe als die Rolltreppe oder den Aufzug zu nehmen. Wir wissen das alle, alle, alle. Nur tatsächlich setzen das die wenigsten um. Ich sage das so und da nehme ich mich auch gar nicht raus. Mein Headquarter sind entspannte 500 Meter von hier, aber wenn es uuuhhh regnet oder uuuuhhh windig ist, dann fahre ich. Ich habe auch meistens noch irgendwas mit.

Kathrin: Ja, das ist auch immer meine Thematik.

Annika: Ja, das ist meine Ausrede. So. Aber ich finde tatsächlich so einen extra Termin, dass man das einbaut, ist eher umzusetzen. Und das muss auch nicht die Welt sein. Ich sage ganz gerne abends 20 Minuten um den Block, so als festen Termin bevor der Fernseher angeht. 19:45 Uhr vor der Tagesschau oder so, das ist schnell erledigt. Man hat etwas für sich getan und übrigens: Forschungszentrum Jülich. Ich habe da so ein Heft, da sind Studien veröffentlicht. Die haben gesagt, das beste, was Du auch für Dein Gehirn machen kannst ist, wenn Du drei bis fünf Mal die Woche einfach nur eine viertel Stunde spazieren gehst.

Kathrin: Das heißt, diese ganzen Hundebesitzer, die sind topfit im Hirn.

Annika: Ja genau. Das ist auch eine super Sache: Hund anschaffen. Hund anschaffen und keinen Garten haben.

Kathrin: Das lass’ unsere Tochter nicht hören, bitte.

(beide lachen)

Annika: Dann musst Du raus. Da gibt es kein Wenn und Aber. Aber das ist so ein Maß, wo ich finde, da kann man auch sehr schön mit anfangen, wenn man total unsportlich ist.

Kathrin: …oder bei sehr starkem Übergewicht.

Annika: Genau. Dann geht man halt langsamer. Ich sage ja auch immer: Ich denke, dass ein 10 Kilometerlauf für einen routinierten Läufer ist nichts gegen eine halbe Stunden Bewegung oder Spazierengehen so schnell man das dann in seiner Leistungsklasse kann, für jemanden der wirklich, wirklich schwer ist oder ich kenne auch viele, die haben gesundheitliche Einschränkungen, neue Knie oder Arthrose oder irgendwas. Das ist für mich persönlich eine höhere Leistung, sich dann auf den Weg zu machen, als für einen der sowieso vier Mal die Woche zehn oder noch mehr Kilometer rennt.

Kathrin: Was ich noch hier auf der “Das-müssen-wir-unbedingt-noch-erzählen-Liste” habe ist tatsächlich natürlich Sport als Cortisol Regulator.

Annika: Hm.

Kathrin: Weil, wir wissen, natürlich ist Sport gut für den Blutdruck. Das hat eine blutdrucksenkende Wirkung.

Annika: …Zucker…

Kathrin: Blutzucker auch – gut. Und Cortisol ist ja so ein Thema für Leute, die sich echt viel selber stressen oder gestresst werden, aber meistens stresst man sich ja eigentlich seber. Dass man mit einer guten Sporteinheit da wirklich auch körperlich etwas erreichen kann und auch auf so einen Cooldown-Modus geht. Vor allem nach dem Sport kommt dieses gute Gefühl, dass man was getan hat. Diese Entspannung, die sich im Körper breit macht. Das ist ja wahrscheinlich auch das, was man fühlt, dass die Hormone sich neu aufstellen. Oder?

Annika: Wenn ich richtig informiert bin – ich möchte da nicht ganz meine Hand ins Feuer legen – aber, da ist der sinnvollste Abbau von Cortisol tatsächlich Bewegung. Wenn Du dann liest “Oh Du hast Stress, dann musst ein bisschen mehr meditieren oder autogenes Traininge machen”, es klärt deutlich mehr den Kopf, wenn man einfach mal zügig eine halbe Stunde um den Block hetzt. Da kann man deutlich mehr dafür tun und ich kenne kauf einen Menschen, bei dem ich die Ausrede gelten lassen würde, dass man keine Zeit dafür hat. Jeder die Zeit hat, bei Facebook oder vor dem Fernseher oder vor dem Rechner viel zu sitzen oder zu lesen, der hat auch Zeit eine halbe Stunde spazierenzugehen.

Kathrin: Das ist genau das gleiche mit dem Lesen.

Annika: Deswegen ist der Podcast auch so super. Den kann man sich ja herunterziehen.

Kathrin: …und damit um den Block laufen. Yeah!

Annika: Wir fangen an das hier zu hören und laufen los und wenn der fertig ist, dürft ihr nach Hause gehen.

(beide lachen)

Kathrin: Ok, wir machen demnächst die Marathon-Sitzung.

(beide lachen)

24 Stunden durchlabern ist auch eine gewisse Art von sportlicher Aktivität glaube ich.

Annika: Und wie Du schon richtig sagtest: Selbst wenn man Schwierigkeiten hat den Po hochzubringen und zum Sport zu gehen – ich denke, die meisten werden unterschreiben, dass wenn man hinterher auf dem Sofa sitzt und der Körper so schön durchgearbeitet ist und Du merkst, der summt dann so ein bisschen vor sich hin oder fühlt sich schwer an, man ist einfach echt stolz. Das ist so. Und ich habe, als ich dann abgenommen und angefangen habe Sport zu machen, richtig ernsthaft Sport zu machen, mir immer vorgestellt, weil Du baust ja Muskulatur auf und Fettmasse ab und Muskulatur verbraucht mehr Energie – auch im Ruhezustand – als Fett. Dann saß ich halt auf meinem Sofa mit meinem brummenden, summenden, glücklichen Körper und habe mir vorgestellt, wie ich da nix mache und meine Muskeln weiternagen (macht Schmatzgeräusche) und das hat mich so richtig glücklich gemacht.

Kathrin: Genau, das sind ja auch diese ganzen Endorphine, wo ich immer sage “Sport für die Seele”. Da muss man gar nicht viel sagen. Auch eine lange Runde durch einen schönen See zu schwimmen ist mehr Bewegung als Sport, aber das gibt mir wahnsinnig viel.

Annika: Ja, aber beim Schwimmen immer Vorsicht! Ich treffe immer wieder Leute und ich gehöre selber dazu: Ich bin der Mensch, der schwimmen geht und schwimmen verursacht bei mir furchtbaren Hunger. Wenn ich da rauskomme, dann möchte ich ein halbes Schwein auf Toast ohne Toast.  

Kathrin: (lacht)

Annika: Das ist so. Ich … ganz schlimm… das habe ich bei keiner anderen Sportart.

Kathrin: Woran liegt das? Hast Du da eine Erklärung für?

Annika: Ich weiß jetzt nicht, ob das stimmt, aber ich habe mal gegoogelt und es läge an der Wassertemperatur, weil die deutlich kälter ist als die Körpertemperatur und die Umgebungstemperatur normalerweise. Ich sag mal, selbst wenn die Umgebungstemperatur nur 22 Grad ist, Du hast dann noch was an, bist geschützt und so, aber im Wasser ist es kühler und angeblich würde dem Körper signalisiert “huch, Eiszeit”.

(beide lachen)

“Besorg Dir sofort was, um Fettreserven anzulegen”.

Kathrin: Hunger, Hunger, Hunger.

Annika: Und so würde man Hunger entwickeln. Ich weiß nicht. Vielleicht weiß ja jemand mehr dazu, aber Fakt ist: Schwimmen geht direkt bei mir Ding, Ding, Ding Essen! Und ich treffe ganz viele Menschen, die mir sagen: Ja, genau so ist das. Genau so.

Kathrin: Das ist ja spannend. Also, wenn euch das, liebe Hörerinnen und liebe Hörer, auch so geht, dann gebt doch mal ein Signal. Weil, das ist ja eigentlich eine ganz spannende Theorie und wenn ich das nachvollziehe – ich bin ja früher sportgeschwommen, also im Schwimmverein – und ich bin danach auch nach Hause gekommen und habe erstmal wunderbar die schönen Brote in mich reingeknuspert.

Annika: Ja, siehst Du? Und wenn ich andere Sportkurse, also meine Mattenkurse wie ich sie gerne gebe, danach habe ich erstmal immernoch eine Stunde keinen Hunger.

Kathrin: Richtig.

Annika: Dann möchte ich erstmal gar nichts und will einfach nur duschen, Sofa, zufrieden. Was ich auch wichtig finde zum Sport: Wir als LCHFler, bei mir war es so, als ich dann irgendwann die Ketopower in vollem Maße in mir hatte, ich hatte auf einmal furchtbar viel Energie. Also so eine richtige, fast gefühlte Unruhe. Ich habe erst nicht begriffen, dass es Energie ist, weil ich das von vorher nicht kannt, aber ich hatte das Gefühl “Oh, jetzt muss etwas passieren”. Und während ich früher dazu tendiert habe, weil das so ein starkes Gefühl ist und mit starken Gefühlen konnte ich als dicker Mensch überhaupt nicht umgehen. Deswegen habe ich solche Gefühle ganz schnell aufgegessen, damit ich dann zur Ruhe kam innerlich. Dann habe ich halt mit LCHF gemerkt, da war sowas in mir, so ein komisches Gefühl, so eine Unruhe und wusste aber: Aufessen ist nicht der taktisch beste Weg, weil ich wollte ja abnehmen. Also habe ich instinktiv begriffen, ich muss mich bewegen.

Kathrin: Du musst die Energie da rauslassen.

Annika: Ich muss die ausleiten.

Kathrin: Hm.

Annika: Und dann kam die Ruhe und dieses “Ich habe keinen Hunger”.

Kathrin: Diese Energie rauslassen, die man entwickelt, wenn man frisch in die Ketose kommt, vielleicht zum ersten Mal, ist tatsächlich gerade bei mir im Kurs. Alle machen Steuererklärungen! Ich meine, es ist auch die Zeit dafür, aber sie machen die Steuererklärung vom Vorjahr. Also vom Vorvorjahr.

Annika: (lacht) Die Selbstständigen wieder. Die haben da so einen Bonus. Das dürfen die Angestellten ja nicht so.

Kathrin: Und das ist ganz schön zu sehen; auch die Euphorie zum Teil, die da rauskommt. Und diese Euphorie, das finde ich jetzt noch einen schönen Abschluss, zu sagen: diese Euphorie, die nutzt dann auch, um die ordentlich in Bewegungseinheiten umzusetzen und da diese Power rauszulassen.

Annika: Und wenn Du dann die Power rauslässt, dann hast Du den Kopf auch wieder geklärt, um Dich wieder Deiner Aufgabe zu widmen, der Du Dich eigentlich auch widmen sollst. Man wird einfach frei von Bewegung. Das sehe ich so. Aber und da möchte ich noch etwas nachschieben, das ist mir ganz, ganz wichtig: Man sollte wirklich sich gut überlegen, wo man gerade steht und auf dem Leistungsniveau auch arbeiten. Für mich unvergessen – das ist schon ein paar Jahre her – da bekam ich eine Anfrage per E-Mail von einer Frau, die 180 kg wog und mich fragte, ob ich ein Step Aerobic Video empfehlen könnte. Ne? Genau. Step Aerobic ist so ein Ding, da hat man eine Stufe…

Kathrin: …diese Stufe, das kann ich ja schon nicht…

Annika: Ja, rauf und runter. Das ist ein sehr anstrengender Ausdauersport, wenn man das richtig betreibt plus diese Stufe, die bei 180 kg mit mangelnder Muskulatur echt gefährlich ist. Da habe ich nur gesagt: Ich kann Dir gar kein Step Aerobic Video empfehlen oder DVD oder Youtube Film. Fang doch erstmal an, zieh’ Dir die Schuhe an und gehe um den Block. Und wenn man das gut kann, dann kann man ein bisschen schneller gehen oder ein bisschen länger gehen. Der Körper ist so dankbar für Bewegung, da tut sich wirklich schnell was. Man sieht schnell Fortschritte. Das gleiche Problem habe ich in meinen Sportkursen übrigens mit der Trensportart Zumba. Die immer wieder Rücken- und Knieproblemen führt.

Kathrin: Ehrlich? Was ist da das Problem? Haue ich da zu sehr drauf auf den Ball oder verkrampfe ich zu sehr dabei, oder was machen die Leute da falsch? Hast Du da eine Theorie?

Annika: Zumba ist eine Sportart, die eigentlich relativ schnelle Bewegungsabläufe in sich trägt. Häufig sieht das so aus, dadurch das Zumba so beliebt ist, dann kommen die Menschen in eine Halle und dann sind da 40 Zumbateilnehmer. Der Instructor oder die Instructorin steht vorne und macht und wenn Du neu bist, was tust Du? Du kommst in einen nagelneuen Kurs. Wo stellst Du Dich hin?

Kathrin: Hinten.

Annika: Tja. Weil? Du willst Dich da ja nicht vordrängeln. Das machen die meisten tatsächlich und schauen dann, weil sie vorne die Instructorin im Regelfall nicht mehr sehen, schauen von denen ab, die vor denen stehen. Die, die davor stehen sind aber die letzten neuen. Das heißt, die können das auch noch nicht richtig und das führt echt zu Problemen. Das ist schneller Rhythmus, sehr koordinativ. Man muss ja erstmal die Schritte begreifen. Ich weiß nicht wieviele Leute ich in der Wirbelsäulengymnastik habe, die echt mit Knie- und Rückproblemen aus Zumba zurückkommen, weil die sich überfordert haben, weil die die Schritte nicht konnten und sich verdreht haben. Das finde ich ganz schlecht. Was ich super finde, es gibt hier in der Nähe auch einen Anbieter. Der bietet einen Kurs an, der heißt Zumba Gold. Und Zumba Gold – wenn ich das richtig verstehe – ist ein Kurs, wo die Musik deutlich langsamer ist, sodass man erstmal die Schritte auf die Kette kriegen kann und dann sich der Herausforderung großer Kurse zu stellen. Dann gibt es auch noch schlaue Vereine, die bieten dann Einsteigerkurse an. Dass Menschen, die sich für Zumba interessieren, erstmal durch so einen Crashkurs-Tag gehen, wo sie die Schritte lernen, damit die wissen, was da passiert. Wenn ich mit hohem Gewicht und ohne vorhandener Muskulatur und wenig Peilung in der Koordination meine, ich muss plötzlich irrsinnig voltieren, dann kann das so nach hinten losgehen. Und wenn Du einmal verletzt, dann kommst Du da aus der Kiste auch ganz schlecht wieder raus.

Kathrin: Da habe ich immer ein bisschen Sorge mit meinem Halswirbelsystem und mit meinem Rücken. Ich hole mir in meinem Sportstudio immer wieder – und das habe ich auch gerade hinter mir – das freie Personal Training ab, das die anbieten.

Annika: Freies Personal Training?

Kathrin: Ja, und zwar kannst Du das in gewissen Abständen machen. So selten, wie ich da bin, bin ich da locker…

Annika: …ja gut, aber wenn Du auch 100 Euro im Monat dafür bezahlst, dann…

Kathrin: Ja eben, und die kenne mich jetzt. Ich bin da jetzt jahrelang. Ich lege extrem viel wert auf die gute Haltung. Ich habe in der Rückbildung auch Pilates gemacht und weiß, auch eine Grundspannung im Körper ist gut. Ich bin gerne an den Geräten, aber da weiß ich, da kann man so viel falsch machen. Und da mache ich es so beim Personal Training: Ich sage ich möchte ein bisschen mehr dafür und mehr dafür machen. Dann zeigt er mir ein paar neue Übungen, ein paar neue Spässken, THX, was auch immer da gerade der heiße Scheiß ist. Das gucke ich mir an und dann lande ich doch wieder bei meinem fröhlichen Parcourt. Hin und wieder integriere ich etwas Neues. Was mir aber immer wichtig ist, dass ich sage – Volker heißt mein Trainer: “Volker, pass auf. Ich mache Dir jetzt die Übung vor und Du sagst, ob die Haltung stimmt”. Das finde ich bei diesem ganzen Geräte-Training – also hier irgendwas runterziehen und da irgendwas pressen – da kann man mit einer falschen Haltung auch richtig viel falsch machen. Da ich aber diese Grundspannung von Pilates habe “Woah Kathrin, Du machst es richtig!” Und ich so (mit Minnie Mouse Stimme): “Nein, guck’ genau hin! Mache ich das wirklich richtig?” Da habe ich wirklich auch ein paar Leute erlebt… man kann eben leider auch viel falsch machen. Ich will das jetzt nicht schon wieder als Ausrede nehmen für ich mache gar keinen Sport, weil ich so viel falsch machen kann. Aber das ist ein Apell, da wirklich drauf zu achten, dass man eine ordentliche Grundhaltung hat und sich von einem Trainer auch etwas sagen lässt und nicht meint “Ach das bisschen Schnicki-Schnacki, das kriege ich wohl schon hin”.

Annika: Jaja, jaaa. Obwohl ich finde diese Standardkraftmaschienen, weiß ich nicht Abduktoren, Adduktoren und so – da bist Du ja eigentlich, dadurch dass eine gewisse Sitzhaltung schon vorgegeben ist… so viel kannst Du da nicht falsch machen. Also, wüsste ich jetzt nicht. Schwierig wird es, wenn Du zum Beispiel mit der Langhantel arbeitest und die Haltung missachtest oder im Stehen Hanteltraining machst und stark ins Hohlkreuz wegrutschst, aber da wo man sitzt und man hat noch eine Rückenlehne und so, da ist das nicht so das Problem. Prinzipiell finde ich aber Personal Training auch eine sehr schöne Idee. Auch gerade für Übergewichtige Menschen. Oder Menschen, die endlich wieder mit Sport anfangen können, weil die sich einen ganz eigenen Trainingsplan abholen können. In so einem hochpreisigen Fitnesscenter wird es mit der Qualität auch anders aussehen, aber es gibt eben auch viele sehr günstige Ketten, wo ich jetzt mal sage, da wird wahrscheinlich auch – ich möchte jetzt nichts verunglimpfen, aber ich befürchte es wird an der Qualität der Trainer gespart bzw. dann sind nicht so viele da, die darauf gucken könnten und dann ist es schon sehr schön, wenn man mal mit einem Personal Trainer darüber spricht. Da muss man auch gar nicht sich irgendwie genieren – also, dass man sagt “Oh, ich bin so dick und dann steht da so ein Fitnessknorpel vor mir” und so. Das sind ganz, ganz liebe Menschen in der Regel und ich finde es sehr schön, Du kannst dann – auch wenn es etwas teurer ist, das ist eine Investition die sich lohnt. Weil wenn Du schon einen Trainingsplan mitbekommst, mit dem Du erstmal ein paar Wochen klar kommst, dann hast Du das auf Dich zugeschnitten, auf Deine Bedürfnisse. Und Du kannst natürlich auch, wenn Du 1:1 bist mit einem Personal Trainer sagen: “Nee, das mag ich aber nicht. Das möchte ich nicht machen. Das ist nicht meins, da habe ich keinen Spaß dran”. Denn es soll ja auch Spaß machen.

Kathrin: Ja. Mir macht es gerade wieder Spaß. Ich habe jetzt meinen festen Termin pro Woche und gehe noch zusätzlich einmal laufen und wenn man am Wochenende auch noch eine Sporteinheit unterbringt, dann habe ich schonmal drei. Und das sind drei mehr als 2015, wobei ich da auch ein bisschen gelaufen bin.

Annika: Ja, und Du musst nicht groß Sport machen am Wochenende. Wie gesagt, pack Dir die Familie und geh’ spazieren.

Kathrin: Ja Du, ich grab’ meinen Garten um, da habe ich aber was getan.

Annika: Furchtbar.

Kathrin: Mit den Händen in der Erde!

Annika: Guck mal, da kann man übrigens große Fehler machen.

Kathrin: Im Rücken, ne?

Annika: Nee, also ich bin ja sehr, sehr beweglich. Ich bin sehr beweglich. Und dann bin ich auch noch faul und wenn ich dann im Garten arbeite, dann bin ich entgegen allem, was ich sonst wirklich allen erkläre, die die mit durchgestreckten Beinen in der Erde wühlt. Und ich kriege wirklich so furchtbaren Muskelkater auf der Rückseite der Oberschenkel und so furchtbare Rückenschmerzen. Aber ich werde nicht schlauer. Das ist eine gefährliche Sportart – Gartenarbeit.

Kathrin: (lacht) Aber sie kommt wieder. Yeaaah! Ich freue mich schon drauf. Du, wir haben den Sport – finde ich – ganz schön und gut und allumfassend besprochen. Ich freue mich jetzt ja riesig auf Samstag, weil Samstag bist Du in Berliii-hii-iiin.

Annika: (lacht) Oh, ich freue mich auch so.

Kathrin: Ja?

Annika: Ja. Ich habe zwar immernoch so ein bisschen bammel, dass ich irgendwie irgendwas vergesse einzupacken, aber ich habe mir sagen lassen, in Berlin gibt es auch Geschäfte.

Kathrin: (seuftzt) Ich wäre vorsichtig, Annika.

Annika: (lacht)

Kathrin: Schusssichere Weste auf jeden Fall anziehen, das ist klar ne? Wegen der Sicherheit.

Annika: Achso, ich dachte jetzt wegen der Teilnehmer im Seminar.

(beide lachen)

Kathrin: Nee. Ah, ich bin sehr gespannt, wie Du Berlin findest. Außerdem wirst Du sehr konzentriert sein natürlich auf den Kurs. Du bist ja gar nicht als Touristin hier.

Annika: Nee, ich sehe auch gerade nicht den Moment, wo ich überhaupt etwas von Berlin sehen werde, weil ich den Freitag damit verbringen werde, Tische, Stühle, koordinieren, aufbauen, Beamer laufen lassen, ein paar Leute treffen, die ich gerne sehen möchte… Und Samstag ist komplett Seminar. Hinterher schön Get together bis Open End. Da freue ich mich sehr drauf und Sonntag geht es schon wieder zurück.

Kathrin: Hm. Und vorhin hast Du einmal ganz kurz – da muss ich jetzt doch nochmal nachhaken – irgendwelche Versuchskaninchen erwähnt. Nicht, dass unsere Hörer denken, Du machst da irgendwie frankensteinmäßig irgendwas. Ist das das, was ich neulich bei Dir bei LCHF Plus gelesen habe, wo Deine Teilnehmerinnen protokollieren und ihr neben dem laufenden Programm offen darlegt, was so passiert oder wie muss ich mir das vorstellen?

Annika: Genau. Ich bin irgendwann auf die Idee gekommen. Ich habe das Gefühl mittlerweile gibt es Abschweifungen von LCHF, die für mich nichts mit LCHF mehr zu tun haben. Das Thema hatten wir bei Dir auch mit diesen ganzen künstlichen Süßspeisen und Kunstprodukten usw. Und da habe ich gesagt, ich entwickle jetzt für mich ein Abnehmprogramm für Menschen, die das in meinem Sinne machen möchten. Dazu brauchte ich – weil das ist sehr strikt und es ist was anderes als “dusch mich und mach micht nicht nass”, sondern es ist echtes LCHF, wie es in seinem Ursprung war.

Kathrin: Stop, stop, stop. Strikt im Sinne von tatsächlich auch nur 10 Gramm Kohlehydrate?

Annika: Nee, nee.

Kathrin: Das müssen wir ganz klar klären.

Annika: Ja, entschuldigung, da hast Du natürlich recht. Aber strikt in der Lebensmittelauswahl.

Kathrin: Keine Mehle!

Annika: Genau. Solange man abnehmen möchte, sind alle Lebensmittel von denen man sagt, die darfst Du maßvoll verwenden…

Kathrin: Cashews…

Annika: bzw. Nüsse in einer sehr, sehr übersichtlichen Menge, die nicht zum Backen von irgendwelchen Broten taugt. Auch Milchprodukte sind im Moment in der Phase, wo sich meine Mädels befinden, sehr eingeschränkt. Der Grund, warum ich mir die gesucht habe ist: Ich habe drei wundervolle Frauen aus verschiedenen Gewichtsklassen oder mit verschiedenen Abnehmzielen von ein bisschen über 10 kg bis hin zu 40 kg Abnahmeziel. Die freuen sich mit mir durch dieses Programm zu gehen und der Grund, warum ich das ausprobiere ist, weil ich das anschließend schriftlich fixieren möchte. Dazu muss ich aber wissen, ob das wirklich so funktioniert, weil es ein System ist, wo ich auch dieses Abwiegen und Abmessen umgehen möchte soweit es geht.

Kathrin: Herrlich!

Annika: Das soll ein einfaches System werden. Am Anfang muss man mal kurz was wiegen und messen und sich einprägen von der Menge her, aber das war es dann auch. Die Mädels sind jetzt hier ausgewählt worden von mir, weil die im Zugriffsbereich wohnen. Denn die müssen turnusmäßig vorbeikommen zum Wiegen. Ich möchte sehen, ob sich da Muskelmasse auf oder ab. Wie baut sich das Fett ab? Wiegen, Messen. Ich habe ein Ketosemessgerät, da müssen die auch mit mir durch. Wir besprechen alles mögliche, pfeilen am System. Und die sind so tapfer, ne? Ich bin so stolz auf die.

Kathrin: Ja, cool.

Annika: Die 20 Kilo sind jetzt auch schon fast durch.

Kathrin: Zusammen.

Annika: Nee, 15 haben wir. Aber auf jeden Fall: Die nehmen reichlich ab. Wir dokumentieren das auch ein bisschen auf LCHF Plus, so wie ich kann, ich finde gerade nicht allzu viel Zeit dazu. Und es ist sehr, sehr spannend, was sich da tut.

Kathrin: Cool! Ich habe mir die Zusage ja schon abgeholt.

Annika: Ja genau. Du kriegst dann von mir den Fernlehrgang, dann bist Du mein Versuchskaninchen: Tut es das auch auf Entfernung?

Kathrin: Genau. Ich hopple dann immer über Skyp längs, winke in die Kamera.

Annika: Genau.

Kathrin: Und zeige den Ketosemesser.

Annika: Genau und die Zahl auf der Waage als Foto.

Kathrin: Ja, das ist kein Problem. Da schicke ich Dir die W-LAN Auswertung. Das wird ja bei mir natürlich digital erfasst, was ich jeden Morgen wiege. (lacht) Ja cool!

Annika: Und was gibt es bei Dir? Du bist in der Lisa ne?

Kathrin: Ja, ich bin in der Lisa. Bevor wir jetzt telefoniert haben, habe ich schonmal die ersten Postings bei Facebooks dazu rausgetan, weil das muss sich ja rumsprechen.  

Annika: Das habe ich auch schon verlinkt.

Kathrin: Super! Tolles Interview. Ich kenne die Redaktion ja schon sehr lange und habe mich total gefreut, dass wir da wieder zusammengekommen sind. Das war für mich ein Anlass, weil ich wusste, das Interview kommt heute und die Absprache begann so Anfang Januar, Online war das ja schon im alten Jahr glaube ich noch. Und da habe ich gedacht, das ist jetzt der Zeitpunkt auf den ich gewartet habe. Dann habe ich den in die Spiegelstrichliste, die ich da gemacht habe für die, reingeschrieben: Es gibt zwei neue Kurse von RAN ANS FETT. Die heißen so und so und kosten so und so viel und so – Mutti muss ran.

Annika: (lacht) Das ist so typisch für Dich.

Kathrin: Ja, gestern Nacht um 1

(beide lachen)

Annika: Da hast Du den Enter-Knopf gedrückt.

Kathrin: Du, ich habe mich auf’s Bett gesetzt und gedacht: Naja, ich hätte auch noch vier, fünf Stunden gehabt. Also, da war noch Luft, ne? Du, und was nicht fertig ist, wird jetzt fertig gemacht. Wichtig war mir, das man einigermaßen ein Erlebnis hat, wenn man wieder auf die Informationsseite geht. Da war natürlich bislang nur der eine Kurs und der natürlich so ganz massiv erzählt. Und wenn Du da drei Kurse hast, dann musst Du das eben ein bisschen verteilen.

Annika: Das ist ja der Hammer. Ich könnte das nicht, diese Nerven. Du hast Nerven aus Drahtseilen.

Kathrin: Ja, das steht auch in meiner Verkaufsvita auf meiner Homepage tatsächlich.

Annika: Ja, also ich könnte das gar nicht.

Kathrin: Da stehe ich auch zu. Und welche Schippe ich jetzt draufgelegt habe, das empfehle ich auch immer wieder meinen Kunden, die ich im Digitalen berate, ich habe noch mehr Bewegbild. Die Webinare im Januar haben mich ja nochmal lockerer gemacht, mit dem wie man so agiert. Und da habe ich gesagt: So, meine Inhalte – wollte ich schon seit letztem Sommer… jetzt ist es endlich fertig – in eine schöne Präsentation gepackt und die Präsentation eingesprochen in Video. Das heißt, Du kriegst die Präsentation und oben rechts in der Ecke sitze ich und erzähle Dir meine Thematiken dazu. Und eines dieser Videos – das als Tipp – da kann man den Downloadlink auf meiner Infoseite bekommen. Wenn man da einen Eindruck gewinnen möchte, kriegt man ganz umsonst eine kleine Lektion aus dem Programm “Loslegen mit LCHF”.

Annika: Ist das jetzt LCHF-Institut, Deine Infoseite oder…

Kathrin: Ah, danke dass Du fragst, genau. Die Infoseite ist immer lchf-institut.de und dann /ran-ans-fett, also lchf-institut.de/ran-ans-fett. Das kann man aber auch googeln und dann ist das die Institutseite und da ist eine Seite, die immer über das aktuelle Kursgeschehen informiert und wo man auch direkt buchen kann.  

Annika: Mach mal einen Link unter den Text, ne?

Kathrin: Ja mache ich. Okay, Verlinkung. Machen wir auch zu Deinen Versuchskaninchen, ne?

Annika: Ja, das ist ganz nett zu beobachten. (lacht) Ach die sind so süß.

Kathrin: Ja, und das läuft. Ich bereite mich natürlich jetzt intensiv auf Samstag vor.

Annika: Ja, da bist Du ja auch dabei.

Kathrin: Genau.

Annika: Ich bin ja sehr gespannt auf Deinen Part.

Kathrin: Ja, ich auch.

(beide lachen)

Aber in Gedanken steht er schon.

Annika: Ja, ich kenne das. Wahrscheinlich nachts um 1 wirst Du dann damit fertig. Obwohl Du kannst ja noch während des Seminars vormittags noch ganz entspannt ein bisschen Skribbeln.

Kathrin: Moment mal, Du hast mir 20 bis 30 Minuten eingeräumt. Da habe ich ja meistens erst Luft geholt. Also, da bin ich ganz entspannt.

Annika: Ach, ich habe ja allen Teilnehmern gesagt, dass sie damit rechnen sollen, dass ich gnadenlos überziehe erstens und zweitens, dass man… ich sitze halt furchtbar gerne hinterher noch zusammen, weil ich dann natürlich gerne wissen möchte, wer das alles ist, wenn ich sie nicht kenne. Wie einer so schön schrieb “Ich habe mir Open End in den Kalender eingetragen”. Ja. Also, Du kannst auch ein bisschen länger. So.

Kathrin: Nee, nee. Ich halte da meinen Ball flach, aber ich bin in Vorbereitung und habe schon herrliche, schöne Dinge. Ich brauche glaube ich noch nichtmal Charts dafür. Das ist ganz schön mal ohne Charts zu präsentieren, sondern einfach da zu sein.

46 Minuten ne?

Annika: Hm.

Kathrin: Da hat der Gordon heute gar nicht viel zu tun. Sobald wir einen im Hintergrund haben, der das dann schneiden soll…

Annika: Läuft et…

(beide lachen)

Kathrin: Schön. Ich glaube ich habe alles gesagt.

Annika: Ja. Ich muss ja auch noch packen!

Kathrin: Ahhhh!

Annika: Ahhhh! Und noch ein paar Sachen kaufen und so.

Kathrin: Wie gesagt: In Berlin, auch hinten in der Reichenberger Straße, gibt es Geschäfte. Ja. Es gibt geschäfte in Berlin. Und geb’ Dir das auch mal in Berlin in einen Drogeriemarkt zu gehen, wenn Du die Zeit hast. Bei Martina um die Ecke ist da alles.

Annika: Aha.

Kathrin: Einfach als Erlebnis, in Kreuzberg. Ich meine, Hallo! Das mache ich manchmal als Touri.

Annika: Du meinst, ich brauche gar nicht jetzt noch…

Kathrin: Nein! Stress’ Dich nicht. NEIN!! Nein, nein! Das gibt es hier alles. Es ist weit im Osten für Dich, ich weiß.

Annika: (lacht)

Kathrin: Aber es gibt hier alles. Die Versorgungslage soll ganz gut sein.

Annika: Okay, ich bin gespannt. Verhungern werde ich schon mal nicht. Das Martinello fährt auf für das LCHF Seminar. Das ist der Hammer. Check die Menüfolge. Ich sage Dir nur jetzt schon: Alles LCHF. Sie will auch so ein bisschen Nachbauten Kuchen backen. Ich habe gesagt, dann gehe ich zufällig auf die Toilette oder mache die Augen zu, weil andere sich darauf sehr gefreut hatten. Jedenfalls zieh’ eine Gummizugbuxe an.

Kathrin: Nee, komm! Ich weiß ja. Martina – ahh, das wird schon super. Ja, gut. In diesem Sinne. Vielleicht finden wir ja nächste Woche dann ganz adhoc die Zeit einen Rückblick zu machen. Das wäre vielleicht nicht verkehrt oder? Weil wir ja beide dabei sind, dann haben wir uns natürlich auch nochmal was zu erzählen.

Annika: Du weißt ja, nächste Woche wird es dann endlich ruhiger bei mir.

(Beide lachen)

Kathrin: Der Klassiker in der Familie Rask-Brettfeld.

Annika: Das ist so.

Kathrin: Andersherum Brettfeld-Rask, aber egal, ne?

Annika: Ja, B kommt vor R sage ich da nur.

Kathrin: Haaa, Annika!

Annika: Hm?

Kathrin: Viel Erfolg in Berlin.

Annika: Ja, dankeschön.

Kathrin: Gute Anreise, wir sehen uns und ich freue mich auf alles weitere und auf das neue Jahr 2016 mit Dir hier im Podcast.

Annika: ja, das wird alles fantastisch.

Kathrin: Yeaaahh, macht’s gut.

Annika: Grüße an die Welt da draußen!

Kathrin: Macht’s gut, ihr da draußen!

Annika: Bis dann!

Kathrin: Tschüss!

Dez 20

LCHF Podcast: Abnehmen löst nicht alle Probleme

By LCHF Institut | LCHF Podcast

LCHF bewegt uns, bewegt mich. Wenn wir einen tollen Gewichtsverlust erreicht haben, ändert sich eben doch nicht alles. Erfahrungen, Probleme und Themen bleiben bestehen auch wenn wir zuvor dachten, unser Übergewicht sei die Ursache.

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

 

SHOWNOTES

Annika mit LCHFplus Tagesseminar in Berlin: 30. Januar 2016. Schnell anmelden, das zieht sich jetzt schon zu (zurecht! Und ich bin auch dabei).

RAN ANS FETT, die erste Runde 2016, ist eingeläutet. Ab 5. Januar startet der 12-Wochen-Online-Kurs. Infos und Buchungsmöglichkeit, viele Stimmen aus dem Kurs sowie das kostenlose eBook zu großen LCHF-Umfrage gibt es hier.

Die kostenlosen Webinare im Rahmen von RAN ANS FETT im Januar starten ab 6. Januar immer mittwochs um 19.30 Uhr. Auch wenn Du schon mal dabei warst, ich baue gerade neue Inhalte…also gleich hier anmelden oder die Details im Blog lesen.

Hier geht’s zu den Bewertungen bei iTunes. Danke schön!

Unser Song, erdacht von Loveshadow und sooo passend: There’s a better way!

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Annika: Gatte ist weg, freie Fahrt.

Kathrin: Ja, dann lass mal abfahren!

Annika: Joa.

Kathrin: Das Intro, herzlich willkommen im L-C-H-F Podcast mit Annika!

Annika: …uuuuund Kathrin!

(Intro)

Annika: Wir haben es doch nicht etwa mal geschafft, oder?

Kathrin: Doch, wir haben es geschafft! Das liegt an der Ketose, weil am Freitag waren wir ja nicht in der Ketose kann man sagen. Da haben wir einen Podcast eingesprochen, über alles geredet, aber nicht über unser Thema und haben dann beschlossen in üblicher Manier: Das machen wir nochmal!

Annika: Ja…

(beide lachen)

Ich meine, das war schön, aber das war voll am Ziel vorbei.

Kathrin: Ja, das war es allerdings, aber gut. Wir haben ein paar Stimmen da drin, die sehr wertvoll sind und die ich tatsächlich schon gut abgespeichert habe. Du bist da am Freitag durch den Sturm gelaufen in Dein neues Headquarter und ich fand das super, weil da noch ein W-LAN Problem hattest, welchen Aufwand Du betreibst für unseren Podcast. Und jetzt sitzen wir hier nochmal, egal!

Du bist im Headquarter! Herzlichen Glückwunsch, Du bist im Headquarter!

Annika: Ja, es ist noch nicht ganz so, wie ich mir das vorstelle im Headquarter zu sein, weil im Moment einiges noch hier zuhause läuft. Ich habe mir wohl eigentlich vorgenommen, dass ich jeden Morgen um 9 Uhr da sitze und brav arbeite, aber es ist noch ein bisschen unsortiert. Aber wir kommen der Sache näher, ja.

Kathrin: Aber die letzten Wochen waren noch ein ganz schöner Hammer. Ich meine, nicht dass die Weltöffentlichkeit von Dir nichts gehört hat. Auch ich habe ja wie ein Mäuschen immer nochmal angeklopft und gefragt “Geht’s Dir gut?”

Annika: Da kam dann immer nur ein “Aaaaaaahhhhhh”. Nee, das war total anstrengend. Ich muss dazu sagen: Als ich den Raum damals besichtigt habe, da war klar – das ist meins! Das ist einfach ein großer offener Raum, das sind 90 qm mit hohen Decken und es gibt große Fensterfronten. Ich hatte mir damals eingebildet “Och, machste ein bisschen Farbe dran, tauschst irgendwann den Boden aus bzw. legst was drüber”, weil der nicht so schön ist. Aber das hat mich echt den letzten Nerv gekostet. Was da für Schwierigkeiten angerollt sind … und was ich auch nicht bedacht habe: Das ist ja nicht alles. Die ganze Bürokratie dahinter – Versicherungen und bis hin zur GEZ, ne? Die muss ich jetzt hier… Also ich bin GEZ-Zahler.

Kathrin: Hmm, sehr gut!

Annika: Oder für den Tag der offenen Tür – GEMA. Also das kostet fast 30 Euro, wenn man meint in der Raumgröße die Leute einen Abend bespaßen zu wollen. Aber alles ganz vorbildlich gemacht. Ich habe aber gemerkt, je länger die Renovierung gedauert hat, wurde ich immer unkonzentrierter. Und in der letzten Woche habe ich es dann echt geschafft mich zwei Mal zu schneiden, mir einen Fingernagel komplett runterzureißen, mir den Kopf am Holm vom Auto anzustoßen, dass ich Sternchen gesehen habe. Also, ich war schon froh, wo dann dieser Tag der offenen Tür endlich gelaufen ist.

Kathrin: Aber der ist ja ganz gut gelaufen, oder?

Annika: Ja, herrlich! Das war ein Träumchen. Das war von der gesamten Schule eigentlich ein Nikolausmarkt, aber wir hatten unseren Tag der offenen Tür als Mieter und ich habe schön aufgeräumt, habe da Sekt und andere Getränke hingestellt, Wasser und Orangensaft. Weil ich bin ja nicht nur LCHFler, naja und Nüsse und keine Ahnung. Und da kamen Menschen und es kamen Menschen und es kamen Menschen. Und immer wieder zwischendrin – ich war echt überfordert, weil viele kamen auch von weiter her – die mal gedrückt, hatte aber gar keine Zeit großartig da zu sein.

Kathrin: Nee, aber das ist ja normal.

Annika: Ja, aber das kam immer so im Schwall.

Kathrin: Das ist ja wie bei einer Hochzeit.

Annika: Ja, als wenn die immer gedacht haben “Oh da stehen schon ein paar vor der Tür, dann gehe ich da jetzt mal mit rein”. Es waren deutlich über 100 Leute irgendwann in meinem Raum und ich habe zum Glück zwischendurch immer wieder gesagt “Schreib mir doch Deinen Namen auf die Tafel als Erinnerung”. Ich habe ja eine Schultafel. Und da war ich echt dankbar für. Erst im Nachhinein habe ich dann gesehen, wer da alles drauf stand. (lacht) Ich habe das auch für mich fotografiert als Erinnerung.

Kathrin: Schön!

Annika: Aber der Raum ist ein Träumchen. Wer da reinkommt sagt immer “Oaaahh”.

Kathrin: Ja, ich habe bislang nur dieses Bild gesehen und da habe ich ja schon schnalzend davor gesessen.

Annika: Das Einzige ist, der Boden fehlt jetzt noch. Da kommt noch Landhausdiele in Eichenoptik. Aber heute Abend habe ich tatsächlich mit dem einen Rödingerkurs eine Stellprobe, wie ich das schön genannt habe “Stellprobe aka Weihnachtsfeier”. Beide Kurse kommen mit ihren Matten, einfach weil ich noch gar nicht weiß, mit wievielen Menschen ich in dem Raum arbeiten kann.

Kathrin: Ja, da tastest Du Dich jetzt quasi langsam ran.

Annika: Ja, die bringen alle die Matten mit und wir machen mal so einen Test, damit ich weiß, da ist für den nächsten Kurs, der im Januar startet, die Höchstmenge erreicht. Damit ich das an den Veranstalter oder den Anbieter kommunizieren kann, weil ich möchte auch ein bisschen Bequemlichkeit haben und danach gibt es dann Kaffee, erzählen usw.

Kathrin: Also die kleine Weihnachtsfeier.

Annika: Ja genau.

Kathrin: Apropos Weihnachtsfeier – das als Hinweis für alle, die hier vorweihnachtliche Themen erwarten, weil wir im Dezember aufzeichnen – unsere allerallererste Folge, die 0-Nummer, die war ja vorweihnachtlich und da haben wir uns auch darüber unterhalten: Wer was zu LCHF in der Vorweihnachtszeit und Weihnachtszeit hören möchte und da haben sich auch unsere Gewohnheiten in 12 Monaten nicht wirklich geändert, der kann sich die allererste Folge anhören und einmal zurückspringen. Da sprechen wir über Weihnachten und haben jetzt beschlossen, tatsächlich das nicht schon wieder zu machen.  

Annika: Aber ganz im Ernst? Ich weiß nicht, ne? Ich habe noch gar kein Weihnachtsgefühl. Also ich bin ganz froh, dass wir das Thema jetzt nicht haben. Da könnte ich gerade ganz wenig zu beitragen.

Kathrin: Ja, weil wir einfach viel im Kopf und viel zu tun haben. Ich kriege das natürlich über unsere Tochter ganz gut mit, mit den Weihnachtsfeiern. Da bist Du immernoch ein bisschen näher dran. Mir geht’s da auch gut mit.

Annika: Und jetzt erzähl mal, was war denn bei Dir so los in den letzten Wochen? Wie gesagt, ich habe auch wenig Zeit mit Dir zu sprechen.

Kathrin: Ja, Wahnsinn! Was wir immer so anstellen und dann plötzlich überfällt es uns. Ja, RAN ANS FETT 2 lief ja. Das hat mich natürlich gut beschäftigt, weil ich immernoch weiter daran arbeite und Kathrin Köhler selber ist in größerem Stil in das Thema Webinare eingestiegen, also die Erfahrungen die ich sammeln darf bei RAN ANS FETT mit den freien Webinaren und auch den Webinaren im Kurs selber. Ich lasse mich deutlich lockerer auftreten habe ich schon gemerkt.

Annika: Aber das hat dann nichts mit LCHF zu tun?

Kathrin: Nee, das hat etwas mit meinem Digitalcoaching zu tun, wo ich Menschen unterrichte, wie sie sich besser Online positionieren und präsentieren. Jetzt bin ich tatsächlich – und das hat mich schwer beschäftigt im Herbst – bei einem großen deutschen Automobilisten drin in einem Programm und schule da per Webinar Mitarbeiter.

Annika: Ohhhh!

Kathrin: Jo jo! Und das sollte natürlich auch entwickelt werden. Gerade in der ersten Runde, da ist es irgendwie so immer im Leben. Da musst Du richtig viel Gehirnschmal reingeben, damit das dann auch gleich sitzt und wackelt und Luft hat. Das hat es aber einigermaßen gehabt natürlich. Aber ich bin an der Stelle immernoch der dauerhafte Optimierer, weil ich große Schwierigkeiten damit habe, ein Training oder ein Webinar zweimal gleich abzuhalten. Da kommen wir nachher nochmal drauf, wenn es um RAN ANS FETT im Januar geht. Ich muss die Dinger ein bisschen umbauen, sonst wird das für mich zu einseitig, immer das gleiche zu erzählen.

Annika: Ja, aber das ist ja so wie auch in den Sportkursen. Ich mache nie zwei Wochen hintereinander dasselbe. Ich käme überhaupt nicht auf die Idee. Ich denke mir immer was neues aus und nehme das was da ist an Material. (lacht)

Ich musste so lachen: Kennst Du diese Bänke in den Sporthallen, wo man früher so drüberhoppsen musste?

Kathrin: Ja.

Annika: Die habe ich letzte Woche einfach in die Mitte gezogen und habe da eine Aufwärmung drauf gemacht, die hatte sich echt gewaschen. Aber die haben alle Spaß gehabt, weil es einfach mal anders war. Es waren halt nicht Aerobicschritte am Anfang oder Tabata oder was auch immer, sondern das war total witzig. Und Junge, hatte ich einen Muskelkater.

Kathrin: Ja, das hattest Du gesagt, in der Schulter auch, ne?

Annika: Ja, das war ja eigentlich ganz witzig, weil das kann eigentlich gar nicht sein und dann bin ich am Ende der Woche dahintergekommen: Ich habe mir eine Langhantel gekauft. Eine Langhantel für meinen Raum, so. Und damit habe ich dann am Anfang der Woche ein bisschen, ich nenne es mal “gespielt”, weil das war nix ernstes. Aber ich habe sie mal so mit 12 kg Gewicht eine Viertelstunde ausprobiert. Ich glaube, das kommt daher (lacht) Ich bin mir nicht ganz sicher, aber… wow, das war schon wirkungsvoll. Die Langhantel muss ich noch ein bisschen vertiefen.

Kathrin: Ja, da kannst Du dann ja berichten. Und im Vorfeld dieses Podcasts und ich finde es großartig, dass wir es dieses Jahr wirklich nochmal hinkriegen, wir zwei Eulen. Im Vorfeld haben wir überlegt: Was machen wir denn?

Und wir haben hier ein Thema auf der Liste gehabt, was da schon von Anfang an stand und steht und das wollen wir heute besprechen. Passenderweise “Schön schlank”. Ach nee! Machen wir es als Frage “Schön Schlank?” oder als “Schön Schlank!”

Annika: Ja, das ist die Frage, ne?

Kathrin: Hm.

Annika: Eigentlich musst Du jetzt sagen: Auf der Liste stand das ja als “Schlank. Was nun?”

Kathrin: Stimmt! Ja, genau.  

Annika: Und da waren wir uns einig, das kann man so nicht sagen. Schlank, was nun? Ich bin nicht schlank. Ich bin irgendwie normal. Aber schlank ist ja…. Das ist die Frage: Was ist schlank?

Kathrin: Genau. Die Idee, die dahintersteckt ist, dass “nur”, weil wir ordentliche Kilos abgenommen haben und da verändert sich viel, aber einiges eben auch nicht. Dass man für sich aufräumt und sagt “Was hat sich jetzt verändert? Was ist gleich geblieben?” und “Wo sind Themen, die sich durch Schlanksein nicht lösen lassen?” Das finde ich super spannend. Ich hatte das Erlebnis vor ein paar Wochen, da habe ich mich mit einer Frau getroffen, die LCHF sehr erfolgreich macht und mehr als 30 kg damit abgenommen hat und wir saßen im Restaurant, da sagt sie zu mir: “Ja guck uns doch an! Wir sind schlank!” und ich saß da und dachte “Ähh… Nimmt sie mich da mit rein in diese Aussage, weil sie freundlich sein will?” Ich habe sie angeguckt und sie ist tatsächlich schlank, während ich da für mich saß und dachte so “Wie, sie sieht mich als schlank?” Ich habe dann fröhlich eingestimmt, aber da ist schon…

Annika: Das ist was hängegeblieben.

Kathrin: Ja, da ist was hängengeblieben und deswegen habe ich dann nochmal auf dieses Thema getippt, als es um die Aufzeichnung heute ging, weil ich denke “Natürlich, ich bin auf dem Weg”. Lustigerweise steht das auch bei mir im WhatsApp Status “Auf dem Weg”. Das hatte ich gerade vor ein paar Wochen geändert.

Annika: Aber darf ich ganz vorne nochmal eingrätschen?

Kathrin: Ja bitte!

Annika: Was ist denn schlank? Weil das ist immer das Ziel. Die meisten Menschen die abnehmen möchten und deren Ziel ist “Ich will schlank sein”, aber was ist denn jetzt bitte schlank? Wann ist man schlank?

Kathrin: Ja, genau. Wo definierst Du das für Dich? Du fängst an mit einem Ziel, oder? Bei Dir waren es 50 kg, oder?

Annika: 57 kg glaube ich sogar. Ich weiß es gar nicht mehr. Aber jetzt mal im Ernst! Ich finde das total schwierig zu sagen, weil das Wort schlank – wenn wir das jetzt mal so isoliert stehen lassen – für mich ist schlank dünn.

Kathrin: Achso, hmm hmm.

Annika: Wann ist man schlank? Erstmal ich bin nicht schlank. Ich bin eher sehr gut funktionsfähig normal. Ich habe zwar natürlich die ein oder andere Baustelle, wo ich denke, da könnte noch ein bisschen weniger und da auch. Aber ganz ehrlich? Ich glaube, die hat fast jeder. Die können noch so schlank sein, meistens gibt es immer einen Punkt, wo Du etwas zu kriteln hast. Und ich sehe recht häufig wirklich schlanke Menschen, wo ich noch gar nicht den Körper haben möchte. Dann finde ich meinen schon ganz okay mit gewissen Abstufungen, wo ich sage, da könnte man nochmal ran. Das schwankt bei mir auch immer so ein bisschen. Einerseits denke ich dann “Ich bin zufrieden, so wie ich bin; ich funktioniere gut; ich kann super Sport machen; ich kriege normal Klamotten” und dann am nächsten Tag kann es aber auch passieren, dass ich Dir genauso überzeugt sage “Neee, da müssen noch 10 – 12 kg weg!”

Kathrin: Ja eben, Du hast ja gesagt, wir können die Folge nicht nennen “Schlank, was nun?” weil wir sind es ja nicht. Das war ja Deine Ansage an der Stelle, ne?

Annika: Aber die Frage ist doch: Ist schlank wirklich so ein Ziel? Du hast ja gerade gesagt: In Deiner WhatsApp Nachricht steht “Auf dem Weg”.

Kathrin: Auf dem Weg, genau.

Annika: Und ich glaube oder ich hoffe eigentlich für jeden, dass dieser Weg nie ein Ende findet. Dass es immernoch irgendetwas zu entdecken und zu tun gibt.

Kathrin: Ja, und was ich da denke ist, dass Du immer mal wieder unterschiedliche Lebensbereiche hast, wenn Du an Dir arbeitest, die dann in den Vordergrund treten. Für uns alle, die jetzt über LCHF reden ist es natürlich tendenziell das Thema Ernährung, gesünder werden und sicherlich auch abnehmen. Wobei ja viele mit dem Abnehmen anfangen und dann merken, wie gut es ihnen damit geht und wieviel positive Auswirkungen das auf ihre Gesundheit hat. Das ist dann so etwas, was im Vordergrund steht. Der Punkt ist ja, deswegen kommt jetzt auch wieder dieses “und nun”. Wenn Du das bewältigt hast, dieses Level quasi genommen hast, wo das im Fokus stand, wo Du Dich stark damit auseinandergesetzt hast und hast Deine Kilo abgenommen, wieviele auch immer das waren, 5-50kg und dann stehst Du da und hast das erreicht und dann geht es darum tatsächlich zu sagen “So, das ist ein Ziel, das habe ich jetzt bewältigt” oder “Ich bin da auf dem Weg”, aber so sieht es bei mir im Leben auch aus, dann kommen andere Bereiche Deines Lebens: Beruflich, privat, was auch immer, wo Du sagst “Ah, da will ich mal wieder ein Level machen” oder “Da will ich mal wieder einen Fortschritt machen”. Ich habe jetzt gerade am Wochenende einem amerikanischen Coach zugehört, der sagte ganz klar “Die Menschen die glücklich sind, die sind immer dabei einen Fortschritt zu erreichen”. Und diese Fortschritte erreicht man natürlich eigentlich dadurch, dass man sagt “Ich setze mir ein Ziel”. Und wenn man diesem Ziel immer näher kommt, sich auch überlegt “Ziel ist bald erreicht, wie kann es jetzt weitergehen?”

Annika: Ja und das ist ganz wichtig. Ich habe es schon ein paar Mal erlebt, dass Menschen… wenn Du das Projekt Abnehmen ganz betreibst, weil Du wirklich einen großen Batzen abnehmen willst, dann ist man ja sehr fokussiert meistens. Man notiert, man schreibt, man denkt drüber nach, man wiegt sich, es beschäftigt einen sehr. Es ist ganz wichtig, dass man hoffentlich unterwegs auch andere Ziele findet, weil sonst hat man das Ziel erreicht und dann ist da nix mehr. Und witzigerweise habe ich tatsächlich erlebt, dass dann Menschen, die dieses Ziel Abnehmen verloren haben, weil sie es erreicht haben, aber dann erstmal wieder zugenommen haben.

Kathrin: Ah okay.

Annika: Weil sie dann erstmal ohne Ziel unterwegs waren, dabei gibt es so viele tolle. Es ist eigentlich der Traum schlechthin, dass es Dir gelingt abzunehmen. Dass Du mit Deinem Körper ins Reine kommst und dass Du dann diesen Fokus auf Körper und Abnehmen, dass der in den Hintergrund tritt und es andere Sachen gibt, die dann viel, viel wichtiger sind. Es gibt so viele schöne Dinge zu entdecken. Man kann sich aus- und fortbilden, man kann sich sportliche Ziele setzen.

Kathrin: Ja. Und was mir gerade noch einfällt dabei: Du läufst los oder gehst in diesen Weg rein und setzt Dir meinetwegen ein Ziel, was immer gut ist, weil man dann klarer fokussiert auch losmarschiert. Es ist nicht verkehrt, sich ein Ziel zu setzen, aber immer mal wieder auch anzuhalten, sich umzudrehen, auch mal die Füße hochzulegen und zu sagen “Passt denn das Ziel noch?”

Annika: Aber was auch wichtig ist: Ich hatte natürlich ein Großziel. Als ich dann 126 kg hatte, da war mein Großziel damals – das habe ich ins Blaue geschossen und gesagt, ich möchte 65 kg wiegen. Was aber ganz wesentlich war, ich hatte damals direkt von Anfang an Meilensteinlistenlisten – so nannte ich die. Da habe ich dann eine Liste gemacht in der Reihenfolge, wie ich die erreichen würde. BMI-Unterschreitung und was weiß ich, wenn ich weniger als 125 kg, weniger als 120 kg, weniger als 115 kg, also diese ganzen kleinen Schritte habe ich mir notiert und hatte so ganz viel zum Durchstreichen und innerlich Feiern. Hätte ich jetzt nur ein Großziel vorne gehabt, dann siehst Du ja gar nicht die Laterne am Ende des Weges. So hatte ich quasi kleine Leuchtsteinchen unterwegs, die mir auch die Richtung immer gegeben haben.

Kathrin: Und Dich auch motiviert haben im Zweifel.

Annika: Wenn Du nur ein Großziel hast und sagst 65kg, jetzt als Beispiel, und Du merkst dann unterwegs “Naja, eigentlich müssen das wirklich 65kg sein?” Dann schwankst Du da schon, weil Du keine Zwischenziele hattest. Also, da war ich schon ganz schön clever mit meiner Meilensteinliste.

Kathrin: (lacht)

Annika: Jetzt im Nachhinein….

Kathrin: ….zurückblickend?

Annika: Ja, wenn ich wirklich die letzten 10 oder was auch immer machen möchte: Ich müsste mir tatsächlich wieder so eine Liste basteln und nicht einfach sagen: 10! Weil 10 ist schon ganz schön weit weg.

Kathrin: Ja, vor allen Dingen am Ende ist das viel. Ich weiß wovon ich spreche.

Annika: Ja, oder nochmal zurück zum Schlankwerden. Ich springe heute wieder…. herrlich!

Kathrin: Naja, egal.

Annika: Nee. Aber ich habe festgestellt, na gut, das ist jetzt kein Simsalabim, aber sich auf ein Gewicht zu fokussieren als Ziel ist auch so relativ. In Sportkursen sind halt viele Frauen und dann gibt es auch viele in einer Körperlänge ungefähr und dann gibt es auch viele in einer Körperlänge ungefähr, die auch ein ähnliches Gewicht haben. Die sehen aber weit entfernt von gleich aus. Nicht nur im Gesicht, aber vom Körper her. Ich finde so eine Zahl als Ziel…

Kathrin: Naja, aber das weiß ja im Zweifel dann jeder bei sich, wo das ist. Ich sehe ja mit meinen 90 auch schon schlanker aus, als einer der 80 hat, weil ich ganz anders proportioniert bin. Das ist einfach so.

Annika: Ja, danke! (lacht)

Kathrin: Ich habe jetzt nicht Dich gemeint, meine Liebe.

Annika: Na gut, Du bist ja auch viel, viel, viel größer als ich.

(beide lachen)

Kathrin: Ja, genau.

Annika: Ich muss ja ganz ehrlich sagen: Ich bin eher so ein großköpfiger Mensch, ich bin mit einem Kinn geschlagen, was auch nicht weichen will, weil es familiär bedingt ist und was auch die schlanken Personen in meiner Familie durchaus schon getroffen hat. Das wird auch nicht weggehen. Ich sehe, ich bin einfach ein stabiler Mensch. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt jemals wirklich schlank aussehen könnte. Keine Ahnung.

Kathrin: Aber vielleicht fühlst Du Dich ja irgendwann so. Dann kannst Du es ja verkünden, dann meldest Du Dich.

Annika: Ja, dann melde ich mich. Genau. Ja. Aber es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich man sein kann.

Kathrin: Ich meine nicht umsonst, Schön Schlank? wirklich mal mit Fragezeichen. Ich war neulich unterwegs auf einer Veranstaltung. Da habe ich einer Frau die wirklich schlank ist, ins Gesicht geguckt und gedacht “Öhhh, bist Du jetzt ein Welpe oder ….”, weil die war mega schlank, wirklich 1A, wahrscheinlich trägt die eine 34 oder 36. Und dann dachte ich “Ja, aber stell uns nebeneinander. Ganz ehrlich: Ich finde mich attraktiver. Bums” und das ist für mich so eine Erkenntnis, damit kann ich ganz gut durch die Welt laufen.

Annika: So, jetzt sage ich zu Dir: Ich habe jetzt schon Probleme mit der Haut unterm Kinn. Für mich. Also mich nervt das. So. Wenn ich jetzt noch 10 kg abnehme, was passiert dann? Es gibt auch sowas, das nennt sich Verschlimmbessern. Wenn ich jetzt wüsste, ich verliere es definitiv nur an den Oberschenkeln zum Beispiel. Aber den Gefallen tut ein Körper einem ja selten. Das ist so eine Frage.

Kathrin: Ich meine, ich mache auch Sport, aber was bei Dir wirklich noch ein Ticken besser ist, ist dass Du durch den vielen Sport Deinen Körper schon ordentlich auch in einer guten Form hältst, oder?

Annika: Ja. Ich sag mal, wenn Du viel abnimmst, gibt es Gewebe bei vielen Menschen, was nicht totes Gewebe ist, aber es wird fluffig. Es hat eine Konsistenz von aufgegangenem Hefeteig dann. Das geht auch irgendwie nicht weg. Die Maßnahme die man ergreifen könnte wäre zu sagen “So, das schneiden wir mal weg”. Das finde ich schwierig. Da kannst Du auch Sport machen glaube ich soviel Du magst…

Kathrin: …da passiert dann auch nichts mehr.

Annika: Woran ich aber wiederum Spaß habe, sind andere Dinge wie, dass ich merke, dass ich durch den ganzen Sport mittlerweile zum Beispiel lange die Planke halten kann. Oder dass ich aus dem Stand ohne Schwung mein Bein ziemlich weit hochnehme und theoretisch anderen an den Kopf treten könnte. Das sind so Sachen, wo ich merke, da tut sich viel. Ich konzentriere mich im Moment auch sehr auf dieses Finetuning und mein Raum ist in der Beziehung auch ein bisschen eine Egokiste. Das ist ja Muttis kleines Fitnesscenter, ne?

Kathrin: Ja super, das ist doch toll, wenn Du Dich da so ausleben kannst. Das finde ich großartig.

Annika: Ich habe da auch ganz viele Gerätschaften reingeschleppt, an denen ich irrsinnig viel Freude habe. Ich mache das dann so ein bisschen zu meinem Projekt, dass ich selbst arbeite und kann mich an sowas furchtbar freuen.

Kathrin: Sehr gut! Und ich meine, wenn es jetzt am Anfang ein bisschen weh getan hat in der Einrichtung und in der Unternehmensentwicklung, sage ich jetzt mal, dann wird das aber jetzt im nächsten Jahr als ein sehr gutes Umfeld für Dein Leben und Dein Arbeiten haben. Das ist doch großartig! Die Vorstellung in so einen Raum zu kommen, in dem man sich so wohl fühlt, jeden Tag auf’s Neue. Besser geht es doch nicht!

Annika: Ja, das ist auch so.

Kathrin: Das wollen wir jetzt auch mal erwähnen. Wir haben ja die Tendenz, immer nur in den negativen Dingen herumzuwühlen und zu sezieren. Das möchte ich jetzt doch schonmal feiern, was Du da geschafft hast.

Annika: Das war auch ganz witzig. Ich hatte diesen Raum angemietet, angefangen zu renovieren und meine Kursleute müssen sich das natürlich dann immer anhören. Und irgendwann stand jemand vor mir und sagte “Ja, was machst Du jetzt da?” Und dann habe ich gedacht “Ja, was mache ich jetzt da?” Ich habe aber gemerkt, die Sachen kommen auf mich zu. Ich muss da nicht groß nach suchen, sondern von selber kommen Sachen auf mich zu und da werden viele interessante Projekte sich nach und nach einreihen. Da bin ich ganz sicher. Ich habe da meinen Spaß.

Kathrin: Ja, das ist cool. Ich hatte gerade noch eine Idee, was noch zu diesem Thema Abnahme und Ziele und sich dann auch justieren angeht. Und zwar hatte ich das gerade aktuell im Kurs. Eine Teilnehmerin, die ein paar Tage neben der Spur war, nicht ganz konsequent war, ein bisschen zugenommen hatte, sich dann aber auch wieder gut eingekriegt hat, schnell wieder in der Spur war und die dann in einem Posting schrieb: Sag mal, wie machst Du das, dass Du Dein Gewicht, das Du jetzt hast, so gut hältst. Du scheinst da ja nicht so große Probleme zu haben, schrieb sie mir. Dann bin ich in mich gegangen und tatsächlich, sind das gefühlt keine großen Probleme, aber immer mal wieder aus der Spur gehen oder bei mir wiedermal der Rotwein, also zu viel trinken oder zu viel Süßes an Schokolade und dann komme ich eben auch mal aus der Spur. Ich habe für mich quasi gesagt: Ja, ich bin auch lange noch nicht am Ziel. Ich will auch noch weiter. Ich bin jetzt auf dieser 90er Schwelle und will da den nächsten Schritt machen. Aber ganz ehrlich? Es ist für mich jetzt auch wichtig, einmal realisiert zu haben und das habe ich dann auch erst da einmal richtig reflektiert. Ich habe ja auch das Rauchen aufgehört vor vielen, vielen Jahren und das habe ich erst aufgehört oder habe es geschafft aufzuhören, als ich mir eingestanden habe, dass ich nikotinsüchtig bin und dass ich tatsächlich nicht mehr Rauchen kann. Ich bin kein Partyraucher, ich kann nicht mal eben so ein bisschen nebenbei was rauchen. Und genauso wenig ist es für mich eben auch in der LCHF Ernährung. Ich kann nicht mal eben drei, vier Wochen “normal” essen. Dann geht es wieder von vorne los, dann bin ich raus. Und das will ich eben nicht und sage mir “Nöö! Ich habe gar keine Lust, mich selber wieder in eine Berg- und Talfahrt zu begeben”. Da habe ich das auch mal für mich analysiert. Ich bin schon sehr konsequent. Das sagen mir viele immer von außen. Ich habe das für mich nie so wirklich reflektiert, aber jetzt festgestellt: Doch!

Und jetzt anzuerkennen, mein Körper kann das nicht mit dem Zucker und mit der Stärke und jeden Schritt, den ich daraus mache, ist totaler Bullshit. Und so kann ich wirklich gut und entspannt halten, aber auch nur mit dem harten Bewusstsein, dass ich nicht dazu geschaffen bin, hin und wieder lustig flockig ein Weizenbrötchen zu essen. Da ging es dann erstmal um’s Halten und da komme ich jetzt hin, auf dem Weg sein. Und ich glaube tatsächlich, dass das am Ende auch sein wird, wenn ich meine Ziele – da sind wir wieder – erreicht habe. Dann wird es darum gehen sich klarzumachen “So läuft es jetzt eben weiter”. Und nicht irgendwie, ich versuche mal nach links oder rechts zu springen, sondern ich bleibe auf der Spur.

Annika: Das finde ich ganz interessant, weil dieses “Ich muss mir darüber klar sein” und “Ich kann dann nicht zwischendrin ‘normal’ essen”. Bei mir ist das ja total anders, weil bei mir ist LCHF normal. Das ist mir neulich aufgefallen, da war ich unterwegs und es war alles nicht so einfach da was zu Essen zu organisieren und ich hatte wirklich diesen Gedanken als ich nach Hause kam “Boahhh, jetzt kann ich wenigstens wieder normal essen”.

Kathrin: (lacht)

Annika: Ja, ist wahr! Für mich ist LCHF so eine Selbstverständlichkeit, da komme ich überhaupt nicht auf die Idee. Ich vermisse nichts. Ich meine, das ist natürlich dann die perfekte Luxusvariante. Das reizt mich nicht. Dadurch konnte ich mein Gewicht halten, mit ein paar Kilo rauf und runter immer bzw. bin ich total entgleist, wobei ich ganz klar und das betone ich immer wieder: Man kann auch mit LCHF super zunehmen. Wenn man voll aus dem Ruder läuft und viel zu viel isst an Mengen, dann nimmt man auch zu. Also, wer was anderes behauptet, das möchte ich sehen. Denn je größer die Menge ist, die Du isst, das kann in der Grundverteilung total perfekt sein von Proteinen, Kohlehydraten und Fett…

Kathrin: Klasse Skaldemann, aber leider zu viel.

Annika: Ja genau, weil wenn ich die doppelte Menge esse, als Beispiel, habe ich auch die doppelte Menge Kohlehydrate und die doppelte Menge Protein und dann sind wir irgendwann an dem Punkt, wo der Körper dann fröhlich aus dem Protein ein bisschen Zückerchen macht, ne? Und dann nimmst Du auch zu. Aber es hält sich mit LCHF im Rahmen.

Kathrin: Genau, das ist ja das.

Annika: Dann gehe ich auf die Waage und denke “Ahhhh”.

Kathrin: Ja, *kreisch

Annika: Und dann schraube ich an den Mengen, aber ich möchte gar keine andere Ernährung. Ich bin nicht so wie andere, die dann sagen “Ich kann mir aber nicht vorstellen mein lebenlang auf Orangen oder Brötchen zum Salat zu verzichten” oder was weiß ich, was sie da so haben “Da muss ich mal sehen, wie ich dann damit umgehe”. Die Frage stellt sich für mich nicht.

Kathrin: Müssen wir uns noch über irgendwas klar werden? Was mir immernoch im Kopf rumgeht tatsächlich ist die Nummer, was wir vorhin schon angeschnitten haben, da sind wir nämlich nicht mehr drauf eingegangen. Du hast jetzt Deinen Weg gemacht und Du hast tolle Erfolge und einiges ändert sich. Du hast Dich verändert und Du veränderst Dich auch gegenüber Deinem Umfeld, aber einiges verändert sich eben doch nicht.

Annika: Ja, genau. Im Idealfall verändert sich das mit, aber es ist meistens nicht so rosarot, wie man sich das am Anfang vorstellt. Wenn man tendenziell dazu geneigt war zu sagen “Nur weil ich so dick bin, habe keinen Job”, “Nur weil ich so dick bin, habe ich keinen Partner”, “Nur weil ich so dick bin, habe ich keine schönen sozialen Kontakte”, “Nur weil ich so dick bin, traue ich mich nicht nein zu sagen”. Das kann dann schonmal dazu führen, dass wenn man abnimmt, man leider feststellen muss, dass sich das nicht ändert, sondern es doch vielleicht an einem selbst gelegen hat. Dass man da ganz anders ran muss, weil diese Entschuldigung, diese “gemütliche” Entschuldigung dann einfach nicht wahr ist.

Kathrin: Ja und das kann weh tun. Dann fällt Dir nämlich auf, dass es vielleicht die Nase ist, die dem anderen nicht passt und nicht das Gewicht, was unterhalb dieser Nase gesessen hat. Es ist eben keine Entschuldigung für alles. Dick sein ist keine Entschuldigung dafür, dass Dinge nicht klappen.

Annika: Ja, ich habe es zum Beispiel echt mit dem Neinsagen. Ich habe mir halt gesagt “Wenn ich dann schlank bin, dann bin ich selbstbewusster und dann wird es mir viel leichter fallen, den Leuten mal so ein richtig fettes Nein vor die Nase zu bratzen, wenn mir was nicht passt”. Ich sage deutlich öfter Nein. Ich kann das auch relativ gut mittlerweile, aber in der Seele tut es mir immernoch so ein bisschen weh. Ich habe immernoch den Modus in mir, dass ich lieb sein will.

Kathrin: Aber ganz ehrlich, das ist auch völlig menschlich und normal. Es hat auch nichts mit Dick oder Dünn zu tun.

Annika: Ich habe es damals gedacht.

Kathrin: Achso, Du hattest die Erwartung, ich verstehe.

Annika: Genau, ich habe gedacht, die Leute machen deswegen nur den Molli mit mir, weil ich mich nicht traue nein zu sagen, weil ich so dick bin, weil sonst mag mich ja gar keiner mehr.

Kathrin: Das kann schon viel ausmachen, wenn man dann so beliebt sein will.

Annika: Genau. Nur abzunehmen löst einige Probleme dann irgendwie nicht.

Kathrin: Ja und das realisieren wir dann jetzt aber allerdings auch und das ist manchmal ein bisschen bitter. Zu merken, da ist eine Baustelle, die habe ich nicht mit dem Thema Abnahme geregelt, sondern da tut sich eine Baustelle auf. Das Schöne an Low Carb High Fat finde ich, das kriege ich auch von vielen so zurückgespielt, dass Du dadurch dass Du diese Zuckernummer nicht mehr hast, auch klarer im Kopf bist. Das tut manchmal ein bisschen mehr weh, die Dinge auch klar zu erkennen für sich und dann auch zu wissen, dass ich da irgendwie ran oder ich muss mich damit auseinandersetzen, einfach weil Du es besser erkennst, dass es so ist und nicht in diesem bräsigen Zucherschädel bist. Aber es ist dann auch so hart klar zu erkennen, tut dann eben auch ein bisschen doller weh manchmal. In diesen Modus kommt man, wenn man wirklich für sich ein gutes Stück abgenommen hat und dann merkt, die Baustellen von denen ich dachte, dass sie weggehen, die sind dann immernoch in schönster Auführung da.

Annika: Ja. Was aber auch ganz häufig passiert ist, dass durch die Abnahme auf einmal echte Baustellen erst aufreißen. Dass einem gewisse Sachen gar nicht so bewusst waren, dass sie einen eigentlich massiv gestört haben oder das gewisse Sachen nicht mehr in die Lebenssituation plötzlich reinpassen, weil man sich transformiert. Zum Beispiel bestimmte Freundinnen, mit denen man wahnsinnig gerne gebacken oder zusammen gesessen hat, um zu essen, das gibt es. Und dass man da auf einmal keinen Spaß mehr dran hat und wenn dann die anderen aber immernoch auf ihr Ritual bestehen, dass man sich davon löst.

Kathrin: Ja.

Annika: Ich habe Beziehungen sich auflösen sehen, weil Frauen auf einmal gesagt haben “Nee, da habe ich jetzt keinen Bock mehr drauf. Das lasse ich mir nicht mehr gefallen!” Es können sich also auch ganz andere Sachen unterwegs auftun, mit denen man vorher überhaupt nicht gerechnet hat. Gut, wem sage ich das?

(beide lachen)

Aber da muss man auch bereit zu sein. Es passiert einfach viel. Ich habe ja früher immer gesagt, dieser Spruch “Der Weg ist das Ziel”, den fand ich total doof. Ich wollte dünn sein oder schlank, also für mich war das Ziel das Ziel. Aber das mit dem “Der Weg ist das Ziel”, das habe ich unterwegs gelernt und das ist ganz, ganz wichtig. Man muss alles unterwegs verdauen, verarbeiten und ich denke manchmal, wenn es dann zwischendurch auf der Waage hakt und wir alle anfangen zu überlegen und zu rechnen und Cortisol und Wassereinlagerungen und, und, und… vielleicht sollte man an der Stelle manchmal auch innehalten und überlegen: Vielleicht habe ich da gerade eine Ballastbaustelle, die ich erstmal bearbeiten muss. Vielleicht braucht mein ganzer Körper – nicht nur der Teil der abnimmt, sondern als Einheit – auch einfach die Zeit, um meine Seele mitzunehmen, sodass die in Kontakt bleiben können und muss diese Baustellen bearbeiten. Ich sollte mich auch mehr über diese Zeit freuen, die ich extra bekomme, bevor es wieder wild weiter geht. Das ist nämlich ganz wichtig. Meistens gibt es einen guten Grund, warum Menschen schwer werden. Und wenn man diese Gründe zum Schwerwerden nicht mit offenen Augen ansieht und etwas daran tut, befürchte ich, wird das Rückfahrtticket direkt mit gezogen. Weil dann hast Du tatsächlich dieses Ziel erreicht, diese Zahl, aber der Rest…

Kathrin: …bist schön schlank.

Annika: Das Problem, weshalb Du jemals so schwer geworden bist, ist noch da. Also wirst Du Dich auch wieder dorthin entwickeln. Das ist eine Theorie von mir. Da würde ich gerne mal eine Meinung zu hören. Das können wir ja mal fragen.

Kathrin: Ja, das können wir mal ganz offen fragen. So, lieber Hörer, Hörerin, was denkt ihr dazu? Wir sind da ganz offen. Unsere E-Mail Adressen sind erfahrbar über unsere diversen Angebote. Schaltet euch ein und gebt uns dazu gerne Feedback.

Annika: …und schicke neue Themen.

Kathrin: Ahhhh, ja genau. Ein deutlicher Aufruf dazu. Wir haben natürlich unsere Themenlist auch für 2016 und wir werden auch weiter Podcasten und uns hier austauschen. Wir danken für das großartige Feedback, was wir von euch schon bekommen haben. Aber, wenn es Themen gibt, die euch auf der Seele brennen …

Annika: …oder Interviewpartner.

Kathrin: Oder Interviewpartner, die ihr gerne mal haben möchtet – da werden wir sicherlich 2016 auch noch etwas aktiver werden. Wenn es da Themen gibt, dann immer her damit. Da freuen wir uns total drüber.

Annika: Wo wir schon bei Hörer sind: Wir haben ja das Problem mit unserem Gutschein.

Kathrin: (grinst) Genau. Was machen wir denn damit jetzt? Steffi ist jetzt raus und zwar definitiv Mitte November.

Annika: Ja, da haben wir genug getrommelt.

Kathrin: Wie wollen wir das machen?

Annika: Ich würde sagen neu ziehen. Du bekommst die ehrenvolle Aufgabe.

Kathrin: Okay, dann verkünden wir das in den Blogartikeln oder?

Annika: Ja, genau. Ich sage mal, so einen 50 Euro Gutschein so knapp vor Weihnachten kann man vielleicht schon mal ganz gut gebrauchen noch schnell.

Kathrin: Genau, das müssen wir nochmal dazu sagen. Es sind 50 Euro im LCHF Shop, die man schön auf den Kopf hauen kann und wer das gewonnen hat, geben wir dann jeweils in die Artikel rein.

Und was geht so ab im neuen Jahr, Annika? Du lässt es natürlich auf Dich zukommen, aber wie ich Dich kenne, hast Du bestimmt Pläne oder?

Annika: Ja, ich habe mir in meinem neuen Büro einen riesen Terminplaner an die Wand gehangen und fange tatsächlich an erste Sachen einzutragen. Ich freue mich sehr auf eine neue Kundin. Anfang Januar kommt sie zum Personal Training zu mir. Sie lebt LCHF, sie nimmt mit LCHF ab, möchte aber diesen sportlichen Faktor mit mir machen und die fährt richtig weit. Ich war total gerührt. Ich denke, das sind schon 300 km, eine Strecke.

Kathrin: Oahhh.

Annika: Ja, sie kommt dann einen Samstag und dann gucken wir umfassend was geht und was nicht geht. Dann werden wir zusammen einen Trainingsplan entwickeln, mit dem sie dann ein paar Wochen weit kommt, wo man eine leichtere und eine schwerere Übung auch dabei hat. Weil es gibt mal Tage, da bist Du schlechter drauf, dann gibt es Tage, da bist Du besser drauf. Wir bleiben natürlich zwischendrin in Kontakt, anders geht das gar nicht. Aber das ist eine schöne Herausforderung, da freue ich mich irrsinnig drauf und habe schon ganz viele Ideen für Übungen, was man da machen kann. Ich habe so viel Zeug, ich gebe ihr dann Kleingeräte mit, die muss sie nicht selber anschaffen. Das ist total spannend, da freue ich mich richtig drauf.

Kathrin: Ja cool.

Annika: Weißt Du, was ich noch mache? – Aber das weißt Du ja schon. Ich komme nach Berlin! (lacht)

Kathrin: Ja endlich! Ich glaube es ja erst, wenn Du da bist.

Annika: (lacht) Ja, ich auch!

Kathrin: Meine La Ola hält sich in Grenzen. Wenn ich Dich sehe und live vor mir habe, dann freue ich mich. Dann fange ich an mich zu freuen.

Annika: Am 30. Januar startet das LCHF Plus Seminar. Kommt nach Berlin! Ich darf ins Martinello und freue mich da irrsinnig drauf. Martinello ist dieses Restaurant, wo es auch eine eigene LCHF Karte gibt und da darf ich ins Separé. Martina hat von mir dann auch den Auftrag, weil meine Seminare sind ja immer mit Vollverpflegung. Wer kommt, kriegt nicht nur mich auf die Ohren und zu sehen, sondern bekommt auch noch komplette Verköstigung. Martina ist voll in ihrem Element. Einschränkung die von mir kam: Bitte cleanes LCHF.

Kathrin: Ja, strikt!

Annika: Ja, und ich freue mich tierisch drauf. Ich möchte so gerne probieren was sie kocht, ich freue mich total auf dieses Seminar. Und dann Aschermittwoch erst startet “Entpuppt – der Kurs” das zweite Mal, wo es auch um Abnehmen und Sport in Kombination geht. Das startet Aschermittwoch, weil das dieses Jahr so dicht auf Neujahr ist. Das macht im Rheinland gar keiner.

Kathrin: Wann ist denn Aschermittwoch? Das ist vielleicht allen in NRW bekannt, aber…

Annika: 04.02. ist Aschermittwoch!

Kathrin: Okay.

Annika: Überlegt mal. Es lohnt nicht im Rheinland vorher irgendwas mit Abnehmen und Sport anzufangen. Die müssen dann auf Sitzungen und feiern. Das kann ich auch total verstehen, aber dafür umso härter trifft es sie am 10.02. Wer Lust hat, das wird wieder eine total tolle Runde.

Kathrin: Super!

Annika: Das ist so bei mir los. Und wat gibbet Neues bei Dir?

Kathrin: Ja. RAN ANS FETT die Dritte.

Annika: RAN ANS FETT die Dritte. Alle guten Dinge sind drei.

Kathrin: Wahnsinn! Also ich kann es fast nicht glauben. Ich bin jetzt sehr gespannt auf den Januar. Der Januar als Monat natürlich. Da haben alle gerne die Ernährung im Fokus und ich habe es vorhin schon gesagt: Es gibt wieder die freien Webinare im Vorfeld. Da bin ich dabei, das Programm ein bisschen neu aufzusetzen, um auch allen, die wiederkommen wollen und alle die schon viel über LCHF wissen, etwas zu liefern. Denn eigentlich richtet es sich natürlich an die Einsteiger, die die Grundlagen kennenlernen wollen. Sie erfahren dann die wichtigsten Grundzüge und können dann voll durchstarten, mit dem was sie dann wissen. Dieses Mal ist es dann so, weil es so eng gedrängt ist nach Weihnachten, gehören diese drei Webinare schon zeitlich in den Kurs, der am 05.01. beginnt. Das ist ein 12-Wochen Onlineprogramm.

Annika: Vorher wie sonst?

Kathrin: Nee, geht ja nicht, weil dann säßen wir unter’m Weihnachtsbaum mit LCHF Webinaren. Das will wahrscheinlich keiner. Ich wollte mit RAN ANS FETT aber auch früh ins Jahr starten und deswegen greift das ineinander über. Das geht aber auch. Aktuell schließe ich gerade RAN ANS FETT 2 ab und kriege ganz tolles Feedback von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ich mache das ja immer in so einem Fragebogen. Manchmal sitze ich hier und denke “Oahhh, das ist echt irre!” Der ein oder andere wird auch nicht nur im RANF 2 dabei sein, sondern auch in RANF 3. Ich habe in RANF 2 eine Teilnehmerin gehabt, die wird in RANF 3 mit ins Team aufgenommen. Ich bin total happy, ja.

Annika: Total starke Unterstützung.

Kathrin: Ja, die hat bei Facebook einfach immer das geschrieben, was ich dachte.

Annika: Praktisch.

(beide lachen)

Kathrin: Das habe ich mir eine Weile angeguckt und gedacht “Also wenn ich die ziehen lasse, dann bin ich echt super dämlich!” Und dann sind wir uns jetzt irgendwie näher gekommen.

Annika: Das ist ja herrlich!

Kathrin: Und auch die ein oder anderen Teilnehmer denken darüber nach weiterzumachen. Das ist dann eigentlich das Schönste, was Dir passieren kann.

Annika: Ich wollte gerade sagen. Dann hast Du welche, die sich wirklich schon gut auskennen und die dann die Neuen ein bisschen stützen. Ich finde ja immer total toll, wenn Leute von ihren Erfahrungen berichten. Das gibt Neulingen total viel.

Kathrin: Genau, das kann der Gruppe einfach nur sehr, sehr gut tun. Ich habe hier auch wieder eine To Do Liste mit 10 Punkten, was ich verändern will im Kurs. Mal gucken, wieviel ich davon schaffe, aber es macht mir wahnsinnig viel Spaß daran zu arbeiten und das weiterzuentwickeln. Dieses Jahr war für mich so das Jahr, um zu gucken: Passt das? Macht das Spaß? Will ich das weiter machen? Um die endgültige Entscheidung zu fällen. Es war ja eher so ein Projekt, um Online Training kennenzulernen. Es verselbstständigt sich. Online Training ist für mich gut und für die Teilnehmerinnen auch. Also von daher: Joa, alles schick.

Annika: 2015 – wenn Du jetzt mal so überlegst – da war schon einiges los.

Kathrin: Boah, Wahnsinn!

Annika: Irgendwo habe ich diesen alten Spruch gelesen “Braucht jemand noch das Jahr oder kann das schon weg? Ich wäre dann soweit”

Kathrin: Ja, ich spreche schon immer von 2016, wenn ich von diesem Jahr spreche.

Annika: Aber 2015 war schon ein schönes Jahr.

Kathrin: Ja, das war schon knacke.

Annika: Ich bin mal gespannt, was 2016 so kommt.

Kathrin: Ja, wir halten euch alle auf dem Laufenden und das war finde ich jetzt hier, ein flotter Ritt in unser Jahr. Nächstes Jahr sind wir gespannt, ob wir dann schön schlank sind.

Annika: Ja, da kaue ich noch so an diesem “Schön schlank” und was schlank ist und schön und so. Da kaue ich noch ein bisschen dran rum.

Kathrin: Ja.

Annika: Aber wir wollen natürlich auch nicht verpassen, euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest zu wünschen. Genießt die Ruhe und die Zeit mit euren Lieben. Lehnt euch zurück, seid ein bisschen stolz auf euch. Das sollte man immer sein. Und kommt uns alle super sauber und geschmeidig ins nächste Jahr! Ich wünsche euch dafür ganz viel Glück!

Kathrin: Das wünsche ich euch auch und ich sage ja immer: Wenn es gar nicht weiter geht, so ein Stück Butter ne, das geht immer. Macht’s gut! Tschüß!!

Annika: Tschüß!

 

Nov 06

LCHF Podcast: Mit Gast Daniela Pfeiffer – Dem Proteinbedarf auf der Spur

By LCHF Institut | LCHF Podcast

„Der Proteinbedarf ist meine einzige Konstante“, sagt Daniela Pfeifer von LowCarbGoodies im aktuellen LCHF Podcast zum Thema Nährstoffverteilung. Daniela ist Ernährungsberaterin aus Absam in Tirol und in der Szene auch mit Lowcarb-Ketogen bekannt.

Als wir uns im Sommer trafen, kamen sie und ich zufällig auf das Thema Proteinbedarf zu sprechen und stellten eine Abweichung in unseren Berechnungen fest: Daniela rechnet vom REALgewicht, während ich vom NORMALgewicht ausgehe, auch zu finden bei LCHF.de.

Daniela ist somit der erste Gast im LCHF Podcast – den wir leider ohne Annika aufgezeichnet haben. Sie konzentriert sich aktuell auf ihre neuen Räume für LCHFplus – danke Dir sehr, liebe Annika, dass das völlig entspannt in der Abstimmung war und wir hier mal ausbrechen aus unserem Teamwork <3. Freue mich sehr auf unseren nächsten Podcast!

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

SHOWNOTES

Danielas Buchreihe: http://www.lowcarbgoodies.at/buchbestellung/

In diesen Hotels wird Low Carb Ernährung angeboten: http://www.lowcarbgoodies.at/hotelprojekte/

Shownotes-Rekord! Und nicht zu vergessen: Loveshadow. There’s a better way!