Dezember 2015 - LCHF Institut

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Dez 20

LCHF Podcast: Abnehmen löst nicht alle Probleme

By LCHF Institut | LCHF Podcast

LCHF bewegt uns, bewegt mich. Wenn wir einen tollen Gewichtsverlust erreicht haben, ändert sich eben doch nicht alles. Erfahrungen, Probleme und Themen bleiben bestehen auch wenn wir zuvor dachten, unser Übergewicht sei die Ursache.

Hintergrundinformationen zu diesem Podcast findest Du im LCHFblog

 

SHOWNOTES

Annika mit LCHFplus Tagesseminar in Berlin: 30. Januar 2016. Schnell anmelden, das zieht sich jetzt schon zu (zurecht! Und ich bin auch dabei).

RAN ANS FETT, die erste Runde 2016, ist eingeläutet. Ab 5. Januar startet der 12-Wochen-Online-Kurs. Infos und Buchungsmöglichkeit, viele Stimmen aus dem Kurs sowie das kostenlose eBook zu großen LCHF-Umfrage gibt es hier.

Die kostenlosen Webinare im Rahmen von RAN ANS FETT im Januar starten ab 6. Januar immer mittwochs um 19.30 Uhr. Auch wenn Du schon mal dabei warst, ich baue gerade neue Inhalte…also gleich hier anmelden oder die Details im Blog lesen.

Hier geht’s zu den Bewertungen bei iTunes. Danke schön!

Unser Song, erdacht von Loveshadow und sooo passend: There’s a better way!

Diese LCHF Folge zum Nachlesen

Annika: Gatte ist weg, freie Fahrt.

Kathrin: Ja, dann lass mal abfahren!

Annika: Joa.

Kathrin: Das Intro, herzlich willkommen im L-C-H-F Podcast mit Annika!

Annika: …uuuuund Kathrin!

(Intro)

Annika: Wir haben es doch nicht etwa mal geschafft, oder?

Kathrin: Doch, wir haben es geschafft! Das liegt an der Ketose, weil am Freitag waren wir ja nicht in der Ketose kann man sagen. Da haben wir einen Podcast eingesprochen, über alles geredet, aber nicht über unser Thema und haben dann beschlossen in üblicher Manier: Das machen wir nochmal!

Annika: Ja…

(beide lachen)

Ich meine, das war schön, aber das war voll am Ziel vorbei.

Kathrin: Ja, das war es allerdings, aber gut. Wir haben ein paar Stimmen da drin, die sehr wertvoll sind und die ich tatsächlich schon gut abgespeichert habe. Du bist da am Freitag durch den Sturm gelaufen in Dein neues Headquarter und ich fand das super, weil da noch ein W-LAN Problem hattest, welchen Aufwand Du betreibst für unseren Podcast. Und jetzt sitzen wir hier nochmal, egal!

Du bist im Headquarter! Herzlichen Glückwunsch, Du bist im Headquarter!

Annika: Ja, es ist noch nicht ganz so, wie ich mir das vorstelle im Headquarter zu sein, weil im Moment einiges noch hier zuhause läuft. Ich habe mir wohl eigentlich vorgenommen, dass ich jeden Morgen um 9 Uhr da sitze und brav arbeite, aber es ist noch ein bisschen unsortiert. Aber wir kommen der Sache näher, ja.

Kathrin: Aber die letzten Wochen waren noch ein ganz schöner Hammer. Ich meine, nicht dass die Weltöffentlichkeit von Dir nichts gehört hat. Auch ich habe ja wie ein Mäuschen immer nochmal angeklopft und gefragt “Geht’s Dir gut?”

Annika: Da kam dann immer nur ein “Aaaaaaahhhhhh”. Nee, das war total anstrengend. Ich muss dazu sagen: Als ich den Raum damals besichtigt habe, da war klar – das ist meins! Das ist einfach ein großer offener Raum, das sind 90 qm mit hohen Decken und es gibt große Fensterfronten. Ich hatte mir damals eingebildet “Och, machste ein bisschen Farbe dran, tauschst irgendwann den Boden aus bzw. legst was drüber”, weil der nicht so schön ist. Aber das hat mich echt den letzten Nerv gekostet. Was da für Schwierigkeiten angerollt sind … und was ich auch nicht bedacht habe: Das ist ja nicht alles. Die ganze Bürokratie dahinter – Versicherungen und bis hin zur GEZ, ne? Die muss ich jetzt hier… Also ich bin GEZ-Zahler.

Kathrin: Hmm, sehr gut!

Annika: Oder für den Tag der offenen Tür – GEMA. Also das kostet fast 30 Euro, wenn man meint in der Raumgröße die Leute einen Abend bespaßen zu wollen. Aber alles ganz vorbildlich gemacht. Ich habe aber gemerkt, je länger die Renovierung gedauert hat, wurde ich immer unkonzentrierter. Und in der letzten Woche habe ich es dann echt geschafft mich zwei Mal zu schneiden, mir einen Fingernagel komplett runterzureißen, mir den Kopf am Holm vom Auto anzustoßen, dass ich Sternchen gesehen habe. Also, ich war schon froh, wo dann dieser Tag der offenen Tür endlich gelaufen ist.

Kathrin: Aber der ist ja ganz gut gelaufen, oder?

Annika: Ja, herrlich! Das war ein Träumchen. Das war von der gesamten Schule eigentlich ein Nikolausmarkt, aber wir hatten unseren Tag der offenen Tür als Mieter und ich habe schön aufgeräumt, habe da Sekt und andere Getränke hingestellt, Wasser und Orangensaft. Weil ich bin ja nicht nur LCHFler, naja und Nüsse und keine Ahnung. Und da kamen Menschen und es kamen Menschen und es kamen Menschen. Und immer wieder zwischendrin – ich war echt überfordert, weil viele kamen auch von weiter her – die mal gedrückt, hatte aber gar keine Zeit großartig da zu sein.

Kathrin: Nee, aber das ist ja normal.

Annika: Ja, aber das kam immer so im Schwall.

Kathrin: Das ist ja wie bei einer Hochzeit.

Annika: Ja, als wenn die immer gedacht haben “Oh da stehen schon ein paar vor der Tür, dann gehe ich da jetzt mal mit rein”. Es waren deutlich über 100 Leute irgendwann in meinem Raum und ich habe zum Glück zwischendurch immer wieder gesagt “Schreib mir doch Deinen Namen auf die Tafel als Erinnerung”. Ich habe ja eine Schultafel. Und da war ich echt dankbar für. Erst im Nachhinein habe ich dann gesehen, wer da alles drauf stand. (lacht) Ich habe das auch für mich fotografiert als Erinnerung.

Kathrin: Schön!

Annika: Aber der Raum ist ein Träumchen. Wer da reinkommt sagt immer “Oaaahh”.

Kathrin: Ja, ich habe bislang nur dieses Bild gesehen und da habe ich ja schon schnalzend davor gesessen.

Annika: Das Einzige ist, der Boden fehlt jetzt noch. Da kommt noch Landhausdiele in Eichenoptik. Aber heute Abend habe ich tatsächlich mit dem einen Rödingerkurs eine Stellprobe, wie ich das schön genannt habe “Stellprobe aka Weihnachtsfeier”. Beide Kurse kommen mit ihren Matten, einfach weil ich noch gar nicht weiß, mit wievielen Menschen ich in dem Raum arbeiten kann.

Kathrin: Ja, da tastest Du Dich jetzt quasi langsam ran.

Annika: Ja, die bringen alle die Matten mit und wir machen mal so einen Test, damit ich weiß, da ist für den nächsten Kurs, der im Januar startet, die Höchstmenge erreicht. Damit ich das an den Veranstalter oder den Anbieter kommunizieren kann, weil ich möchte auch ein bisschen Bequemlichkeit haben und danach gibt es dann Kaffee, erzählen usw.

Kathrin: Also die kleine Weihnachtsfeier.

Annika: Ja genau.

Kathrin: Apropos Weihnachtsfeier – das als Hinweis für alle, die hier vorweihnachtliche Themen erwarten, weil wir im Dezember aufzeichnen – unsere allerallererste Folge, die 0-Nummer, die war ja vorweihnachtlich und da haben wir uns auch darüber unterhalten: Wer was zu LCHF in der Vorweihnachtszeit und Weihnachtszeit hören möchte und da haben sich auch unsere Gewohnheiten in 12 Monaten nicht wirklich geändert, der kann sich die allererste Folge anhören und einmal zurückspringen. Da sprechen wir über Weihnachten und haben jetzt beschlossen, tatsächlich das nicht schon wieder zu machen.  

Annika: Aber ganz im Ernst? Ich weiß nicht, ne? Ich habe noch gar kein Weihnachtsgefühl. Also ich bin ganz froh, dass wir das Thema jetzt nicht haben. Da könnte ich gerade ganz wenig zu beitragen.

Kathrin: Ja, weil wir einfach viel im Kopf und viel zu tun haben. Ich kriege das natürlich über unsere Tochter ganz gut mit, mit den Weihnachtsfeiern. Da bist Du immernoch ein bisschen näher dran. Mir geht’s da auch gut mit.

Annika: Und jetzt erzähl mal, was war denn bei Dir so los in den letzten Wochen? Wie gesagt, ich habe auch wenig Zeit mit Dir zu sprechen.

Kathrin: Ja, Wahnsinn! Was wir immer so anstellen und dann plötzlich überfällt es uns. Ja, RAN ANS FETT 2 lief ja. Das hat mich natürlich gut beschäftigt, weil ich immernoch weiter daran arbeite und Kathrin Köhler selber ist in größerem Stil in das Thema Webinare eingestiegen, also die Erfahrungen die ich sammeln darf bei RAN ANS FETT mit den freien Webinaren und auch den Webinaren im Kurs selber. Ich lasse mich deutlich lockerer auftreten habe ich schon gemerkt.

Annika: Aber das hat dann nichts mit LCHF zu tun?

Kathrin: Nee, das hat etwas mit meinem Digitalcoaching zu tun, wo ich Menschen unterrichte, wie sie sich besser Online positionieren und präsentieren. Jetzt bin ich tatsächlich – und das hat mich schwer beschäftigt im Herbst – bei einem großen deutschen Automobilisten drin in einem Programm und schule da per Webinar Mitarbeiter.

Annika: Ohhhh!

Kathrin: Jo jo! Und das sollte natürlich auch entwickelt werden. Gerade in der ersten Runde, da ist es irgendwie so immer im Leben. Da musst Du richtig viel Gehirnschmal reingeben, damit das dann auch gleich sitzt und wackelt und Luft hat. Das hat es aber einigermaßen gehabt natürlich. Aber ich bin an der Stelle immernoch der dauerhafte Optimierer, weil ich große Schwierigkeiten damit habe, ein Training oder ein Webinar zweimal gleich abzuhalten. Da kommen wir nachher nochmal drauf, wenn es um RAN ANS FETT im Januar geht. Ich muss die Dinger ein bisschen umbauen, sonst wird das für mich zu einseitig, immer das gleiche zu erzählen.

Annika: Ja, aber das ist ja so wie auch in den Sportkursen. Ich mache nie zwei Wochen hintereinander dasselbe. Ich käme überhaupt nicht auf die Idee. Ich denke mir immer was neues aus und nehme das was da ist an Material. (lacht)

Ich musste so lachen: Kennst Du diese Bänke in den Sporthallen, wo man früher so drüberhoppsen musste?

Kathrin: Ja.

Annika: Die habe ich letzte Woche einfach in die Mitte gezogen und habe da eine Aufwärmung drauf gemacht, die hatte sich echt gewaschen. Aber die haben alle Spaß gehabt, weil es einfach mal anders war. Es waren halt nicht Aerobicschritte am Anfang oder Tabata oder was auch immer, sondern das war total witzig. Und Junge, hatte ich einen Muskelkater.

Kathrin: Ja, das hattest Du gesagt, in der Schulter auch, ne?

Annika: Ja, das war ja eigentlich ganz witzig, weil das kann eigentlich gar nicht sein und dann bin ich am Ende der Woche dahintergekommen: Ich habe mir eine Langhantel gekauft. Eine Langhantel für meinen Raum, so. Und damit habe ich dann am Anfang der Woche ein bisschen, ich nenne es mal “gespielt”, weil das war nix ernstes. Aber ich habe sie mal so mit 12 kg Gewicht eine Viertelstunde ausprobiert. Ich glaube, das kommt daher (lacht) Ich bin mir nicht ganz sicher, aber… wow, das war schon wirkungsvoll. Die Langhantel muss ich noch ein bisschen vertiefen.

Kathrin: Ja, da kannst Du dann ja berichten. Und im Vorfeld dieses Podcasts und ich finde es großartig, dass wir es dieses Jahr wirklich nochmal hinkriegen, wir zwei Eulen. Im Vorfeld haben wir überlegt: Was machen wir denn?

Und wir haben hier ein Thema auf der Liste gehabt, was da schon von Anfang an stand und steht und das wollen wir heute besprechen. Passenderweise “Schön schlank”. Ach nee! Machen wir es als Frage “Schön Schlank?” oder als “Schön Schlank!”

Annika: Ja, das ist die Frage, ne?

Kathrin: Hm.

Annika: Eigentlich musst Du jetzt sagen: Auf der Liste stand das ja als “Schlank. Was nun?”

Kathrin: Stimmt! Ja, genau.  

Annika: Und da waren wir uns einig, das kann man so nicht sagen. Schlank, was nun? Ich bin nicht schlank. Ich bin irgendwie normal. Aber schlank ist ja…. Das ist die Frage: Was ist schlank?

Kathrin: Genau. Die Idee, die dahintersteckt ist, dass “nur”, weil wir ordentliche Kilos abgenommen haben und da verändert sich viel, aber einiges eben auch nicht. Dass man für sich aufräumt und sagt “Was hat sich jetzt verändert? Was ist gleich geblieben?” und “Wo sind Themen, die sich durch Schlanksein nicht lösen lassen?” Das finde ich super spannend. Ich hatte das Erlebnis vor ein paar Wochen, da habe ich mich mit einer Frau getroffen, die LCHF sehr erfolgreich macht und mehr als 30 kg damit abgenommen hat und wir saßen im Restaurant, da sagt sie zu mir: “Ja guck uns doch an! Wir sind schlank!” und ich saß da und dachte “Ähh… Nimmt sie mich da mit rein in diese Aussage, weil sie freundlich sein will?” Ich habe sie angeguckt und sie ist tatsächlich schlank, während ich da für mich saß und dachte so “Wie, sie sieht mich als schlank?” Ich habe dann fröhlich eingestimmt, aber da ist schon…

Annika: Das ist was hängegeblieben.

Kathrin: Ja, da ist was hängengeblieben und deswegen habe ich dann nochmal auf dieses Thema getippt, als es um die Aufzeichnung heute ging, weil ich denke “Natürlich, ich bin auf dem Weg”. Lustigerweise steht das auch bei mir im WhatsApp Status “Auf dem Weg”. Das hatte ich gerade vor ein paar Wochen geändert.

Annika: Aber darf ich ganz vorne nochmal eingrätschen?

Kathrin: Ja bitte!

Annika: Was ist denn schlank? Weil das ist immer das Ziel. Die meisten Menschen die abnehmen möchten und deren Ziel ist “Ich will schlank sein”, aber was ist denn jetzt bitte schlank? Wann ist man schlank?

Kathrin: Ja, genau. Wo definierst Du das für Dich? Du fängst an mit einem Ziel, oder? Bei Dir waren es 50 kg, oder?

Annika: 57 kg glaube ich sogar. Ich weiß es gar nicht mehr. Aber jetzt mal im Ernst! Ich finde das total schwierig zu sagen, weil das Wort schlank – wenn wir das jetzt mal so isoliert stehen lassen – für mich ist schlank dünn.

Kathrin: Achso, hmm hmm.

Annika: Wann ist man schlank? Erstmal ich bin nicht schlank. Ich bin eher sehr gut funktionsfähig normal. Ich habe zwar natürlich die ein oder andere Baustelle, wo ich denke, da könnte noch ein bisschen weniger und da auch. Aber ganz ehrlich? Ich glaube, die hat fast jeder. Die können noch so schlank sein, meistens gibt es immer einen Punkt, wo Du etwas zu kriteln hast. Und ich sehe recht häufig wirklich schlanke Menschen, wo ich noch gar nicht den Körper haben möchte. Dann finde ich meinen schon ganz okay mit gewissen Abstufungen, wo ich sage, da könnte man nochmal ran. Das schwankt bei mir auch immer so ein bisschen. Einerseits denke ich dann “Ich bin zufrieden, so wie ich bin; ich funktioniere gut; ich kann super Sport machen; ich kriege normal Klamotten” und dann am nächsten Tag kann es aber auch passieren, dass ich Dir genauso überzeugt sage “Neee, da müssen noch 10 – 12 kg weg!”

Kathrin: Ja eben, Du hast ja gesagt, wir können die Folge nicht nennen “Schlank, was nun?” weil wir sind es ja nicht. Das war ja Deine Ansage an der Stelle, ne?

Annika: Aber die Frage ist doch: Ist schlank wirklich so ein Ziel? Du hast ja gerade gesagt: In Deiner WhatsApp Nachricht steht “Auf dem Weg”.

Kathrin: Auf dem Weg, genau.

Annika: Und ich glaube oder ich hoffe eigentlich für jeden, dass dieser Weg nie ein Ende findet. Dass es immernoch irgendetwas zu entdecken und zu tun gibt.

Kathrin: Ja, und was ich da denke ist, dass Du immer mal wieder unterschiedliche Lebensbereiche hast, wenn Du an Dir arbeitest, die dann in den Vordergrund treten. Für uns alle, die jetzt über LCHF reden ist es natürlich tendenziell das Thema Ernährung, gesünder werden und sicherlich auch abnehmen. Wobei ja viele mit dem Abnehmen anfangen und dann merken, wie gut es ihnen damit geht und wieviel positive Auswirkungen das auf ihre Gesundheit hat. Das ist dann so etwas, was im Vordergrund steht. Der Punkt ist ja, deswegen kommt jetzt auch wieder dieses “und nun”. Wenn Du das bewältigt hast, dieses Level quasi genommen hast, wo das im Fokus stand, wo Du Dich stark damit auseinandergesetzt hast und hast Deine Kilo abgenommen, wieviele auch immer das waren, 5-50kg und dann stehst Du da und hast das erreicht und dann geht es darum tatsächlich zu sagen “So, das ist ein Ziel, das habe ich jetzt bewältigt” oder “Ich bin da auf dem Weg”, aber so sieht es bei mir im Leben auch aus, dann kommen andere Bereiche Deines Lebens: Beruflich, privat, was auch immer, wo Du sagst “Ah, da will ich mal wieder ein Level machen” oder “Da will ich mal wieder einen Fortschritt machen”. Ich habe jetzt gerade am Wochenende einem amerikanischen Coach zugehört, der sagte ganz klar “Die Menschen die glücklich sind, die sind immer dabei einen Fortschritt zu erreichen”. Und diese Fortschritte erreicht man natürlich eigentlich dadurch, dass man sagt “Ich setze mir ein Ziel”. Und wenn man diesem Ziel immer näher kommt, sich auch überlegt “Ziel ist bald erreicht, wie kann es jetzt weitergehen?”

Annika: Ja und das ist ganz wichtig. Ich habe es schon ein paar Mal erlebt, dass Menschen… wenn Du das Projekt Abnehmen ganz betreibst, weil Du wirklich einen großen Batzen abnehmen willst, dann ist man ja sehr fokussiert meistens. Man notiert, man schreibt, man denkt drüber nach, man wiegt sich, es beschäftigt einen sehr. Es ist ganz wichtig, dass man hoffentlich unterwegs auch andere Ziele findet, weil sonst hat man das Ziel erreicht und dann ist da nix mehr. Und witzigerweise habe ich tatsächlich erlebt, dass dann Menschen, die dieses Ziel Abnehmen verloren haben, weil sie es erreicht haben, aber dann erstmal wieder zugenommen haben.

Kathrin: Ah okay.

Annika: Weil sie dann erstmal ohne Ziel unterwegs waren, dabei gibt es so viele tolle. Es ist eigentlich der Traum schlechthin, dass es Dir gelingt abzunehmen. Dass Du mit Deinem Körper ins Reine kommst und dass Du dann diesen Fokus auf Körper und Abnehmen, dass der in den Hintergrund tritt und es andere Sachen gibt, die dann viel, viel wichtiger sind. Es gibt so viele schöne Dinge zu entdecken. Man kann sich aus- und fortbilden, man kann sich sportliche Ziele setzen.

Kathrin: Ja. Und was mir gerade noch einfällt dabei: Du läufst los oder gehst in diesen Weg rein und setzt Dir meinetwegen ein Ziel, was immer gut ist, weil man dann klarer fokussiert auch losmarschiert. Es ist nicht verkehrt, sich ein Ziel zu setzen, aber immer mal wieder auch anzuhalten, sich umzudrehen, auch mal die Füße hochzulegen und zu sagen “Passt denn das Ziel noch?”

Annika: Aber was auch wichtig ist: Ich hatte natürlich ein Großziel. Als ich dann 126 kg hatte, da war mein Großziel damals – das habe ich ins Blaue geschossen und gesagt, ich möchte 65 kg wiegen. Was aber ganz wesentlich war, ich hatte damals direkt von Anfang an Meilensteinlistenlisten – so nannte ich die. Da habe ich dann eine Liste gemacht in der Reihenfolge, wie ich die erreichen würde. BMI-Unterschreitung und was weiß ich, wenn ich weniger als 125 kg, weniger als 120 kg, weniger als 115 kg, also diese ganzen kleinen Schritte habe ich mir notiert und hatte so ganz viel zum Durchstreichen und innerlich Feiern. Hätte ich jetzt nur ein Großziel vorne gehabt, dann siehst Du ja gar nicht die Laterne am Ende des Weges. So hatte ich quasi kleine Leuchtsteinchen unterwegs, die mir auch die Richtung immer gegeben haben.

Kathrin: Und Dich auch motiviert haben im Zweifel.

Annika: Wenn Du nur ein Großziel hast und sagst 65kg, jetzt als Beispiel, und Du merkst dann unterwegs “Naja, eigentlich müssen das wirklich 65kg sein?” Dann schwankst Du da schon, weil Du keine Zwischenziele hattest. Also, da war ich schon ganz schön clever mit meiner Meilensteinliste.

Kathrin: (lacht)

Annika: Jetzt im Nachhinein….

Kathrin: ….zurückblickend?

Annika: Ja, wenn ich wirklich die letzten 10 oder was auch immer machen möchte: Ich müsste mir tatsächlich wieder so eine Liste basteln und nicht einfach sagen: 10! Weil 10 ist schon ganz schön weit weg.

Kathrin: Ja, vor allen Dingen am Ende ist das viel. Ich weiß wovon ich spreche.

Annika: Ja, oder nochmal zurück zum Schlankwerden. Ich springe heute wieder…. herrlich!

Kathrin: Naja, egal.

Annika: Nee. Aber ich habe festgestellt, na gut, das ist jetzt kein Simsalabim, aber sich auf ein Gewicht zu fokussieren als Ziel ist auch so relativ. In Sportkursen sind halt viele Frauen und dann gibt es auch viele in einer Körperlänge ungefähr und dann gibt es auch viele in einer Körperlänge ungefähr, die auch ein ähnliches Gewicht haben. Die sehen aber weit entfernt von gleich aus. Nicht nur im Gesicht, aber vom Körper her. Ich finde so eine Zahl als Ziel…

Kathrin: Naja, aber das weiß ja im Zweifel dann jeder bei sich, wo das ist. Ich sehe ja mit meinen 90 auch schon schlanker aus, als einer der 80 hat, weil ich ganz anders proportioniert bin. Das ist einfach so.

Annika: Ja, danke! (lacht)

Kathrin: Ich habe jetzt nicht Dich gemeint, meine Liebe.

Annika: Na gut, Du bist ja auch viel, viel, viel größer als ich.

(beide lachen)

Kathrin: Ja, genau.

Annika: Ich muss ja ganz ehrlich sagen: Ich bin eher so ein großköpfiger Mensch, ich bin mit einem Kinn geschlagen, was auch nicht weichen will, weil es familiär bedingt ist und was auch die schlanken Personen in meiner Familie durchaus schon getroffen hat. Das wird auch nicht weggehen. Ich sehe, ich bin einfach ein stabiler Mensch. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt jemals wirklich schlank aussehen könnte. Keine Ahnung.

Kathrin: Aber vielleicht fühlst Du Dich ja irgendwann so. Dann kannst Du es ja verkünden, dann meldest Du Dich.

Annika: Ja, dann melde ich mich. Genau. Ja. Aber es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich man sein kann.

Kathrin: Ich meine nicht umsonst, Schön Schlank? wirklich mal mit Fragezeichen. Ich war neulich unterwegs auf einer Veranstaltung. Da habe ich einer Frau die wirklich schlank ist, ins Gesicht geguckt und gedacht “Öhhh, bist Du jetzt ein Welpe oder ….”, weil die war mega schlank, wirklich 1A, wahrscheinlich trägt die eine 34 oder 36. Und dann dachte ich “Ja, aber stell uns nebeneinander. Ganz ehrlich: Ich finde mich attraktiver. Bums” und das ist für mich so eine Erkenntnis, damit kann ich ganz gut durch die Welt laufen.

Annika: So, jetzt sage ich zu Dir: Ich habe jetzt schon Probleme mit der Haut unterm Kinn. Für mich. Also mich nervt das. So. Wenn ich jetzt noch 10 kg abnehme, was passiert dann? Es gibt auch sowas, das nennt sich Verschlimmbessern. Wenn ich jetzt wüsste, ich verliere es definitiv nur an den Oberschenkeln zum Beispiel. Aber den Gefallen tut ein Körper einem ja selten. Das ist so eine Frage.

Kathrin: Ich meine, ich mache auch Sport, aber was bei Dir wirklich noch ein Ticken besser ist, ist dass Du durch den vielen Sport Deinen Körper schon ordentlich auch in einer guten Form hältst, oder?

Annika: Ja. Ich sag mal, wenn Du viel abnimmst, gibt es Gewebe bei vielen Menschen, was nicht totes Gewebe ist, aber es wird fluffig. Es hat eine Konsistenz von aufgegangenem Hefeteig dann. Das geht auch irgendwie nicht weg. Die Maßnahme die man ergreifen könnte wäre zu sagen “So, das schneiden wir mal weg”. Das finde ich schwierig. Da kannst Du auch Sport machen glaube ich soviel Du magst…

Kathrin: …da passiert dann auch nichts mehr.

Annika: Woran ich aber wiederum Spaß habe, sind andere Dinge wie, dass ich merke, dass ich durch den ganzen Sport mittlerweile zum Beispiel lange die Planke halten kann. Oder dass ich aus dem Stand ohne Schwung mein Bein ziemlich weit hochnehme und theoretisch anderen an den Kopf treten könnte. Das sind so Sachen, wo ich merke, da tut sich viel. Ich konzentriere mich im Moment auch sehr auf dieses Finetuning und mein Raum ist in der Beziehung auch ein bisschen eine Egokiste. Das ist ja Muttis kleines Fitnesscenter, ne?

Kathrin: Ja super, das ist doch toll, wenn Du Dich da so ausleben kannst. Das finde ich großartig.

Annika: Ich habe da auch ganz viele Gerätschaften reingeschleppt, an denen ich irrsinnig viel Freude habe. Ich mache das dann so ein bisschen zu meinem Projekt, dass ich selbst arbeite und kann mich an sowas furchtbar freuen.

Kathrin: Sehr gut! Und ich meine, wenn es jetzt am Anfang ein bisschen weh getan hat in der Einrichtung und in der Unternehmensentwicklung, sage ich jetzt mal, dann wird das aber jetzt im nächsten Jahr als ein sehr gutes Umfeld für Dein Leben und Dein Arbeiten haben. Das ist doch großartig! Die Vorstellung in so einen Raum zu kommen, in dem man sich so wohl fühlt, jeden Tag auf’s Neue. Besser geht es doch nicht!

Annika: Ja, das ist auch so.

Kathrin: Das wollen wir jetzt auch mal erwähnen. Wir haben ja die Tendenz, immer nur in den negativen Dingen herumzuwühlen und zu sezieren. Das möchte ich jetzt doch schonmal feiern, was Du da geschafft hast.

Annika: Das war auch ganz witzig. Ich hatte diesen Raum angemietet, angefangen zu renovieren und meine Kursleute müssen sich das natürlich dann immer anhören. Und irgendwann stand jemand vor mir und sagte “Ja, was machst Du jetzt da?” Und dann habe ich gedacht “Ja, was mache ich jetzt da?” Ich habe aber gemerkt, die Sachen kommen auf mich zu. Ich muss da nicht groß nach suchen, sondern von selber kommen Sachen auf mich zu und da werden viele interessante Projekte sich nach und nach einreihen. Da bin ich ganz sicher. Ich habe da meinen Spaß.

Kathrin: Ja, das ist cool. Ich hatte gerade noch eine Idee, was noch zu diesem Thema Abnahme und Ziele und sich dann auch justieren angeht. Und zwar hatte ich das gerade aktuell im Kurs. Eine Teilnehmerin, die ein paar Tage neben der Spur war, nicht ganz konsequent war, ein bisschen zugenommen hatte, sich dann aber auch wieder gut eingekriegt hat, schnell wieder in der Spur war und die dann in einem Posting schrieb: Sag mal, wie machst Du das, dass Du Dein Gewicht, das Du jetzt hast, so gut hältst. Du scheinst da ja nicht so große Probleme zu haben, schrieb sie mir. Dann bin ich in mich gegangen und tatsächlich, sind das gefühlt keine großen Probleme, aber immer mal wieder aus der Spur gehen oder bei mir wiedermal der Rotwein, also zu viel trinken oder zu viel Süßes an Schokolade und dann komme ich eben auch mal aus der Spur. Ich habe für mich quasi gesagt: Ja, ich bin auch lange noch nicht am Ziel. Ich will auch noch weiter. Ich bin jetzt auf dieser 90er Schwelle und will da den nächsten Schritt machen. Aber ganz ehrlich? Es ist für mich jetzt auch wichtig, einmal realisiert zu haben und das habe ich dann auch erst da einmal richtig reflektiert. Ich habe ja auch das Rauchen aufgehört vor vielen, vielen Jahren und das habe ich erst aufgehört oder habe es geschafft aufzuhören, als ich mir eingestanden habe, dass ich nikotinsüchtig bin und dass ich tatsächlich nicht mehr Rauchen kann. Ich bin kein Partyraucher, ich kann nicht mal eben so ein bisschen nebenbei was rauchen. Und genauso wenig ist es für mich eben auch in der LCHF Ernährung. Ich kann nicht mal eben drei, vier Wochen “normal” essen. Dann geht es wieder von vorne los, dann bin ich raus. Und das will ich eben nicht und sage mir “Nöö! Ich habe gar keine Lust, mich selber wieder in eine Berg- und Talfahrt zu begeben”. Da habe ich das auch mal für mich analysiert. Ich bin schon sehr konsequent. Das sagen mir viele immer von außen. Ich habe das für mich nie so wirklich reflektiert, aber jetzt festgestellt: Doch!

Und jetzt anzuerkennen, mein Körper kann das nicht mit dem Zucker und mit der Stärke und jeden Schritt, den ich daraus mache, ist totaler Bullshit. Und so kann ich wirklich gut und entspannt halten, aber auch nur mit dem harten Bewusstsein, dass ich nicht dazu geschaffen bin, hin und wieder lustig flockig ein Weizenbrötchen zu essen. Da ging es dann erstmal um’s Halten und da komme ich jetzt hin, auf dem Weg sein. Und ich glaube tatsächlich, dass das am Ende auch sein wird, wenn ich meine Ziele – da sind wir wieder – erreicht habe. Dann wird es darum gehen sich klarzumachen “So läuft es jetzt eben weiter”. Und nicht irgendwie, ich versuche mal nach links oder rechts zu springen, sondern ich bleibe auf der Spur.

Annika: Das finde ich ganz interessant, weil dieses “Ich muss mir darüber klar sein” und “Ich kann dann nicht zwischendrin ‘normal’ essen”. Bei mir ist das ja total anders, weil bei mir ist LCHF normal. Das ist mir neulich aufgefallen, da war ich unterwegs und es war alles nicht so einfach da was zu Essen zu organisieren und ich hatte wirklich diesen Gedanken als ich nach Hause kam “Boahhh, jetzt kann ich wenigstens wieder normal essen”.

Kathrin: (lacht)

Annika: Ja, ist wahr! Für mich ist LCHF so eine Selbstverständlichkeit, da komme ich überhaupt nicht auf die Idee. Ich vermisse nichts. Ich meine, das ist natürlich dann die perfekte Luxusvariante. Das reizt mich nicht. Dadurch konnte ich mein Gewicht halten, mit ein paar Kilo rauf und runter immer bzw. bin ich total entgleist, wobei ich ganz klar und das betone ich immer wieder: Man kann auch mit LCHF super zunehmen. Wenn man voll aus dem Ruder läuft und viel zu viel isst an Mengen, dann nimmt man auch zu. Also, wer was anderes behauptet, das möchte ich sehen. Denn je größer die Menge ist, die Du isst, das kann in der Grundverteilung total perfekt sein von Proteinen, Kohlehydraten und Fett…

Kathrin: Klasse Skaldemann, aber leider zu viel.

Annika: Ja genau, weil wenn ich die doppelte Menge esse, als Beispiel, habe ich auch die doppelte Menge Kohlehydrate und die doppelte Menge Protein und dann sind wir irgendwann an dem Punkt, wo der Körper dann fröhlich aus dem Protein ein bisschen Zückerchen macht, ne? Und dann nimmst Du auch zu. Aber es hält sich mit LCHF im Rahmen.

Kathrin: Genau, das ist ja das.

Annika: Dann gehe ich auf die Waage und denke “Ahhhh”.

Kathrin: Ja, *kreisch

Annika: Und dann schraube ich an den Mengen, aber ich möchte gar keine andere Ernährung. Ich bin nicht so wie andere, die dann sagen “Ich kann mir aber nicht vorstellen mein lebenlang auf Orangen oder Brötchen zum Salat zu verzichten” oder was weiß ich, was sie da so haben “Da muss ich mal sehen, wie ich dann damit umgehe”. Die Frage stellt sich für mich nicht.

Kathrin: Müssen wir uns noch über irgendwas klar werden? Was mir immernoch im Kopf rumgeht tatsächlich ist die Nummer, was wir vorhin schon angeschnitten haben, da sind wir nämlich nicht mehr drauf eingegangen. Du hast jetzt Deinen Weg gemacht und Du hast tolle Erfolge und einiges ändert sich. Du hast Dich verändert und Du veränderst Dich auch gegenüber Deinem Umfeld, aber einiges verändert sich eben doch nicht.

Annika: Ja, genau. Im Idealfall verändert sich das mit, aber es ist meistens nicht so rosarot, wie man sich das am Anfang vorstellt. Wenn man tendenziell dazu geneigt war zu sagen “Nur weil ich so dick bin, habe keinen Job”, “Nur weil ich so dick bin, habe ich keinen Partner”, “Nur weil ich so dick bin, habe ich keine schönen sozialen Kontakte”, “Nur weil ich so dick bin, traue ich mich nicht nein zu sagen”. Das kann dann schonmal dazu führen, dass wenn man abnimmt, man leider feststellen muss, dass sich das nicht ändert, sondern es doch vielleicht an einem selbst gelegen hat. Dass man da ganz anders ran muss, weil diese Entschuldigung, diese “gemütliche” Entschuldigung dann einfach nicht wahr ist.

Kathrin: Ja und das kann weh tun. Dann fällt Dir nämlich auf, dass es vielleicht die Nase ist, die dem anderen nicht passt und nicht das Gewicht, was unterhalb dieser Nase gesessen hat. Es ist eben keine Entschuldigung für alles. Dick sein ist keine Entschuldigung dafür, dass Dinge nicht klappen.

Annika: Ja, ich habe es zum Beispiel echt mit dem Neinsagen. Ich habe mir halt gesagt “Wenn ich dann schlank bin, dann bin ich selbstbewusster und dann wird es mir viel leichter fallen, den Leuten mal so ein richtig fettes Nein vor die Nase zu bratzen, wenn mir was nicht passt”. Ich sage deutlich öfter Nein. Ich kann das auch relativ gut mittlerweile, aber in der Seele tut es mir immernoch so ein bisschen weh. Ich habe immernoch den Modus in mir, dass ich lieb sein will.

Kathrin: Aber ganz ehrlich, das ist auch völlig menschlich und normal. Es hat auch nichts mit Dick oder Dünn zu tun.

Annika: Ich habe es damals gedacht.

Kathrin: Achso, Du hattest die Erwartung, ich verstehe.

Annika: Genau, ich habe gedacht, die Leute machen deswegen nur den Molli mit mir, weil ich mich nicht traue nein zu sagen, weil ich so dick bin, weil sonst mag mich ja gar keiner mehr.

Kathrin: Das kann schon viel ausmachen, wenn man dann so beliebt sein will.

Annika: Genau. Nur abzunehmen löst einige Probleme dann irgendwie nicht.

Kathrin: Ja und das realisieren wir dann jetzt aber allerdings auch und das ist manchmal ein bisschen bitter. Zu merken, da ist eine Baustelle, die habe ich nicht mit dem Thema Abnahme geregelt, sondern da tut sich eine Baustelle auf. Das Schöne an Low Carb High Fat finde ich, das kriege ich auch von vielen so zurückgespielt, dass Du dadurch dass Du diese Zuckernummer nicht mehr hast, auch klarer im Kopf bist. Das tut manchmal ein bisschen mehr weh, die Dinge auch klar zu erkennen für sich und dann auch zu wissen, dass ich da irgendwie ran oder ich muss mich damit auseinandersetzen, einfach weil Du es besser erkennst, dass es so ist und nicht in diesem bräsigen Zucherschädel bist. Aber es ist dann auch so hart klar zu erkennen, tut dann eben auch ein bisschen doller weh manchmal. In diesen Modus kommt man, wenn man wirklich für sich ein gutes Stück abgenommen hat und dann merkt, die Baustellen von denen ich dachte, dass sie weggehen, die sind dann immernoch in schönster Auführung da.

Annika: Ja. Was aber auch ganz häufig passiert ist, dass durch die Abnahme auf einmal echte Baustellen erst aufreißen. Dass einem gewisse Sachen gar nicht so bewusst waren, dass sie einen eigentlich massiv gestört haben oder das gewisse Sachen nicht mehr in die Lebenssituation plötzlich reinpassen, weil man sich transformiert. Zum Beispiel bestimmte Freundinnen, mit denen man wahnsinnig gerne gebacken oder zusammen gesessen hat, um zu essen, das gibt es. Und dass man da auf einmal keinen Spaß mehr dran hat und wenn dann die anderen aber immernoch auf ihr Ritual bestehen, dass man sich davon löst.

Kathrin: Ja.

Annika: Ich habe Beziehungen sich auflösen sehen, weil Frauen auf einmal gesagt haben “Nee, da habe ich jetzt keinen Bock mehr drauf. Das lasse ich mir nicht mehr gefallen!” Es können sich also auch ganz andere Sachen unterwegs auftun, mit denen man vorher überhaupt nicht gerechnet hat. Gut, wem sage ich das?

(beide lachen)

Aber da muss man auch bereit zu sein. Es passiert einfach viel. Ich habe ja früher immer gesagt, dieser Spruch “Der Weg ist das Ziel”, den fand ich total doof. Ich wollte dünn sein oder schlank, also für mich war das Ziel das Ziel. Aber das mit dem “Der Weg ist das Ziel”, das habe ich unterwegs gelernt und das ist ganz, ganz wichtig. Man muss alles unterwegs verdauen, verarbeiten und ich denke manchmal, wenn es dann zwischendurch auf der Waage hakt und wir alle anfangen zu überlegen und zu rechnen und Cortisol und Wassereinlagerungen und, und, und… vielleicht sollte man an der Stelle manchmal auch innehalten und überlegen: Vielleicht habe ich da gerade eine Ballastbaustelle, die ich erstmal bearbeiten muss. Vielleicht braucht mein ganzer Körper – nicht nur der Teil der abnimmt, sondern als Einheit – auch einfach die Zeit, um meine Seele mitzunehmen, sodass die in Kontakt bleiben können und muss diese Baustellen bearbeiten. Ich sollte mich auch mehr über diese Zeit freuen, die ich extra bekomme, bevor es wieder wild weiter geht. Das ist nämlich ganz wichtig. Meistens gibt es einen guten Grund, warum Menschen schwer werden. Und wenn man diese Gründe zum Schwerwerden nicht mit offenen Augen ansieht und etwas daran tut, befürchte ich, wird das Rückfahrtticket direkt mit gezogen. Weil dann hast Du tatsächlich dieses Ziel erreicht, diese Zahl, aber der Rest…

Kathrin: …bist schön schlank.

Annika: Das Problem, weshalb Du jemals so schwer geworden bist, ist noch da. Also wirst Du Dich auch wieder dorthin entwickeln. Das ist eine Theorie von mir. Da würde ich gerne mal eine Meinung zu hören. Das können wir ja mal fragen.

Kathrin: Ja, das können wir mal ganz offen fragen. So, lieber Hörer, Hörerin, was denkt ihr dazu? Wir sind da ganz offen. Unsere E-Mail Adressen sind erfahrbar über unsere diversen Angebote. Schaltet euch ein und gebt uns dazu gerne Feedback.

Annika: …und schicke neue Themen.

Kathrin: Ahhhh, ja genau. Ein deutlicher Aufruf dazu. Wir haben natürlich unsere Themenlist auch für 2016 und wir werden auch weiter Podcasten und uns hier austauschen. Wir danken für das großartige Feedback, was wir von euch schon bekommen haben. Aber, wenn es Themen gibt, die euch auf der Seele brennen …

Annika: …oder Interviewpartner.

Kathrin: Oder Interviewpartner, die ihr gerne mal haben möchtet – da werden wir sicherlich 2016 auch noch etwas aktiver werden. Wenn es da Themen gibt, dann immer her damit. Da freuen wir uns total drüber.

Annika: Wo wir schon bei Hörer sind: Wir haben ja das Problem mit unserem Gutschein.

Kathrin: (grinst) Genau. Was machen wir denn damit jetzt? Steffi ist jetzt raus und zwar definitiv Mitte November.

Annika: Ja, da haben wir genug getrommelt.

Kathrin: Wie wollen wir das machen?

Annika: Ich würde sagen neu ziehen. Du bekommst die ehrenvolle Aufgabe.

Kathrin: Okay, dann verkünden wir das in den Blogartikeln oder?

Annika: Ja, genau. Ich sage mal, so einen 50 Euro Gutschein so knapp vor Weihnachten kann man vielleicht schon mal ganz gut gebrauchen noch schnell.

Kathrin: Genau, das müssen wir nochmal dazu sagen. Es sind 50 Euro im LCHF Shop, die man schön auf den Kopf hauen kann und wer das gewonnen hat, geben wir dann jeweils in die Artikel rein.

Und was geht so ab im neuen Jahr, Annika? Du lässt es natürlich auf Dich zukommen, aber wie ich Dich kenne, hast Du bestimmt Pläne oder?

Annika: Ja, ich habe mir in meinem neuen Büro einen riesen Terminplaner an die Wand gehangen und fange tatsächlich an erste Sachen einzutragen. Ich freue mich sehr auf eine neue Kundin. Anfang Januar kommt sie zum Personal Training zu mir. Sie lebt LCHF, sie nimmt mit LCHF ab, möchte aber diesen sportlichen Faktor mit mir machen und die fährt richtig weit. Ich war total gerührt. Ich denke, das sind schon 300 km, eine Strecke.

Kathrin: Oahhh.

Annika: Ja, sie kommt dann einen Samstag und dann gucken wir umfassend was geht und was nicht geht. Dann werden wir zusammen einen Trainingsplan entwickeln, mit dem sie dann ein paar Wochen weit kommt, wo man eine leichtere und eine schwerere Übung auch dabei hat. Weil es gibt mal Tage, da bist Du schlechter drauf, dann gibt es Tage, da bist Du besser drauf. Wir bleiben natürlich zwischendrin in Kontakt, anders geht das gar nicht. Aber das ist eine schöne Herausforderung, da freue ich mich irrsinnig drauf und habe schon ganz viele Ideen für Übungen, was man da machen kann. Ich habe so viel Zeug, ich gebe ihr dann Kleingeräte mit, die muss sie nicht selber anschaffen. Das ist total spannend, da freue ich mich richtig drauf.

Kathrin: Ja cool.

Annika: Weißt Du, was ich noch mache? – Aber das weißt Du ja schon. Ich komme nach Berlin! (lacht)

Kathrin: Ja endlich! Ich glaube es ja erst, wenn Du da bist.

Annika: (lacht) Ja, ich auch!

Kathrin: Meine La Ola hält sich in Grenzen. Wenn ich Dich sehe und live vor mir habe, dann freue ich mich. Dann fange ich an mich zu freuen.

Annika: Am 30. Januar startet das LCHF Plus Seminar. Kommt nach Berlin! Ich darf ins Martinello und freue mich da irrsinnig drauf. Martinello ist dieses Restaurant, wo es auch eine eigene LCHF Karte gibt und da darf ich ins Separé. Martina hat von mir dann auch den Auftrag, weil meine Seminare sind ja immer mit Vollverpflegung. Wer kommt, kriegt nicht nur mich auf die Ohren und zu sehen, sondern bekommt auch noch komplette Verköstigung. Martina ist voll in ihrem Element. Einschränkung die von mir kam: Bitte cleanes LCHF.

Kathrin: Ja, strikt!

Annika: Ja, und ich freue mich tierisch drauf. Ich möchte so gerne probieren was sie kocht, ich freue mich total auf dieses Seminar. Und dann Aschermittwoch erst startet “Entpuppt – der Kurs” das zweite Mal, wo es auch um Abnehmen und Sport in Kombination geht. Das startet Aschermittwoch, weil das dieses Jahr so dicht auf Neujahr ist. Das macht im Rheinland gar keiner.

Kathrin: Wann ist denn Aschermittwoch? Das ist vielleicht allen in NRW bekannt, aber…

Annika: 04.02. ist Aschermittwoch!

Kathrin: Okay.

Annika: Überlegt mal. Es lohnt nicht im Rheinland vorher irgendwas mit Abnehmen und Sport anzufangen. Die müssen dann auf Sitzungen und feiern. Das kann ich auch total verstehen, aber dafür umso härter trifft es sie am 10.02. Wer Lust hat, das wird wieder eine total tolle Runde.

Kathrin: Super!

Annika: Das ist so bei mir los. Und wat gibbet Neues bei Dir?

Kathrin: Ja. RAN ANS FETT die Dritte.

Annika: RAN ANS FETT die Dritte. Alle guten Dinge sind drei.

Kathrin: Wahnsinn! Also ich kann es fast nicht glauben. Ich bin jetzt sehr gespannt auf den Januar. Der Januar als Monat natürlich. Da haben alle gerne die Ernährung im Fokus und ich habe es vorhin schon gesagt: Es gibt wieder die freien Webinare im Vorfeld. Da bin ich dabei, das Programm ein bisschen neu aufzusetzen, um auch allen, die wiederkommen wollen und alle die schon viel über LCHF wissen, etwas zu liefern. Denn eigentlich richtet es sich natürlich an die Einsteiger, die die Grundlagen kennenlernen wollen. Sie erfahren dann die wichtigsten Grundzüge und können dann voll durchstarten, mit dem was sie dann wissen. Dieses Mal ist es dann so, weil es so eng gedrängt ist nach Weihnachten, gehören diese drei Webinare schon zeitlich in den Kurs, der am 05.01. beginnt. Das ist ein 12-Wochen Onlineprogramm.

Annika: Vorher wie sonst?

Kathrin: Nee, geht ja nicht, weil dann säßen wir unter’m Weihnachtsbaum mit LCHF Webinaren. Das will wahrscheinlich keiner. Ich wollte mit RAN ANS FETT aber auch früh ins Jahr starten und deswegen greift das ineinander über. Das geht aber auch. Aktuell schließe ich gerade RAN ANS FETT 2 ab und kriege ganz tolles Feedback von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ich mache das ja immer in so einem Fragebogen. Manchmal sitze ich hier und denke “Oahhh, das ist echt irre!” Der ein oder andere wird auch nicht nur im RANF 2 dabei sein, sondern auch in RANF 3. Ich habe in RANF 2 eine Teilnehmerin gehabt, die wird in RANF 3 mit ins Team aufgenommen. Ich bin total happy, ja.

Annika: Total starke Unterstützung.

Kathrin: Ja, die hat bei Facebook einfach immer das geschrieben, was ich dachte.

Annika: Praktisch.

(beide lachen)

Kathrin: Das habe ich mir eine Weile angeguckt und gedacht “Also wenn ich die ziehen lasse, dann bin ich echt super dämlich!” Und dann sind wir uns jetzt irgendwie näher gekommen.

Annika: Das ist ja herrlich!

Kathrin: Und auch die ein oder anderen Teilnehmer denken darüber nach weiterzumachen. Das ist dann eigentlich das Schönste, was Dir passieren kann.

Annika: Ich wollte gerade sagen. Dann hast Du welche, die sich wirklich schon gut auskennen und die dann die Neuen ein bisschen stützen. Ich finde ja immer total toll, wenn Leute von ihren Erfahrungen berichten. Das gibt Neulingen total viel.

Kathrin: Genau, das kann der Gruppe einfach nur sehr, sehr gut tun. Ich habe hier auch wieder eine To Do Liste mit 10 Punkten, was ich verändern will im Kurs. Mal gucken, wieviel ich davon schaffe, aber es macht mir wahnsinnig viel Spaß daran zu arbeiten und das weiterzuentwickeln. Dieses Jahr war für mich so das Jahr, um zu gucken: Passt das? Macht das Spaß? Will ich das weiter machen? Um die endgültige Entscheidung zu fällen. Es war ja eher so ein Projekt, um Online Training kennenzulernen. Es verselbstständigt sich. Online Training ist für mich gut und für die Teilnehmerinnen auch. Also von daher: Joa, alles schick.

Annika: 2015 – wenn Du jetzt mal so überlegst – da war schon einiges los.

Kathrin: Boah, Wahnsinn!

Annika: Irgendwo habe ich diesen alten Spruch gelesen “Braucht jemand noch das Jahr oder kann das schon weg? Ich wäre dann soweit”

Kathrin: Ja, ich spreche schon immer von 2016, wenn ich von diesem Jahr spreche.

Annika: Aber 2015 war schon ein schönes Jahr.

Kathrin: Ja, das war schon knacke.

Annika: Ich bin mal gespannt, was 2016 so kommt.

Kathrin: Ja, wir halten euch alle auf dem Laufenden und das war finde ich jetzt hier, ein flotter Ritt in unser Jahr. Nächstes Jahr sind wir gespannt, ob wir dann schön schlank sind.

Annika: Ja, da kaue ich noch so an diesem “Schön schlank” und was schlank ist und schön und so. Da kaue ich noch ein bisschen dran rum.

Kathrin: Ja.

Annika: Aber wir wollen natürlich auch nicht verpassen, euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest zu wünschen. Genießt die Ruhe und die Zeit mit euren Lieben. Lehnt euch zurück, seid ein bisschen stolz auf euch. Das sollte man immer sein. Und kommt uns alle super sauber und geschmeidig ins nächste Jahr! Ich wünsche euch dafür ganz viel Glück!

Kathrin: Das wünsche ich euch auch und ich sage ja immer: Wenn es gar nicht weiter geht, so ein Stück Butter ne, das geht immer. Macht’s gut! Tschüß!!

Annika: Tschüß!